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Ist eine Bestellbestätigung keine Auftragsbestätigung?

Gefragt von: Herr Prof. Hans-Peter Lang B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
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Eine Auftragsbestätigung ist Teil des Kaufvertrags und besitzt demnach im Gegensatz zu einer Bestellbestätigung eine höhere Verbindlichkeit.

Ist eine Bestellung ohne Auftragsbestätigung gültig?

Sie ist nicht verpflichtend, kann aber wichtig sein, wenn die genauen Modalitäten eines Auftrags nicht zu hundert Prozent klar sind oder nur mündlich vereinbart wurden. Wenn eine Auftragsbestätigung erteilt wird, ist sie rechtlich bindend.

Ist eine Bestellbestätigung bindend?

Eine Bestellbestätigung macht noch keinen Kaufvertrag. Ein im Internet beworbenes Produkt stellt kein verbindliches Angebot dar – selbst dann nicht, wenn der Händler eine Bestellbestätigung gesendet hat. Das entschied das Amtsgericht München in einem rechtskräftigen Urteil.

Was bedeutet eine Bestellbestätigung?

Eine Bestellbestätigung ist ein Dokument, das den Eingang und die Annahme einer Bestellung bestätigt. In der Transportbranche bestätigt das Dokument, dass ein Transportauftrag erteilt wurde. In anderen Branchen, insbesondere im Einzelhandel, bestätigt es eine Online-Bestellung von Konsumgütern.

Ist eine Bestellbestätigung Pflicht?

Die Bestätigung des Eingangs der Bestellung ist gesetzliche Pflicht. Der erste und sehr wichtige Schritt nach Erhalt einer Bestellung ist die so genannte Bestellbestätigung.

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Ist Bestellbestätigung Kaufvertrag?

Ist eine Bestellbestätigung ein Kaufvertrag? Ob die Bestellbestätigung als Kaufvertrag zählt, kommt auf deren Inhalt und Formulierung an. Meist handelt es sich bei der E-Mail lediglich um eine Bestätigung, dass eine Bestellung über einen Onlineshop eingegangen ist, und nicht um die Annahme eines Vertrags.

Wann muss Bestellbestätigung erfolgen?

Die Bestätigung des Vertrages muss im Zeitraum zwischen Vertragsschluss und Lieferung der Ware bzw. Beginn der Ausführung der Dienstleistung erfolgen. Bei Warensendungen müssen die Informationen demnach spätestens ausgedruckt im Paket versendet werden.

Was kommt nach Bestellbestätigung?

In der Praxis ist es verbreitet, dass Online-Händler an die Bestellbestätigung direkt noch die Rechtstexte (AGB, Widerrufsbelehrung nebst -formular) anhängen. Die Aufnahme der Rechtstexte in die automatisierte Bestellbestätigungs-E-Mail erspart den Händlern zusätzlichen Aufwand.

Wann gilt eine Bestellung als angenommen?

Wann der Vertrag angenommen wird, richtet sich nach dem Verhalten des Verkäufers. Spätestens indem der Verkäufer die bestellte Ware liefert, nimmt er das Angebot des Kunden an und ein Kaufvertrag liegt vor. Allerdings gilt das nur, wenn auch tatsächlich die bestellte Ware geliefert wurde.

Wann gilt ein Auftrag als angenommen?

Sind die schriftliche Auftragsbestätigung und das Angebot identisch, bestätigt der Unternehmer, dass er den Auftrag des Kunden annimmt und diesen zu den vereinbarten Konditionen ausführt. Eine Auftragsbestätigung ist nach DIN 69905 genormt. Hiernach stellt sie die Mitteilung über den angenommenen Auftrag dar.

Ist eine Bestellung schon ein Kaufvertrag?

Die Bestellung (Willenserklärung) ist auf den Abschluss eines Kaufvertrags gerichtet. Sie ist noch nicht der Kaufvertrag selbst, denn der Kaufvertrag erfordert Angebot und Annahme, die Bestellung ist eines davon. Die Bestellung kann Annahme- oder Angebotserklärung sein.

Wie wird eine Bestellung bestätigt?

Die Vertragsbestätigung kann zusammen mit der Annahmeerklärung übermittelt werden. Denn mit Erklärung der Annahme ist der Kaufvertrag zustande gekommen. Sie erfolgt daher „nach Vertragsschluss“. Eine Zusendung vor der Annahmeerklärung befreit nicht von der nachvertraglichen Pflicht der Vertragsbestätigung.

Was ist bindend Bestellung oder Auftragsbestätigung?

Eine Auftragsbestätigung unterstreicht eine Willenserklärung und kann rechtlich bindend sein.

