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Ist eine anonyme Anzeige wirklich anonym?

Gefragt von: Klaus-Jürgen Schindler  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
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Anzeigen werden eigentlich nicht anonym entgegen genommen. Anonym kann man bei Hinweisen bleiben.

Werden anonyme Hinweise verfolgt?

Eine anonyme Anzeige führt also nur zu einem Anfangsverdacht und ermöglicht dadurch Ermittlungen durch die Polizei und die Staatsanwaltschaft, wenn nicht nur die Täterschaft von Personen behauptet wird, sondern der Wahrheitsgehalt dieser Behauptung untermauert wird.

Ist eine Strafanzeige anonym?

Es ist im Allgemeinen nicht möglich, als Anzeigender oder Zeuge anonym zu bleiben. Während des Ermittlungsverfahrens ist es zwar noch möglich, Angaben vertraulich zu behandeln, spätestens in einer gerichtlichen Hauptverhandlung muss ein Zeuge aber namentlich benannt werden.

Wie geht die Polizei mit anonymen Hinweisen um?

Begeben Sie sich zur nächstgelegenen Polizeidienststelle. Es muss keine bestimmte sein, auf jeder Dienststelle wird man Ihre Anzeige aufnehmen. Erklären Sie den Sachverhalt dem zuständigen Beamten. Er wird von Ihrer Anzeige ein schriftliches Protokoll anfertigen und Ihnen anschließend zur Unterschrift vorlegen.

Kann man bei der Polizei eine anonyme Aussage machen?

Grundsätzlich ist es möglich, eine Anzeige anonym zu erstatten: nämlich dann, wenn man befürchtet, dass der oder die Angezeigte sich später vielleicht rächen könnte. Die Polizei muss trotzdem ermitteln. Bei einer anonymen Anzeige wird es später natürlich schwieriger herauszufinden, was aus ihr geworden ist.

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Sind anonyme Hinweise strafbar?

Wir bitten um Verständnis, dass anonymen Hinweisen nur im Ausnahmefall nachgegangen werden kann. Bei bewusst unwahren Angaben, die zu polizeilichen Maßnahmen gegen Dritte führen, machen Sie sich ggf. selbst strafbar.

Kann ich sehen wer mich angezeigt hat?

Grundsätzlich darf jeder Beschuldigte und meist auch das Opfer Einsicht in die Akten nehmen. Ein Anwalt mit Schwerpunkt Akteneinsicht hat dabei jedoch umfangreichere Befugnisse und hilft bei der Einschätzung der Beweislage.

Werden Anzeigen gespeichert?

Man kann etwas vereinfacht sagen, dass Daten zu einer Person immer dann gespeichert werden, wenn sie im Rahmen einer polizeilichen Maßnahme in Erscheinung tritt, ob nun als Beschuldigter, Opfer oder Zeuge einer Straftat, als Hinweisgeber oder weil die Polizei das Auto aus dem Parkverbot hat abschleppen lassen.

Kann die Polizei mich anzeigen?

Nicht nur Opfer von Straftaten können Strafanzeige erstatten. Das gleiche Recht steht auch jedem anderen zu, der der Ansicht ist, Kenntnis über eine Tat erlangt zu haben. Nicht selten wird eine Anzeige bei der Polizei durch einen Zeugen erstattet.

Wem darf die Polizei Auskunft geben?

Welche personenbezogenen Daten darf die Polizei erheben? Die Sammlung von Informationen in INPOL ist umfangreich und betrifft nicht nur verurteilte Straftäter oder überführte Verkehrssünder. Verdächtige, Zeugen, Begleitpersonen, Opfer, Vermisste – der betroffene Personenkreis ist groß.

Was ist der Unterschied zwischen einer Anzeige und einer Strafanzeige?

Eine Strafanzeige nach § 158 Abs. 1 S. 1 StPO, die umgangssprachlich häufig auch nur Anzeige genannt wird, ist lediglich die Mitteilung des Verdachts einer Straftat an die Strafverfolgungsbehörden. Sie ist praktisch gesehen eine bloße Wissensmitteilung.

Was passiert wenn man eine Anzeige bekommt?

Eine Anzeige bedeutet erstmal nur, dass du der Polizei erzählst, was geschehen ist. Die polizeilichen Beamten und die Staatsanwaltschaft sichten dann alle Einzelheiten und Beweise und entscheiden, ob etwas Strafbares passiert sein könnte. Wenn nicht, wird das Verfahren eingestellt.

Kann die Polizei eine Anzeige ablehnen?

