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Hatte Fukushima Auswirkungen auf Deutschland?

Gefragt von: Rosemarie Anders-Hamann  |  Letzte Aktualisierung: 17. März 2023
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Atombombenversuche und Reaktorkatastrophen: Immer wieder gelangten größere Mengen Radioaktivität in die Umwelt. Zuletzt war die Strahlenbelastung in Deutschland aber gering - trotz Fukushima. Die Reaktorkatastrophe von Fukushima hat kaum radioaktive Belastung bis nach Deutschland gebracht.

Welche Folgen hatte der Unfall von Fukushima für Deutschland?

In den Monaten nach der Katastrophe änderte die deutsche Bundesregierung radikal ihre Atompolitik. Erst im Oktober 2010 hatte die schwarz-gelbe Bundesregierung eine Laufzeitverlängerung für die deutschen Atomkraftwerke beschlossen: Das letzte deutsche AKW sollte frühestens 2036 abgeschaltet werden.

Was hat Fukushima mit dem Atomausstieg Deutschlands zu tun?

In Deutschland hatte man bereits rund 10 Jahre vor dem Reaktorunfall in Fukushima den schrittweisen Atomausstieg beschlossen. Mit der Abschaltung der letzten drei Atomkraftwerke bis spätestens 15. April 2023 ist der Atomausstieg in Deutschland vollzogen.

Welche Auswirkungen hatte das Unglück von Fukushima?

Die Folgen

Rund 18.500 Menschen kamen durch das Erdbeben und den folgenden Tsunami ums Leben bzw. gelten seitdem als vermisst. Große Landstriche wurden verwüstet, ganze Städte wurden ausgelöscht. Nach Angaben von Wissenschaftlern hat die Wucht des Erdbebens die japanische Hauptinsel um 2,4 Meter verschoben.

Welche Folgen hatte Fukushima für die Umwelt?

Während der Reaktorkatastrophe von Fukushima sind die gesetzlichen Grenzwerte für radioaktives Jod und Caesium im Meereswasser vorübergehend um das 50.000 bis 200.000-fache überschritten worden. In der Folge wurde in Obst, Gemüse und Fleisch aus der Präfektur Fukushima stark erhöhte Radioaktivität nachgewiesen.

Fukushima: Die Katastrophe und ihre Folgen für die Atomkraft

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Was ist schlimmer Fukushima oder Tschernobyl?

Das Reaktorunglück von Tschernobyl wird oft als der schlimmste Atomunfall der Geschichte bezeichnet. Einige Wissenschaftler schätzen das Zerstörungsausmaß des Reaktorunfalls von Fukushima jedoch als größer ein. (Auf der IAEO-Skala finden sich nur Unfälle in Nuklearanlagen wieder.

Kann man heute wieder in Fukushima Leben?

Heute gelten einige Orte des Bezirks Fukushima wieder als bewohnbar, die Regierung erklärte die Strahlenbelastung dort als unbedenklich.

Ist Fukushima noch gefährlich?

Vor allem wurden in der Provinz Fukushima Gebiete nordwestlich der Reaktoranlage hoch kontaminiert. Fast keine Nahrungsmittel in Japan sind heute noch kontaminiert; eine Ausnahme bilden Wildschweine. Radioaktive Stoffe gelangen weiterhin in das zur Kühlung der Reaktoren von Fukushima verwendete Wasser.

Wie lange muss Fukushima noch gekühlt werden?

Auch zehn Jahre nach der Katastrophe von Fukushima muss die Ruine gekühlt werden. Das stellt die Betreiber vor ein Problem: Der Platz für das kontaminierte Kühlwasser wird knapp.

Ist Japan noch radioaktiv?

Der sagt: „Ganz Japan hat eine mittlere natürliche Strahlenexposition von 1,50 Millisievert pro Jahr. Das ist deutlich geringer als der deutsche Mittelwert von 2,10. Schweden und Finnland haben noch höhere Strahlenwerte.

Welche Folgen hat der Atomausstieg für Deutschland?

Deutschlands waren, führt der Atomausstieg zu einem erheblichen zusätzlichen Strombedarf in Bayern und Baden- Württemberg. Dieser wird zu großen Teilen durch Windkraft gedeckt, die weitgehend im Norden Deutschlands und als Offshore in Nord- und Ostsee erzeugt wird.

Kann Deutschland ohne Atomenergie auskommen?

