Zum Inhalt springen

Hat der Priester Schweigepflicht?

Gefragt von: Herr Prof. Dr. Eckhard Fleischer B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 9. März 2023
sternezahl: 4.4/5 (44 sternebewertungen)

Das badische Pfarrdienstgesetz unterscheidet in § 17 zwischen dem Beichtgeheimnis und dem Seelsorgegeheimnis. Die seelsorgerliche Schweigepflicht umfasst aber alles, was dem Pfarrer oder der Pfarrerin in seiner bzw. ihrer Eigenschaft als Seelsorger bzw. Seelsorgerin anvertraut oder bekannt wird.

Wie weit geht die Schweigepflicht von Priestern?

Römisch-katholische Kirche

Das Beichtgeheimnis ist im kanonischen Recht unbedingt behauptet („Das Beichtgeheimnis ist unverletzlich“, can. 983 §1 CIC 1983) und die direkte Verletzung desselben mit der Tatstrafe der Exkommunikation belegt (can. 1386 §1 CIC).

Hat ein Pastor Schweigepflicht?

( 1 ) Pfarrerinnen und Pfarrer sind verpflichtet, das Beichtgeheimnis gegenüber jedermann unverbrüchlich zu wahren. ( 2 ) Pfarrerinnen und Pfarrer haben auch über alles zu schweigen, was ihnen in Ausübung der Seelsorge anvertraut worden oder bekannt geworden ist.

Wann endet das Beichtgeheimnis?

Das Beichtgeheimnis reicht kirchenrechtlich noch weiter. Bricht es der Priester, ist er automatisch exkommuniziert. Nur durch die absolute Geheimhaltung kann gewährleistet werden, dass der Beichtende sich darauf verlassen kann, dass alles vertraulich bleibt.

Was darf ein Priester?

Keine Ehe, keine Kinder, kein Sex – immer noch verpflichten sich katholische Priester bei der Weihe zu dieser Lebensform. Seit etwa 900 Jahren ist der Zölibat für katholische Geistliche Gesetz. Und genauso lange wird über die Vorschrift diskutiert.

Domian, Helmut, 81: Als katholischer Pfarrer hat er die Schweigepflicht bezüglich der Beichte

25 verwandte Fragen gefunden

Sind Priester Jungfrauen?

Während das zölibatäre Leben in der lateinischen Teilkirche der römisch-katholischen Kirche für die Priester seit 1073 grundsätzlich verpflichtend ist, gilt dies in den mit Rom unierten katholischen Ostkirchen sowie in den orthodoxen Kirchen nur für Bischöfe und Mönche sowie für Priester, die zum Zeitpunkt der Weihe ...

Was passiert wenn ein Pfarrer das Zölibat bricht?

Das bedeutet das Zölibat

Das Zölibat verpflichtet katholische Priester zu einem Leben ohne Ehe und somit auch zu sexueller Enthaltsamkeit und. Bricht ein Priester das Zölibat - also führt eine Beziehung mit einer Frau oder wird Vater - darf er sein Amt nicht länger ausüben. Er wird sofort suspendiert.

Warum beichten Protestanten nicht?

Evangelische Christen nur zwei: Taufe und Abendmahl. Dass die Beichte in der evangelischen Kirche überhaupt keine Rolle spielt, ist aber ein Gerücht. Sie war für Martin Luther enorm wichtig - und auch heute hält die evangelische Kirche an ihr fest.

Wie sieht der Beichtstuhl aus?

Es ist ein fast geschlossenes, schrankartiges, hölzernes, oft mit kunstvollem Schnitzwerk verziertes Möbelstück, das in zwei oder (meist) drei Abteile geteilt ist: eines (das mittlere) für den Priester und ein weiteres (bzw. zwei) für die Beichtenden (zwei zur alternierenden, aber nicht gleichzeitigen Benutzung).

Wann darf ein Pfarrer die Schweigepflicht brechen?

Die Amtsverschwiegenheit entfällt, wenn die vorgesetzte Dienstbehörde die Genehmigung zur Aussage erteilt. Das Seelsorgegeheimnis ist in § 17 Abs. 2, die Amtsverschwiegenheit in § 18 Pfarrdienstgesetz geregelt. Verschwiegenheit ist allerdings nicht nur ein Thema für Pfarrerinnen und Pfarrer.

Was passiert wenn ein Pfarrer das Beichtgeheimnis bricht?

Die Rechtsfolgen: Exkommunikation

Der direkte Bruch des Beichtgeheimnisses führt nach Canon 1388 § 1 CIC zur Exkommunikation des Täters. Allerdings ist die Exkommunikation eine Beugestrafe. Sie wird also nur solange verhängt, bis der Sünder sein Fehlverhalten beendet oder wiedergutgemacht hat.

