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Bin ich verpflichtet im Urlaub ans Telefon zu gehen?

Gefragt von: Lieselotte Scholz  |  Letzte Aktualisierung: 11. Juli 2023
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Mit anderen Worten: Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben ein Recht auf Nichterreichbarkeit im Urlaub. Sie müssen während ihres gesetzlichen Erholungsurlaubs keine Telefonate beantworten und sind nicht verpflichtet, ihre Mails zu checken. Denn: Wer arbeitet, kann sich nicht erholen.

Bin im Urlaub nicht erreichbar?

Kurz & knapp: Erreichbarkeit im Urlaub

Allgemein darf der Arbeitgeber keine permanente Erreichbarkeit im Urlaub voraussetzen. Gibt es Ausnahmen von dieser Regelung? In Ausnahmefällen kann es Ihrem Arbeitgeber erlaubt sein, Sie während Ihrer arbeitsfreien Zeit zu kontaktieren. Dafür muss jedoch ein Notfall vorliegen.

Bin ich als Arbeitnehmer verpflichtet erreichbar zu sein?

Im Gesetz gibt es keine gesetzliche Grundlage, die Sie als Arbeitnehmer verpflichtet, auch nach Feierabend immer für Ihren Arbeitgeber erreichbar zu sein. Dies kann Ihr Arbeitgeber auch nicht mit dem Einfügen einer entsprechenden Klausel im Arbeitsvertrag regeln. Prüfen Sie Ihren Arbeitsvertrag auf diese Klausel.

Wann muss ich für den Arbeitgeber erreichbar sein?

Muss man mit einem Diensthandy ständig erreichbar sein? Außerhalb der Arbeitszeit gibt es keine Verpflichtung, mit Diensthandy immer erreichbar zu sein. In Notfällen darf der Arbeitgeber den Arbeitnehmer jedoch anrufen. Dies ergibt sich aus der Treuepflicht des Arbeitnehmers gegenüber seinem Arbeitgeber.

Bin ich verpflichtet im Urlaub einspringen?

Es gibt keine Pflicht einzuspringen

Grundsätzlich sind Arbeitnehmer nicht verpflichtet, außerhalb ihres einmal festgelegten Dienstplans einzuspringen. Der Arbeitgeber besitzt zwar ein sogenanntes Direktionsrecht zu Ort und Zeit der Arbeitsleistung.

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Ist Rufbereitschaft im Urlaub zulässig?

Kann der Arbeitgeber eine Rufbereitschaft im Urlaub vertraglich festlegen? Klare Antwort: „Nein“. Rufbereitschaft liegt dann vor, wenn sich der Arbeitnehmer verpflichtet, jederzeit für den Arbeitgeber erreichbar zu sein, um auf Abruf die Arbeit aufnehmen zu können.

Was darf der Chef nicht zu mir sagen?

Generell darf der Chef nicht über private Angelegenheiten eines Mitarbeiters sprechen, z.B. dessen private Situation, Krankheit, Probleme, u. ä.. Auch nicht, wenn er von anderen Mitarbeitern explizit darauf angesprochen wird, weil es die Zusammenarbeit belastet, z.B. bei häufigen Fehlzeiten oder Alkohohlmissbrauch.

Wie merke ich das mein Arbeitgeber mich loswerden will?

Kündigung Anzeichen auf einen Blick:

Sie werden immer wieder mit (unlösbaren) Aufgaben konfrontiert. man überhäuft Sie mit Aufgaben. Ihnen werden wichtige Aufgaben entzogen. Ihre Mitsprache & Stimme verlieren an Bedeutung.

Was ist ein toxischer Chef?

Ein toxischer Chef und andere Psychopathen

Persönliche Grenzen der Mitarbeiter werden überschritten, Schuldzuweisungen stehen auf der Tagesordnung und Menschen werden manipuliert. Mit ihrem bestimmenden Verhalten tyrannisieren sie das Leben ihrer Angestellten.

Was tun wenn der Chef im Urlaub anruft?

Wichtig: Wenn auf Anweisung des Chefs während des Urlaubs telefoniert, gemailt oder anderweitig gearbeitet wird, gilt diese Zeit als Arbeitszeit. Denn wer arbeitet, kann sich nicht erholen. Das heißt: Diese Arbeit muss regulär bezahlt und der Urlaub entsprechend nachgeholt werden.

Wann kann ich Rufbereitschaft ablehnen?

Kann man die Rufbereitschaft ablehnen? Soweit im Arbeitsvertrag, Tarifvertrag oder in einer Betriebsvereinbarung nichts Anderweitiges geregelt ist, trifft den Arbeitnehmer keine Pflicht zur Rufbereitschaft. In diesem Fall muss der Arbeitnehmer eine Rufbereitschaft nicht akzeptieren.

Habe Urlaub und soll arbeiten?

Muss der Arbeitnehmer trotz Urlaub arbeiten? Nein, dazu ist er nicht verpflichtet. Der Arbeitgeber darf seine Mitarbeiter auch nur in Notfällen anrufen oder anderweitig stören.

Ist Personalmangel ein Notfall?

