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Ist die Beschwerde ein ordentliches Rechtsmittel?

Gefragt von: Theresia Adam-Fröhlich  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Zu den Rechtsmitteln, die den Eintritt der Rechtskraft hindern, zählen die Beschwerde, die Berufung und die Revision. Durch ihre Einlegung kann die gerichtliche Entscheidung vorerst nicht vollstreckt werden. Auch der Einspruch gegen einen Strafbefehl ist ein ordentlicher Rechtsbehelf.

Ist die Beschwerde ein Rechtsmittel?

Eine Beschwerde ist ein Rechtsmittel, das gegen Entscheidungen des Strafgerichts eingelegt werden kann, sofern es sich nicht um Urteile handelt. Letztere sind mit der Berufung oder der Revision anzufechten. Demnach werden mit der Beschwerde Beschlüsse und Verfügungen des Gerichts angefochten.

Ist die sofortige Beschwerde ein Rechtsmittel oder Rechtsbehelf?

Die sofortige Beschwerde ist ein gerichtliches Rechtsmittel im Zivilprozess (§§ 567 ff. ZPO) oder im Strafprozess (§ 311 StPO).

Was sind ordentliche Rechtsbehelfe?

Die ordentlichen Rechtsbehelfe: Die ordentlichen Rechtsbehelfe, die auch als Rechtsmittel bezeichnet werden, hemmen grundsätzlich den Eintritt der Rechtskraft und verhindern so die Vollstreckung der gerichtlichen Entscheidung.

Was ist der Unterschied zwischen Beschwerde und Widerspruch?

Im Verwaltungsverfahrensrecht ist die Beschwerde durch das Widerspruchsverfahren abgelöst worden. Im Steuerrecht ist dies der Einspruch. Im Verwaltungsprozess und im Sozialprozess ist die Beschwerde gegen gerichtliche Beschlüsse eröffnet (§§ 146 ff. VwGO, §§ 172 ff.

Rechtsmittel (1) - Überblick

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Welche Beschwerdearten gibt es?

Beschwerde - Arten
  • Verfassungsbeschwerde,
  • Dienstaufsichtsbeschwerde,
  • Haftbeschwerde.
  • oder Rechtsbeschwerde.

Was ist eine Beschwerde ZPO?

Die ZPO unterscheidet zwischen sofortiger Beschwerde und Rechtsbeschwerde. Mit der sofortigen Beschwerde werden gerichtliche Entscheidungen überprüft, gegen die Berufung und Revision nicht erlaubt sind (§ 567 ZPO).

Wer ist beschwerdegericht StPO?

2 StPO). Beschwerdegericht ist bei Verfügungen des Richters am Amtsgericht und Beschlüssen des Amtsgerichts das Landgericht (§73 GVG), bei Verfügungen des Richters am Landgericht und Beschlüssen des Landgerichts das Oberlandesgericht (§ 121 Abs.

Was ist der Unterschied zwischen einem Rechtsbehelf und einem Rechtsmittel?

Rechtsmittel sind Rechtsbehelfe, durch die eine Partei eine gerichtliche Entscheidung prüfen lassen kann – es gibt sie in allen Verfahrensordnungen: Berufung, Beschwerde und Revision. Die Einlegung eines Rechtsmittels hemmt den Eintritt der Rechtskraft und dient so der Fortführung des Rechtsstreits.

Ist ein Widerspruch ein Rechtsmittel?

Ein Rechstbehelf ist ein rechtliches Mittel der Anfechtung einer behördlichen bzw. gerichtlichen Entscheidung. Es gibt förmliche (Widerspruch) und nicht förmliche (Rechts-, Fach-, Dienstaufsichtsbeschwerde) Arten des Rechstbehelfs.

Was versteht man unter einem Rechtsmittel?

Unter Rechtsmittel versteht man eine formalisierte Anfechtung einer behördlichen oder gerichtlichen Entscheidung. Jedes Rechtsmittel ist an eine bestimmte Frist gebunden.

Wann Beschwerde ZPO?

(1) 1Die sofortige Beschwerde ist, soweit keine andere Frist bestimmt ist, binnen einer Notfrist von zwei Wochen bei dem Gericht, dessen Entscheidung angefochten wird, oder bei dem Beschwerdegericht einzulegen.

Welche Rechtsmittel gibt es im Zivilprozess?

Rechtsmittel im Zivilprozess

So gibt es zum Beispiel im deutschen Zivilprozess nur die Rechtsmittel der Berufung, der Revision und die sofortige Beschwerde (der jedoch gemäß § 570 Abs. 1 der Zivilprozessordnung (ZPO) nur in den dort bestimmten Fällen ein Suspensiveffekt zukommt).

