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Ist ein Notar zur Verschwiegenheit verpflichtet?

Gefragt von: William Niemann-Gebhardt  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Notare sind neutral, unparteilich und gegenüber allen zur strengen Verschwiegenheit verpflichtet. Manchen Behörden müssen sie aber bestimmte Dokumente offenlegen. Für die Polizei oder Staatsanwaltschaft bleiben die Informationen allerdings versperrt.

Kann Notar Beurkundung ablehnen?

Der Notar soll die Beurkundung ablehnen, wenn sie mit seinen Amtspflichten nicht vereinbar wäre, insbesondere wenn seine Mitwirkung bei Handlungen verlangt wird, mit denen erkennbar unerlaubte oder unredliche Zwecke verfolgt werden.

Ist ein Notar haftbar?

Der Notar haftet gemäß § 19 Abs. 1 BNotO, wenn er schuldhaft die einem anderen gegenüber bestehende Amtspflicht verletzt. Es muss sich um Schäden aus der notariellen Amtsausübung handeln, somit ein innerer Zusammenhang mit der Wahrnehmung der notariellen Zuständigkeiten bestehen.

Können Notare Fehler machen?

Auch ein Notar ist nur ein Mensch und macht daher bei der Ausübung seines Amtes zuweilen Fehler. Oft werden Fehler, die dem Notar unterlaufen sind, von den Betroffenen gar nicht bemerkt.

Wann darf ein Notar nicht tätig werden?

Um auch nur Zweifel an ihrer Unparteilichkeit zu vermeiden, dürfen Notarinnen und Notare in einer Angelegenheit, in der sie bereits außerhalb ihrer Amtsfunktion tätig war, nicht mehr als Notarinnen oder Notare tätig werden.

Was macht eigentlich ein Notar und wer wählt ihn aus? Der ImmoCoach erklärt 2020

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Was darf ein Notar nicht?

Als Amtsperson darf der Notar nicht ohne hinreichenden Grund eine Beurkundung ablehnen. Ablehnen muss er die Beurkundung jedenfalls dann, wenn er sich in einem Interessenkonflikt sieht. Dies kann der Fall sein, wenn er mit einem der Beteiligten verwandt, verschwägert oder verheiratet oder er selbst Beteiligter ist.

Was ist günstiger Notar oder Anwalt?

Gehen zu einem Notar sind die Kosten deutlich niedriger als die Kosten anwaltlicher Beratung, was an den unterschiedlichen Kostengesetzen liegt. Ein konkretes Beispiel: Es lassen sich Ehegatten zu einem Testament beraten, die ein Vermögen von Euro 400.000,- haben.

Welche Pflichten hat der Notar?

Neben der Beurkundung von Rechtsgeschäften gehören hierzu auch die Beratung von Mandanten, die Erstellung von Urkunds- und Vertragsentwürfen sowie der Vollzug der jeweiligen Urkunde.

Wie lange kann ich eine Unterschrift beim Notar widerrufen?

Das Widerrufsrecht wird im notariellen Kaufvertrag (ähnlich wie das vertragliche Rücktrittsrecht) vermerkt und besteht dann meist für einen Zeitraum von 14 Tagen. In dieser Zeit können die Vertragsparteien also ihre Meinung ändern und den Vertrag widerrufen. Das Widerrufsrecht ist freiwillig, aber empfehlenswert.

Wie lange kann man einen notarvertrag anfechten?

Wie lange man einen Vertrag anfechten kann, bestimmt die Verjährungsfrist: Ihr Recht auf Anfechtung ist verjährt, wenn seit Vertragsabschluss 10 Jahre vergangen sind. Sie können einen Vertrag dann nicht mehr anfechten.

Kann ein Notar AD noch beurkunden?

Grundsätzlich erlischt mit Ausscheiden aus dem Amt auch die Befugnis, sich Notar nennen zu dürfen. Allerdings erlaubt § 52 Abs. 2 Bundesnotarordnung (BNotO) es, dem Ausgeschiedenen die Weiterführung der Amtsbezeichnung unter dem Zusatz "a. D." (außer Dienst) zu gestatten.

Kann ein Notar Ad beurkunden?

Ein Notar darf eine Beurkundung eines Rechtsgeschäfts, das der notariellen Form bedarf nur unter sehr eingeschränkten Gründen ablehnen (§ 4 BeurkG). Die grundlegenden Bestimmungen zur Ausgestaltung des notariellen Berufsrechtes enthält die Bundesnotarordnung (BNotO).

Was ist eine Vorbefassung?

Mit dem Stichwort "Vorbefassung" wird das in § 3 BeurKG bzw. § 45 BRAO statuierte Verbot umschrieben, dass es Notaren und Anwälten sowie den mit ihnen in Bürogemeinschaft verbundenen/arbeitenden Personen verbietet in derselben Sache tätig zu werden in der sie zuvor als Notar bzw. Anwalt tätig waren.

