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Ist eine Alleingeburt in Deutschland erlaubt?

Gefragt von: Ilona Albrecht-Körner  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Die stärkste Ausprägung des geburtlichen Selbstbestimmungsrechts ist das Recht der Schwangeren auf eine Alleingeburt. In Deutschland kann eine Schwangere nach geltender Rechtslage eine Geburt grundsätzlich allein durchführen, ohne jede professionelle Hilfe von Hebammen oder GeburtsmedizinerInnen.

Kann man ein Kind alleine gebären?

Entscheidet sich eine Frau dafür, ihr Kind bewusst ohne die Begleitung einer Hebamme, einer Ärztin oder eines Arztes zur Welt zu bringen, dann nennt man das eine Alleingeburt. Davon zu unterscheiden sind Geburten, bei denen das Kind ungewollt ohne geburtshilfliche Begleitung zur Welt kommt.

Was braucht man für eine Alleingeburt?

Wenn die Schwangerschaft bisher ohne Komplikationen verlaufen ist, steht einer Hausgeburt nichts mehr im Wege.
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Wichtige Papiere:
  • Mutterpass.
  • Personalausweis.
  • Krankenkassen-Chipkarte.
  • Allergiepass (falls vorhanden)
  • Familienstammbuch bzw. Geburtsurkunde bei ledigen Müttern.
  • Liste mit allen wichtigen Telefonnummern.

Ist eine Hausgeburt in Deutschland erlaubt?

Ab 1.3.2021 sind Hausgeburten in Deutschland illegal. Das Gesetz, das dann in Kraft tritt, verbietet Hausgeburten, egal ob mit oder ohne medizinische Begleitperson.

Ist eine Alleingeburt gefährlich?

Bauchgefühl: Eine Alleingeburt mag vielen Schwangeren beglückend erscheinen, gefährdet aber die Gesundheit von Mutter und Kind. Alleingeburten sind ein hohes Risiko für Mutter und Kind. Darin sind sich Ärzte und Hebammen einig.

Alleingeburt mit 20 Jahren! ES GEHT LOS… von der ersten Wehe??

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Wie schnell geht eine sturzgeburt?

Wir sprechen von einer Sturzgeburt, wenn das Baby ungewöhnlich schnell (in weniger als zwei Stunden) auf die Welt kommt, die Mutter nur für kurze Zeit und wenige Presswehen hatte und das Kind geradezu „auf den Boden fällt“. Verletzungen bei Mutter und Kind sind dabei möglich.

Was tun bei Geburt ohne Arzt?

Längst gibt es Alternativen zur reinen Klinikgeburt. Zum Beispiel Krankenhäuser, die hebammengeleitete Kreißsäle anbieten, um Frauen eine selbstbestimmte Geburt zu ermöglichen und trotzdem in der Nähe von Medizinern zu sein, die im Notfall eingreifen könnten.

Wie viel kostet ein Hausgeburt?

Bei gesetzlich Versicherten übernimmt die Krankenkasse einen Großteil der Kosten für die Hausgeburt. Dazu gehört in erster Linie die Geburt selbst. Für die sogenannte Hebammenrufbereitschaft übernehmen einige Krankenkassen die Kosten anteilig (in Höhe von bis zu 250 Euro).

Wer bezahlt eine Hausgeburt?

Die Kosten für die Hausgeburt werden von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Eine Hausgeburt ist der Wunsch einiger Frauen. Werdende Mütter sollten sich aber auch über andere Möglichkeiten der Entbindung informieren.

Was kostet mich eine Hausgeburt?

Durchschnittlich kostet eine Geburt in Deutschland zwischen 2.000 und 3.000 Euro. Die Kosten für einen Kaiserschnitt liegen höher. Im Durschnitt liegen diese zwischen 3.000 und 4.000 Euro. Doch jeder, der eine Krankenversicherung hat, muss diese Kosten nicht selber zahlen.

Wie bereitet man sich auf eine Hausgeburt vor?

Das Zimmer, in dem die Geburt stattfinden soll, liegt am besten in einem ruhigen Teil der Wohnung. Die optimale Raumtemperatur ist etwa 24 Grad. Das Geburtszimmer sollte behaglich hergerichtet sein und der werdenden Mutter, der Hebamme, dem Partner und anderen anwesenden Personen genügend Bewegungsfreiheit bieten.

Was tun wenn Geburt zu Hause?

Was kann ich als Partner tun bei einer überstürzten Geburt?
  1. Sorgen Sie für eine bequeme Lagerung der Mutter mit Kissen oder Decken.
  2. Alarmieren Sie die Hebamme oder das Spital.
  3. Bleiben Sie ruhig und machen Sie der Mutter Mut. ...
  4. Drehen Sie die Heizung hoch.
  5. Waschen Sie sich die Hände gründlich mit Seife.

