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Ist 223 ein Erfolgsdelikt?

Gefragt von: Resi Heck  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Erfolgsdelikte sind z.B. die Tötungs- und Körperverletzungsdelikte. Der tatbestandsmäßige Erfolg besteht hier in der Tötung (§§ 211 ff.) bzw. Verletzung (§§ 223 ff.)

Wie erkenne ich ein Erfolgsdelikt?

Ein Erfolgsdelikt setzt einen von der Tathandlung gedanklich abgrenzbaren konkreten Erfolg voraus. Dabei muss allerdings ein ursächlicher Zusammenhang zwischen Handlung und Erfolg bestehen (sog. Kausalität / Kausalzusammenhang).

Welche Delikte sind Tätigkeitsdelikte?

Als Beispiele für Tätigkeitsdelikte kommen insbesondere die Aussagedelikte der §§ 153, 154 StGB in Betracht. In diesen Fällen ist nämlich allein die falsche Aussage bzw. das falsche Schwören strafbar. Es kommt also nicht darauf an, ob der Täter das Gericht bzw.

Was ist ein Erfolgskupiertes Delikt?

Ein erfolgskupiertes Delikt (kupiertes Erfolgsdelikt, Absichtsdelikt) ist ein strafrechtlicher Tatbestand mit einer überschießenden Innentendenz. Das heißt: Im subjektiven Tatbestand gibt es ein Element, das keine Entsprechung im objektiven Tatbestand hat.

Ist der Totschlag ein Erfolgsdelikt?

Dabei ist der Totschlag ein sogenanntes Erfolgsdelikt. Das heißt, Voraussetzung eines jeden Totschlags ist der Tod eines anderen Menschen. Ferner bedarf es einer Handlung (die auch in einem Unterlassen liegen kann) des Täters. Diese Handlung muss kausal für den Tod des Opfers sein.

Der Hahn erklärt Strafrecht - § 223 StGB Die vorsätzliche Körperverletzung -

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Welche Delikte sind Erfolgsdelikte?

Erfolgsdelikte sind z.B. die Tötungs- und Körperverletzungsdelikte. Der tatbestandsmäßige Erfolg besteht hier in der Tötung (§§ 211 ff.) bzw. Verletzung (§§ 223 ff.)

Was bedeutet Erfolg im Strafrecht?

Unter Erfolg versteht man im Strafrecht die Bezeichnung für den Eintritt desjenigen Ereignisses, welcher durch eine Verbotsnorm gerade unterbunden werden soll. Der Begriff ist entgegen seines alttäglichen Verständnis nicht mit etwas „Positivem“ gleichzusetzen.

Welche Erfolgsqualifikationen gibt es?

Erfolgsqualifizierte Delikte sind die schwere Körperverletzung, die Körperverletzung mit Todesfolge, der Raub mit Todesfolge und die Brandstiftung mit Todesfolge (§§ 226, 227, 251, 306c StGB). Der Aufbau der Erfolgsqualifikation ist typischerweise dreistufig (Tatbestand, Rechtswidrigkeit, Schuld).

Welches Delikt prüft man zuerst?

2. Innerhalb eines Tatkomplexes wird das schwerste Delikt zuerst geprüft, dann erst die anderen („Dickschiffe vorn!

Ist Hausfriedensbruch ein Erfolgsdelikt?

Hausfriedensbruch ist ein Antragsdelikt, wird also nur dann strafrechtlich verfolgt, wenn der Geschädigte selbst Strafantrag stellt. Eine Strafbarkeit ist nur dann gegeben, wenn der Hausfriedensbruch ausgeführt wurde (Erfolgsdelikt). Der bloße Versuch ist nicht strafbar.

Was sind schlichte Tätigkeitsdelikte?

von schlichten Tätigkeitsdelikten spricht man bei Tatbeständen, die dann erfüllt sind, wenn schon die im Gesetz beschriebene Tätigkeit durch den Täter ausgeübt wird. Ein Erfolg muss zur Strafbarkeit nicht nach aussen dringen.

Ist Sachbeschädigung ein Erfolgsdelikt?

Die Sachbeschädigung ist ein Erfolgsdelikt. In dem Beschädigt- bzw. Zerstörtsein der fremden Sache liegt der tatbestandliche Erfolg, der kausal und objektiv zurechenbar durch eine Handlung herbeigeführt worden sein muss.

Welche Straftaten sind offizialdelikte?

Beispiele für Offizialdelikte sind: die Verbrechen Raub (§ 249 StGB), Mord, Totschlag (§ 211, § 212 StGB) oder. die Vergehen Betrug (§ 263 StGB) und Trunkenheit im Straßenverkehr (§ 316 StGB).