Wann ist eine Beschwerde begründet?

Voraussetzung einer ordnungsgemäßen Begründung der Beschwerde nach § 89 ArbGG ist nach der Rechtsprechung (BAG 30.10.2012 - 1 ABR 64/11) die Bezeichnung der Umstände, aus denen sich die Rechtsverletzung und deren Erheblichkeit für die angefochtene Entscheidung ergibt.

Wann ist eine Beschwerde statthaft?

a) Die Zulassung der sofortigen Beschwerde im Gesetz

In einer Vielzahl von Fällen spricht das Gesetz ausdrücklich aus, dass die sofortige Beschwerde statthaft ist. Einer gesonderten Prüfung, ob ein das Verfahren betreffendes Gesuch zurückgewiesen wurde, bedarf es dann nicht mehr.

Was ist eine Beschwerde einfach erklärt?

Bei einer Beschwerde äußert ein enttäuschter Kunde seinen Unmut über negative Erlebnisse mit Ihrem Unternehmen. Dies kann beispielsweise eine nicht eingehaltene Lieferzeit sein. Beschwert er sich hingegen über ein defektes oder anderweitig defizitäres Produkt, handelt es sich um eine Reklamation.

Was für Rechtsbehelfe gibt es?

Zu den förmlichen Rechtsbehelfen gehören insbesondere die sog. Rechtsmittel, aber auch verschiedene andere Rechtsbehelfe, wie Einspruch und Widerspruch, die Beschwerde, die Erinnerung, die Anhörungsrüge, der Befangenheitsantrag oder der Antrag auf Widereinsetzung in den vorigen Stand.

Wann ist jemand beschwert?

Eine Beschwer liegt vor, wenn eine gerichtliche oder außergerichtliche Entscheidung für den Betroffenen tatsächlich ungünstig ausgefallen ist (ihn beschwert), bzw. ihn subjektiv in seinen Rechten einschränkt, bzw. in seine Sphäre eingreift.

Was bedeutet Gegen diesen Beschluss ist kein Rechtsmittel gegeben?

Wenn es kein Rechtsmittel (mehr) gibt, ist die Entscheidung rechtskräftig – „unanfechtbar“ und vollstreckbar. Aber vorher gibt es immer ein Rechtsmittel gegen belastende Entscheidungen sowie (meistens) ein weiteres zur Nachprüfung (zweite Instanz) – Art.

Hat Beschwerde Suspensiveffekt?

96. Die Beschwerde hat grundsätzlich keine aufschiebende Wirkung, d.h. die angefochtene Entscheidung ist bis zu deren Aufhebung oder Abänderung uneingeschränkt zu befolgen. Dies ergibt sich aus § 570 Abs. 1 ZPO.

Welches Gericht entscheidet über sofortige Beschwerde?

Ungeachtet der Zuständigkeitsregelung kann die sofortige Beschwerde nach § 569 Abs. 1 S. 1 ZPO sowohl beim Ausgangsgericht (iudex a quo) als auch beim Beschwerdegericht (iudex ad quem) eingelegt werden.

Wer trägt die Kosten der sofortigen Beschwerde?

Bei einer erfolgreichen Beschwerde sind die Kosten dem Beschwerdegegner aufzuerlegen. Bei erfolgloser Beschwerde trägt der Beschwerdeführer die Kosten (§ 97 ZPO). Hat die Beschwerde teilweise Erfolg, dann ist über die Kosten nach § 92 ZPO zu entscheiden.

Was passiert bei einer Rechtsbeschwerde?

Was geschieht nach meiner Rechtsbeschwerde? Für eine Rechtsbeschwerde sind bestimmte Anträge innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Frist zu stellen und zu begründen. Lediglich Rechtsfragen können bei einer Rechtsbeschwerde erneut geklärt werden. Das Rechtsbeschwerdegericht entscheidet meist durch Beschluss.

Wann wird eine Beschwerde zurückgewiesen?

Zurückgewiesen wird eine Beschwerde dann, wenn sie unzulässig ist. In diesem Fall hat die Prüfung der Beschwerde ergeben, dass die formalen Voraussetzungen (etwa die Berechtigung, die Beschwerde zu erheben) nicht gegeben waren.

Welches sind die Unterschiede zwischen den Rechtsmitteln der Beschwerde der Berufung und der Revision?

Anders als bei der Revision wird bei der Berufung eine neue Tatsacheninstanz eröffnet - es wird also eine erneute Verhandlung eröffnet und die Beweise erneut aufgenommen. Gegen das Urteil der Berufungsverhandlung des Landgerichts kann die Revision zum Oberlandgericht eingelegt werden.