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In welcher Jahreszeit wird Reet geerntet?

Gefragt von: Bernd Schindler MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 23. August 2022
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Bauliche Eigenheiten, wie sie gerade bei alten Häusern oft vorkommen, sind für Reet kein Problem. Geerntet wird das Schilfgras in Sumpfgebieten tot, also nach dem ersten Frost, wenn die Halme braun werden.

Wann wird Reet geerntet?

Wenn der Frost und Wind die Blätter der trockenen Stängel haben abfallen lassen, kann Schilf geerntet werden. Frost ist der beste Erntehelfer: Ist der feuchte Boden oder das Gewässer zugefroren, sind die Schilfgebiete zu Fuß oder mit der Erntemaschinen problemlos zu erreichen.

Wo wird Reet geerntet?

Das Reet, das momentan am häufigsten verwendet wird, stammt aus der Ukraine, Russland und Westungarn. Auch aus China Polen und Südafrika wird Material bezogen.

Warum ist Reet Sondermüll?

Teure billige Dämmung

Seit Anfang Okober 2016 wird in Deutschland eine EU-Richtlinie umgesetzt, nach der Hexabromcyclododecan (HBCD) als Sondermüll gilt und daher nicht mehr in Müllverbrennungsanlagen angenommen wird.

Warum gibt es im Norden reetdächer?

Erster Vorteil eines Reetdaches – Regen-und Schneesicherheit

Ein Dach muss vor allem dicht sein und die Bewohner des Hauses vor dem Eindringen von Wasser schützen. Wenn Sie sich ein Reetdach decken lassen, wird Ihnen der Profi garantieren können, dass es regensicher ist.

Reet Ernte - traditionell mit der Sense

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Wie funktioniert ein Reetdach?

Reetdächer haben als konstruktiven Bautenschutz einen großen Dachüberstand (Traufüberstand) von mindestens 50 cm, da keine Regenrinne das Wasser abführt, tropft es in ausreichendem Abstand zum Mauerwerk ab und versickert in einem Kiesbett oder wird durch eine Rinne abgeführt.

Was kostet 1 m2 Reetdach?

Im Vergleich zu einem Hartdach müssen Bauherren für ein Dach aus Reet rund 140 bis 150 Euro Mehrkosten pro Quadratmeter Dachfläche einkalkulieren. Allein die Materialkosten liegen derzeit bei 50 bis 60 Euro pro Quadratmeter.

Welche Vorteile hat ein Reetdach?

Reetdächer sind nicht nur besonders chic und wohnlich, sie isolieren auch besonders gut. Das heißt für Sie: weniger Wärmeverlust im Winter und weniger Aufheizen im Sommer. Reetdächer sind extrem sturmsicher, regensicher, schneedicht und frostbeständig.

Warum ist ein Reetdach wasserdicht?

Das in den Pflanzen enthaltene Silizium sorgt dafür, dass ein Reetdach wasserabweisend ist darüber hinaus auch noch schwer entflammbar. Reet ist widerstandsfähig und belastbar. Das Naturmaterial ist aufgrund der biologischen Konstruktion der Halme sehr belastbar und elastisch.

Wie pflegt man ein Reetdach?

Die Entmoosung sollte bei Trockenheit, ebenfalls mit einer feinen Harke oder einem Laubbesen, durchgeführt werden. Denn im trockenen Zustand lösen sich Moos und anderer Schmutz besser vom Reet. Außerdem sollte im Anschluss an die Reinigung das Reetdach wieder mit einem Klopfbrett festgeklopft werden.

Können Reetdächer brennen?

Stichwort Reetdachhausbrände – für Feuerwehren eine besondere Aufgabe in der Brandbekämpfung. Reetdachbrände führen in den meisten Fällen zum Totalverlust des Gebäudes. Die Feuerwehr muss sich fast immer auf den Schutz anderer Gebäude beschränken.

Wie lange hält ein Reetdach im Durchschnitt?

Die Lebensdauer eines Reetdaches beträgt in der Regel zwischen 25 und 40 Jahre und kann in Einzelfällen sogar deutlich höher liegen. Die Lebensdauer eines Reetdaches hängt wesentlich von planerischen und bautechnischen Details des Gebäudes, der sorgfältigen handwerklichen Ausführung und dem verwendeten Material ab.

Was ist teurer Reetdach oder Ziegel?

Wer in Besitz eines Hauses mit Reetdach ist, weiß auch, dass dieser deutlich teurer ist, aus dem einfachen Grund, da hier das Brandrisiko um einiges höher ist als beispielsweise bei einem Ziegeldach.

Ist ein Reetdach teurer in der Versicherung?