Denn kommt es tatsächlich einmal vor, dass sich Polizist*innen nicht um die Anzeige kümmern, können sie sich selbst wegen Strafvereitelung im Amt strafbar machen. Die Polizei darf zwar sagen, dass sie nicht glaubt, dass die Anzeige Erfolg haben wird.

Wann schaltet sich der Staatsanwalt ein?

Die Staatsanwaltschaft ist zur Einleitung eines Ermittlungsverfahrens verpflichtet, sobald ihr konkrete tatsächliche Anhaltspunkte für das Vorliegen einer Straftat bekannt werden.

Wann ermittelt die Staatsanwaltschaft ohne Anzeige?

Nach § 152 Abs. 1 StPO ist die Staatsanwaltschaft dann verpflichtet, wenn tatsächliche Anhaltspunkte wegen einer verfolgbaren Straftat vorliegen, einzuschreiten. Der Anfangsverdacht ist also die erste Schwelle, die die Strafverfolgungsbehörde nehmen muss, um eine Straftat zu verfolgen.

Ist ein Ermittlungsverfahren eine Anzeige?

Die Staatsanwaltschaft kann durch eine Anzeige oder auf anderem Wege (z.B. Medienberichte) von dem Verdacht einer Straftat Kenntnis erhalten. In diesem Fall leitet sie ein Ermittlungsverfahren ein, um den Sachverhalt zu erforschen und zu entscheiden, ob die öffentliche Klage zu erheben ist.

Wie schnell erfährt man von einer Anzeige?

Erst wenn eine Vorladung von der Polizei im Briefkasten liegt, erfährt der Beschuldigte von dem Ermittlungsverfahren. Mit dieser wird der Beschuldigte zur Vernehmung bei der Polizei geladen.

Wann kommt Vorladung nach Anzeige?

U.a. kommt es auch die arbeitsmäßige Belastung an, aber auch die Bedeutung der Sache spielt eine Rolle. JuraForum.de-Tipp: Es können durchaus mehrere Wochen vergehen, bis der Beschuldigte letztlich seine Vorladung erhält!

Ist eine Vorladung eine Anzeige?

Was ist eine Vorladung

Eine Vorladung ist eine Aufforderung zum persönlichen Erscheinen vor einer staatlichen Stelle. In der Regel bekommt man die Vorladung per Post, aber es kann auch vorkommen, dass man von der Polizei telefonisch vorgeladen wird.

Was kann die Polizei alles über mich herausfinden?

Dabei führt jede Polizei ihre Kriminalakte für sich, sodass zu einer Person mehrere Kriminalakten existieren können. Bundesweit können die Behörden über den Kriminalaktennachweis einsehen, ob bereits Erkenntnisse zu einer Person bei anderen Polizeien vorhanden sind.

Werden polizeiakten gelöscht?

Kann man eine Löschung der eigenen Polizeiakte veranlassen? Wenn Sie Auskunft über die eigene Akte erhalten haben, können Sie deren Löschung beantragen. Dazu gibt es bei der jeweiligen Polizeistelle entsprechende Formulare. Nach erfolgter Antragsstellung wird die Akte auf ihre Löschbarkeit geprüft.

Wann werden Daten bei der Polizei gelöscht?

Personenbezogene Daten sind zu löschen, wenn ihre Speicherung unzulässig ist oder sie für die Aufgaben erfüllung nicht mehr erforderlich sind.

Wird bei einer Anzeige Meine Adresse angezeigt?

Bei namentlichen Anzeigen wird der Name und Wohnort der Anzeigenden oft nicht nur aktenkundig. Vielmehr kann er auch im Bescheid und bei der Anhörung preisgegeben werden, wenn der Anzeigende zugleich Zeuge ist. Lediglich die Wohnanschrift soll aus datenschutzrechtlichen Gründen verschwiegen werden.

Wie viel kostet eine Akteneinsicht?

Die Kosten für eine Akteneinsicht liegen laut § 107 Absatz 5 des Gesetzes über Ordnungswidrigkeiten (OWiG) bei pauschal 12 Euro, wenn die Dokumente versendet werden müssen. Bei einer elektronischen Akte, die auch elektronisch übermittelt wird, fallen hingegen keine Kosten an.

Kann man eine Email an die Polizei schicken?

Anträge auf Informationszugang nach dem Hamburger Transparenzgesetzes per E-Mail richten Sie bitte an das Funktionspostfach [email protected]. Bitte sehen Sie davon ab, auf diesem Wege Strafanzeigen zu erstatten! Für diesen Zweck steht Ihnen unsere Onlinewache zur Verfügung. Planen Sie einen Umzug?

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