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Ist Dativ statt Genitiv falsch?

Gefragt von: Centa Schreiber-Neubert  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Wenn das Nomen, das den Besitz bzw. die Zugehörigkeit angibt, im Plural steht und unbestimmt ist, also keinen Begleiter (Artikel oder Adjektiv) hat, kann man es nicht in den Genitiv setzen. Dann muss man stattdessen von + Dativ verwenden.

Ist der Genitiv abgeschafft?

Der Genitiv, schon lange vielen Deutschen ein Dorn im Auge, wird abgeschafft und durch den Dativ ersetzt. Auch die Deklination der Adjektive wird als überflüssig angesehen und gestrichen.

Warum ist wegen dir falsch?

Auch das hört man häufig – in der Umgangssprache. Aber grammatikalisch ist „wegen dir“ falsch. Wie oben beschrieben, erfordert die Präposition „wegen“ den Genitiv. Das Wort „dir“ ist hingegen ein Dativ.

Wird der Genitiv noch verwendet?

Im geschriebenen Standard ist der Genitiv wichtig und stabil. Er wird dem Deutschen noch lange erhalten bleiben. In der traditionellen Grammatikschreibung galt lange der vom Verb regierte Genitiv, also das Genitivobjekt, als zentrale Verwendung dieses Kasus: Sie erinnert sich des Vorfalls.

Ist statt Genitiv?

Werden sie als Präposition gebraucht, verbindet man sie mit dem Genitiv: Statt/Anstatt des Geldes gab sie ihm ihren gesamten Schmuck. Statt/Anstatt des Assistenzarztes wurde der Oberarzt ausgezeichnet. Sie trug statt/anstatt vernünftiger Wanderschuhe zierliche Sandaletten.

Dativ & Genitiv einfach erklärt | mit Aaron (die wohngemeinschaft)

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Warum Genitiv statt Dativ?

Wenn das Nomen, das den Besitz bzw. die Zugehörigkeit angibt, im Plural steht und unbestimmt ist, also keinen Begleiter (Artikel oder Adjektiv) hat, kann man es nicht in den Genitiv setzen. Dann muss man stattdessen von + Dativ verwenden. Das sind die die Mikrofone der Tonassistenten.

Was folgt auf statt?

Als Präposition bedeutet es anstelle. Als Konjunktion steht das Wort für und nicht. Bei der Verwendung als Präposition muss der Genitiv folgen: Sie hat statt einer Puppe eine Eisenbahn bekommen.

Ist der Dativ dem Genitiv sein Tod?

Mit dem Titel und dem einleitenden Artikel Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod wirft der Verfasser dieses Taschenbuches ein Schlaglicht auf einen Kreuzweg im »Irrgarten der deutschen Sprache«, und er verteidigt darin die Vorfahrt des Genitivs.

Warum wird der Genitiv abgeschafft?

Sprachgeschichtlich gesehen ist das Genitiv-s also eine Art hartnäckiges Überbleibsel aus der Zeit, als noch alle Kasus mit eigenen Endungen markiert wurden. Nötig ist es eigentlich nicht, denn der Artikel würde theoretisch ausreichen, um die Beziehung der Substantive unmissverständlich abzubilden.

Warum stirbt der Genitiv aus?

Der Genitiv wird durch den angeblich anstehenden Tod vermenschlicht. Außerdem werden Dativ und Genitiv bspw. in Bezug auf wegen zu Kontrahenten gemacht, indem der Dativ als Bedrohung für den Genitiv gesehen wird. Auch der Sprachverfall ist eine Metapher.

Ist wegen mit Dativ erlaubt?

[A] Die Präposition wegen wird laut Duden. Richtiges und gutes Deutsch (Mannheim 2011) mit dem Genitiv verwendet. Weiter heißt es »umgangssprachlich oder regional […] häufig mit dem Dativ«. Der Dativ gilt also inzwischen nicht mehr als falsch, ist jedoch gerade schriftsprachlich nach wie vor nicht üblich.

