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Ist eine Geburtseinleitung gefährlich?

Gefragt von: Frau Dr. Lilly Herrmann  |  Letzte Aktualisierung: 22. August 2022
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Das Hauptrisiko ist, dass der Mutterkuchen ( Plazenta) es nicht mehr richtig versorgen kann. Es kann zudem etwas häufiger zu einer Infektion in der Gebärmutter oder zu unerwarteten Komplikationen während der Geburt kommen. Für die Schwangere bestehen weniger Risiken.

Ist eine eingeleitete Geburt schlimmer?

Eine eingeleitete Geburt ist in der Regel schmerzhafter als eine Spontangeburt. Es kann auch zu einem sogenannten Wehensturm kommen. Die Wehen sind dann sehr stark und die Pausen dazwischen nur kurz. Viele Frauen nehmen dies als extrem schlimm wahr.

Wie lange dauert es von der Einleitung bis zur Geburt?

Die Einleitung der Geburt kann unterschiedlich lange dauern. Ebenso wie die natürliche Geburt, können weder Ärzte noch Hebammen vorhersagen, wie lange es dauert, bis die Geburt beginnt. Manche Hebammen berichten, dass die Dauer der Geburtseinleitung beim Wehentropf bei rund drei Stunden liegt.

Was passiert wenn eine Geburt eingeleitet wird?

Mit mechanischen Methoden der Geburtseinleitung wird versucht, den Muttermund so zu stimulieren, dass körpereigene Hormone (Prostaglandine) ausgeschüttet werden, die das Öffnen des Muttermundes unterstützen und Wehen auslösen. Mechanische Methoden der Geburtseinleitung können mit Hormonen kombiniert werden.

Wie oft endet eine Einleitung im Kaiserschnitt?

Die Studien zur Geburtseinleitung zeigen, dass das Risiko für einen Kaiserschnitt etwas sinkt, wenn die Geburt nach der 41. Woche eingeleitet wird: Ohne Einleitung: Bei etwa 180 von 1000 Frauen wurde per Kaiserschnitt entbunden. Mit Einleitung: Bei etwa 160 von 1000 Frauen wurde per Kaiserschnitt entbunden.

Meine Erfahrung mit Geburtseinleitung | Wie läuft das ab? | Prostaglandin, Tabletten, Wehen

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Welche Einleitung geht am schnellsten?

Philadelphia – Die Kombination des Prostaglandins Misoprotol mit einer zervikalen Dilatation haben in der bisher größten Vergleichsstudie am schnellsten zur Geburt des Kindes geführt, ohne die Risiken zu erhöhen. Dies geht aus einer aktuellen Publikation in Obstetrics & Gynecology (2016; 128: 1357-1364) hervor.

Kann eine Einleitung auch schnell gehen?

Gewöhnlich setzen einige Stunden nach der Verabreichung die Wehen ein. Es kann aber auch sein, dass sich die Einleitung mit Prostaglandinen über mehrere Tage hinzieht. Nachdem das Zäpfchen appliziert wurde, werden Sie gebeten, sich für ungefähr eine Stunde hinzulegen, damit es in der Scheide verbleibt.

Wie viele Tage darf man einleiten?

Sie rät Ärzten, Schwangeren ohne erkennbarem Risiko wie etwa Diabetes oder einer Plazentaschwäche ab der Schwangerschaftswoche 41+0 eine Geburtseinleitung anzubieten und sie ab 41+3 zu empfehlen. Spätestens 14 Tage nach dem errechneten Geburtstermin ist eine Einleitung angezeigt.

Ist eine Einleitung schmerzhafter als normale Wehen?

Nachteile der Geburtseinleitung

Wenn man bedenkt, dass die Weheneinleitung die eigentlich noch nicht geburtsbereite Gebärmutter dazu anregt, sich zusammenzuziehen, ist es nicht erstaunlich, dass künstlich ausgelöste Wehen schmerzhafter als natürliche Wehen sein können.

Welche Einleitung ist die beste?

Ist der Muttermund reif (Es kribbelt also), wäre eine Einleitung mit einem Wehentropf möglich. Dafür muss der Befund aber auch sehr gut sein. Durch den Wehentropf (Oxytocininfusion) sollen Wehen erzeugt, oder bereits vorhandene Wehen verstärkt werden.

Wie fühlen sich Wehen nach Einleitung an?

Viele Frauen berichten, dass eine eingeleitete Geburt generell schmerzhafter sei. Häufig wird in der Folge zur Periduralanästhesie gegriffen, was wiederum weitere Konsequenzen nach sich zieht. Die Mutter muss ab diesem Moment meistens liegen und kann sich nicht mehr frei bewegen.

Wie fühlen sich eingeleitete Wehen an?

Eingeleitete Geburten sind in der Regel schmerzhafter als natürlich beginnende Geburten, weil durch das künstliche Zusetzen wehenfördernder Hormone, nicht ausreichend Endorphine gebildet werden. Auch kann es zu einer Überstimulation der Wehen kommen. Der Körper produziert zu starke und zu häufige Wehen.

