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Ist das Mutterschaftsgeld steuerpflichtig?

Gefragt von: Frau Prof. Rosita Vogt  |  Letzte Aktualisierung: 22. August 2022
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Mutterschaftsgeld und Arbeitgeberzuschuss selbst sind steuerfrei. Sie müssen also keine Steuern dafür zahlen. Allerdings unterliegen sie dem sogenannten „Progressionsvorbehalt“. Das heißt: Mutterschaftsgeld und Arbeitgeberzuschuss werden berücksichtigt, wenn Ihr Steuersatz berechnet wird.

Wird Mutterschutzlohn versteuert?

Mutterschutzlohn gilt als normaler Lohn. Daher müssen Sie für Ihren Mutterschutzlohn auch Steuern und Sozialabgaben zahlen, wie auf Ihren normalen Lohn auch. Allerdings müssen Sie auch Steuern zahlen für Lohnbestandteile, die bislang möglicherweise steuerfrei waren, beispielsweise für Sonn- und Feiertagszuschläge.

Wo muss man Mutterschaftsgeld in der Steuererklärung angeben?

Die Angaben zum Elterngeld und zum Mutterschaftsgeld der Krankenkasse gehören dagegen in Zeile 91 auf Seite 4 des Haupt-/Mantelbogens der Einkommensteuererklärung. Wenn Du ein Programm nutzt, dann sollte es Dich bei Eingabe eines entsprechenden Stichwortes demgemäß führen.

Wie viel Steuern muss ich nachzahlen Elterngeld?

Wer im vergangenen Jahr nur Elterngeld oder lediglich Arbeitslosengeld I bezog, muss davon also keine Steuern abführen. Wenn allerdings andere Einkünfte (auch des Ehepartners) dazukamen, werden meist nachträglich Steuern fällig. Unterm Strich können so 1.000 Euro oder mehr nachgefordert werden.

Welche Steuerklasse bei Mutterschaftsgeld?

Auch der Zuschuss zum Mutterschaftsgeld für die Zeit ab dem 1.01.2018 ist nach § 20 Abs. 1 Satz 2 MuSchG auf der Grundlage der für die Arbeitnehmerin vor Beginn der Schutzfrist vor der ersten Geburt geltenden Steuerklasse III zu berechnen.

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Warum steuernachzahlung bei Elterngeld?

Elterngeld, Arbeitslosengeld oder Krankengeld sind erst einmal steuerfrei. Wenn ihre Empfänger im gleichen Jahr aber auch andere Einkünfte haben, können durch den Progressionsvorbehalt Steuernachzahlungen drohen. Eine getrennte Veranlagung kann manchmal helfen.

Wann soll man nach der Geburt die Steuerklasse wechseln?

Da das Elterngeld auf Grundlage der letzten zwölf Monate vor Beginn des Mutterschutzes berechnet wird, sollten Sie spätestens sieben Monate vor der Geburt Ihres Kindes die Steuerklasse wechseln.

Ist man in Elternzeit steuerpflichtig?

Elterngeld und Steuern

Das Elterngeld selbst ist steuerfrei, wird selbst also nicht versteuert. Einziger Nachteil: es unterliegt dem Progressionsvorbehalt. Dadurch steigt der Steuersatz für dein zu versteuerndes Einkommen und deine Steuerlast.

Ist man in Elternzeit einkommensteuerpflichtig?

Wer mehr als 410€ Elterngeld im Kalenderjahr erhält, muss grundsätzlich eine Einkommensteuererklärung abgeben und sein Elterngeld versteuern. Elterngeld ist steuerfrei, erhöht aber den Durchschnittssteuersatz bei Abgabe der Einkommensteuererklärung.

Wie ist Elterngeld zu versteuern?

Das Elterngeld ist zwar steuerfrei, unterliegt allerdings bei der Ermittlung des Steuersatzes für die Einkommensteuer dem so genannten Progressionsvorbehalt. Konkret: Zur Ermittlung des Steuersatzes für die Einkommenssteuer wird das Elterngeld dem zu versteuernden Einkommen hinzugerechnet.

Ist Mutterschaftsgeld Einkommen?

Das Mutterschaftsgeld und der Arbeitgeberzuschuss selbst stellen allerdings kein Erwerbseinkommen dar und werden im Sinne des Bundeselterngeldgesetzes (BEEG) nicht als steuerpflichtiges Erwerbseinkommen berücksichtigt!

Ist das Mutterschaftsgeld so hoch wie Nettogehalt?

Als gesetzlich krankenversicherte Arbeitnehmerin bekommst Du sechs Wochen vor der Geburt und acht Wochen danach Mutterschaftsgeld von der Krankenkasse, pro Tag bis zu 13 Euro. Dein Arbeitgeber stockt die Zahlung auf, so dass Du auch während des Mutterschutzes auf Dein bisheriges Nettogehalt kommst.

Was ist der Unterschied zwischen Mutterschaftsgeld und Mutterschutzlohn?

Mutterschutzlohn: Das Geld, das Sie von Ihrem Arbeitgeber während eines individuellen Beschäftigungsverbots erhalten, wird Mutterschutzlohn genannt. Mutterschaftsgeld: Dieses Geld erhalten Sie von Ihrem Arbeitgeber und der Krankenkasse während Ihres gesetzlichen Beschäftigungsverbotes.

