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Ist eine kündigungsbestätigung per Email gültig?

Gefragt von: Herr Prof. Hans-Werner König  |  Letzte Aktualisierung: 28. August 2022
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Ist eine Kündigung per Mail rechtskräftig? Ganz klare Antwort: nein. Eine Kündigung des Arbeitsvertrags bedarf nach § 623 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) der Schriftform, um wirksam zu sein. Gemeint ist damit die Schriftform im Sinne des § 126 BGB, nach dem Sie die Kündigung eigenhändig unterschreiben müssen.

Wie lasse ich mir meine Kündigung bestätigen?

Damit sie den Zugang ihrer Kündigung später nachweisen können, empfiehlt Schipp: "Die Kündigung per Einschreibebrief, am besten per Einwurfeinschreiben versenden." Oder man lasse sich den Empfang durch Zeugen bestätigen.

Ist eine kündigungsbestätigung rechtlich bindend?

Die Kündigung ist- wenn die Voraussetzungen der Kündigung gegeben sind - wirksam auch ohne die Bestätigung. Die Kündigungsbestätigung hat also eher die Funktion, Rechtsklarheit zu schaffen und gegebenenfalls die notwendigen Beweise zu sichern.

Kann ich auf eine kündigungsbestätigung bestehen?

Sollte es zu Unstimmigkeiten mit Ihrem Mieter kommen, kann durch eine Kündigungsbestätigung bewiesen werden, dass das Kündigungsschreiben fristgerecht bei der anderen Partei eingegangen und der Inhalt korrekt ist.

Wann gilt die Kündigung als angenommen?

Eine Kündigung kann erst nach Eingang des Kündigungsschreibens beim Empfänger seine Wirksamkeit entfalten. Denn bei der Kündigung handelt es sich um eine sogenannte einseitige, empfangsbedürftige Willenserklärung des Arbeitgebers. Der Ablauf der Frist beginnt also erst, nachdem der Empfänger das Schreiben erhalten hat.

Arbeitsrecht Irrtümer #3 - Eine Kündigung ist auch per E-Mail möglich | Betriebsrat Video

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Ist eine Kündigung ohne Empfangsbestätigung gültig?

Die Zustellung der Kündigung lässt sich nicht belegen.

Am sichersten ist es daher, die Kündigung dem Mitarbeiter persönlich zu übergeben. Das sollten Sie jedoch vor Zeugen tun und den Arbeitnehmer eine Empfangsbestätigung unterschreiben lassen – am besten auf einer Kopie des Kündigungsschreibens.

Kann man auch per E-Mail kündigen?

Verträge mit Mobilfunkanbietern, Stromversorgern, Fitnessstudios und vielen anderen Unternehmen können Sie unter anderem per E-Mail kündigen – auf Briefen mit Unterschrift dürfen die Anbieter nicht mehr bestehen. Das gilt für Verträge, die seit dem 1. Oktober 2016 geschlossen worden sind.

Kann man auch per Mail kündigen?

Die Textform bedeutet, dass eine Kündigung per E-Mail möglich ist. Die Kündigung muss zwar schriftlich erfolgen. Eine eigenhändige Unterschrift ist jedoch nicht zwingend notwendig. Unter Textform versteht der Gesetzgeber neben den klassischen Briefen auch E-Mails ohne Unterschrift.

Was tun wenn Chef nicht auf Kündigung reagiert?

Wollen Sie gegen die Kündigung selbst vorgehen, weil Sie diese für unwirksam halten, müssen Sie innerhalb von drei Wochen nach Zugang des Entlassungsschreibens Kündigungsschutzklage erheben. Einer eigenständigen Zahlungsklage bedarf es dann nicht mehr.

Wann muss ein Arbeitgeber die Kündigung bestätigen?

Zusammenfassung: Der Arbeitgeber muss den Erhalt der Kündigung des Arbeitnehmers nicht bestätigen. Von daher ist es besser, wenn der Arbeitnehmer die Kündigung über einen Zeugen in den Briefkasten des Arbeitgebers einwerfen lässt.

Wie übergebe ich eine Kündigung?

Am einfachsten ist es, die Kündigung persönlich zu übergeben. Empfänger kann der Vorgesetzte, die Personalabteilung, der Pförtner oder die Empfangsdame sein - wer immer zur Annahme von Post beauftragt ist. Aus Beweisgründen ist es vorteilhaft, den Empfang der Kündigungsschrift bestätigen zu lassen.

Wer kann den Erhalt einer Kündigung bestätigen?

Auf einer Kündigung soll dann der Arbeitnehmer unterzeichnen und dieses Exemplar nimmt dann der Arbeitgeber zurück. Damit hat der Arbeitgeber einen Nachweis über den Zugang der Kündigungserklärung beim Arbeitnehmer.

Wann ist eine Kündigung nicht wirksam?

Eine unwirksame Kündigung besteht zum Beispiel, wenn eine falsche Kündigungsfrist berechnet wurde. Die Kündigung ist nicht in Schriftform erfolgt, sondern lediglich mündlich oder auf elektronischem Wege (§ 623 BGB). Im Kündigungsschreiben wurde eine falsche Kündigungsfrist vermerkt (§ 622 BGB).