Gebäude mit Reetdächern sind sowohl in der Anschaffung als auch bei den anschließenden Kosten (Versicherung, Wartung, Reparatur) teurer als ihre Alternativen, nicht zuletzt wegen der erhöhten Brandgefahr. Außerdem altern sie bei ungünstiger Lage trotz hohen Aufwands schnell.

Was kostet ein Reetdach in der Versicherung?

Sichern Sie sich und Ihr Haus korrekt ab und setzen Sie auf eine umfassende Wohngebäudeversicherung - am besten mit erweitertem Elementarschutz! Ab 3,35 € pro Quadratmeter , inkl. Vers.St. Die Regeldachneigung für Reetdeckungen beträgt immer 45°.

Ist Reet Stroh?

Reet ist eine Schilfpflanze, die mit dem Getreide wie z.B. Hafer, Roggen, Weizen und Gerste verwandt ist. Heute sind Reetdächer etwas Besonderes, da die Eindeckung zeit- und arbeitsintensiv ist. Als Stroh werden gedroschene und trockene Halme von Getreidepflanzen bezeichnet.

Welches Reet ist das beste?

Bei der Beurteilung von Reet können Laboruntersuchungen jedoch nicht jahrzehntelange Erfahrung ersetzen. Der Experte spürt die Unterschiede schon, wenn er die Halme durch die Hände gleiten lässt. Das beste Reet glänzt durch seine wasserabweisende Schicht, ist gerade gewachsen, hart am Stoppel und trotzdem biegsam.

Wie lange dauert es ein Reetdach zu decken?

Für den kompletten Ab- und Neuaufbau eines Daches inklusive Ständerwerk und Anschlüssen benötigt ein Fachbetrieb je nach Dachgröße und Ausführung üblicherweise zwischen einer und drei Wochen. Die genaue Dauer der Dachsanierung hängt von der Art der Schäden und vom Umfang der erforderlichen Arbeiten ab.

Warum hat ein Reetdach keine Regenrinne?

Reetdächer haben als konstruktiven Bautenschutz einen großen Dachüberstand (Traufüberstand) von mindestens 50 cm, da keine Regenrinne das Wasser abführt, tropft es in ausreichendem Abstand zum Mauerwerk ab und versickert in einem Kiesbett oder wird durch eine Rinne abgeführt.

Ist Reet gleich Schilf?

Dieses Schilfrohr wird volkstümlich in Mecklenburg-Vorpommern auch einfach als Rohr und in Schleswig-Holstein bzw. Niedersachsen als Reet bezeichnet. Im getrocknetem Zustand wird dieses Schilf, Rohr oder Reet zur Dacheindeckung verwendet wird. Daher auch die Namen Schilf- oder Reetdach, bzw.

Wo gibt es die meisten reetdachhäuser?

Reetdachhäuser in Warnemünde und anderen Urlaubsorten

In Karlshof, Warnemünde, Pepelow oder Börgerende sind die Feriendomizile zu Hause. An anderen Reisezielen wie auf der Insel Poel, Timmendorfer Strand oder dem Wohlenberger Wiek werden Reisende ebenfalls fündig.

Was macht man mit Reet?

Das Reet war eine der ersten Bedachungsmaterialien. Somit ist auch das Reetdachdecken eine der ältesten Handwerkstechniken des Hausbaus. Vom Land Mecklenburg- Vorpommern wurde das Reetdachdecken sogar als materielles Kulturerbe der UNESCO eingereicht.

Welche Tiere leben im Reetdach?

Neben dem Wuchs von Algen und Moosen können auch Nagetiere, Vögel oder Sturm ein Reetdach schädigen. Im Folgenden wird eine Übersicht über Schäden verursacht durch Nagetier, Vögel und Stürme gegeben und die Möglichkeiten ihrer Beseitigung erläutert.

In welcher Zeit wurden die ersten reetdachhäuser gebaut?

Der Naturbaustoff Reet erwies sich aufgrund seiner Eigenschaften als Wasserpflanze als robustes Material zum Bedecken. Die ersten Reetdachhäuser wurden im Siedlungsgebiet der Germanen zur Jungsteinzeit im heutigen Schleswig-Holstein und Süd-Dänemark erbaut.

Wie teuer ist ein neues Reetdach?

Wie teuer ist ein Reetdach? Im Vergleich zu einem Hartdach müssen Bauherren für ein Dach aus Reet rund 140 bis 150 Euro Mehrkosten pro Quadratmeter Dachfläche einkalkulieren. Allein die Materialkosten liegen derzeit bei 50 bis 60 Euro pro Quadratmeter.

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