Was zahlt der Arbeitgeber während des Mutterschutzes?

Wie hoch ist der Zuschuss, den der Arbeitgeber zum Mutterschaftsgeld zahlt? Arbeitgeber zahlen pro Kalendertag einen Zuschuss in Höhe der Differenz zwischen 13 Euro und dem um die gesetzlichen Abzüge verminderten durchschnittlichen kalendertäglichen Arbeitsentgelt.

Ist Mutterschaftsgeld sozialversicherungspflichtig?

Das Mutterschaftsgeld und der Arbeitgeberzuschuss sind steuer- und sozialabgabenfrei.

Was passiert wenn man keine Steuererklärung macht Elterngeld?

Viele Eltern wissen nicht, dass sie eine Steuererklärung abgeben müssen, wenn sie im Jahr mehr als 410 Euro Elterngeld vom Staat erhalten und über weitere Einkünfte verfügen. Schlimmstenfalls drohen ein Steuerstrafverfahren und ein hohes Bußgeld, wenn das Finanzamt sie erwischt.

Was ist steuerlich besser Elterngeld oder Elterngeld plus?

Zwar ist Elterngeld an sich steuerfrei, allerdings erhöht es auch die Steuerlast, da es dem sogenannten Progressionsvorbehalt unterliegt. Das heißt, dass das Elterngeld auf alle anderen Einkünfte der Familie angerechnet wird und dadurch der Steuersatz steigt.

Welche Steuerklasse Wenn einer in Elternzeit ist?

Die Wahl der Steuerklasse: In aller Regel ist bei verheirateten Eltern die Steuerklasse 3 für den Bezieher des Elterngeldes die günstigste. Die Steuerklasse kann bis 7 Monate vor der Geburt geändert werden. Für Kinder ab der Geburt bis zum 18. Lebensjahr können generell Kinderbetreuungskosten abgerechnet werden.

Wird die Steuerklasse automatisch geändert wenn man ein Kind bekommt?

Wird ein Kind geboren, hat das auf die Steuerklasse nur dann eine Auswirkung, wenn man nicht verheiratet ist. War man zurvor der Steuerklasse 1 zugeordnet, kann man unter Umständen mit dem Kind in Steuerklasse 2 wechseln. Voraussetzung: Man ist sorgeberechtigt und auch nach der Geburt des Kindes weiter unverheiratet.

Wann Steuerklasse wechseln vor oder nach Mutterschutz?

Der Antrag auf den Wechsel der Steuerklasse muss nämlich spätestens sieben Monate vor dem Monat gestellt werden, in dem der Mutterschutz beginnt. Demnach bleiben nach der Empfängnis nur zwei Monate Zeit, um den Steuerklassenwechsel für das Elterngeld zu machen.

Wie lange muss der Arbeitgeber Mutterschaftsgeld zahlen?

Wie lange müssen Arbeitgeber den Zuschuss zum Mutterschaftsgeld zahlen? Der Anspruch auf den Zuschuss besteht für den gleichen Zeitraum, für den auch das Mutterschaftsgeld gewährt wird: also in der Regel für sechs Wochen vor der Entbindung und für acht Wochen nach der Geburt.

Wer zahlt die 8 Wochen nach der Geburt?

Sechs Wochen vor der Geburt und acht Wochen nach der Geburt, also während des Mutterschutzes, bekommst Du Mutterschaftsgeld von der gesetzlichen Krankenkasse (§ 19 MuSchG) und einen Zuschuss vom Arbeitgeber (§ 20 MuSchG). Die Zahlungen entsprechen insgesamt Deinem durchschnittlichen Nettogehalt der letzten drei Monate.

Kann man Elterngeld und Mutterschaftsgeld gleichzeitig beziehen?

Mutterschaftsleistungen, die Sie für dasselbe Kind erhalten, für das Sie auch Elterngeld bekommen, werden komplett auf das Elterngeld angerechnet. Denn diese Mutterschaftsleistungen haben denselben Zweck wie das Elterngeld: Sie sind ein Ausgleich dafür, dass Ihnen nach der Geburt des Kindes Einkommen wegfällt.

Wie viel Lohn bekommt man im Mutterschutz?

Während des Mutterschutzes wird Mutterschaftsgeld gezahlt. Wie hoch es ist, richtet sich nach dem Durchschnittsverdienst in den letzten 13 Wochen vor dem Mutterschutz. Die gesetzliche Krankenkasse zahlt maximal 13 Euro pro Kalendertag. Der Arbeitgeber zahlt die Differenz zum durchschnittlichen Nettolohn.

Wie wird das Mutterschaftsgeld vom Arbeitgeber berechnet?

Den Zuschuss berechnet der Arbeitgeber anhand des Nettoentgelts der letzten drei abgerechneten Kalendermonate vor Beginn der Schutzfrist. Um den kalendertäglichen Betrag zu ermitteln, teilen Sie das Nettoarbeitsentgelt der drei Monate durch 90 Tage, bei Wochenlohn durch 91 Tage.