Was ist richtig ich tue mir schwer oder ich tue mich schwer?

B: "Ich tu mir schwer" ist richtig.

Ist der Genitiv bald nur noch Geschichte?

Eine Deutschschülerin aus Bulgarien befasst sich für eine Arbeit zum Thema „Sprache im Wandel“ unter anderem mit dem Genitiv. Sie wandte sich an mich, um zu erfahren, wie es um den Genitiv bestellt ist. Lesen Sie hier ihre Fragen und meine Antworten.

Wie übersetze ich Genitiv?

Als genitivus qualitatis bezeichnet der Genitiv die Beschaffenheit oder Eigenschaft eines Substantives. Er ist in der Regel mehrgliedrig und besteht aus einem Substantiv und einem dazugehörigen Attribut. Du kannst ihn meistens mit «von» übersetzen, oft aber auch freier mit einem Adjektiv.

Auf welche Frage folgt der Genitiv?

Nach dem Genitiv fragst du mit „Wessen? “. Den Genitiv kannst du mit „Wessen? “ erfragen.

Wann kein Genitiv?

Zwei einfache Faustregeln: Endet ein Substantiv auf einen Zischlaut, also -s, -ss, -z oder -tz, benötigt die Genitivform ein e: des Hauses, des Tanzes, des Sitzes. Endet ein Substantiv mit einem Vokal oder einem Vokal und -h, so wird im Genitiv ein -s angefügt: des Schnees, des Baus, des Hais, des Strohs.

Ist Dativ wem?

Für den Dativ wird im Deutschen die Frage Wem? benutzt, er heißt in der deutschen Schulgrammatik daher auch Wem-Fall oder 3. Fall. Beispiel: Ich gebe der Frau einen Notizblock.

Welcher Kasus stirbt aus?

Nürnberg - Mit dem Genitiv ist es im Deutschen so eine Sache. Denn der kniffelige Fall verändert gerade seine Formen und Funktionen.

Welcher Fall steht nach dank?

Nach der Präposition dank kann sowohl der Dativ als auch der Genitiv verwendet werden, also: dank dem großen Angebot oder dank des großen Angebotes. Im Plural allerdings wird der Genitiv bevorzugt: dank vieler aufmerksamer Zuschauer; dank der eingängigen Ausführungen des Studenten.

Wann wird der Dativ verwendet?

Der Dativ und der Akkusativ werden benutzt um das Objekt im Satz zu kennzeichnen, also den Teil des Satzes mit dem etwas geschieht. Der Dativ bezeichnet hierbei fast immer eine Person. Die Frage, mit der nach dem Objekt im Dativ gefragt wird, lautet dem entsprechend „wem“?

Wem gehört das Auto oder Wessen Auto ist das?

Die W-Frage im Genitiv lautet Wessen? - Wessen Auto ist das? - Das ist das Auto meiner Freundin. - Wessen Buch ist das? - Das ist das Buch unserer Lehrerin.

Welcher Fall nach statt?

Die Präposition statt regiert laut Duden den Genitiv.

Welcher Fall nach Anstelle?

Die Präposition anstatt wird standardsprachlich mit dem Genitiv gebraucht. Umgangssprachlich steht allerdings häufig auch der Dativ. Standardsprache + Genitiv: (An)statt des gelben Kleides ziehe ich lieber das rote an. Umgangssprache + Dativ: (An)statt dem gelben Kleid ziehe ich lieber das rote an.

Welche Präposition verlangt den Genitiv?

Die wichtigsten Präpositionen mit Genitiv sind:
  • abzüglich / zuzüglich. angesichts. anlässlich. anstatt / statt. anstelle / an Stelle. aufgrund / auf Grund. ...
  • entlang. infolge. inmitten. kraft. längs. mangels. ...
  • trotz. ungeachtet. unweit. während. wegen. zugunsten / zu Gunsten / zuungunsten / zu Ungunsten.