In welchen Fällen darf die Schweigepflicht gebrochen werden?

Einwilligung des Patienten: Voraussetzung für das Brechen der Schweigepflicht ist, der Patient hat nach außen erkennbar eingewilligt, ist einwilligungsfähig (kein Zwang, Drohung oder Täuschung), Träger des verletzten Rechtsguts, und das beeinträchtigte Rechtsgut unterliegt seiner Disposition (zu verneinen beim ...

Können Priester strafrechtlich verfolgt werden?

Martin Rehak, Professor für Kirchenrecht an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, weist darauf hin, "dass die kirchlichen Gerichte nicht zu einer 'Paralleljustiz' führen, durch die etwa Priester oder kirchlich Beschäftigte der Strafverfolgung durch die staatliche Gerichtsbarkeit entzogen werden.

Wer zahlt für die Kinder von Priestern?

"Es gibt keine kirchenrechtlichen Festlegungen darüber, wer für den Unterhalt des Kindes eines Priesters aufzukommen hätte", sagt Kirchenrechtler Nelles. Logisch: Kinder sind im priesterlichen Leben nicht vorgesehen.

Wer bezahlt das Gehalt von Priestern?

Die Gehälter der Pfarrer werden von der Kirche bezahlt. Aber die Gehälter der Bischöfe werden vom Steuerzahler bezahlt. Ausnahme: Hamburg, hier muss die Kirche dafür aufkommen.

Was ist eine schwere Sünde?

Die schwere Sünde (Todsünde) – als bewusste Abkehr von der Liebe Gottes – bewirkt den Verlust des Standes der Gnade vor Gott. Die Hinwendung zu Gott ist durch vollkommene Reue aber auch in diesem Fall noch möglich. Diese Reue führt zur Wiederherstellung der Taufgnade.

Ist Beichte Pflicht?

Nach dem Kirchenrecht ist jeder Katholik verpflichtet, mindestens einmal im Jahr seine schweren Sünden zu bekennen.

Was sagt man wenn man in den Beichtstuhl geht?

Herr, verzeih´ mir und schenke mir deinen Geist, damit ich deine Liebe erkenne und sie dankbar erwidere. Nach dem Betreten des Beichtstuhls oder des Beichtzimmerers beginnt der/​die Beichtende mit dem Kreuzzeichen: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Wie viel verdient ein Pfarrer im Monat?

Als Pfarrer*innen verdienst du durchschnittlich 3.138 Euro im Monat. Dein Stundenlohn liegt dabei über dem Mindestlohn bei 18,10 Euro. Außerdem kannst du dir überlegen, ob du eventuell in Teilzeit arbeiten möchtest. Dabei musst du allerdings bedenken, dass dein Gehalt sich dementsprechend verringert.

Wer hat das Vater Unser erfunden?

Das Vaterunser ist das am weitesten verbreitete Gebet des Christentums und das einzige, das nach dem Neuen Testament Jesus Christus selbst seine Jünger gelehrt hat. Es wird von Christen aller Konfessionen gebetet, von den meisten auch im Gottesdienst.

Haben evangelische Kirchen Beichtstühle?

Es gibt in evangelischen Kirchen keine Beichtstühle mehr, auch keine Auflage, regelmäßig zur Beichte zu gehen. Trotzdem hat es auch in der evangelischen Kirche immer die Möglichkeit der Einzelbeichte gegeben, etwa in einem Seelsorgegespräch mit der Pfarrerin oder dem Pfarrer.

Kann ein Priester Kinder haben?

Kinder von Priestern leben meist in einer Sondersituation. Eine besondere Problematik besteht in den Kirchen, die ihren Priestern einen Pflichtzölibat auferlegen. So vor allem im lateinischen Teil der römisch-katholischen Kirche, während im unierten Teil keine entsprechende Zölibatspflicht besteht.

Wie viele Priester halten sich an das Zölibat?

In den Ostkirchen leben die Priester nicht zölibatär

Es gibt Umfragen, laut denen sich nur zehn bis vierzig Prozent der katholischen Pfarrer wirklich an den Zölibat halten.

Wie reich ist der Papst?

Der Vatikan verfügt über Vermögenswerte von schätzungsweise 13 Milliarden Euro. Sein Budget beträgt 400 Millionen pro Jahr, damit deckt er seine Personalkosten. Der Ursprung des heutigen Reichtums liegt in Entschädigungen für Enteignungen.