Kann man eine Hausgeburt machen?

Neben einer stationären oder ambulanten Geburt in einem Krankenhaus besteht die Möglichkeit, den Nachwuchs in den eigenen vier Wänden auf die Welt zu bringen. Voraussetzung ist, dass Mutter und Kind gesund sind und die Schwangerschaft komplikationslos verläuft.

Warum sollte man seine Plazenta essen?

Nach Meinung der heutigen Befürworter soll der Verzehr der Plazenta (Plazentophagie) vor Wochenbett-Depressionen schützen, die Milchproduktion anregen, das Immunsystem stärken und die Mutter-Kind-Bindung verbessern. Auch das Abnehmen nach der Schwangerschaft würde schneller gehen.

Was versteht man unter spontangeburt?

Die spontane Geburt

"Spontan" wird eine Geburt in der Medizin bezeichnet, wenn das Kind auf natürliche Weise und ohne operative Eingriffe wie zum Beispiel beim Kaiserschnitt oder bei einer Zangengeburt zur Welt kommt.

Wie lange gibt es schon den Kaiserschnitt?

Von Thronfolgern und Desinfektionsmitteln. In Deutschland war es der Arzt Jeremias Trautmann, der am 21. April 1610 in Wittenberg den ersten historisch verbürgten und erfolgreichen Kaiserschnitt an einer lebenden Frau ausführte.

Wann darf ich keine Hausgeburt machen?

Bei folgenden Bedingungen, wird jedoch von einer Hausgeburt abgeraten: Vorerkrankungen wie z.B. Bluthochdruck, Diabetes. Einem früheren Kaiserschnitt oder anderen Komplikationen bei früheren Geburten. Auftreten frühzeitiger Wehen.

Wie gefährlich ist eine Hausgeburt?

Das können Geburtsstillstand, starke Blutungen oder Sauerstoffmangel des Kindes sein. In über der Hälfte der Fälle wird dann ein Kaiserschnitt oder eine Entbindung mit Zange oder Saugglocke nötig. Auch die perinatale Sterblichkeit (Sterblichkeit während der Geburt) liegt bei Hausgeburten höher als bei Klinikgeburten.

Wie viel kostet es in Deutschland ohne Versicherung zu gebären?

Hierzulande liegen die durchschnittlichen Kosten bei einer unkomplizierten natürlichen Geburt bei rund 2.000 bis 3.000 Euro, schreibt die Allianz auf ihrer Website. Ein Kaiserschnitt kostet etwas mehr: Hier müssen Eltern mit 3.000 bis 4.000 Euro rechnen.

Wie oft gehen Hausgeburten schief?

Tatsächlich verdeutlicht der Qualitätsbericht zur außerklinischen Geburtshilfe, dass Komplikationen gar nicht so selten sind: 2466 von 16.202 Schwangeren, die die Geburt außerklinisch begonnen hatten, mussten 2020 wegen Erschöpfung oder Komplikationen doch noch in ein Krankenhaus verlegt werden, das ist mehr als jede ...

Wie läuft eine wassergeburt ab?

Bei einer Wassergeburt wird das Baby in einer sogenannten Gebärwanne oder in einem Geburtsbecken entbunden. Die werdende Mutter steigt dafür zunächst in das bis zur Brust reichende Wasser, welches eine angenehm warme Temperatur, etwa zwischen 32 und 37 Grad Celsius, hat.

Wie viele Hausgeburten gibt es in Deutschland?

Von den rund 787 000 Neugeborenen in Deutschland erblickten 2017 circa 12 000 außerhalb von Kliniken das Licht der Welt. Das entspricht einem Anteil von rund 1,5 Prozent. In Bayern sind es mit zwei Prozent etwas mehr.

Kann mir ein wunschkaiserschnitt verweigert werden?

Es gibt kein verbrieftes Recht auf einen Wunschkaiserschnitt. Aber wenn die Frau ihn haben möchte, kann sie ihn bekommen. Jeder kann medizinische Leistungen in Anspruch nehmen, auch wenn sie nicht indiziert sind.

Kann eine Hebamme mich ablehnen?

Jede medizinische Maßnahme bedarf deiner Einwilligung (BGB § 630d). Und so darfst du auch eine medizinisch notwendige Maßnahme ablehnen. Es ist deine Entscheidung.

Warum sagt man Kreißsaal?

Der Kreißsaal hat seinen Namen nicht von seiner Form, denn rund wie ein Kreis ist er nicht. Der Name stammt vom Verb kreißen: es bedeutet „Wehen haben“. Im Mittelhochdeutschen bedeutet das Wort auch schreien. Daher stammt auch das Wort kreischen.