Zum Inhalt springen

Ist eine Entwicklungsverzögerung eine geistige Behinderung?

Gefragt von: Giovanni Beyer B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
sternezahl: 4.2/5 (30 sternebewertungen)

Geistige Behinderung hat eine erhebliche Lernbeeinträchtigung zur Folge. Sie zeigt sich im frühkindlichen Alter als deutliche Entwicklungsverzögerung, die alle Bereiche betrifft, die erlernt werden müssen. Vor allem Wahrnehmung und Sprachentwicklung sind besonders betroffen.

Ist eine Entwicklungsstörung eine geistige Behinderung?

Nicht selten sind dabei auch die geistigen Fähigkeiten leicht eingeschränkt. Bei einer globalen Entwicklungsstörung oder gar Intelligenzminderung (geistige Behinderung) sind neben der Intelligenz meist auch Sprache und nicht selten auch die Motorik betroffen.

Was fällt alles unter geistige Behinderung?

Als Behinderung wird oft nur eine medizinische Diagnose verstanden. Bei einer geistigen Behinderung ist zum Beispiel die kognitive Entwicklung verzögert und das Lernen fällt den Personen schwer. Häufig kommen noch weitere Besonderheiten hinzu, die zum Beispiel den Körper, die Sprache oder das Verhalten betreffen.

Was bedeutet geistige Entwicklungsverzögerung?

Geistige Entwicklungsstörung bezeichnet einen andauernden Zustand deutlich unterdurchschnittlicher kognitiver Fähigkeiten eines Menschen sowie damit verbundene Einschränkungen seines adaptiven Verhaltens (soziale und praktische Alltagskompetenzen) mit Auftreten vor dem 18. Lebensjahr.

Wann erkennt man eine geistige Behinderung?

Der Schweregrad wird anhand des Intelligenzquotienten (IQ) bestimmt: Ein IQ von 70 bis 85 gilt als Lernbehinderung, 50 bis 70 als leichte geistige Behinderung. Liegt der IQ unter 50, wird dies als mittelschwerer bis schwerer, unter 20 als schwerster Grad bezeichnet.

Was sind die Anzeichen einer geistigen Behinderung bei Kindern

20 verwandte Fragen gefunden

Wie erkenne ich ob mein Baby geistig behindert ist?

Erkennen einer Behinderung des Kindes
  • den Kopf nicht heben kann,
  • seine Arme und Beine besonders schlaff sind,
  • wenn es nie, selten oder schwach auf Singen, Kitzeln, Streicheln reagiert oder.
  • Sie sonst irgendwelche Besonderheiten bemerken,

Was ist eine geistige Retardierung?

Mentale Retardierung oder Entwicklungsverzögerung ist durch eine Beeinträchtigung der kognitiven und adaptiven Fähigkeiten der Betroffenen charakterisiert und tritt mit einer Prävalenz von 1-3 % in der Bevölkerung auf.

Ist eine Entwicklungsverzögerung schlimm?

Wenn Sie bei Ihrem Kind deutliche Verzögerungen in einem oder mehreren Entwicklungsbereichen bemerken oder Sie sich nicht sicher sind, was genau Ihr Kind können müsste, sollten Sie zunächst mit Ihrer Kinderärztin oder Ihrem Kinderarzt über Ihre Beobachtungen sprechen.

Kann ein Kind eine Entwicklungsverzögerung aufholen?

Stellen Eltern frühzeitig fest, dass eine Entwicklungsverzögerung vorliegt, können Kinder sie oftmals durch Therapien und Übungen aufholen. Aber nicht nur Therapeuten helfen dem Kind, auch Pädagogen können positiv auf die Entwicklung einwirken.

Was ist der Unterschied zwischen Entwicklungsstörung und Entwicklungsverzögerung?

Unter einer Entwicklungsgefährdung werden dabei Hinweise auf eine Entwicklungsstörung verstanden, während der Begriff der Entwicklungsauffäl- ligkeit einen Überbegriff zu den bisher genannten Begriffen (Verzögerung, Gefährdung, Störung) darstellt.

Was ist die häufigste geistige Behinderung?

Die häufigste genetische Ursache von geistigen Behinderungen ist das Down-Syndrom.

Kann man eine geistige Behinderung im MRT sehen?

So können im Ultraschall zum Beispiel keine Strukturen abgebildet werden, die von Knochen verdeckt sind. Im MRT ist dies aber möglich. Die Folge: Einige Gehirnschäden werden im Ultraschall nicht erkannt, im MRT sind sie dagegen zu sehen. Früher war es nahezu unmöglich Frühchen im MRT zu untersuchen.

Wann spricht man von Entwicklungsverzögerung?

