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Ist Aufsichtsrat ein Beruf?

Gefragt von: Gudrun Arndt  |  Letzte Aktualisierung: 21. Juni 2023
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Der Aufsichtsrat bzw. die Aufsichtsrätin ist streng genommen kein Beruf, sondern ein rechtlich vorgeschriebenes Kontrollorgan in Aktiengesellschaften (AG) und Genossenschaften.

Ist ein Aufsichtsrat angestellt?

Der Aufsichtsrat einer Aktiengesellschaft ist ohne Arbeitnehmer / Arbeitnehmervertreter zusammenzusetzen, wenn keines der relevanten Mitbestimmungsgesetze, hier vor allem das Drittelbeteiligungsgesetz (DrittelbG) und das Mitbestimmungsgesetz (MitbestG), zur Anwendung gelangt.

Wie wird man in einen Aufsichtsrat berufen?

Um einen Platz in einem Aufsichtsrat kann und sollte man sich nicht bewerben. In ein Aufsichtsgremium wird man nur bei ausreichender fachlicher und persönlicher Qualifikation berufen. Eine Berufung bedeutet aber nicht automatisch eine Bestätigung der entsprechenden Eignung.

Ist ein Aufsichtsrat selbstständig?

1 Einkünfte aus selbstständiger Tätigkeit. Der Aufsichtsrat hat die Geschäftsführung zu überwachen. Aufsichtsratsvergütungen zählen regelmäßig zu den Einkünften aus selbstständiger Tätigkeit. Diese Vergütungen unterliegen daher nicht dem Lohnsteuerabzug und werden durch die Veranlagung zur Einkommensteuer erfasst.

Ist der Aufsichtsrat höher als der Vorstand?

Der Aufsichtsrat vertritt die Gesellschaft gegenüber dem Vorstand (§ 112 AktG). Er ernennt Vorstände und beruft diese ab. Er bestellt die Vorstandsmitglieder auf höchstens 5 Jahre, eine wiederholte Bestellung der Vorstandsmitglieder ist zulässig (§ 84 Abs.

Was ist ein Aufsichtsrat? Definition, Sinn & Zweck des Aufsichtsrats | Betriebsrat Video

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Wie viel verdient man als Aufsichtsrat?

Gehaltsspanne: Aufsichtsrat/-rätin in Deutschland

177.621 € 14.324 € Bruttogehalt (Median) bei 40 Wochenstunden: 50% der Datensätze liegen über diesem Wert und 50% darunter. 142.254 € 11.472 € (Unteres Quartil) und 221.780 € 17.885 € (Oberes Quartil): 25% der Gehälter liegen jeweils darunter bzw. darüber.

Wie lange ist man Aufsichtsrat?

Die Amtszeit der Aufsichtsratsmitglieder beträgt in der Regel vier Jahre.

Warum bekommt der Aufsichtsrat kein Gehalt?

Ein Mitglied des Aufsichtsrates erhält eine Vergütung also nur unter der Voraussetzung, dass es eine entsprechende Regelung in der Satzung gibt oder die Hauptversammlung einen entsprechenden Beschluss fasst: Ohne Satzungsregelung, ohne Hauptversammlungsbeschluss gibt es für den Aufsichtsrat kein Gehalt.

Ist der Aufsichtsrat ehrenamtlich?

Die Tätigkeit als Aufsichtsrat ist in den vergangenen Jahren deutlich intensiver und zeitaufwendiger geworden. Sie ist mit einer „ehrenamtlichen“ Tätigkeit früherer Jahre nicht mehr zu vergleichen.

Wer darf nicht Aufsichtsrat werden?

(1) 1Mitglied des Aufsichtsrats kann nur eine natürliche, unbeschränkt geschäftsfähige Person sein. 2Ein Betreuter, der bei der Besorgung seiner Vermögensangelegenheiten ganz oder teilweise einem Einwilligungsvorbehalt (§ 1825 des Bürgerlichen Gesetzbuchs) unterliegt, kann nicht Mitglied des Aufsichtsrats sein.

Wie viel Arbeit hat ein Aufsichtsrat?

Ein Aufsichtsrat besteht aus Anteilseignern und manchmal zudem aus Arbeitnehmervertretern. Er hat die Funktion, den Vorstand eines Unternehmens zu beraten, zu überwachen und zu kontrollieren. Bei seiner Tätigkeit unterliegt er der Sorgfaltspflicht, der Treuepflicht und der Verschwiegenheitspflicht.

Wer bezahlt den Aufsichtsrat?

