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Ist eine Drohung strafbar?

Gefragt von: Heinz-Jürgen Rudolph  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Strafgesetzbuch (StGB) § 241 Bedrohung
(2) Wer einen Menschen mit der Begehung eines gegen ihn oder eine ihm nahestehende Person gerichteten Verbrechens bedroht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

Was zählt zu einer Bedrohung?

Bedrohung: Wenn jemand einer anderen Person körperliches oder finanzielles Leid zufügen will. Nötigung durch Drohung: Wenn jemand andere Person mit der Androhung von Gewalt zu einer Handlung oder einem Unterlassen zwingen will.

Wo fängt eine Drohung an?

Sie liegt vor, wenn der Täter ankündigt, dass er gegen das Opfer oder eine ihm nahestehende Person ein Verbrechen verüben wird. Gemäß § 12 Abs. 1 StGB sind in diesem Fall mit Verbrechen solche Taten gemeint, die mit mindestens einem Jahr Freiheitsstrafe bestraft werden.

Welche Drohungen sind nicht strafbar?

Echte oder leere Drohungen? Ob eine Drohung ernst gemeint war, spielt für die Strafbarkeit gemäss Art. 180 StGB keine Rolle. Wichtig ist nur die Wirkung der Drohung auf die bedrohte Person.

Wie wird Drohung bestraft?

Strafgesetzbuch (StGB) § 241 Bedrohung

(2) Wer einen Menschen mit der Begehung eines gegen ihn oder eine ihm nahestehende Person gerichteten Verbrechens bedroht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

Sind verbale Drohungen strafbar und wenn ja wann?

42 verwandte Fragen gefunden

Was kann ich tun wenn mir jemand droht?

Was Sie tun sollten ...

Bitte verständigen Sie bei gegenwärtig verübten Straftaten sofort über den Notruf die Polizei. Erstatten Sie eine Strafanzeige, entweder online oder persönlich in einer Polizeidienststelle. Nach der Anzeigenaufnahme erhalten Sie von der Polizei eine Bestätigung, die Sie gut aufbewahren sollten.

Ist eine Warnung eine Drohung?

Was unterscheidet die Drohung von der Warnung? Bei der Drohung hat der Drohende Einfluss auf den Eintritt des Übels. Das ist bei der Warnung nicht der Fall, diese weist lediglich auf die Folgen einer bestimmten Handlung hin.

Wie hoch ist die Geldstrafe bei einer Bedrohung?

110 Tagessätze Geldstrafe für Bedrohung.

Was passiert bei einer Drohung?

Gemäß deutschem Strafrecht sieht die Bedrohung eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe vor. Der Tatbestand ist somit als Vergehen ausgestaltet. Begrifflich gilt es ein solches stets von einem Verbrechen abzugrenzen.

Kann man jemanden anzeigen Wenn man eine Drohung bekommt?

Beleidigungen, Nötigungen und Bedrohungen sind Straftaten, für deren Bearbeitung die Polizei zuständig ist. Eine Strafanzeige können Sie in jeder Polizeidienststelle erstatten.

Ist es verboten jemanden anschreien?

„Sie unfähiger Idiot! “, „Du Trottel“: Solche und ähnliche Beschimpfungen muss sich niemand gefallen lassen, auch von seinem Chef oder seiner Chefin nicht. Auch im Unternehmen müssen sich die Menschen an Recht und Gesetz halten – und persönliche Beleidigungen sind ein Straftatbestand (§185 StGB).

Ist die Androhung von Gewalt strafbar?

Strafgesetzbuch (StGB) § 240 Nötigung

(1) Wer einen Menschen rechtswidrig mit Gewalt oder durch Drohung mit einem empfindlichen Übel zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung nötigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

Sollte man eine Anzeige zurückziehen wenn man bedroht wird?

Eine Strafanzeige kann also nicht zurückgenommen werden.

Hat die Polizei durch die Strafanzeige Kenntnis von der Straftat erlangt, nimmt sie die Ermittlungen auf – sie ist wegen des sog. Legalitätsprinzips sogar dazu verpflichtet. Zurückgenommen werden kann allerdings der Strafantrag (§ 77d StGB).

Was ist eine indirekte Drohung?

Indirekte Drohung: weniger konkretisierte Gewaltandrohung, Details darüber oder über das angestrebte Ziel werden entweder nicht spezifiziert oder ausgelassen. Maskierte Drohung: Aussagen, die Gewalthandlungen andeuten; können, aber müssen nicht als Drohung interpretiert werden.