Wie viele Babys müssen eingeleitet werden?

Diese wird international zum Teil anders definiert. Etwa 60 von 100 Frauen bekommen ihr Kind vor oder bis zum errechneten Geburtstermin. Bei weiteren 35 von 100 setzen die Wehen innerhalb von zwei Wochen nach dem errechneten Termin von selbst ein. Bei etwa 5 von 100 Frauen dauert es jedoch länger.

Warum will das Baby nicht kommen?

Wenn das Baby einfach nicht kommen will, kann unter Umständen auch ein Energiedefizit bei der Mutter dahinterstecken. Denn wenn der Körper aufgrund von Stress oder Anstrengung kraftlos ist, setzt er keine Wehen in Gang. Dann ist viel Schlaf wichtig und gesunde Ernährung, die nicht belastet.

Wie lange dauert Einleitung durchschnittlich?

Prostaglandine wirken meist nach zwei bis drei Stunden. Sie bewirken zudem eine Erweichung des Muttermundes. Der Vorteil dieser Methode der Geburtseinleitung ist, dass sich die Frau ungehindert bewegen kann. Nach zwei Stunden muss die Schwangere untersucht und das CTG kontrolliert werden.

Kann man zwischen Einleitung und Kaiserschnitt wählen?

Einleitung statt Kaiserschnitt

Anderseits berufen sich die Ärzte auf neuere Studien, die zeigen, dass weniger Sectios nötig sind, wenn am oder sogar eine Woche vor dem Geburtstermin eingeleitet wird. «Eine Einleitung kann also die Kaiserschnittrate senken, was aus medizinischer Sicht erwünscht ist», so Surbek.

Wann zur Einleitung ins Krankenhaus?

Momentan werden die medizinischen Leitlinien dazu überarbeitet. Bisher gilt jedoch: viele Geburten, die nicht vor oder am Termin stattfinden, werden bevorzugt ab ET+7, also mit Beginn der 42. Schwangerschaftswoche, eingeleitet. Spätestens bei ET+13, also am Ende der 42.

Wie erfolgreich ist eine Einleitung?

Die Geburtsreife Ihres Muttermundes hat einen Einfluss darauf, wie erfolgreich die Einleitung wahrscheinlich sein wird. Je reifer er ist, desto größer ist die Chance, dass die Wehen beginnen. Ungefähr 15 Prozent aller Einleitungen, die mit einem unreifen Muttermund beginnen, sind erfolglos .

Was ist schlimmer Kaiserschnitt oder natürliche Geburt?

Eine vaginale Geburt kann das Schamgefühl der Frau unter Umständen stärker verletzen als ein Kaiserschnitt. Eine vaginale Geburt kann bei Mutter und Vater zu einem psychischen Trauma führen, weil es ein Extremerlebnis ist. Eine vaginale Geburt erhöht das Risiko von Sauerstoffmangel beim Baby.

Was ziehe ich zur Einleitung an?

Den Geburtshelfern ist es total egal, ob und was eine Frau unter der Geburt anhat, aber die meisten Frauen fühlen sich etwas bedeckt einfach wohler. Die Klinik bietet auf Wunsch ein „hauseigenes Outfit“ an.

Wie lange dauerte die längste Schwangerschaft der Welt?

Sollte es sich bestätigten, dass die Frau schon seit 18 Monaten schwanger ist, dann wäre das wohl ein Weltrekord. Die längste bisher bekannte Schwangerschaft soll 375 Tage, also etwas mehr als ein Jahr, gedauert haben. Im Durchschnitt kommen Kinder nach 266 Tagen auf die Welt.

Wie kommt ein Baby schneller auf die Welt?

Leichte Bewegung kann Wunder wirken! Ob es ein ausgedehnter Spaziergang, eine Runde (langsame und sichere!) Hausarbeit oder Schwangerschafts-Yoga ist: Leichte Bewegung hilft dem Baby in die richtige Startposition zu rutschen. Der Druck des Köpfchens auf den Muttermund fördert die Produktion von Oxytocin.

Was passiert wenn das Kind zu lange im Bauch ist?

Wenn ein Baby sehr lange im Bauch bleibt, leiten Ärzte die Geburt ein. Doch wann genau – dazu gibt es keine Richtlinien. Eine schwedische Studie wurde wegen sechs toter Babys abgebrochen.

Wie viele Tage wird eingeleitet?

Sie rät Ärzten, Schwangeren ohne erkennbarem Risiko wie etwa Diabetes oder einer Plazentaschwäche ab der Schwangerschaftswoche 41+0 eine Geburtseinleitung anzubieten und sie ab 41+3 zu empfehlen. Spätestens 14 Tage nach dem errechneten Geburtstermin ist eine Einleitung angezeigt.

Wie lange kann man mit Einleitung warten?

Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe empfiehlt in ihrer bereits abgelaufenen Leitlinie „Vorgehen bei Terminüberschreitung und Übertragung“, bei risikoarmen Schwangerschaften „ab 41+0 SSW eine Geburtseinleitung anzubieten, spätestens ab 41+3 SSW zu empfehlen“.