Ist eine Bestellung ein Vertrag?

Kaufverträge können Sie mündlich oder schriftlich abschließen. Das Wort Kaufvertrag muss nicht fallen. Kaufen Sie beispielsweise Möbel, so spricht man von Bestellung oder Auftrag. Ein Vertrag kommt zustande, wenn Sie und der Verkäufer sich über Ware und Preis geeinigt haben.

Wann liegt kein Kaufvertrag vor?

Erst wenn sich ein Interessent mit einem konkreten Kaufangebot meldet und der:die Verkäufer:in dieses Kaufangebot annimmt, kommt ein Kaufvertrag zustande. Solange beide nur unverbindliche Vertragsverhandlungen führen, kommt noch kein Kaufvertrag zustande.

Wann gilt ein Kaufvertrag als rechtlich abgeschlossen?

Der Kaufvertrag ist abgeschlossen, wenn der Verkäufer die Annahme der Bestellung des näher bezeichneten Kaufgegenstandes innerhalb von 4 Wochen bestätigt hat oder die Lieferung ausgeführt ist.

Was gilt Kaufvertrag oder Auftragsbestätigung?

Auftragsbestätigungen sind üblich bei Kaufverträgen und Werkverträgen, bei denen die Lieferung nicht sofort erfolgen kann (Build-to-Order). Mit einer Auftragsbestätigung kommt ein Vertrag zustande. Weicht sie jedoch vom Angebot ab, kommt kein Vertrag zustande (§ 150 Abs. 2 BGB).

Wann ist eine Auftragsbestätigung nicht notwendig?

Es gibt in Deutschland keine Pflicht zur Auftragsbestätigung. So reicht es z.B. aus, wenn ein Angebot mündlich angenommen oder ein Auftrag schriftlich erteilt wird. Allerdings ist sie im geschäftlichen Alltag üblich. Gerade bei größeren Aufträgen dient sie Auftragnehmern als zusätzliche Sicherheit.

Kann ich von einem erteilten Auftrag zurücktreten?

Es gibt keinen allgemeinen Grundsatz, dass man von jedem Vertrag zurücktreten könnte. Dies müsste ausdrücklich vereinbart sein. Allerdings gibt es im Werkvertragsrecht eine Besonderheit: Dort kann der Auftraggeber jederzeit den Auftrag ganz oder in Teilen kündigen. Man spricht von der „freien Auftraggeberkündigung“.

Kann man einen Handwerker Auftrag stornieren?

Auch wenn der Handwerker mit den Arbeiten bereits begonnen hat, steht dem Auftraggeber (Besteller) ein gesetzliches Kündigungsrecht zu. Nach Paragraf 649 BGB kann der Besteller bis zur Vollendung des Werkes den Vertrag jederzeit kündigen. Ein Kündigungsgrund braucht überhaupt nicht genannt zu werden.

Wie lange kann man von einem Auftrag zurücktreten?

Das Widerrufsrecht gilt in der Regel 14 Tage nach Abschluss eines Vertrages oder dem Erhalt bestellter Ware. Um einen Vertrag zu widerrufen, müssen Sie dies dem Händler oder Vertragspartner mitteilen. Dies kann formlos geschehen, also z.B. per E-Mail.

Was muss man tun wenn bei Widerruf keine Bestätigung bekommen hat?

Erhalten Sie (dennoch) keine Bestätigung, verschicken Sie die Widerrufserklärung unverzüglich erneut, z.B. als Einschreiben mit Rückschein, und fordern eine Bestätigung des Zugangs an. Weitere Informationen rund ums Widerrufsrecht.

Was darf im Kaufvertrag nicht fehlen?

Der Verkäufer muss den vollständigen Namen und die Anschrift des Käufers in den Kaufvertrag eintragen. Die Angaben des Käufers sollte er auf jeden Fall mit dessen Personalausweis oder Pass abgleichen. Die Personalausweis- oder Passnummer wird ebenso in den Vertrag eingetragen.

Was ist eine Bestellung rechtlich?

Die Bestellung ist rechtlich ein Angebot (das BGB spricht vom „Antrag“) des Käufers an den Verkäufer oder umgekehrt (§ 145 BGB), durch dessen sofortige (§ 147 BGB; unter Anwesenden) oder befristete Annahme der Kaufvertrag zustande kommt.

Ist Bestellbestätigung gleich Rechnung?

Sie erhalten sowohl eine Bestellbestätigung als auch eine separate Rechnung: Nach Abschluss Ihrer Bestellung bekommen Sie zunächst eine Bestelleingangs-Bestätigung mit einer Kaufübersicht per E-Mail. Die Rechnung wird nach Versand der Ware separat verschickt.