Ist eine eingescannte Kündigung gültig?

Die eingescannte Unterschrift dokumentiert dann lediglich zu Beweiszwecken, dass die Erklärung abgegeben worden ist. Anders verhält es sich indes dann, wenn der Gesetzgeber eine bestimmte Form der Erklärung vorgeschrieben hat. So ist dies geschehen in § 623 BGB, der die Schriftform der Kündigung vorschreibt.

Ist eine Kündigung per PDF rechtskräftig?

Die Kündigung per E-Mail oder per PDF-Dokument ist unwirksam. Dies ist gesetzlich geregelt in § 623 BGB, denn dort ist als Voraussetzung einer wirksamen Kündigung die Schriftform vorgesehen und die elektronische Form ausdrücklich ausgeschlossen.

Ist eine E-Mail rechtsgültig?

Vom Grundsatz her gilt, dass Verträge, soweit keine besondere Form vorgeschrieben ist, formfrei abgegeben werden können. Das bedeutet, sie können auch auch per E-Mail abgeschlossen werden. Mails sind daher grundsätzlich rechtssicher, Vereinbarungen gültig.

Welches Datum zählt bei Kündigung per Mail?

Zugang der E-Mail oder SMS

Eine Kündigung ist grundsätzlich nur dann rechtskräftig, wenn sie dem Vertragspartner zugegangen ist. Wird eine per Brief geschriebenen Kündigung in den Briefkasten des Empfängers geworfen ist sie zugegangen. Ein Fax ist zugegangen, wenn der ausgedruckte Sendebericht vorliegt.

Kann schriftlich auch per E-Mail sein?

Können E-Mails schriftlich sein? Eindeutig ist das für gesetzliche Schriftformerfordernisse: E-Mails sind nicht schriftlich. Ordnet das Gesetz die Schriftform an, ist die Erklärung nichtig und entfaltet damit keine Wirkung (§ 125 BGB).

Was kann man bei Kündigung falsch machen?

  • Es wurde nicht schriftlich gekündigt. ...
  • Kündigung nicht im Original erhalten. ...
  • Der Arbeitgeber hat nicht zuerst abgemahnt. ...
  • Der Betriebsrat wurde nicht (richtig) angehört. ...
  • Keine Anzeige bei einer Massenentlassung. ...
  • Sonderkündigungsschutz missachtet. ...
  • Falsche Person hat gekündigt. ...
  • Kündigung zur falschen Zeit.

Kann eine Kündigung abgelehnt werden?

Weil Ihr Arbeitsverhältnis nach Ihrer Kündigung automatisch endet, kann Ihr Arbeitgeber sie nicht einfach zurücknehmen. Er kann dann allenfalls mit Ihnen vereinbaren, dass die Kündigung keine Wirkung haben soll. Ihr Arbeitgeber kann seine Kündigung also nur mit Ihrem Einverständnis zurücknehmen.

Wie sieht eine rechtskräftige Kündigung aus?

Die Kündigung muss laut § 623 BGB schriftlich und auf Papier erfolgen. Mündliche Kündigungen oder elektronische per Mail, SMS, Fax oder Whatsapp sind unwirksam. Eine rechtskräftige Kündigung benötigt zwingend ein Datum (wann wird der Vertrag gekündigt?) sowie eine eigenhändige Unterschrift von einem dazu Berechtigten.

Wer muss den Zugang der Kündigung beweisen?

8. Zusammenfassung: der Zugang der Kündigung. Arbeitgeber können den (rechtzeitigen) Zugang von Kündigungen nur durch die vom Arbeitnehmer unterschriebene Empfangsbestätigung oder im Falle der Zustellung durch den Gerichtsvollzieher durch die Zustellungsurkunde sicher nachweisen.

Was sind Formfehler in einer Kündigung?

Das heißt, dass der Kündigende die Kündigung eigenhändig unterzeichnen muss. Wird die Schriftform nicht eingehalten, ist die Kündigung nichtig und damit unwirksam. Eine Kündigung per Mail, Whats App, SMS, Fax oder eine nur mündlich oder telefonisch ausgesprochene Kündigung („Sie sind gefeuert! “) ist unwirksam.

Was darf in einer Kündigung nicht drin stehen?

Eine Kündigung muss immer schriftlich erklärt werden - eine Kündigung per Telefax, E-Mail oder SMS ist unzulässig. Die Kündigungsfrist ergibt sich aus dem Arbeitsvertrag, andernfalls gelten die gesetzlichen Fristen des § 622 BGB.

Was gilt als schriftliche Bestätigung?

Schreibt ein Gesetz für eine Erklärung die Schriftform vor, muss die Urkunde nach § 126 Satz 1 BGB von dem Aussteller eigenhändig durch Namensunterschrift oder mittels notariell beglaubigten Handzeichen (§ 40 BeurkG) unterzeichnet sein.