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In welchem Gesetz sind Überstunden geregelt?

Gefragt von: Herr Prof. Christos Kunz  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Wie regelt das Gesetz das Thema Überstunden? „Laut Arbeitszeitgesetz darf die tägliche Arbeitszeit acht Stunden nicht überschreiten. Alles, was über diese acht Stunden hinausgeht, ist Mehrarbeit und muss in einem bestimmten Zeitraum ausgeglichen werden.

Wie werden Überstunden geregelt?

Überstundenregelung in Deutschland – müssen Überstunden bezahlt werden? Zur Vergütung von Überstunden existiert keine gesetzliche Regelung, die konkret besagt, dass und in welcher Höhe sie bezahlt werden muss. In der Regel finden sich jedoch Vereinbarungen hierzu im Arbeitsvertrag oder Tarifvertrag.

Sind Überstunden im Arbeitsvertrag zulässig?

Überstunden sind grundsätzlich zulässig, ebenso eine Klausel im Arbeitsvertrag, wonach diese mit dem Gehalt abgegolten sind. Allerdings muss dafür eine konkrete Zahl an Überstunden beziehungsweise eine Prozentzahl vertraglich benannt werden. Arbeitnehmer dürfen dadurch nicht unangemessen benachteiligt werden.

Wie viele Überstunden sind erlaubt 2022?

Wie lange Arbeitnehmer maximal arbeiten dürfen, ist im Arbeitszeitgesetz festgelegt. Laut Gesetz dürfen Arbeitnehmer von Montag bis Samstag je acht Stunden arbeiten – maximal 48 Stunden pro Woche. Bei einer normalen 40-Stunden-Arbeitswoche sind bis zu acht Überstunden also durchaus zulässig.

Bin ich verpflichtet jeden Tag Überstunden zu machen?

Eine gesetzliche Pflicht zur Übernahme von Überstunden gibt es in Deutschland nicht. Gibt es keine arbeitsvertragliche Verpflichtung zur Leistung von Überstunden und wird diese auch nicht durch Betriebsvereinbarung oder Tarifvertrag geregelt, besteht keine Pflicht des Arbeitnehmers, Überstunden zu arbeiten.

Überstunden - Was Arbeitnehmer wissen sollten im Überblick!

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Kann ich entlassen werden wenn ich kein Überstunde machen will?

Verweigert ein Arbeitnehmer mehrfach die ihm angetragenen Überstunden, riskiert er die fristlose Kündigung. Das hat das Arbeitsgericht Frankfurt entschieden.

Wie viele Überstunden pro Monat sind erlaubt?

Wie viele Überstunden ein Mitarbeiter machen darf, ist gesetzlich geregelt. Pauschal kann man sagen, dass 20 Überstunden pro Woche erlaubt sind. Dabei gilt: Nicht mehr als zwölf Arbeitsstunden pro Tag, nicht mehr als 60 Stunden pro Woche.

Sind zu viele Überstunden strafbar?

Wünscht Ihr Chef mehr Überstunden, ohne hierfür in den nächsten sechs Monaten einen Freizeitausgleich zu bieten, können Sie die Mehrarbeit ablehnen. Achtung: Verlangt Ihr Boss so viel von Ihnen, dass er beispielsweise Ihrer Gesundheit schadet, macht er sich strafbar!

Was passiert mit Überstunden Wenn im Vertrag nichts geregelt ist?

Kompaktwissen: Überstundenregelung

Nein. Nur wenn es eine zulässige Überstundenregelung in Ihrem Arbeitsvertrag gibt, sind Sie auch verpflichtet, gegebenenfalls Überstunden zu machen. Fehlt eine solche Regelung, darf der Arbeitgeber Mehrarbeit nur in Notfällen anordnen.

Kann mein Chef mir Überstunden verbieten?

Nein, Überstunden liegen nur dann vor, wenn sie der Arbeitgeber ausdrücklich angeordnet hat oder wenn er sie zumindest stillschweigend geduldet hat. In jedem Fall muss er wissen und damit einverstanden sein, dass der Arbeitnehmer Überstunden macht.

Wie viele Überstunden dürfen maximal mit dem Gehalt abgegolten sein?

„Überstunden sind mit der vereinbarten Monatsvergütung abgegolten, sofern sie einen Umfang von drei Stunden pro Woche/10 Stunden pro Kalendermonat nicht überschreiten. Darüberhinausgehende Überstunden werden auf Grundlage des Monatsentgeltes gesondert bezahlt. “

Wie viele Überstunden als leitender Angestellter?

1 Nr. 1 ArbZG ergibt. Leitende Angestellte erhalten in der Regel keine Überstundenvergütung, da diese leitender meist nach Aufgabenerfüllung bezahlt werden und nicht allein nach den abzuleistenden Arbeitsstunden.

