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Bin ich verpflichtet nach Feierabend ans Telefon zu gehen?

Gefragt von: Frau Prof. Tanja Neubert MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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An Feiertagen, im Urlaub und nach Feierabend: grundsätzlich gilt, dass Arbeitnehmer in ihrer Freizeit nicht ans Telefon gehen müssen. Jeder hat ein Recht auf Ruhephasen und dies ist auch im Arbeitsrecht so verankert (§1 ArbZG).

Bin ich verpflichtet ans Telefon zu gehen wenn die Arbeit anruft?

Grundsätzlich gilt: In der Regel sind Arbeitnehmer nicht verpflichtet, Anrufe nach Feierabend und im Urlaub anzunehmen, sagt Alexander Bredereck, Fachanwalt für Arbeitsrecht in Berlin. Arbeitnehmer schulden ihrem Chef keine Rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit.

Ist man verpflichtet telefonisch erreichbar zu sein?

Es besteht keine Verpflichtung, sich darüber hinaus zu Hause aufzuhalten oder telefonisch erreichbar zu sein. Wohnt der Arbeitslose vorübergehend woanders, muss er die Anschrift der Behörde mitteilen.

Bin ich als Arbeitnehmer verpflichtet erreichbar zu sein?

Im Gesetz gibt es keine gesetzliche Grundlage, die Sie als Arbeitnehmer verpflichtet, auch nach Feierabend immer für Ihren Arbeitgeber erreichbar zu sein. Dies kann Ihr Arbeitgeber auch nicht mit dem Einfügen einer entsprechenden Klausel im Arbeitsvertrag regeln.

Ist man verpflichtet seinem Arbeitgeber die Telefonnummer zu geben?

Arbeitnehmer sind nicht verpflichtet, dem Chef ihre private Mobilnummer bekannt zu geben, auch nicht für den »Notfall«. Eine Pflicht zur ständigen Erreichbarkeit in der Freizeit besteht nicht.

STÄNDIGE ERREICHBARKEIT: Jeder Dritte geht im Urlaub ans Handy, wenn der Chef anruft

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Wann darf mein Chef mich anrufen?

Der Arbeitgeber darf immer dann telefonisch Kontakt zum Mitarbeiter in seiner Freizeit aufnehmen, wenn der Mitarbeiter im Vorfeld eingewilligt hat. Dies wird beispielsweise genutzt, um einen kurzfristigen Personalbedarf abzudecken. Der beabsichtigte Verwendungsgrund ist in der Einwilligung anzugeben.

Kann Arbeitgeber die private Telefonnummer verlangen?

Grundsatz: Kein Anspruch auf Erreichbarkeit rund um die Uhr

Vielmehr besteht für die Herausgabe der privaten Handynummer ein berechtigtes Interesse des Arbeitgebers immer dann, wenn eine Telefonnummer zur Durchführung des Arbeitsverhältnisses erforderlich ist (vgl. § 26 Abs. 1 S. 1 BDSG).

Kann mich mein Arbeitgeber aus dem frei holen?

Es gibt keine Pflicht einzuspringen

Grundsätzlich sind Arbeitnehmer nicht verpflichtet, außerhalb ihres einmal festgelegten Dienstplans einzuspringen. Der Arbeitgeber besitzt zwar ein sogenanntes Direktionsrecht zu Ort und Zeit der Arbeitsleistung.

Kann man zum Dienst verpflichtet werden?

Eine Dienstverpflichtung ist eine staatliche Verpflichtung von Menschen, bestimmte Dienste zu verrichten. Ein Arbeitgeber kann das niemals.

Kann der Arbeitgeber über meine Freizeit bestimmen?

8 AZR 804/11). Somit besteht der Grundsatz, dass der Arbeitgeber kein Recht darauf hat, festzulegen was der Arbeitnehmer in seiner Freizeit zu tun oder zu lassen hat. Hiervon gibt es allerdings Ausnahmen. Eine pauschale Trennung ist schlichtweg nicht möglich.

Kann mein Arbeitgeber mich zwingen zu arbeiten?

Darf mein Chef mich zwingen, ins Büro zurückzukehren? Das hängt davon ab, was im Arbeitsvertrag vereinbart ist. Wenn der Arbeitnehmer keinen ausdrücklichen Anspruch auf Home Office vereinbart hat, dann darf der Arbeitgeber die Arbeitsleistung am üblichen Ort — zum Beispiel im Büro — verlangen.

Ist Telefondienst Arbeitszeit?

Kommt es zu einer tatsächlichen Inanspruchnahme, etwa infolge der Beantwortung von E-Mails oder der Teilnahme an Telefonaten nach Ende der regulären Arbeitszeit, stellen sich arbeitszeitrechtliche Folgefragen.

Warum macht ständige Erreichbarkeit krank?

Fakt ist: Es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen ständiger Erreichbarkeit und psychischen Belastungen. Der Anteil der Beschäftigten mit Depressionserscheinungen liegt bei jenen, die in ihrer Freizeit nicht oder kaum erreichbar sind, bei 11,3 Prozent.

