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Ist ein balkonanbau eine Modernisierung?

Gefragt von: Herr Dr. Rupert Freund MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Mit Urteil vom 12. August 2016 (Az. 65 S 108/16, Das Grundeigentum 2016/1574 f.) kommt das Landgericht Berlin zum Ergebnis, dass der Balkon in der Regel eine Modernisierungsmaßnahme darstellt, weil dadurch die Nutzungsmöglichkeiten der Wohnung erweitert werden.

Was zählt alles zu einer Modernisierung?

Von einer Modernisierung spricht man, wenn wertsteigernde Maßnahmen am Haus durchgeführt werden. Dazu gehören z.B. wärmedämmende Maßnahmen, die Erneuerung der Fenster und Türen, den Austausch der Heizungsanlage, ein neues Bad, die Instandsetzung der Elektroanlage oder der Wasser- und Abwasserleitungen.

Wer zahlt balkonsanierung Mieter oder Vermieter?

Als Vermieter bist Du für eine vertragsgemäße, mängelfreie Nutzung des Balkons verantwortlich. Zu dieser Instandhaltungspflicht gehört es ebenso, den Balkon neu zu streichen, Risse und Löcher zu beseitigen oder die veralteten Fliesen zu erneuern.

Was sind Modernisierungsmassnahmen?

In § 555b BGB wird als Modernisierungsmaßnahme definiert:

Es muss eine bauliche Veränderung (Baumaßnahme) sein. bei einer Mietsache (Gebäude, Räume, Wohnungen), die. zu einer energetischen Modernisierung (gemäß Energieeinsparverordnung) führt. nicht erneuerbare Primärenergie nachhaltig einspart.

Was ist eine bauliche Veränderung am Balkon?

Als bauliche Veränderungen gelten über die reine Instandhaltung und Instandsetzung hinausgehende Installationen am Balkon. Dazu gehören zum Beispiel folgende Elemente: Sonnenschutz wie Markisen. Sichtschutz zu den Nachbarn.

Balkonsanierung & Modernisierung

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Ist ein Balkon eine bauliche Anlage?

Grundsätzlich unterliegen Balkone – wie auch alle anderen Vorbauten – den regulären Anforderungen an Abstandsflächen, da sie Bestandteil einer baulichen Anlage/eines Gebäudes sind und von ihnen eine gebäudegleiche Wirkung ausgeht (§ 6 Abs. 1 S. 2 HBauO).

Wem gehört die Balkonunterseite?

Deshalb stehen zum Beispiel die Balkonbrüstung, die Balkontür, die Decke eines Balkons, die Isolierschicht des Balkons und auch die Abdichtungsanschlüsse stets im gemeinschaftlichen Eigentum. Alle Reparaturen im Zusammenhang mit diesen Balkonteilen müssen die Wohnungseigentümer gemeinsam bezahlen.

Was sind keine modernisierungskosten?

Erhaltungsmaßnahmen sind keine umlegbaren Modernisierungskosten. Reine Erhaltungsmaßnahmen (= Instandsetzungs- oder Instandhaltungsmaßnahmen) dienen nicht der Modernisierung. Den Kostenaufwand muss der Vermieter selbst tragen.

Welche Modernisierungen berechtigen zur Mieterhöhung?

Als Modernisierungsmaßnahmen, die eine Mieterhöhung rechtfertigen, gelten: Maßnahmen, die Primär- oder Endenergie sparen, beispielsweise der Einbau von Solaranlagen oder eine bessere Dämmung. Maßnahmen, die Wasser sparen – etwa der Einbau von Wasserzählern.

Wann muss der Vermieter den Balkon sanieren?

Ist auf dem Balkon oder der Terrasse zum Beispiel ein Fliesenboden vorhanden, ist der Estrich oder sind verlegte Holzdielen gebrochen, dann muss der Vermieter den Boden des Balkons bei Mängeln wiederherstellen bzw. reparieren.

Wer muss den Balkon renovieren?

Balkone werden zwar mit den Wohnungen vermietet, sind aber gleichzeitig Teil des äußeren Erscheinungsbildes des Gebäudes. Deshalb ist der Vermieter für den Anstrich verantwortlich. Das bedeutet: Mieter, die eigenmächtig ihren Balkon streichen, müssen gegebenenfalls Schadenersatz leisten.

Was bedeutet balkonsanierung?

Außerdem bietet die Balkonsanierung die Gelegenheit zur Neugestaltung des Belags und Außenbereichs. Eine Sanierung des Balkons wird also notwendig, wenn der Beton bereits Schäden wie Löcher und Risse zeigt, sich Fliesen vom Untergrund lösen sowie Ausblühungen, Stockflecken oder Moosbewuchs zu sehen sind.

