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Ist eine Abmahnung in der Ausbildung schlimm?

Gefragt von: Anke Brinkmann  |  Letzte Aktualisierung: 13. September 2023
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Im schlimmsten Fall kann eine Abmahnung in der Ausbildung zu einer Kündigung des Ausbildungsverhältnisses führen. Ohne eine vorherige Abmahnung kann der Ausbildungsvertrag jedoch nur unter ganz besonderen Voraussetzungen gekündigt werden.

Wie schlimm ist eine Abmahnung in der Ausbildung?

Rechtswirkung einer Abmahnung

Hat der Auszubildende längere Zeit unbeanstandet seine Pflichten erfüllt, kann die Abmahnung gegenstandslos werden. Die Wirkungsdauer der Abmahnung ist abhängig von der Schwere des abgemahnten Verhaltens. Richtlinien, wann die Wirkungen einer Abmahnung genau endet, gibt es nicht.

Was bedeutet eine Abmahnung in der Ausbildung?

Gerechtfertigt ist eine Abmahnung in der Ausbildung dann, wenn der Auszubildende gegen die im Ausbildungsvertrag fixierten Pflichten verstößt. Konkret heißt das zum Beispiel: Der Azubi erscheint unentschuldigt verspätet oder gar nicht am Arbeitsplatz, schwänzt die Berufsschule oder führt keinen Ausbildungsnachweis.

Warum sollte man als Azubi eine Abmahnung ernst nehmen?

Eine Abmahnung soll dem Azubi ermöglichen, sein Verhalten zu ändern und den entsprechenden Vertragspflichten nachzukommen. Folgende Gründe können eine Abmahnung für einen Azubi bedeuten: Unentschuldigtes Fehlen in der Berufsschule und/oder im Ausbildungsbetrieb.

Sollte man auf eine Abmahnung reagieren?

Am besten vermeiden Sie jede spontane Reaktion. Auf eine Abmahnung müssen Sie nicht schnell reagieren. Wenn Sie gegen ihre Abmahnung vorgehen wollen, brauchen Sie nämlich keine Fristen einhalten. Überlegen Sie deshalb lieber in Ruhe zu Hause oder mit Ihrem Anwalt, was Sie tun können und wollen.

Die Abmahnung einfach erklärt

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Was folgt nach Abmahnung?

In den meisten Fällen folgt auf die Abmahnung eine Kündigung, wenn das abgemahnte Verhalten wiederholt wird. In der Regel folgt eine Kündigung meist nach einem wiederholten Pflichtverstoß und somit in der Regel bereits nach einer einmaligen Abmahnung.

Wie verhalte ich mich nach Abmahnung?

  1. Vermeiden Sie eine spontane Rechtfertigung im Gespräch. ...
  2. Geben Sie keine übereilte schriftliche Stellungnahme ab. ...
  3. Bestätigen Sie nicht auf der Abmahnung, dass die Vorwürfe berechtigt sind. ...
  4. Finden Sie heraus, was an den Vorwürfen dran ist. ...
  5. Überlegen Sie sich, ob Sie sich „gesichtswahrend“ entschuldigen sollten.

Wie viele Abmahnungen darf man als Azubi haben?

Wie viele Abmahnung darf ein Azubi erhalten? Zwei einschlägige Abmahnungen (also gleicher Abmahn-Grund) können zur Kündigung des Auszubildenden und damit zum Verlust des Ausbildungsplatzes führen.

Wie schwer ist es einen Azubi zu kündigen?

Nach der Probezeit kann der Arbeitgeber den Azubi laut Arbeitsrecht nur noch fristlos kündigen. Eine fristlose Kündigung kann aber nur ausgesprochen werden, wenn der Arbeitgeber dem Azubi schwere Pflichtverletzungen vorwerfen kann, also einen schwerwiegenden Kündigungsgrund hat (§ 22 Berufsbildungsgesetz).

Wie viele Abmahnungen braucht es für eine Kündigung?

Bei leichten Verstößen muss der Arbeitgeber in der Regel mehrmals abmahnen, bevor er die Kündigung aussprechen kann. Alles andere wäre nicht verhältnismäßig. Aber es ist nicht richtig, dass der Arbeitgeber bei kleineren Verfehlungen mindestens dreimal abmahnen muss, bevor er kündigen kann.

Können Azubis einfach gekündigt werden?

Während der Probezeit kann das Ausbildungsverhältnis von beiden Seiten ohne Angabe von Gründen gekündigt werden. Nach der Probezeit können Ausbilder und Auszubildender nur beim Vorliegen eines wichtigen Grundes kündigen. Ein solcher ist nicht erforderlich, wenn der Auszubildende seine Berufsausbildung aufgeben möchte.

Was ist schlimm Ermahnung oder Abmahnung?

Die Ermahnung ist gegenüber einer Abmahnung ein milderes Mittel. Sie soll dem Arbeitnehmer deutlich machen, dass er sich bei einer bestimmten Gelegenheit nicht korrekt verhalten hat, und der Arbeitgeber möchte auch, dass sich das ändert.

