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Ist das Krankenhaus ein Durchgangsarzt?

Gefragt von: Rosmarie Lang  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Ein Durchgangsarzt (D-Arzt) ist zumeist als Facharzt für Unfallchirurgie niedergelassen oder als solcher in einem Krankenhaus tätig. Er verfügt über eine unfallmedizinische Ausbildung und besondere Erfahrungen auf diesem Gebiet.

Wer zählt als Durchgangsarzt?

Durchgangsarzt – nein, das ist keine besondere Fachrichtung. Vielmehr ist der Durchgangsarzt, kurz D-Arzt genannt, ein Arzt, der neben seiner sonstigen ärztlichen Tätigkeit auf die Beurteilung von Arbeitsunfällen oder Wegeunfällen spezialisiert ist.

Ist ein Hausarzt ein Durchgangsarzt?

Kompaktwissen: Durchgangsarzt

Nein, für Arbeitsunfälle ist der Durchgangsarzt (D-Arzt) zuständig und nicht der Hausarzt. Mehr zu den Aufgaben des D-Arztes lesen Sie hier. Was ist ein Durchgangsarzt? Durchgangsärzte sind meist Orthopäden oder Chirurgen, die sich besonders gut in der Unfallmedizin auskennen.

Welchen Arzt muss ich nach einem Arbeitsunfall aufsuchen?

Nach Arbeitsunfall Durchgangsarzt aufsuchen

Bei leichten Verletzungen werden Unfallverletzte vom Durchgangsarzt zur weiteren Behandlung an den Hausarzt überwiesen. In diesen Fällen überwacht der Durchgangsarzt das Heilverfahren z.B. durch Wiedervorstellungstermine (Nachschau).

Wer stellt Au bei Arbeitsunfall aus?

Wer stellt die AU-Bescheinigung aus? Grundsätzlich ist die Arbeitsunfähigkeit vom behandelnden Arzt auszustellen. Wird der Arbeitsunfallverletzte nach der Erstbehandlung durch den Durchgangsarzt an seinen Hausarzt zur Weiterbehandlung überwiesen, bescheinigt somit dieser die Arbeitsunfähigkeit.

Kurz erklärt: Was ist ein Arbeitsunfall?

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Wie schnell muss man zum Durchgangsarzt?

Wer nach einem Arbeitsunfall jedoch länger als eine Woche behandelt wird oder auch am Tag nach dem Unfall noch arbeitsunfähig ist, muss zur D-Ärztin oder zum D-Arzt überwiesen werden.

Kann ein Hausarzt bei Arbeitsunfall Krankschreiben?

Einen Arbeitsunfall dürfen Angestellte nicht ohne weiteres von ihrem Hausarzt behandeln lassen. Nach der Erstversorgung im Krankenhaus oder einer Praxis müssten Betroffene zunächst zu einem sogenannten Durchgangsarzt, sagte Stefan Boltz von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) in Berlin.

Warum muss man zum Durchgangsarzt?

Wer nach einem Unfall am Arbeitsplatz oder auf dem Weg dorthin länger als eine Woche behandelt wird oder arbeitsunfähig ist, muss in Deutschland einen Durchgangsarzt (D-Arzt) aufsuchen, um die Kosten für eine Behandlung über die gesetzliche Unfallversicherung abrechnen zu können.

Wer zahlt Krankenhaus bei Arbeitsunfall?

Sofern die Behandlungsbedürftigkeit des Patienten durch einen Arbeitsunfall oder eine Berufserkrankung verursacht wurde, sind die erbrachten Leistungen vom Krankenhaus gegenüber den Berufsgenossenschaften der Gesetzlichen Unfallversicherung abzurechnen.

Für wen ist der Durchgangsarztbericht?

Beschäftigte haben nach einem Arbeitsunfall die Pflicht, einen Durchgangsarzt zu suchen und sich dort vorzustellen. Er übernimmt die Erstversorgung, entscheidet über die weitere Behandlung, überweist sie gegebenenfalls zum Facharzt und dokumentiert alles im Durchgangsarztbericht an den Versicherungsträger.

Was darf ein D-Arzt?

Was sind die Aufgaben von einem Durchgangsarzt?
  • Erstdiagnose und Ermittlung des Sachverhaltes.
  • Fachärztliche Erstversorgung.
  • Erstellung eines D-Arztberichts für die Unfallversicherung.
  • Koordinierung der weiterbehandelnden Einrichtung oder Ärzte.
  • Steuerung und Abschluss der Behandlung.

Wie lange hat man Zeit um einen Arbeitsunfall zu melden?

Möchten sie einen Arbeitsunfall melden, ist eine Frist von drei Kalendertagen maßgeblich. Der Tag, an dem es zum Unfall kam, wird allerdings nicht mitgezählt. Handelt es sich um schwerwiegende oder sogar tödliche Folgen, müssen Arbeitgeber die Unfallanzeige bei der BG umgehend vornehmen.

