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Ist das Briefgeheimnis ein Menschenrecht?

Gefragt von: Frau Friederike Sonntag  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Das Briefgeheimnis ist ein Grund- und Menschenrecht, das die Vertraulichkeit schriftlicher Mitteilungen in Briefform schützt.

Ist Briefgeheimnis ein Grundrecht?

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland. Art 10. (1) Das Briefgeheimnis sowie das Post- und Fernmeldegeheimnis sind unverletzlich. (2) Beschränkungen dürfen nur auf Grund eines Gesetzes angeordnet werden.

Wann gilt das Briefgeheimnis nicht?

Viele Menschen unterliegen dem Irrtum, dass innerhalb einer Ehe oder Familie Post- und Briefgeheimnis nicht gelten. Doch der Familienstand zum Empfänger des Briefes schränkt dessen Grundrechte nicht ein. Das bedeutet: Das Briefgeheimnis gilt unter Eheleuten ebenso wie unter Eltern und deren Kindern.

Wann darf man das Briefgeheimnis brechen?

Eine Verletzung des Briefgeheimnisses liegt immer dann vor, wenn unbefugt ein verschlossenes Schriftstück oder ein verschlossener Brief geöffnet werden, wenn diese nicht für die eigene Kenntnis bestimmt waren.

Was fällt alles unter das Briefgeheimnis?

Das Briefgeheimnis: privat und geschäftlich

Briefe, Postkarten, Pakete, Telegramme: Sie alle fallen unter das Briefgeheimnis, das durch § 10 des Grundgesetzes (GG) geschützt ist. Personen, die verschlossene Briefe oder andere Dokumente öffnen, die nicht für sie bestimmt sind, machen sich strafbar.

Das Briefgeheimnis

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Ist fremde Post öffnen strafbar?

B. Briefe, aber auch Tagebücher oder Notizen, öffnet, die erkennbar nicht für ihn bestimmt sind, macht sich wegen Verletzung des Briefgeheimnisses strafbar. Zeigt der Betroffene ihn an, muss er mit einer Geldstrafe oder gar mit einer Freiheitsstrafe rechnen (§ 202 Strafgesetzbuch).

Wann darf ich einen Brief nicht öffnen?

Grundsätzlich gelten die gleichen Regelungen wie im normalen Geschäftsverkehr, dass Briefe von einer dritten Person geöffnet werden dürfen. Ist die Post jedoch mit einem Vertraulichkeitsvermerk versehen, ist das Öffnen unzulässig.

Wie hoch ist die Geldstrafe bei Briefgeheimnis?

2. sich vom Inhalt eines solchen Schriftstücks ohne Öffnung des Verschlusses unter Anwendung technischer Mittel Kenntnis verschafft, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft, wenn die Tat nicht in § 206 mit Strafe bedroht ist.

Was ist der Unterschied zwischen Post und Briefgeheimnis?

Das Postgeheimnis gilt für Mitarbeiter von Brief- und Paketdiensten. Das Briefgeheimnis gilt für jedermann; also für alle Menschen, unabhängig vom Beruf.

Was tun wenn man fremde Post bekommt?

Haben Sie irrtümlich Post einer fremden Person erhalten, werfen Sie den Brief kurzerhand in einen Briefkasten der Deutschen Post ein. Der Brief wird dann erneut sortiert und dem korrekten Empfänger wahrscheinlich am nächsten Tag zugestellt.

Was passiert wenn man das Briefgeheimnis verletzt?

Strafgesetzbuch (StGB) § 202 Verletzung des Briefgeheimnisses

sich vom Inhalt eines solchen Schriftstücks ohne Öffnung des Verschlusses unter Anwendung technischer Mittel Kenntnis verschafft, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft, wenn die Tat nicht in § 206 mit Strafe bedroht ist.

Bin ich verpflichtet Post weiterzuleiten?

Als falscher Adressat haben Sie die Pflicht, die Briefsendung entsprechend weiterzuleiten. Handelt es sich um einen falschen Einwurf und Sie kennen den Adressaten, übergeben Sie den Brief direkt an den eigentlichen Empfänger. Es reicht, wenn Sie die Sendung in den Briefkasten werfen.

Wann darf die Post Briefe öffnen?

Das Briefgeheimnis besteht unverändert fort, sodass die Post im Regelfall weder Briefe noch Pakete öffnen darf (vgl. § 10 Abs. 1 GG, § 39 Abs. 1-3 PostG).

Wen schützt das Postgeheimnis?