Was ist ein Tatbestandlicher Erfolg?

Ein tatbestandlicher Erfolg ist dem Täter objektiv zuzurechnen, wenn er eine rechtlich missbilligte Gefahr geschaffen oder erhöht hat und sich gerade diese Gefahr (und keine andere) im tatbestandlichen Erfolg realisiert hat (Kühl Strafrecht AT, 8. Aufl. 2017, § 4 Rn.

Ist Diebstahl ein Delikt?

Der Diebstahl gemäß § 242 Strafgesetzbuch (StGB) ist eines der häufigsten angezeigten Delikte im Alltag. Was umgangssprachlich als „Klauen“ bezeichnet wird, ist aber nicht immer ein Diebstahl.

Was sind vollendete Delikte?

Als Vollendung wird im Strafrecht Deutschlands das (formelle) Deliktsstadium bezeichnet, in dem alle Merkmale des Straftatbestandes vorliegen, objektive und subjektive. Anders gesagt, kann man „Vollendung dann annehmen, wenn der Täter all das getan hat, was das jeweilige Delikt von seinem Täter zu tun verlangt“.

Wie lautet der 3 stufige Deliktsaufbau?

Das bedeutet, dass mit Bejahung der Schuld fest steht, dass das unrechte Verhalten dem Täter auch persönlich zum Vorwurf gemacht werden kann. In der Strafrechtslehre und –praxis ist der dreistufige Deliktsaufbau ganz herrschend, der zwischen Tatbestandsmäßigkeit, Rechtswidrigkeit und Schuld differenziert.

Ist ein Delikt eine Straftat?

Im Gegensatz zum engen strafrechtlichen Begriff der Straftat, wird in der Kriminologie terminologisch auf die Bezeichnung Delikt zugegriffen, um allgemeine und somit deutliche weiter gefasste Verfehlungen eines Individuums mit strafrechtlicher Relevanz zu beschreiben.

In welcher Reihenfolge prüft man im Strafrecht?

Strafrecht AT I

I. Erster Schritt: Sachverhalt und Fragestellung richtig erfassen und bei der Lösung immer vor Augen haben! II. Zweiter Schritt: Gliederungspunkte schaffen nach Tatkomplexen, Beteiligten und Tatbeständen!

Ist 250 eine Erfolgsqualifikation?

1c. § 250 Abs. 1 Nr. 1c ist – wie man vielleicht auf den ersten Blick meinen könnte – keine Erfolgsqualifikation, bei welcher gemäß § 18 hinsichtlich der schweren Folge Fahrlässigkeit vorliegen müsste, sondern – wie die anderen Nummern auch – eine Qualifikation zum Raub.

Wann Erfolgsqualifikation?

Eine Erfolgsqualifikation bzw. ein sog. erfolgsqualifiziertes Delikt zeichnet sich dadurch aus, dass ein eigenständig strafbarer Grundtatbestand mit einer schweren Folge verknüpft, bezüglich derer dem Täter gem. § 18 StGB lediglich Fahrlässigkeit oder teilweise auch Leichtfertigkeit zur Last fallen muss.

Was ist der Unterschied zwischen Qualifikation und Erfolgsqualifikation?

Der Begriff Qualifikation stammt aus dem Strafrecht. Er bedeutet die Erweiterung eines Grundtatbestandes um strafschärfende Merkmale und ist stets von der Erfolgsqualifikation zu unterscheiden. Das Gegensatz dazu ist die Privilegierung.

Welche Delikte sind Verbrechen?

Raub, schwere Körperverletzung, Körperverletzung mit Todesfolge, Totschlag, Mord, Brandstiftung, sexueller Missbrauch von Kindern, Rechtsbeugung, Bestechlichkeit und Bestechung von Mandatsträgern, Geldfälschung). Delikte mit Androhung einer geringeren Mindeststrafe werden gemäß § 12 Abs. 2 StGB als Vergehen bezeichnet.

Was bedeutet Erfolg zu haben?

Der Duden beschreibt Erfolg als „positives Ergebnis einer Bemühung“ oder „Eintreten einer beabsichtigten, erstrebten Wirkung“.

Ist schwerer Diebstahl ein antragsdelikt?

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch § 242 StGB als Antragsdelikt zu qualifizieren. Dies ergibt sich aus § 248a StGB. Danach ist ein Diebstahl nur auf Antrag verfolgbar, sofern es sich bei dem entwendeten Gegenstand um einen solchen geringen Wertes handelt.