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Haben Bankmitarbeiter Schweigepflicht?

Gefragt von: Thekla Fuchs-Seidel  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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„Die Bank ist zur Verschwiegenheit über alle kundenbezogenen Tatsachen und Wertungen verpflichtet, von denen sie Kenntnis erlangt (Bankgeheimnis).

Hat die Bank eine Schweigepflicht?

1. Besteht eine Verschwiegenheitsverpflichtung der Banken? Die Banken sind auf Grund des Bankgeheimnisses zur Verschwiegenheit verpflichtet. Sie müssen kundenbezogene Tatsachen und Wertungen, die ihnen im Rahmen der Geschäftsbeziehung zum Kunden bekannt geworden sind, geheimhalten.

Kann jeder Mitarbeiter einer Bank Mein Konto einsehen?

Der Vorstand stellte daraufhin sofort die Praxis ab, dass alle Mitarbeiter auf Kontodaten zugreifen können. Seitdem ist das System nur noch für Kundenberater freigeschaltet.

Was fällt alles unter das Bankgeheimnis?

Das Bankgeheimnis ist eine durch den Bankvertrag stillschweigend übernommene Verpflichtung der Bank, keinerlei Informationen über Kunden und deren Geschäftsbeziehungen unbefugt an Dritte weiterzugeben.

Wann gilt das Bankgeheimnis?

Das im Steuerrecht geltende Bankgeheimnis ist vorrangig in § 30a Abs. 3 AO geregelt. Hiernach dürfen Guthabenkonten oder Depots anlässlich der Außenprüfung bei einem Kreditinstitut nicht zwecks Nachprüfung der ordnungsmäßigen Versteuerung festgestellt oder abgeschrieben werden.

Prüfungsvorbereitung eidg. Fachausweis Finanz- und Rechnungswesen / Lösungen: Sozialversicherungen

20 verwandte Fragen gefunden

Welche Daten darf meine Bank weitergeben?

Das Bankgeheimnis gewährleistet, dass Kreditinstitute zur Verschwiegenheit gegenüber Dritten verpflichtet sind, wenn es um kundenbezogene Daten geht.
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Insgesamt werden folgende Daten von Kontoinhabern transparent:
  • Name.
  • Adresse.
  • Steuernummer.
  • Geburtsdatum.
  • Guthaben, Zins- und Dividendenerträgen.

Wem darf die Bankauskunft geben?

Voraussetzungen für die Auskunftserteilung Das Kreditinstitut darf Bankauskünfte über juristische Personen und im Handelsregister eingetragene Kaufleute erteilen, sofern sich die Anfrage auf deren geschäftliche Tätigkeit bezieht und dem Kreditinstitut keine anders lautende Weisung des Kunden vorliegt.

Wann ist das Bankgeheimnis verletzt?

Die Verletzung des Bankgeheimnisses wird in Deutschland nicht unter Strafe gestellt. Jedoch ist die unbefugte Weitergabe personenbezogener Daten gem. § 43 BDSG mit Strafe bedroht. Auch die unbefugte Weitergabe bestimmter Privatgeheimnisse durch einen Amtsträger ist verboten (Fußnote).

Wann kann das Bankgeheimnis aufgehoben werden?

Das in § 30a AO verankerte sogenannte Bankgeheimnis wurde durch das Steuerumgehungsbekämpfungsgesetz vom 24. Juni 2017 aufgehoben.

Wer hat das Recht mein Konto zu sehen?

Einsicht in das Kontenregister dürfen neben den bisherigen Berechtigten (für strafrechtliche Zwecke: Staatsanwaltschaften und Strafgerichte, für finanzstrafrechtliche Zwecke: Finanzstrafbehörden und das Bundesfinanzgericht) nun auch Abgabenbehörden und das Bundesfinanzgericht für abgabenrechtliche Zwecke nehmen.

Wie sicher ist das Bankgeheimnis?

Das Bankgeheimnis hat sowohl für das Kreditinstitut als auch für seine Kunden einige Vorteile: Banken bewahren sich ihre Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit und müssen die Geschäftsbeziehungen zu ihren Kunden nicht offen legen. Bankkunden können kontrollieren, wer welche Informationen über sie erhält.

Wer hat Zugriff auf mein Konto?

Unter Voraussetzungen haben Finanzämter, Arbeitsagenturen, Sozialämter und Bafög-Stellen Zugriff auf Daten aller Konten und Depots bei Banken und Sparkassen. Es geht also nicht nur um Steuerhinterziehung, sondern auch um Betrug bei staatlichen Leistungen wie Arbeitslosengeld II, Bafög oder Wohngeld.

Welche Daten hat eine Bank?

Banken verfügen über eine Vielzahl von Kundendaten

Dieser Berg beinhaltet Transaktionen, Positionsdaten, Steuerdaten, CRM Informationen, eBanking Nutzerdaten, Emails, Telefongespräche und schriftliche Korrespondenz.