Was tun wenn der Azubi lügt?

Was kann ich tun, wenn mein Azubi lügt? Sie sollten zunächst herausfinden, aus welchem Grund oder mit welcher Motivation Ihr Azubi Sie belügt. Nehmen Sie sich hierfür bitte ausreichend Zeit: Schaffen Sie eine entspannte Atmosphäre und geben Sie Ihrem Azubi Raum, seine Aussagen noch einmal zu überdenken.

Wie werde ich einen Auszubildenden los?

In der Probezeit

Während der Probezeit können die Vertragspartner den Ausbildungsvertrag jederzeit ohne Angabe von Gründen fristlos kündigen (§ 22 Abs. 1 BBiG). Die Kündigung muss schriftlich erfolgen und dem Vertragspartner vor Ablauf der Probezeit zugegangen sein.

Was ist ein Grund für eine Abmahnung?

Zu den häufigsten Gründen für eine Abmahnung zählen unter anderem Arbeitsverweigerung, Unpünktlichkeit, Alkohol am Arbeitsplatz und Diebstahl. Nur weil diese Vergehen in der Regel „abmahnfähig“ sind, bedeutet das aber noch nicht, dass sie Ihren Arbeitgeber in jedem Fall dazu berechtigen, Sie abzumahnen.

Wann ist eine Abmahnung nicht gültig?

Wenn die Abmahnung von einer Person unterschrieben oder ausgesprochen wird, die nicht unmittelbar weisungsbefugt ist, gilt die Abmahnung als unwirksam. Außerdem muss eine Abmahnung das exakte Fehlverhalten mit einer detaillierten Beschreibung der Situation beinhalten.

Wie kann man Azubis bestrafen?

Den Azubi zu bestrafen, indem Sie ihm niedere Aufgaben auferlegen. Dinge vom Azubi verlangen, die nichts mit der Ausbildung zu tun haben. Den Azubi anschreien, mobben oder bewusst der Lächerlichkeit preisgeben. Das Vertrauen des Azubis missbrauchen.

Kann man im 3 Lehrjahr gekündigt werden?

Re: Kündigung 3 Lehrjahr

Ja, das geht, wenn du nicht mehr als 10 Prozent deiner Ausbildungszeit dadurch verpasst. Bei der Prüfung des wichtigen Grundes muss der besondere Charakter des Ausbildungsverhältnisses berücksichtigt werden.

Wie sagt man einem Azubi dass er nicht übernommen wird?

Wenn er nicht beabsichtigt, Auszubildende in ein Arbeitsverhältnis auf unbestimmte Zeit in Vollzeit zu übernehmen, muss er ihnen dies spätestens drei Monate vor dem Schluss der Ausbildung schriftlich mitteilen.

Kann mein Ausbilder mich kündigen?

Ja, dein Ausbilder kann dir in der Probezeit kündigen – und das sogar ohne Angabe von Gründen und ohne Einhaltung der Kündigungsfrist (§ 22 Berufsbildungsgesetz, kurz BBiG).

Bin ich verpflichtet eine Abmahnung zu unterschreiben?

Muss ich eine Abmahnung unterschreiben? Nein. Eine Unterschrift ist nicht erforderlich. Verlangt der Arbeitgeber eine Unterschrift, so sollte insbesondere darauf geachtet werden, ob mit der Unterschrift nur der Erhalt und das Datum des Erhalts der Abmahnung oder auch der Inhalt der Abmahnung anerkannt werden soll.

Kann man eine Abmahnung ablehnen?

Gegen eine Abmahnung kann der Arbeitnehmer etwas tun

Eine Abmahnung muss kein Arbeitnehmer stillschweigend akzeptieren. Der Arbeitnehmer hat das Recht, seine Sicht der Dinge zu verdeutlichen und nach außen zu tragen, dass er die Abmahnung beziehungsweise deren Inhalte nicht akzeptiert.

Was ist kein Abmahnungsgrund?

Trotz Ausschöpfung der individuellen Leistungsfähigkeit unterdurchschnittliche Leistungen eines Arbeitnehmers rechtfertigen keine Abmahnung. Es liegt kein Verstoß gegen arbeitsvertragliche Pflichten vor. Der Arbeitnehmer muss tun, was er soll, und zwar so gut, wie er kann.

Wie ist eine Abmahnung zu übergeben?

Abmahnungen selbst müssen nicht in Schriftform erfolgen, deshalb reicht es aus, dass der Arbeitnehmer bestätigt, diese Abmahnung ausgehändigt erhalten zu haben. Er muss nicht bestätigen, dass eine Originalunterschrift des Arbeitgebers auf der Abmahnung enthalten war, das ist hier also anders als bei einer Kündigung.

Ist eine schriftliche Abmahnung schlimm?

Der Arbeitgeber kann den Arbeitnehmer auch nur mündlich abmahnen. Allerdings ist eine schriftliche Abmahnung die wesentlich sicherere Variante für den Arbeitgeber, um im Fall eines Prozesses vor dem Arbeitsgericht nicht in Nachweisschwierigkeiten zu geraten.