Personalmangel ist kein Notfall. Das ist das Betriebsrisiko des Arbeitgebers. Einen Notfall hatten wir vor 2 Jahren, als es im Sommer in Berlin ohne Ende regnete und manche Menschen ihren Betriebsort nicht erreichen konnten. Das Betriebsrisiko ist allein ein Problem des Arbeitgeber.

Was für Rechte habe ich als Arbeitnehmer?

Rechte des Arbeitnehmers:

Recht auf freie Meinungsäußerung, wobei er auf Belange von Arbeitgeber, Kunden und Vertragspartner Rücksicht nehmen muss. Recht auf Gleichbehandlung. Recht auf Einsicht in Personalakte. Recht auf Urlaub, Elternzeit und auf ungestörte Freizeit.

Wann kann ich die Arbeit verweigern?

Eine Arbeitsverweigerung liegt vor, wenn ein Arbeitnehmer seinen arbeitsvertraglichen Pflichten willentlich nicht nachkommt. Eine Arbeitsverweigerung kann im Einzelfall gerechtfertigt sein, so zum Beispiel wegen einer unzumutbaren Weisung des Arbeitgebers, eines Streiks oder bei einem erheblichen Lohnrückstand.

Bin ich verpflichtet meinen Arbeitgeber anzurufen?

Bredereck: Es gibt keine Verpflichtung, Anrufe des Chefs entgegen zunehmen. Es sei denn, es bestehen hier ganz dringende Notfälle oder entsprechende vertragliche Verpflichtungen. Aber auch hier muss der Arbeitnehmer nicht ständig das Telefon beobachten, ob der Chef anruft.

Bin ich verpflichtet meinem Arbeitgeber zu sagen was ich habe?

Muss ich meinem Arbeitgeber mitteilen, was für eine Krankheit ich habe? Gegen Ihren Willen hat der Arbeitgeber keinen Anspruch darauf zu erfahren, welche Krankheit Sie haben. Deshalb ist auf dem für den Arbeitgeber bestimmten Teil der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung keine Diagnose angegeben.

Ist man verpflichtet dem Arbeitgeber die Handynummer zu geben?

Arbeitnehmer müssen private Handynummer nicht an Arbeitgeber herausgeben. Arbeitnehmer sind nicht verpflichtet, ihre private Mobilfunknummer an den Arbeitgeber herauszugeben, sofern dies nicht erforderlich ist.

Kann mich mein Arbeitgeber aus dem Urlaub holen?

Grundsätzlich dürfen Arbeitgeber ihre Mitarbeiter nicht aus dem Urlaub zurückholen. Gibt es Ausnahmen von dieser Regel? Die Möglichkeit, Arbeitnehmer aus dem Urlaub zu holen, besteht laut Arbeitsrecht nur in absoluten Ausnahmefällen. Dazu bedarf es dringender betrieblicher Gründe.

Wann darf mein Chef mich anrufen?

Keine Verwendung ohne Einwilligung! Private Mobilfunk- oder Festnetz-Telefonnummern, E-Mail-Adressen oder Kontaktdaten für WhatsApp etc. sind für die Abwicklung des Arbeitsverhältnisses grundsätzlich nicht erforderlich. Liegt keine Einwilligung des Mitarbeiters vor, ist die Nutzung durch den Arbeitgeber verboten.

Kann man aus dem Urlaub zurückgeholt werden?

Nur in seltenen Ausnahmefällen hat der Arbeitgeber das Recht, den Mitarbeiter aus dem Urlaub zurück zu holen. Es muss ein „betrieblicher Notfall“ vorliegen, der die Rückkehr des Mitarbeiters unvorhersehbar und zwingend notwendig macht. In Betracht kommen etwa Naturkatastrophen oder sonstige vergleichbare Unglücksfälle.

Ist ab in den Urlaub Hotline kostenlos?

Ab in den Urlaub können Sie auf verschiedenen Wegen erreichen, beispielsweise per Telefon. Die kostenlose Service-Hotline von Ab in den Urlaub lautet 0341 65050 83970. Der Kundenservice ist täglich von 9:00 bis 22:00 Uhr für Sie da.

Was ist wenn man aus dem Urlaub geholt wird?

Es gibt keinen Anspruch auf Urlaubsabbruch

Ebenso ist die Abmachung unzulässig, dass Arbeitnehmer während ihres Urlaubs abrufbereit sein müssen (BAG, Urteil v. 20.06.2000, Az.: AZR 405/99). Durch diese Alarmbereitschaft würde der Urlaub nicht mehr der Erholung dienen, wie es das Gesetz verlangt.

Sind 25 Tage Urlaub zu wenig?

Mindesturlaub für junge Arbeitnehmer:innen

Der gesetzliche Urlaubsanspruch von mindestens 20 Tagen bei einer 40-Stundenwoche gilt für Arbeitnehmer:innen ab 18 Jahren. Jüngeren Beschäftigten steht generell mehr Mindesturlaub zu: Unter 16 Jahre: mindestens 30 Werktage. Unter 17 Jahre: mindestens 27 Werktage.

Warum die besten Mitarbeiter kündigen?

5 Gründe, warum Mitarbeiter:innen kündigen:

Führungsverhalten (28 Prozent) Bessere Work-Life-Balance (27 Prozent) Attraktiveres Tätigkeitsfeld (24 Prozent) Finanzielle Anreize (19 Prozent)

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