Was ist Sanierung und was Modernisierung?

Ganz grob bedeutet Modernisieren Verbessern, Sanieren ist gleichzusetzen mit Reparieren und Renovieren heißt Verschönern.

Kann ein Mieter eine Modernisierung verweigern?

Der Mieter kann der Durchführung der Modernisierungsmaßnahme auch bei einer ordnungsgemäßen Ankündigung durch den Vermieter widersprechen und braucht die Arbeiten nicht zu dulden, wenn er sich auf einen Härtefall berufen kann (§ 555d II BGB).

Was ist Modernisierung Haus?

Modernisieren = verbessern

Das Ziel einer Modernisierung ist, eine Immobilie auf den neuesten Stand zu bringen. Viele Eigenheimbesitzer modernisieren ihr Zuhause, damit sie langfristig ihre Energie- und Wasserkosten senken können. Durch eine Modernisierung erhöhen sich Wohnkomfort und Wert der Immobilie.

Wie lange muss man modernisierungskosten zahlen?

Modernisierungsumlage: Wie lange darf sie verlangt werden? Bei einer Mieterhöhung um acht Prozent haben sich die Modernisierungskosten nach 12,5 Jahren vollständig amortisiert. Mieter müssen die durch die Umlage erhöhte Miete dennoch weiterhin bezahlen. Das neue Gesetz sieht keine Änderung dieser Regelung im BGB vor.

Wie hoch darf eine Mieterhöhung nach 10 Jahren sein?

Welche Miethöhe ist nach 10 Jahren erlaubt? Auch bei einer Mietdauer nach 10 Jahren sind Mieterhöhungen nur erlaubt, wenn sie frühestens 12 Monate nach Beginn des Mietvertrages vom Vermieter gefordert werden. Die Mieterhöhung darf dabei innerhalb von 3 Jahren nur maximal 15 bzw. 20 Prozent betragen.

Was ist eine unerhebliche Mieterhöhung?

Unwesentlich sei eine Mieterhöhung dann, wenn die Miete um weniger als fünf Prozent der Miete erhöht werde. Der Betrag von 10,20 Euro entspreche bei einer monatlichen Miete von 368,13 Euro einer Erhöhung um 2,77 Prozent, die daher als unerheblich anzusehen sei.

Was kann mir der Vermieter in Rechnung stellen?

Der Vermieter darf dem Mieter nur die sogenannten Betriebskosten in Rechnung stellen.
...
Umlagefähige Betriebskosten
  • Grundsteuer.
  • Heizung und Warmwasser.
  • Kaltwasser.
  • Abwasser.
  • Gartenpflege.
  • Gebäudereinigung.
  • Schornsteinfeger.
  • Hausmeister.

Wie oft Mieterhöhung wegen Modernisierung?

Die Mieterhöhung beträgt jährlich maximal 8 % der auf die Wohnung entfallenden Modernisierungskosten (§ 559 Abs. 1 BGB). Ferner darf sich die monatliche Miete innerhalb von 6 Jahren um nicht mehr als 3,- EUR je Quadratmeter Wohnfläche erhöhen (§ 559 Abs. 3a BGB).

Sind neue Fenster eine Modernisierung?

Der Einbau neuer Fenster führt oft zu Verbesserungen der Wohnung. Z.B. für eine Energieeinsparung, auch für eine Verbesserung des Schallschutzes. Daher ist der Einbau neuer Fenster meist eine Modernisierungsmaßnahme.

Wer trägt die Kosten einer balkonsanierung?

Normalerweise werden alle Eigentümer*innen an den Kosten für Balkonsanierung(en) nach dem gesetzlichen Verteilungsschlüssel, also nach Miteigentumsanteilen, beteiligt. Allerdings kann Ihre WEG diese Kosten nun auch durch einen Mehrheitsbeschluss anders verteilen.

Ist Balkonbelag Sondereigentum?

Abgesehen vom Bodenbelag ist der Balkon einer Eigentumswohnung Gemeinschaftseigentum. Damit ist gemeint, dass er der Wohnungseigentümerschaft gehört und nicht nur dem Wohnungseigentümer. In der Gemeinschaftsordnung ist dies verankert.

Ist ein Balkon Sondereigentumsfähig?

Balkone sind sondereigentumsfähig und gelten auch ohne entsprechende Zuordnung in der Teilungserklärung bzw. der Gemeinschaftsordnung als Sondereigentum. Die Zuordnung zum Gemeinschaftseigentum scheidet im Regelfall schon allein deshalb aus, weil das jedem Wohnungseigentümer gemäß § 13 Abs.

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