Bin ich verpflichtet meinen Chef zurückzurufen?

Normalerweise ist ein Arbeitnehmer nicht dazu verpflichtet, während Krankheit für das Unternehmen bereitzustehen. Werden aber beispielsweise dringende Informationen gebraucht, über die nur dieser Mitarbeiter verfügt, darf der Vorgesetzte anrufen und sich diese Informationen einholen.

Kann der Arbeitgeber nach Hause kommen?

Bei Kontrollen durch Hausbesuche reden Sie mit. Immer wieder versuchen Dienstgeber, durch sogenannte Krankenkontrolleure Blaumachern auf die Schliche zu kommen. Solche Kontrollmaßnahmen sind grundsätzlich zulässig. Allerdings ist der Einsatz dieser Kontrolleure sehr kritisch zu sehen.

Ist man verpflichtet sich telefonisch krank zu melden?

Man ist nicht verpflichtet, sich persönlich zu melden. Man ist lediglich verpflichtet, den Arbeitgeber über die Krankmeldung am ersten Tag zu informieren (z.B. per E-Mail oder per Telefon oder wie hier durch einen Verwandten) und spätestens am vierten Kalendertag dem Arbeitgeber die Krankmeldung im Original vorzulegen.

Wann kann ich die Arbeit verweigern?

Eine Arbeitsverweigerung liegt vor, wenn ein Arbeitnehmer seinen arbeitsvertraglichen Pflichten willentlich nicht nachkommt. Eine Arbeitsverweigerung kann im Einzelfall gerechtfertigt sein, so zum Beispiel wegen einer unzumutbaren Weisung des Arbeitgebers, eines Streiks oder bei einem erheblichen Lohnrückstand.

Ist Personalmangel ein Notfall?

Eine aktuelle Umfrage der Deutschen Gesellschaft Interdisziplinäre Notfall- und Akutmedizin (DGINA) bei 320 Akut-Kliniken zeigt alarmierende Ergebnisse: 98 Prozent der Notfallzentren leiden unter Personalmangel, 66 Prozent berichten über eine gefährliche Überbelegung.

Wie kurzfristig darf der Chef den Dienstplan ändern?

Grundsätzlich gilt: Der einmal vereinbarte Dienstplan kann von Ihrem Chef nicht so einfach geändert werden. Gerichte erachten eine Vorankündigungsfrist von vier Tagen für angemessen. Das gilt sowohl bei der kurzfristigen Änderung des Dienstplans als auch bei spontan angeordneten Überstunden.

Bin ich verpflichtet für kranke Kollegen einspringen?

Muss ich einspringen und meinen kranken Kollegen vertreten? Generell gilt, dass wenn jemand aus dem Team krankgeschrieben ist, die Kolleginnen und Kollegen die anfallende Arbeit so gut es geht übernehmen sollten.

Kann der Arbeitgeber den Dienstplan einfach ändern?

Generell gilt: Einen einmal aufgestellten Dienstplan darf der Chef nicht ohne konkrete Notlage umwerfen, denn der Arbeitgeber muss auf das Privatleben der Angestellten Rücksicht nehmen. Das bedeutet: Ohne ein unvorhersehbares Ereignis und eine angemessene Ankündigungsfrist müssen diese keine Umstellungen hinnehmen.

Kann Chef whatsapp verlangen?

Will Ihr Chef einen bestimmten Kommunikationskanal zur dienstlichen Nutzung vorschreiben, muss er dafür die entsprechenden Geräte zur Verfügung stellen, also Diensthandys anschaffen. Wie sich Whatsapp dann datenschutzkonform im Unternehmen nutzen lässt, muss Ihr Arbeitgeber klären.

Ist es strafbar wenn man eine Nummer weitergibt?

1, Art. 2 Abs. 1 GG) ab, das jede natürliche Person in Deutschland besitzt. Weil die eigene Telefonnummer zu den personenbezogenen Daten gehört, die das Eigentum der jeweiligen Person sind, ist eine Verwendung oder Weitergabe dieser Daten ohne die Zustimmung des Betroffenen nicht erlaubt.

Was darf der Chef nicht zu mir sagen?

1. Gehalt. Das Gehalt ist das größte Tabuthema. Insbesondere der Chef darf sich nicht über das Gehaltsgefüge innerhalb der Firma äußern, etwa, wie sich das Gehalt eines Mitarbeiters von dem eines anderen unterscheidet, was ein anderer verdient, usw.

Kann man gekündigt werden wenn man zu oft krank macht?

War der Beschäftigte in drei Jahren immer mehr als 30 Tage krank, so droht eine Kündigung. Hier spricht man von häufigen Kurzerkrankungen. Mit einer Kündigung rechnen muss man außerdem, wenn eine dauerhafte oder lang anhaltende Arbeitsunfähigkeit vorliegt.

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