Oft ist es bis zu einem Alter von 2 ½ bis 3 Jahren noch unklar, was dieses langsamere Tempo bedeutet. Deshalb spricht man zunächst von einem Entwicklungsrückstand oder einer Entwicklungsverzögerung.

Was tun wenn Kind Entwicklungsverzögert?

Sprechen Sie bei Auffälligkeiten Ihren Kinderarzt an

Ein Kinderarzt kann mit Hilfe verschiedener Tests feststellen, inwiefern eine Entwicklungsverzögerung vorliegt. Wenn Sie Entwicklungsverzögerungen bei Ihrem Kind bemerken, sollten Sie sich also schnellstmöglich Hilfe holen.

Wie äußert sich eine Entwicklungsverzögerung?

Sämtliche Bewegungsabläufe im grob- und feinmotorischen Bereich können betroffen sein. Zum Teil ist auch die kognitive Entwicklung verlangsamt: Das Kind begreift beispielsweise Zusammenhänge nicht oder kann sich Dinge nur schwer merken. Das Sprachverständnis kann gestört sein oder das Sprechen verlangsamt.

Welcher Pflegegrad bei Entwicklungsverzögerung?

Liegen weitere Diagnosen vor (z.B. Autismus/Asperger, Entwicklungsverzögerung, Wahrnehmungsstörung, Hypersensibilität o. ä.), die sich auf den Pflegeaufwand auswirken, so kann auch eine Einstufung in den Pflegegrad 2 (erhebliche Beeinträchtigung der Selbständigkeit) oder ggf. höher erfolgen.

Was ist Entwicklungsverzögerung?

Entwicklungsverzögerung: Eine Definition

Genau genommen ist es aber nicht das Gleiche. Eine Entwicklungsverzögerung kann das Kind wieder aufholen. Es ist also ein temporärer Entwicklungsrückstand.

Kann eine Entwicklungsstörung aufgeholt werden?

Manche Entwicklungsverzögerungen können aufgeholt werden, andere haben bleibende Beeinträchtigungen zur Folge. Das Werner Otto Institut bietet vielfältige Therapien an, empfiehlt aber, wenn immer möglich, diese wohnortnah durchzuführen.

Wer diagnostiziert Entwicklungsverzögerung?

Die Indikationsstellung für Zusatzuntersuchungen (z.B. MRI, EEG, humangenetische/zytogenetische und metabolische Abklärung) sollte Kinderärzten (idealerweise Entwicklungspädiatern und Kinderneurologen) vorbehalten bleiben.

Wie kommt es zu Entwicklungsstörungen?

Entwicklungsstörungen können durch vielfältige Beeinträchtigungen verursacht werden. Es können aber auch emotionale oder soziokulturelle (z. B. zu viel Medienkonsum, zu wenig Bewegungsanregung), Ursachen infrage kommen.

Ist eine leichte Intelligenzminderung eine geistige Behinderung?

Grade der geistigen Behinderung

Die ICD-10-Klassifikation teilt die geistige Behinderung in verschiedene Grade ein. Dies sind: Leichte geistige Behinderung (auch leichte Intelligenzminderung, früher Debilität), ICD-10 F70.

Wie merke ich dass mein Kind zurückgeblieben ist?

Kinder, die sich nicht normal entwickeln, neigen dagegen zu wiederholten einfachen Beug-Streck-Bewegungen. Ihr Bewegungsspektrum ist in Raum, Geschwindigkeit und vor allem in der Vielfalt eingeschränkt. Bei Kindern mit Zerebralparese wirken die Bewegungen abgehackt und steif.

Welche Entwicklungsstörungen gibt es bei Kindern?

Hierzu gehören insbesondere:
  • Entwicklungsstörungen der Sprache und des Sprechens.
  • Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten, z.B. Lese- und Rechtschreibstörung (Legasthenie), Rechenstörung (Dyskalkulie)
  • Entwicklungsstörungen der motorischen Funktionen.
  • Tiefgreifende Entwicklungsstörungen, z.B. Autismus, Rett-Syndrom.

Wann ist jemand zurückgeblieben?

Als „behindert“ in Sinne des Sozialgesetzbuches gilt, wer körperlich, geistig oder seelisch so eingeschränkt ist, dass er längerfristig am gesellschaftlichen Leben nicht voll und ganz teilnehmen kann.

Wie gehe ich mit geistig Behinderten um?

Keine plumpe Neugier: Fragen Sie Ihren Gesprächspartner nicht, seit wann oder warum er eine Behinderung hat. Wenn er will, wird er es Ihnen erzählen. Auch Anstarren ist tabu. Unterstützung anbieten – und abwarten: Hilfsbereitschaft ist höflich.