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Hat Deutschland Geothermie?

Gefragt von: Herr Prof. Dr. Gerald Funk B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Bislang ist die Zahl der tiefengeothermischen Anlagen in Deutschland beschränkt – es gibt gerade mal 42. Zusammen leisten sie 360 Megawatt, das ist nicht mehr als heute ein einziges größeres Kohleheizkraftwerk. Diese 42 Geothermie-Anlagen sind nicht gleichmäßig übers Land verteilt.

Ist Geothermie in Deutschland möglich?

Die geothermische Stromerzeugung in Deutschland steht noch am Anfang. Bis heute sind nur wenige Anlagen, vor allem in Süd- und Südwestdeutschland in Betrieb. Langjährige Erfahrungen gibt es vor allem in Regionen mit Thermalwasservorkommen (hydrothermale Geothermie), die sich auch für eine Verstromung eignen.

Warum keine Geothermie in Deutschland?

Ein weiterer Grund, warum es bislang nur so wenige Geothermie-Anlagen in Deutschland gibt, sind laut Knapek die hohen Investitionskosten. Zunächst muss eine Wärmequelle ausgemacht werden, dann folgen die aufwändigen Bohrungen.

Welches Land nutzt am meisten Geothermie?

Die weltweit größten Märkte für Nutzwärme aus oberflächennaher Erdwärme sind China, USA, Schweden, Deutschland sowie die Türkei. Die größten Märkte für geothermisch bereitgestellte Wärme aus tiefer Geothermie sind China, die Türkei, Japan und Island [23].

Wie viel Geothermie in Deutschland?

Bislang ist die Zahl der tiefengeothermischen Anlagen in Deutschland beschränkt – es gibt gerade mal 42. Zusammen leisten sie 360 Megawatt, das ist nicht mehr als heute ein einziges größeres Kohleheizkraftwerk. Diese 42 Geothermie-Anlagen sind nicht gleichmäßig übers Land verteilt.

Wie funktioniert ein Geothermiekraftwerk?

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Wie viel Prozent Geothermie in Deutschland?

Der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Wärmebereitstellung in Deutschland betrug 2017 13,9 %, wobei davon 8 % auf tiefe und oberflächennahe Geothermie, sowie auf Umweltwärme entfallen [1].

Hat Erdwärme eine Zukunft?

Bis 2045 könnte Erdwärme ein Viertel des jährlichen Heizenergiebedarfs decken, so ein Bericht der Fraunhofer-Gesellschaft und der Helmholtz-Gemeinschaft. Aktuell sind es jedoch lediglich ein Prozent des Bedarfs – das Leibniz-Institut rät zu Sofortmaßnahmen.

Ist Geothermie die Zukunft?

Geothermie bietet ein großes Wärmepotential

Auch verschiedene bundesweite Studien, die eine klimaneutrale Zukunft beschreiben, setzen bei der Wärmewende auf Geothermie. Die Denkfabrik Agora-Energiewende kalkuliert schon in zehn Jahren mit zehnmal mehr Wärme aus Tiefengeothermie als heute.

Ist Geothermie zukunftsfähig?

Erdwärme ist damit grundlastfähig und kann in Zukunft einen wichtigen Anteil zur Stromversorgung beitragen. Des Weiteren muss Erdwärme nicht transportiert werden, sondern ist nahezu überall ortsgebunden abgreifbar.

Was sind die Nachteile von Geothermie?

Ein weiterer Nachteil ist, dass geothermische Dämpfe nicht kondensierbare Gase enthalten, die beim Betrieb der Kraftwerke erhebliche Schwierigkeiten bereiten können. Außerdem lohnt sich die Stromerzeugung in der Regel nur in solchen Regionen, in denen geothermische Anormalien vorkommen.

Wie tief ist Geothermie?

Definitionsgemäß nutzt die tiefe Geothermie die Energie aus einer Tiefe von mehr als 400 Metern bei einer Temperatur von über 20 °C. Allgemein üblich ist allerdings, von tiefer Geothermie (im eigentlichen Sinn) erst bei Tiefen über 1.000 Metern und bei Temperaturen größer als 60 °C zu sprechen.

Wie funktioniert Geothermie in Deutschland?

