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Für was haftet ein Bürge?

Gefragt von: Herr Bernhard Will B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Grundsätzlich haftet der Bürge für alle Verpflichtungen des Mieters aus dem Mietverhältnis. Wird die Mietsache nach Ablauf der Mietzeit vom Mieter nicht an den Vermieter zurückgegeben, so haftet der Bürge auch für die Nutzungsentschädigung nach § 546a BGB.

Für was haftet der Bürge?

Der Bürge haftet, wenn der im Bürgschaftsvertrag festgelegte Sicherungsfall eintritt. In der Regel ist dies dann anzunehmen, wenn der Hauptschuldner nicht in der Lage ist, seine Verbindlichkeit zu erfüllen, der Gläubiger also vergeblich versucht hat, vom Hauptschuldner Befriedigung zu erlangen.

Welche Verpflichtungen hat ein Bürge?

Der Bürge verpflichtet sich, die Forderung des Gläubigers zu erfüllen, sollte der Hauptschuldner nicht mehr zahlen können. Er sichert somit die Einhaltung des abgeschlossenen Vertrages gegenüber dem Gläubiger, sollte der Schuldner hierzu nicht mehr in der Lage sein.

Was passiert wenn man für jemanden bürgt?

* Was kann mir dann passieren? Wenn derjenige, für dessen Schuld Sie bürgen, nicht zahlt oder zahlen kann, werden Sie zur Kasse gebeten – mit Ihrem gesamten Vermögen und Einkommen, ggf. bis zur Lohnpfändung.

Wann muss ein Bürge nicht zahlen?

Aber: Bürgen müssen nicht immer zahlen. Das Wichtigste in Kürze: Wurde die Bürgschaft nicht beschränkt, haftet der Bürge in voller Summe. Ist ein Bürge bei Vertragsabschluss voraussichtlich nicht einmal in der Lage anfallende Zinsen aufzubringen, ist die Bürgschaft unwirksam.

Was bedeutet Bürgschaft? Einfach erklärt (Immobilien Definitionen)

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Hat man als Bürge Nachteile?

Es kann aber sein, dass der Bürge beim Versuch einen eigenen Kredit zu erhalten, bei einigen Banken Probleme bekommt. Denn die übernommene Bürgschaft bedeutet im schlechten Fall eine finanzielle Belastung, die wiederum eigene Ratenzahlungen beeinträchtigen kann.

Wie gefährlich ist eine Bürgschaft?

(2) Der Bürge haftet für die dem Gläubiger von dem Hauptschuldner zu ersetzenden Kosten der Kündigung und der Rechtsverfolgung. “ Bürgen liefern mit der Bürgschaft eine gefährliche Garantie: Sie haften auch für Zinsen und Kosten der Rechtsverfolgung.

Warum sollte man nicht Bürgen?

Lieber nicht! Eine Bürgschaft ist keine kleine Gefälligkeit, sondern ein knallharter Vertrag - und kann gar in die Pleite führen, warnt die Verbraucherzentrale. Banken lieben Bürgschaften - oft sind sie die Grundvoraussetzung für einen Kredit.

Was bedeutet es für jemanden zu Bürgen?

Das Wichtigste in Kürze

Als Bürge stehst Du für einen anderen Menschen finanziell gerade, wenn der nicht mehr zahlen kann. Mit einer Bürgschaft bekommt Dein Partner, Kind oder Freund einfacher einen Kredit oder eine Wohnung. Aber Vorsicht: Musst Du wirklich in die Bresche springen, kann Dich das finanziell ruinieren.

Welche 3 Arten der Bürgschaft gibt es?

Bürgschaftsarten. Es gibt unterschiedliche Arten von Bürgschaften wie Ausfallbürgschaft, selbstschuldnerische Bürgschaft und Bürgschaft auf erstes Anfordern.

Kann jemand der gebürgt hat sein Geld zurück verlangen?

Ist der Fall eingetreten und der Bürge musste für den Schuldner zahlen, kann der Bürge vom Schuldner – zumindest theoretisch – das Geld zurückverlangen. Ob der Bürge aber tatsächlich sein Geld bekommt, ist fraglich.

Wird Bürge Eigentümer?

Es wird zwischen der Ausfallbürgschaft und der selbstschuldnerischen Bürgschaft unterschieden. Eine Bürgschaft erlischt grundsätzlich erst mit vollständiger Begleichung der Schuld. Bürgschaften werden vererbt und können nicht gekündigt werden. Bürgschaften unter Privatpersonen müssen schriftlich abgeschlossen werden.