Wo gibt es noch ein Bankgeheimnis?

Allen die schon ob des Ende des Bankgeheimnisses verzweifelten, möchte ich hier mit Auswege aus der Situation bieten.
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7 Länder, in denen das Bankgeheimnis weiterhin gilt
  • Vanuatu. ...
  • Paraguay. ...
  • Libanon. ...
  • Guatemala. ...
  • Botswana. ...
  • Bahrain. ...
  • Vereinigte Staaten von Amerika.

Was bedeutet Befreiung vom Bankgeheimnis?

Ist eine Übermittlung statthaft, befreit der Kunde das Kreditinstitut von der Einhaltung des Bankgeheimnisses. Der Kunde erfährt, dass er bei der SCHUFA Auskunft über die ihn betreffenden gespeicherten Daten erhalten kann.

Warum wurde das Bankgeheimnis abgeschafft?

Seit 2017 erhalten die Finanzbehörden direkten Zugriff auf Kontodaten. Mit Abschaffung des § 30a AO ist das Vertrauensverhältnis von Kunde und Bank nicht mehr automatisch geschützt. Die Änderung soll vor allem dem Kampf gegen Steuersünder dienen.

Was sind die Wurzeln des Bankkundengeheimnisses?

Was ist das Bankgeheimnis eigentlich? Das Bankgeheimnis ist eigentlich ein Bankkundengeheimnis und schützt nicht die Banken, sondern die Privatsphäre der Bankkunden. Dem Wesen nach ist es ein Berufsgeheimnis, wie es auch Ärzte oder Anwälte kennen. Verankert ist es im Bankengesetz.

Wer ist dem Bankengesetz unterstellt?

Bankengesetz. Dem Bankengesetz unterstehen Banken, Personen nach Art. 1b Bankengesetz, Privatbankiers und Sparkassen. Es regelt u.a. die Bewilligung zum Geschäftsbetrieb und beinhaltet Vorschriften über die Geschäftstätigkeit.

Warum ist das Bankgeheimnis wichtig für Kreditinstitute?

Das Bankgeheimnis verbietet Kreditinstituten bzw. deren Mitarbeitern, Informationen über Konten, Kunden und ihre Geschäftsbeziehungen unbefugt an dritte Personen weiterzuleiten; es gilt auch bankintern, soweit die Weitergabe nicht im Rahmen eines ordnungsgemäßen Bankbetriebs erforderlich ist.

Was weiß meine Bank über mich?

Möchte die Bank Ihre Kreditwürdigkeit prüfen, werden erst einmal personenspezifische Daten wie Familienstand, Beruf und Wohnort abgefragt. Diese geben Auskunft über das Zahlungsverhalten in Ihrem Wohnumfeld oder bei Personen mit ähnlichem Berufs- und Familienstand.

Kann das Finanzamt auf mein Konto schauen?

Die Herausgabe der Kundendaten kann durch die Bank nicht verweigert werden. Sie ist verpflichtet, Auskünfte zu geben. Stirbt ein Bankkunde, so hat das Kreditinstitut Konto- oder Depotbestände im Gesamtwert von über 5.000,00 Euro dem Finanzamt anzuzeigen. Gleiches gilt für ein bei der Bank unterhaltenes Schließfach.

Was steht alles in der Bankauskunft?

Bankauskünfte werden nur aufgrund von Erkenntnissen erteilt, die der auskunftsgebenden Stelle vorliegen. Die Auskunft enthält lediglich allgemeine Aussagen zu den wirtschaftlichen Verhältnissen des Kunden wie Zahlungsfähigkeit oder Kreditwürdigkeit. Es werden keine besonderen Recherchen angestellt.

Sind Bankdaten personenbezogene Daten?

Beispielsweise zählen die Telefonnummer, die Kreditkarten- oder Personalnummern einer Person, die Kontodaten, ein Kfz-Kennzeichen, das Aussehen, die Kundennummer oder die Anschrift zu den personenbezogenen Daten.

Kann die Bank meine Umsätze sehen?

Wie viele andere Unternehmen werten auch Banken die Daten ihrer Kunden - etwa die Kontoauszüge - so weit wie möglich aus. Verbraucherschützer halten bestimmte Auswüchse in der Branche für rechtlich bedenklich. Es sind mitunter sensible Informationen, die sich aus einem Konto ablesen lassen.

Wird Kontoinhaber geprüft?

Die beteiligten Banken müssen daher keinen Namensvergleich anstellen, d.h. nicht prüfen, ob das Konto dem genannten Überweisungsempfänger zusteht. Gibt der Auftraggeber eine falsche, aber existierende IBAN an, darf die Bank die Überweisung auf dieses Konto ohne weitere Prüfung vornehmen.