Wie funktioniert ein Geothermiekraftwerk? Ein Geothermiekraftwerk wandelt nach dem Prinzip der Dampfturbinentechnik Wärme in elektrischen Strom um. Dafür wird Wasser in Leitungen durch ein unterirdisches Wärmereservoir geführt. In anderen Fällen wie z.B. in Landau wird direkt heißes Tiefenwasser gefördert.

Wie warm ist es in 400 m Tiefe?

In 400 m Tiefe wird somit eine Temperatur von durchschnittlich etwa 20 °C erreicht.

Ist Erdwärme unendlich?

Nach menschlichen Maßstäben ist die Geothermie eine unendlich verfügbare und regenerative Energiequelle wie in etwa die Photovoltaik oder auch Windkraft.

Wann lohnt sich Geothermie?

Besonders lohnt sich eine Erdwärmeheizung bei Gebäuden mit einer guten Wärmedämmung und einem daraus resultierenden niedrigen Energiebedarf – dies trifft meist auf Neubauten zu. Außerdem sollte das Haus über eine geringe Heizwassertemperatur verfügen, die durch Niedertemperaturtechnik ermöglicht wird.

Wie viel kostet eine Geothermieanlage?

Kosten für Geothermie? Die Kosten für Wärmepumpen mit Erdwärme reichen von ca. 40.000 bis 45.000 Euro.

Was kostet Erdwärme monatlich?

Was kostet Erdwärme monatlich? Die Kosten einer Erdwärmepumpe im Einfamilienhaus betragen im Monat etwa 50 bis 75 Euro.

Wird Erdwärme auch teurer?

Je nach geographischer Beschaffenheit des Bodens kann es auch teurer werden. In einigen Fällen müssen die Bohrlöcher mit Beton ummantelt werden. Dann wird die Nutzung der Erdwärme rund 1500 Euro mehr kosten.

Kann man Erdwärme nachträglich einbauen?

Die Anschaffungs- und Installationskosten beim Nachrüsten von Erdwärme betragen ca. 14.000 bis 25.000 Euro. Grundwasserwärmepumpen greifen auf ein Grundwasservorkommen zu und sind ähnlich effektiv wie Erdwärmepumpen. Ihr Einsatz ist aber nicht überall zulässig, z.

Wo macht Geothermie Sinn?

Besonders geeignet sind dafür das Alpenvorland, der Oberrheingraben und das norddeutsche Tiefland. Geothermie kann sehr effizient sein. Theoretisch könnte man die Abwärme aus der Stromerzeugung nutzen, um damit Häuser zu heizen. Laut dem BUND wird dieses Potenzial bei Kraftwerken bisher aber nur selten genutzt.

Wo gibt es Erdwärme?

In den achtziger Jahren entstanden so drei geothermische Heizzentralen in Neubrandenburg, Waren (Müritz) und Prenzlau, die mit einer Gesamtleistung von 22 Megawatt die bundesdeutsche Erdwärme-Leistung um das doppelte übertrafen. Weitere Heizzentralen waren in Neustadt/Glewe und Neuruppin geplant.

Ist Geothermie gut für die Umwelt?

Strom- und Wärmeerzeugung aus Geothermie stellt gemeinsam mit anderen erneuerbaren Energien eine umwelt- und klimafreundliche Alternative zur fossilen Energie dar, die schon heute Treibhausgasemissionen vermeidet.

Wie viele Geothermiekraftwerke gibt es in Deutschland 2022?

Das gehe aus einer eigenen Übersicht zu Projekten der tiefen Geothermie in Deutschland hervor. Demnach würden seit 2012 drei Kraftwerke zusätzlichen Strom und Wärme liefern. Ein Kraftwerk sei erweitert worden. Damit sind nach Zählung des Verbands jetzt 22 Kraftwerke in Betrieb, 16 in Bau und 43 weitere in Planung.

Ist Erdwärme umweltschädlich?

Die Nutzung der Erdwärme setzt im Gegensatz zu den fossilen Brennstoffen Erdöl, Erdgas und Kohle kein Kohlenstoffdioxid frei und trägt damit nicht zum Treibhauseffekt bei. Im Vergleich zur Kernenergie ist sie auch eine weit risikolosere Technik und produziert keine schwer zu entsorgenden Abfallprodukte.