Die Aufsichtsratsvergütung ist eine Zuwendung für ein Mandat, z.B. im Aufsichtsrat einer Aktiengesellschaft, einer Genossenschaft oder einer GmbH. Die Höhe der finanziellen Zuwendung wird in der jeweiligen Satzung festgelegt und in der Hauptversammlung bewilligt.

Wie mächtig ist der Aufsichtsrat?

Der Aufsichtsrat beruft die Mitglieder des Vorstands / der Geschäftsführung für eine bestimmte Zeit und er ist auch für die Anstellungsverträge (Vergütung) und die Größe des obersten Managements zuständig. Jedes Vorstandsmitglied wird durch Mehrheitsbeschluss bestellt.

Wer darf im Aufsichtsrat sitzen?

Wer sitzt im Aufsichtsrat einer AG? Im Aufsichtsrat einer AG sitzen die Vertreter der Aktionäre und (bei mitbestimmten Aktiengesellschaften) Vertreter der Arbeitnehmer.

Ist ein Aufsichtsrat ein Unternehmer?

Nach der Begründung FG ist die Aufsichtsratstätigkeit jedoch nicht als selbständige Tätigkeit zu qualifizieren und damit ist das Aufsichtsratsmitglied auch kein Unternehmer.

Was darf der Aufsichtsrat nicht?

Verschwiegenheitspflicht Weil der Aufsichtsrat kein Geheimrat ist. Geht es nach den Buchstaben des Gesetzes, dann brauchen Aufsichtsratsmitglieder vor allem eine Stärke: Sie müssen schweigen können. Dürfen keine Betriebsgeheimnisse ausplaudern, keine vertraulichen Informationen preisgeben.

Was muss ein Aufsichtsrat können?

Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, die Geschäftsführung des Vorstandes zu überwachen und zu kontrollieren. Dazu gehört einerseits auch die Beratung des Vorstandes, andererseits die Geltendmachung von Schadensersatz gegen den Vorstand.

Was verdient ein Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat?

Dass Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat den gleichen Anspruch auf Vergütung haben wie die der Anteilseigner, beruht auf der Gleichwertigkeit ihrer Funktion, aber nicht auf der Annahme, dass sie nur bei gleichen finanziellen Anreizen ordnungsmäßig tätig werden.

Kann ein Geschäftsführer im Aufsichtsrat sein?

Anders als dem Vorstand der Aktiengesellschaft können der Geschäftsführerin/dem Geschäftsführer der GmbH von der Generalversammlung bzw. vom Aufsichtsrat, falls ein solcher besteht und er dazu befugt ist, Weisungen erteilt werden.

Wie oft trifft sich der Aufsichtsrat?

§ 110 Abs. 3 AktG schreibt mindestens zwei Aufsichtsratssitzungen je Kalenderhalbjahr vor. Bei nicht börsennotierten Unternehmen kann der Aufsichtsrat beschließen, nur eine Sitzung je Kalenderhalbjahr abzuhalten (§ 110 Abs. 3 Satz 2 AktG).

Wie haftet ein Aufsichtsrat?

Gegenüber der Gesellschaft haften Mitglieder des Aufsichtsrats im Wesentlichen über den Verweis in § 116 AktG wie Vorstandsmitglieder nach § 93 Absatz 2 AktG, also immer dann, wenn durch eine ihrerseits zu vertretender Pflichtverletzung kausal ein Schaden für die Gesellschaft entsteht.

Warum will man in den Aufsichtsrat?

Für alle angehenden Mandatsträgerinnen gilt, dass man für die Erreichung langfristiger Ziele einen langen Atem braucht und eine hohe Motivation, um auch gegen Widerstände durchzuhalten. Das gelingt am besten, wenn diese Ziele mit den eigenen Werten in Einklang stehen.

Wer schlägt den Aufsichtsrat vor?

Die Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern, die vom Aktiengesetz als Bestellung bezeichnet wird, erfolgt nach dem Gesetz durch die freie Entscheidung durch die Hauptversammlung.

Wer kontrolliert den Aufsichtsrat?

Die Prüfung und Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen, die der Aufsichtsrat zu leisten hat, erfolgt durch den Vorstand, ausnahmsweise kann sie auch von der Hauptversammlung beschlossen werden.

Was ist der Unterschied zwischen Vorstand und Aufsichtsrat?

Der Vorstand leitet das Unternehmen in eigener Verantwortung und legt die strategische Ausrichtung fest. Der Aufsichtsrat bestellt, berät und überwacht den Vorstand. Es ist das gemeinsame Ziel von Vorstand und Aufsichtsrat, den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern.

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