Was ist der Unterschied zwischen Überstunden und Mehrarbeit?

Von Mehrarbeit (im arbeitsrechtlichen Sinn) spricht man, wenn die gesetzliche oder tarifliche Höchstarbeitszeit überschritten wird. Überstunden hingegen sind die Überschreitung der für den Arbeitnehmer (aufgrund Tarifvertrag, Betriebsvereinbarung oder Arbeitsvertrag) geltenden regelmäßigen Arbeitszeit.

Wie oft darf der Arbeitgeber Überstunden anordnen?

Grundsätzlich sind Überstunden gesetzlich nicht geregelt. Deshalb beruhen die Regelungen bezüglich Überstunden in der Regel auf dem Arbeitsvertrag. Allerdings darf der Arbeitgeber nicht immer einfach Überstunden anordnen. Denn nach Ansicht der Rechtsprechung müssen Überstunden immer vorher angekündigt werden.

Ist der Arbeitgeber verpflichtet Überstunden zu bezahlen?

Im Regelfall darf der Arbeitnehmer auch eine gesonderte Vergütung von Überstunden erwarten, so dass der Arbeitgeber meist zur Vergütung geleisteter Überstunden verpflichtet ist. Allerdings gilt es eben auch nicht immer, dass jede Arbeit außerhalb der geschuldeten Arbeitszeit zu vergüten ist.

Wer entscheidet was mit Überstunden passiert?

Werden die Überstunden „abgefeiert“, bestimmt der Arbeitgeber wann dies geschieht. Dieses Weisungsrecht steht ihm gemäß §106 GewO zu. In der Praxis treffen Arbeitnehmer und Arbeitgeber jedoch häufig gemeinsame Absprachen hierzu.

Sind 15 Minuten schon eine Überstunden?

Mehrarbeit erst ab 20 min.

Wie viele Überstunden pro Jahr sind normal?

Gut jeder Fünfte (21,5 Prozent) arbeitet durchschnittlich eine bis drei Stunden mehr in der Woche. 13,5 Prozent kommen sogar auf fünf bis zehn Stunden Mehrarbeit, acht Prozent auf zehn bis 20 Überstunden und weitere sieben Prozent leisten jede Woche durchschnittlich mehr als 20 Überstunden.

Warum lohnt es sich nicht Überstunden auszahlen zu lassen?

Überstunden gehören zum Arbeitslohn und werden deshalb genauso versteuert wie der Rest des Gehalts auch (mehr dazu hier). Je nachdem, wieviel Sie verdienen, sollten Sie aufpassen, dass Sie mit der Auszahlung der Überstunden nicht plötzlich mehr Steuern bezahlen und letztendlich weniger Geld ausbezahlt bekommen.

Wo melde ich Arbeitszeitverstöße?

Ihr Arbeitgeber verstößt gegen das Arbeitszeitgesetz? Den Verstoß melden Sie als Beschäftigter entweder beim Betriebsrat (falls vorhanden) oder direkt bei der zuständigen Aufsichtsbehörde. Häufig funktioniert dies auch anonym.

Was passiert wenn ich mehr als 10 Stunden am Tag arbeite?

Werden Arbeitnehmer über die gesetzlich zulässigen Höchstgrenzen der Arbeitszeit beschäftigt, stellt dies indes eine Ordnungswidrigkeit dar; in bestimmten Fällen kann dies sogar zur Strafbarkeit der verantwortlichen Organe führen.

Wer prüft Arbeitszeit?

Zuständigkeit. Die Gewerbeaufsichtsämter bei den Regierungen überwachen, ob das Arbeitszeitgesetz eingehalten wird. Sie sind auch zuständig für die Bewilligung von Ausnahmen auf Antrag im Einzelfall.

Ist man verpflichtet Überstunden abzubauen?

Es gibt keine Regelung im Arbeitsrecht, dass Sie Überstunden abbauen können, wenn es allein Ihr Wunsch ist. Daher ist es auch nicht erlaubt, Plusstunden zu bunkern. Fällt momentan wenig Arbeit an, kann der Arbeitgeber den Mitarbeiter also nach Hause schicken, damit dieser seine Überstunden abfeiern kann.

Was ist zumutbare Mehrarbeit?

Als zumutbare Überstunden gelten zwei zusätzliche Stunden pro Tag, sodass der Arbeitstag auf bis zu zehn Stunden verlängert werden darf. In der Summe gelten für den Gesetzgeber bis zu 60 Arbeitsstunden pro Woche als Obergrenze für die Arbeitszeit inklusive zumutbare Überstunden.

Können meine Überstunden verfallen?

Normalerweise verfallen Überstunden nicht einfach so. Allerdings verjährt ein Anspruch auf Bezahlung der Überstunden gewöhnlich nach drei Jahren, es sei denn Arbeits- oder Tarifvertrag regeln etwas anderes.

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