Was macht D-Arzt?

Der Durchgangsarzt hat die Aufgabe, nach Diagnosestellung über den weiteren Therapieverlauf zu bestimmen und zu entscheiden, welche Fachärzte anderer Fachrichtungen gegebenenfalls hinzugezogen werden, ob er den Patienten in eigener Behandlung behält oder welche Nachschautermine er – bei Weiterbehandlung durch einen ...

Wer zahlt den Durchgangsarzt?

Kurz & knapp: Durchgangsarzt (D-Arzt)

Da die Behandlungskosten nach einem Unfall auf der Arbeit nicht von der Krankenkasse, sondern der gesetzlichen Unfallversicherung getragen werden, muss in diesem Fall ein Durchgangsarzt aufgesucht werden.

Was muss ich tun wenn ich einen Arbeitsunfall hatte?

Wie muss man sich bei einem Arbeitsunfall verhalten?
  • Rettungsdienst alarmieren. ...
  • Dokumentation im Verbandbuch. ...
  • Durchgangsarzt. ...
  • Unfallanzeige. ...
  • Meldung des Arbeitsunfalls.

Wie lange kann man nach einem Unfall zum Arzt?

Tag 1 nach dem Unfall

Selbst nur leicht Verletzte sollten spätestens heute zum Arzt gehen und sich ihre Arbeitsunfähigkeit bescheinigen lassen. Dies gilt auch für Selbstständige und Freiberufler.

Warum ist ein Arbeitsunfall besser?

Erleidest du einen Arbeitsunfall, bist du über die berufsgenossenschaftliche Unfallversicherung abgesichert. Alle relevanten medizinischen Leistungen sowie Kosten der beruflichen und sozialen Wiedereingliederung werden von der Berufsgenossenschaft übernommen.

Was passiert wenn ich trotz Arbeitsunfall arbeiten gehe?

Sollte sich ein Wegeunfall ereignen, macht es grundsätzlich keinen Unterschied, ob Beschäftigte trotz Krankschreibung zur Arbeit fahren oder nicht – sie sind abgesichert. Das Arbeiten trotz Krankschreibung hat demnach keine Auswirkungen auf den Versicherungsschutz.

Warum heisst es D-Arzt?

Unter einem Durchgangsarzt versteht man einen Arzt, der eine Zulassung zur berufsgenossenschaftlichen Heilbehandlung besitzt. Durchgangsärzte werden in Deutschland von den Berufsgenossenschaften bestellt.

Kann man einen Arbeitsunfall später melden?

Eine nachträgliche Meldung nach der gesetzlichen Meldefrist ist theoretisch zwar möglich, allerdings bringt sie häufig auch Schwierigkeiten mit sich. Wenn der Arbeitsunfall weder gemeldet, noch ein Durchgangsarzt aufgesucht wurde, ist es immerhin schwer zu beweisen, dass sich der Unfall während der Arbeit ereignet hat.

Was passiert wenn ich einen Arbeitsunfall habe?

Bist du durch deinen Unfall sogar arbeitsunfähig, zahlt dir der Versicherungsträger nach dem Arbeitsunfall ein Verletztengeld aus. Dieses bekommst du meist, nachdem die Lohnfortzahlung deines Arbeitgebers bei Krankheit endet, also nach sechs Wochen. Übrigens: Schmerzensgeld gibt es nicht.

Was mache ich wenn mein Arzt mich nicht krank schreibt?

Was kann ein Patient tun? Schreibt ein Arzt seinen Patienten ohne nachvollziehbaren Grund krank, können ihn der Arbeitgeber und die Krankenversicherung des Patienten später auf Schadenersatz verklagen. Darüber hinaus drohen dem Arzt wegen des unärztlichen Verhaltens Probleme mit der Ärztekammer.

Kann ein D Arzt rückwirkend krankschreiben?

Generell gilt: Ärzte schreiben keine Krankschreibung rückwirkend. Sie müssen sich nämlich an bestimmte Arbeitsunfähigkeits Richtlinien (AU RL) halten, die sicherstellen, dass bei der Ausstellung von Krankschreibungen alles mit rechten Dingen zugeht.

Was bedeutet dem Durchgangsarzt zugewiesen?

Wenn ein Verletzter zuerst seinen Hausarzt aufsucht, dann muss dieser den Patienten an einen D-Arzt überweisen. Da bei einem Arbeitsunfall nicht die Krankenkasse, sondern die gesetzliche Unfallversicherung Kostenträger ist, ist für den Besuch beim D-Arzt kein Krankenschein bzw. keine Chipkarte erforderlich.