Wann verjährt eine Bedrohung?

Da die Bedrohung gemäß § 241 StGB mit maximal einem Jahr Freiheitsstrafe geahndet wird, ist § 78 Abs. 3 Nr. 5 StGB einschlägig, so dass die Verjährungsfrist von Bedrohung gemäß § 241 StGB bei drei Jahren liegt. Eine Bedrohung kann also nach drei Jahren nicht mehr behördlich verfolgt werden.

Wo fängt Nötigung an?

(1) Wer einen Menschen rechtswidrig mit Gewalt oder durch Drohung mit einem empfindlichen Übel zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung nötigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

Wann prüft man Nötigung?

Verwerflichkeit des Nötigungsmittels

Zunächst prüft man, ob eine Verwerflichkeit hinsichtlich des Nötigungsmittels vorliegt. Ein Nötigungsmittel gilt dann als verwerflich, wenn gegen die Rechtsordnung verstoßen wurde oder wenn ein sozialwidriges Verhalten gegeben ist.

Ist Drohung mit Strafanzeige Nötigung?

Drohung mit Strafanzeige durch Rechtsanwalt kann Nötigung darstellen. Die Durchsetzung von Forderungen im Inkasso erfolgt oft mit harten Bandagen. Nicht selten kommt es dabei vor, dass dem (vermeintlichen) Schuldner damit gedroht wird, dass für den Fall der Nichterfüllung der Forderung Strafanzeige erstattet wird.

Was macht die Polizei bei Bedrohung?

Bedrohung und Nötigung sind Straftaten, für deren Bearbeitung die Polizei zuständig ist. Damit die Polizei Kenntnis von der Straftat erlangen und entsprechend reagieren kann, ist es erforderlich, dass Sie eine Strafanzeige erstatten, entweder online oder persönlich auf einer Polizeidienststelle.

Was versteht man unter gefährlicher Drohung?

Gefährliche Drohung

(1) Wer einen anderen gefährlich bedroht, um ihn in Furcht und Unruhe zu versetzen, ist mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bis zu 720 Tagessätzen zu bestrafen.

Wie lange hat man Zeit eine Anzeige zu erstatten?

Der Gesetzgeber hat im Strafgesetzbuch einen präzisen Zeitrahmen vorgegeben. Laut Strafgesetzbuch, Paragraf 77 Abs. 1, haben Sie genau drei Monate Zeit, den Strafantrag zu stellen. Haben Sie innerhalb der drei Monate keinen Strafantrag gestellt, hat sich die Angelegenheit – zumindest aus juristischer Sicht – erledigt.

Warum droht man?

Im pädagogischen Alltag hat die Drohung den Charakter einer Verwarnung. Der Educandus soll durch die Drohung auf sein Fehlverhalten hingewiesen und zur Besserung aufgefordert werden, indem er auf die Folgen aufmerksam gemacht wird, die eintreten, wenn das Verhalten sich nicht im Sinne des Erziehers ändert.

Wie kann ich herausfinden ob gegen mich ermittelt wird?

Erst wenn eine Vorladung von der Polizei im Briefkasten liegt, erfährt der Beschuldigte von dem Ermittlungsverfahren. Mit dieser wird der Beschuldigte zur Vernehmung bei der Polizei geladen.
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Der Tatverdacht darf nur mithilfe folgender Beweismittel bewertet werden:
  1. Sachverständige.
  2. Augenschein.
  3. Urkunden.
  4. Zeugen.

Wie hoch ist die Strafe für Beleidigung?

Das kann eine Beleidigung kosten

Laut Bußgeldkatalog 2021 kann das im Straßenverkehr eine Geldstrafe von 4.000 Euro nach sich ziehen. Weitere Geldstrafen laut Bußgeldkatalog(sie basieren auf Gerichtsurteilen und können im Einzelfall abweichen): „Alte Sau“ Geldstrafe von 2.500 Euro.

Ist anbrüllen strafbar?

Zusammenfassung: Das bloße Anschreien kann eine Beleidigung sein, wenn darin ein Unwerturteil bezüglich der Person des Angeschrieenen und kein bloßes Augenblicksversagen zu erkennen ist. Arbeitnehmer sollten bei Fehlverhalten von Arbeitskollegen erst eine betriebliche Klärung versuchen, bevor sie zur Polizei gehen.