Wann ist ein Notar befangen?

(1) Soweit es sich bei Amtstätigkeiten des Notars nicht um Beurkundungen nach dem Beurkundungsgesetz handelt, gilt § 3 des Beurkundungsgesetzes entsprechend. (2) Der Notar kann sich der Ausübung des Amtes wegen Befangenheit enthalten.

Ist dem Notar von Person bekannt?

Der Notar hat sich – entweder durch Vorlage eines gültigen Lichtbildausweises oder weil die Person dem Notar persönlich bekannt ist – über die Identität des Unterschreibenden versichert und bezeugt, dass dieser vor ihm unterschrieben hat oder eine bereits geleistete Unterschrift als seine eigene anerkennt.

Wann muss eine Generalvollmacht notariell beglaubigt werden?

Muss eine Generalvollmacht notariell beurkundet werden? Eine notarielle Beurkundung einer Vollmacht ist nicht immer notwendig. Wenn Sie allerdings sicher gehen wollen, dass die Vollmacht vom Gesetz sowie Bankinstituten und anderen öffentlichen Stellen als wirksam anerkannt wird, muss diese notariell beurkundet werden.

Wer zahlt Notar bei Rücktritt?

Findet der Rücktritt statt, dann gilt: Es zahlt derjenige die Entwurfsgebühren, der den Notar beauftragt hat. Nach Vertragsabschluss: Ist der Vertrag notariell beurkundet, greift die Kostentagungsregelung.

Welche Kosten wenn notarvertrag nicht zustande kommt?

Verkäufer sollten etwas vorsichtig sein, wenn sie einen Notar mit der Erstellung eines Entwurfes des Kaufvertrags beauftragen. Kommt der Kaufvertrag im Anschluss doch nicht zustande, obwohl der Notar schon den Vertragsentwurf erstellt hat, muss der Verkäufer die Kosten komplett selbst übernehmen.

Wer zahlt die Notarkosten bei geplatzten Termin?

Grundsätzlich gilt auch hier: Wer die Leistungen des Notars beauftragt, ist dazu verpflichtet, die entstehenden Kosten zu tragen. Sucht demnach der Verkäufer den Notar aus und bittet diesen um die Erstellung eines Kaufvertrages, so ist auch der Verkäufer dazu verpflichtet, die entstehenden Kosten zu übernehmen.

Hat ein Notar das Recht ein Grundbuch Einsicht zu nehmen?

Notare dürfen das Grundbuch einsehen; sie müssen das berechtigte Interesse dem Grundbuchamt nicht nachweisen. Vorliegen muss es allerdings trotzdem. Deshalb dürfen Notare auch Maklern nicht, wie dies leider mitunter geschehen ist, "Hilfestellung" leisten und für sie den Namen eines Eigentümers ermitteln.

Werden Notare überprüft?

Die Amtsführung des Notars wird vom Präsidenten des Landgerichts in der Regel in Abständen von höchstens sechs Jahren geprüft. In der Zwischenzeit können zusätzlich stichprobenweise Prüfungen und Prüfungen aus besonderem Anlass, deren Umfang sachlich beschränkt sein kann, angeordnet werden.

Ist ein Notar neutral?

Notare erstellen Urkunden. Notare sind keine Interessenvertreter einer Partei. Sie sind gemäß der Notarordnung vielmehr unabhängige und unparteiische Betreuer der Beteiligten (§ 14 BnotO). Aus dieser Stellung und Verantwortung heraus ergibt sich die Neutralitätspflicht des Notars.

Wie teuer ist eine Beratung beim Notar?

Mit "Beratung" ist jeweils eine isolierte Beratung gemeint, also eine solche, die nicht im Zusammenhang mit einer späteren Beurkundung steht. Beratungen im Zusammenhang mit einer späteren Beurkundung sind unabhängig von ihrer Häufigkeit und Dauer kostenfrei.

Was fällt nicht in den Nachlass?

Ferner gehören zur Erbmasse jedoch nicht nur Vermögenssachen, sondern auch die Verpflichtungen, Darlehen und Schulden, die vom Gesamtvermögen abgezogen werden müssen. Hingegen gehören oftmals Werte aus Lebensversicherungen, Fremdgelder oder nicht vererbliche Vermögenspositionen nicht zur Erbmasse.

Ist eine Schenkung ohne Notar gültig?

Während die einfache Handschenkung formlos gültig ist, muss das Schenkungsversprechen (also das Versprechen, etwas zukünftig unentgeltlich zuwenden zu wollen) notariell beurkundet werden, um wirksam zu sein. Dies kann jedoch umgangen werden, indem die Zuwendung erfolgt.

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