Wie komme ich aus der Bürgschaft wieder raus?

Ein Bürge, der sich zugunsten des Vermieters auf unbestimmte Zeit für die Verpflichtungen des Mieters aus dem Mietvertrag verbürgt hat, kann den Bürgschaftsvertrag kündigen, jedoch erst zu einem Zeitpunkt, zu dem der Vermieter den Mietvertrag – nach Ablauf einer Überlegungsfrist – ordentlich kündigen kann.

Wann springt ein Bürge ein?

Ein Bürge übernimmt hier Ihre Verpflichtungen gegenüber dem Gläubiger, also dem Vermieter. Das bedeutet in der Praxis: Wenn Sie Ihre Miete oder Nebenkosten nicht zahlen oder Schäden in der Wohnung verursachen, springt erst mal ein Bürge für Sie ein und begleicht die Forderungen des Vermieters.

Wann kann ein Bürge in Anspruch genommen werden?

Damit der Gläubiger den Bürgen in Anspruch nehmen kann, muss ferner der Sicherungsfall eingetreten sein. Die Voraussetzung stellt sicher, dass der Bürge nur dann zahlen muss, wenn die vertraglich oder gesetzlich definierten Umstände eingetreten sind, dass nunmehr der Bürge haften soll.

Wie lange bleibt man Bürge?

Für die Verjährung einer Bürgschaft gilt die dreijährige Regelverjährung nach § 199 BGB. Die Verjährungsfrist von drei Jahren beginnt mit Ende des Jahres, in dem der Anspruch des Bürgen entstanden ist.

Ist eine Bürgschaft gut?

Der Gläubiger hat nämlich nun die Gewissheit, dass er auf zwei Personen zur Begleichung der Schulden zurückgreifen kann. Aus diesem Grund ist ein Bürge für einen Gläubiger immer von Vorteil, da er den möglichen Zahlungsausfall einer Person mit dem Vermögen einer anderen Person kompensieren kann.

Wird ein Bürge überprüft?

Auch als Bürge werden Sie dabei auf Ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit überprüft, damit sichergestellt ist, dass Sie im Fall Ihrer Inanspruchnahme auch tatsächlich in der Lage sind, die Forderung der Bank zu bezahlen.

Wird man als Bürge in der Schufa eingetragen?

Eine Bürgschaft wird in die jeweilige SCHUFA-Auskunft des Bürgen eingetragen. Zwar beeinflusst dieser Eintrag den SCHUFA-Score des Bürgen nicht negativ. Allerdings kann allein ein Eintrag an sich schon dafür sorgen, dass der Bürge von einigen Banken abgelehnt wird, wenn er selbst mal einen Kredit braucht.

Wer haftet wenn Bürge stirbt?

Nach dem Tod des Erblassers ist es also der Erbe, der für die verbürgten Verbindlichkeiten gerade zu stehen hat.

Was wenn der Bürge nicht zahlen kann?

Bürge im Zahlungsverzug

Sollte die Bürgschaftsforderung fällig sein, kann sich der Gläubiger unter den zuvor erläuterten Voraussetzungen an den Bürgen wenden und ihn zur Zahlung auffordern. Gemäß Paragraph 286 Abs.

Kann man mit 80 Jahren noch Bürgen?

Ob ein Rentner als Bürge akzeptiert ist, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Pauschal kann an dieser Stelle auch kein klares Ja oder Nein ausgesprochen werden, denn jede Institution handhabt dies anders.

Wird ein Bürge ins Grundbuch eingetragen?

Vor allem beim Hauskauf lassen sich die Kreditinstitute lieber so genannte Grundpfandrechte ins Grundbuch eintragen. Denn mit einer Hypothek oder Grundschuld in der Hand können sie notfalls die wertvolle Immobilie versteigern lassen, statt langwierig einem mittellosen Bürgen hinterherzuklagen.

Wann kann eine Bürgschaft ungültig sein?

Denn die Bürgschaft ist abhängig von der Entstehung und dem Fortbestand der zu sichernden Hauptforderung (Akzessorietät), § 767 BGB. Ist die gesicherte Forderung nicht wirksam entstanden, so ist die Bürgschaft gegenstandslos.

Kann man von einer Bürgschaft zurücktreten?

Die ordentliche Kündigung einer Bürgschaft kommt in der Regel nur dann infrage, wenn die Bürgschaftsverpflichtung auf unbestimmte Zeit besteht. Hier greift insbesondere Paragraph 242 BGB, denn nach diesem hat der Bürge auf Grundlage von Treu und Glauben das Recht einer Kündigung.