Post- und Briefgeheimnis Welche Briefe darf ich öffnen? Das Briefgeheimnis garantiert, dass nur Sie als Empfänger lesen dürfen, was in Ihrem Brief steht. Das Innere eines Briefumschlags geht niemanden etwas an, ausser der Person, an die der Brief adressiert ist.

Was bedeutet Artikel 10?

Artikel 10 sagt: Niemand darf gegen unseren Willen unsere Briefe lesen. Niemand darf gegen unseren Willen unsere Telefon-Gespräche belauschen. Niemand darf gegen unseren Willen unsere SMS oder WhatsApp-Nachrichten sehen. Auch die Polizei darf das nicht.

Werden Briefe in Deutschland kontrolliert?

Die Risikoanalyse des Zolls

In Deutschland gibt es das Postgeheimnis. Das bedeutet, dass Mitarbeiter der Post keine Informationen über den Absender, Empfänger oder Inhalt von Sendungen weitergeben dürfen. Ebenso dürfen keine Sendungen geöffnet werden.

Wer darf die Post empfangen?

Ein Postempfänger ist diejenige Person, die in der Adresse benannt ist und für die damit eine Postsendung bestimmt ist. Hierbei kann es sich um eine natürliche oder um eine juristische Person (z. B. eine Institution, eine Körperschaft oder ein Unternehmen) handeln.

Ist es strafbar andere Emails zu lesen?

Bundesgericht hat entschieden Lesen fremder E-Mails ist strafbar – auch ohne Hacken. Unabhängig vom Vorgehen der Passwortbeschaffung ist das unbefugte Öffnen eines fremden E-Mail-Kontos verboten. Dies hat heute das Bundesgericht entschieden.

Ist es strafbar ein Tagebuch zu lesen?

Fremde Tagebücher zu lesen ist tabu. Das Lesen eines Tagebuchs ist nur dann strafbar, wenn dieses ebenfalls verschlossen oder weggesperrt ist. Allerdings reichen die auf Tagebüchern oft angebrachten Zierschlösser aus, damit die Bücher strafrechtlichen Schutz genießen.

Haben Minderjährige ein Briefgeheimnis?

Das Briefgeheimnis gilt dem Grundsatz nach auch für minderjährige Kinder und Jugendliche. Eltern, Pflegeeltern oder der Vormund sind in ihrer Wahrnehmung der elterlichen Sorge jedoch selbstverständlich berechtigt und verpflichtet, das anvertraute Kind vor Fehlentwicklungen und Gefahren für sein Wohl zu schützen.

Wo schreibe ich persönlich vertraulich?

Wann Sie Briefe mit dem Vermerk "Vertraulich" oder "Persönlich" kennzeichnen sollten
  • Der Vermerk "Vertraulich " sollte direkt in der Zeile über dem Namen stehen.
  • Sonst besteht die Gefahr, dass die Empfänger die Kennzeichnung übersehen!

Ist zu Händen veraltet?

Denn laut DIN 5008, der Norm für sämtlichen Schriftverkehr im Büro- und Verwaltungsbereich, ist zu Händen scheinbar altmodisch – es taucht nämlich gar nicht darin auf. Also ja: Die Zustellanweisung zu Händen kann man als veraltet ansehen. Sie können zu Händen oder eine Abkürzung wie z. Hd.

Wie lange muss man fremde Post aufbewahren?

Wie lange muss ich ein Paket aufbewahren? Dafür gibt es keine klaren Vorgaben. Was Sie machen können: Informieren Sie Ihren Nachbarn, wenn Sie lange von ihm nichts hören. Zwar muss auch der Zusteller ihn über die Ersatzzustellung informieren, aber es gibt immer mal wieder Fälle, wo so etwas unterbleibt.

Wie kann ich einen Brief öffnen ohne ihn zu beschädigen?

Benutze ein stumpfes, sanftes Werkzeug wie den Zungenspatel oder ein Buttermesser oder, vorsichtig, ein Taschenmesser. Die Lasche wird sich nicht von alleine öffnen, aber wenn du Glück hast, wird sie so lose, dass du sie ohne reißen öffnen kannst. Verschließe den Umschlag wieder wenn du fertig bist.

Kann die Polizei Post abfangen?

Auch wenn es einem als Betroffener komisch vorkommt: Es kann durchaus sein, dass die Polizei das Paket oder den Brief ausliefern lässt. Das ist auf dem Umstand zurückzuführen, dass aus ermittlungstaktischen Gründen ein Zugriff erst später stattfinden soll. Für den Tatverdacht ist das von großer Bedeutung.

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