"Die Energieversorgung in Deutschland ist gesichert, auch ohne Atomkraft", sagte Kemfert der "Rheinischen Post". Mögliche Versorgungsengpässe würden nicht durch das deutsche Netz, sondern vor allem durch marode Atomkraftwerke in Frankreich verursacht.

Ist Fukushima heute noch verstrahlt?

Rückeroberung des verstrahlten Landes

Die ganze Präfektur Fukushima wurde großflächig entseucht. Es galt, das Land von winzigen radioaktiven Staubpartikeln zu befreien. Vor allem geht es um das Isotop Cäsium-137 mit einer Halbwertszeit von 30 Jahren. Im Jahr 2041 wird davon also erst die Hälfte zerfallen sein.

Wie viele Tote gab es nach Fukushima?

Am 11. März 2011 war die Region im Nordosten Japans von einem verheerenden Erdbeben der Stärke 9 und einem dadurch ausgelösten Tsunami verwüstet worden. 15 900 Menschen kamen damals direkt in den Fluten ums Leben, weitere 3784 verstarben im Anschluss der Katastrophe. 2523 Menschen werden noch immer vermisst.

Wie viele Menschen starben nach Fukushima?

Die Unfallserie begann am 11. März 2011 um 14:46 Uhr (Ortszeit) mit dem Tōhoku-Erdbeben, das durch nachfolgende Flutwellen (Tsunami) über 22.000 Japaner tötete, 470.000 Menschen mussten in den folgenden Tagen evakuiert werden.

Was kostete Fukushima?

Die Anteilseigener hatten insgesamt 22 Billionen Yen (circa 160 Milliarden Euro) verlangt. Dies entspricht nach früheren Schätzungen in etwa den Kosten, die dem Unternehmen durch die Krisenbewältigung und die langfristige Sanierung der vier zerstörten Atomreaktoren entstanden sind und noch entstehen werden.

Was passiert wenn man radioaktives Wasser trinkt?

Cäsium 137 lagert sich im gesamten Körper ab, vorwiegend in den Muskeln, verbleibt dort etwa 100 Tage und kann in hohen Dosen zu Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Jod 131 hat eine Halbwertzeit von acht Tagen.

Kann Wasser radioaktiv verseucht sein?

Die Strahlenexposition durch radioaktive Stoffe im Trinkwasser ist in Deutschland im Durchschnitt als sehr gering einzuschätzen. Das Trinkwasser kann jedoch, je nach Geologie des Untergrunds, einen erhöhten Gehalt an natürlichen radioaktiven Stoffen aufweisen.

Welches Meer ist am stärksten radioaktiv verseucht?

Bis heute geht rund 90 Prozent der radioaktiven Strahlung von Fässern im Nordatlantik aus, die meisten lagern nördlich von Russland oder vor der westeuropäischen Küste.

Wie lange dauert es bis Fukushima wieder bewohnbar ist?

Mehr als 300 Quadratkilometer Landfläche waren nach der Nuklearkatastrophe in Japan gesperrt. Nach über elf Jahren dürfen nun ehemalige Bewohner zurückkehren. Mehr als elf Jahre nach der Reaktorkatastrophe im japanischen Kernkraftwerk Fukushima dürfen erstmals frühere Bewohner in einige Gebiete zurückkehren.

Ist Hiroshima immer noch verstrahlt?

Ist Hiroshima heute noch verstrahlt? Die Antwort auf diese Frage lautet klar nein. Allerdings erkranken Menschen, die sich zum Zeitpunkt der Katastrophe in Hiroshima selbst oder in der Umgebung aufhielten und überlebten, heute immer noch an Krebs.

Kann man Fukushima betreten?

Das Gebiet 20 Kilometer rund um das Kraftwerk Fukushima-1 darf seit dem Unglück nur mit Sondererlaubnis und Schutzanzug betreten werden.

Ist Tokio radioaktiv?

In Tokio werden immer mehr stark radioaktiv belastete Orte bekannt. Die Japaner werden langfristig mit erhöhter Radioaktivität leben müssen, so die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA). Meldungen über neue Hotspots verbreiten sich jedesmal wie Lauffeuer übers Internet.

Was essen nach Atomunfall?

Ernten und essen Sie kein Obst und Gemüse aus dem Garten!

Obst und Gemüse aus dem Garten kann durch radioaktive Stoffe kontaminiert sein. Greifen Sie deshalb lieber auf Konserven und Tiefkühlkost zurück. Auch ist in einem Notfall der direkte Genuss von Milch von Tieren tabu, die im Freien weiden.