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Bin ich verpflichtet eine Kündigung zu unterschreiben?

Gefragt von: Frau Prof. Jasmin Mai B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Für die Wirksamkeit der Kündigung ist gemäß § 623 BGB die Schriftform erforderlich. Der oder die Kündigende beziehungsweise ein Vertreter oder eine Vertreterin müssen daher eigenhändig unterschreiben, um die Schriftform zu wahren.

Was passiert wenn man eine Kündigung nicht unterschreibt?

Vergisst der Arbeitgeber die Unterschrift unter der Kündigung, ist die Schriftform nicht eingehalten. Die Kündigung ist dann unwirksam. Theoretisch ist in diesen Fällen nicht einmal nötig, eine Kündigungsschutzklage zu erheben. Arbeitnehmer würden ohne Klage allerdings oft ein großes Risiko eingehen.

Wer muss bei einer Kündigung unterschreiben?

Eine Kündigung sollte grundsätzlich der Arbeitgeber oder Inhaber selbst oder aber eine im Handelsregister als vertretungsberechtigt eingetragene Person unterschreiben, damit sie rechtssicher und wirksam ausgesprochen ist. Im Zweifel sollte zusammen mit dem Kündigungsschreiben eine Originalvollmacht übergeben werden.

Was tun wenn Arbeitnehmer Kündigung nicht bestätigt?

Der Kündigungsempfänger muss vielmehr innerhalb von 3 Wochen seit Zugang der Kündigung eine sogenannte Kündigungsschutzklage beim Arbeitsgericht erheben. Tut er dies nicht, wird die Kündigung – so wie sie ausgesprochen wurde – wirksam, selbst wenn sie noch so „unberechtigt“ gewesen ist!

Kann man eine Kündigung nicht akzeptieren?

Eine Kündigung ist nicht zustimmungspflichtig. Sie entscheiden ob Sie kündigen wollen und tun es dann einfach. Juristisch heißt die Kündigung nämlich „einseitige empfangsbedürftige Willenserklärung“.

Muss man eine Kündigung unterschreiben? (Gefährlicher Fehler!)

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Warum Kündigung nicht unterschreiben?

Nach § 623 BGB muss eine Kündigung des Arbeitsverhältnisses immer in Schriftform erfolgen. Dies schließt die elektronische Form nicht mit ein. Das heißt also: Kündigungen, die per E-Mail, Fax, E-Postbrief, SMS, WhatsApp etc. erfolgen, sind unwirksam und können somit auch nicht online unterschrieben werden.

Wie kann man sich gegen eine Kündigung wehren?

Das Wichtigste zuerst: Möchten Sie sich gegen eine Kündigung wehren, sollten Sie Klage gegen die Kündigung vor dem Arbeitsgericht erheben (Kündigungsschutzklage). Dazu sollten Sie sich von einem Fachanwalt für Arbeitsrecht beraten lassen.

Ist eine Kündigung auch ohne Bestätigung gültig?

Es kann sinnvoll sein, dass der Empfänger der Kündigung den Erhalt bestätigt. Der Kündigende hat schließlich die Beweispflicht, ob der Andere die Kündigung erhalten hat. Ein Muss ist das aber nicht. Es bleibt dabei: Die Kündigung wird grundsätzlich auch ohne Bestätigung wirksam.

Wann gilt eine Kündigung als angenommen?

Zustellung der Kündigung

Die Kündigung wird erst wirksam, wenn sie die andere Partei erhalten hat bzw. wenn sie in deren Matbereich gelangt ist und sie davon hätte Kenntnis nehmen können. Wichtig ist daher, dass die Kündigung spätestens am letzten Tag des Monats beim Empfänger eingetroffen ist.

Wie bestätigt der Arbeitgeber eine Kündigung?

Damit sie den Zugang ihrer Kündigung später nachweisen können, empfiehlt Schipp: "Die Kündigung per Einschreibebrief, am besten per Einwurfeinschreiben versenden." Oder man lasse sich den Empfang durch Zeugen bestätigen. Das sei wichtig, falls es nach der Kündigung zu Konflikten kommt.

Kann mein Chef mich zwingen etwas zu unterschreiben?

Einen Zwang zur Unterschrift gibt es nicht. Unter Umständen kann eine Zustimmung für den Arbeitnehmer aber vorteilhaft sein.

Ist der Arbeitnehmer verpflichtet die Kündigung zu bestätigen?

Eine Bestätigung oder gar Einverständniserklärung ist nicht nötig, damit die Kündigung wirksam wird. Die Kündigung muss dafür lediglich zugegangen sein – und zwar gemäß § 623 BGB in Schriftform und handschriftlich unterschrieben.

Bis wann muss eine Kündigung unterschrieben werden?

Die Kündigung muss im Original beim gekündigten Vertragspartner ankommen. Gelegentlich wird auch vom Gekündigten verlangt, dass er eine Unterschrift leistet. Diese Unterschrift kann mehrere Gründe haben, nur einen nicht: Die Unterschrift ist nicht notwendig, damit die Kündigung wirksam wird.

Wann ist eine Kündigung nicht rechtskräftig?

Eine unwirksame Kündigung besteht zum Beispiel, wenn eine falsche Kündigungsfrist berechnet wurde. Die Kündigung ist nicht in Schriftform erfolgt, sondern lediglich mündlich oder auf elektronischem Wege (§ 623 BGB). Im Kündigungsschreiben wurde eine falsche Kündigungsfrist vermerkt (§ 622 BGB).

Wer muss den Zugang der Kündigung beweisen?

8. Zusammenfassung: der Zugang der Kündigung. Arbeitgeber können den (rechtzeitigen) Zugang von Kündigungen nur durch die vom Arbeitnehmer unterschriebene Empfangsbestätigung oder im Falle der Zustellung durch den Gerichtsvollzieher durch die Zustellungsurkunde sicher nachweisen.

Kann man eine Kündigung persönlich übergeben?

Damit die Kündigung gut ankommt

Am einfachsten ist es, die Kündigung persönlich zu übergeben. Empfänger kann der Vorgesetzte, die Personalabteilung, der Pförtner oder die Empfangsdame sein - wer immer zur Annahme von Post beauftragt ist.

Wie stelle ich eine Kündigung rechtssicher zu?

Um sicher zu gehen, dass die Kündigung in den sogenannten Machtbereich des Arbeitnehmers gelangt, ist die persönliche Übergabe eines nicht kuvertierten Kündigungsschreibens am Arbeitsplatz die einfachste Lösung. Wichtig hierbei: Es sollten Zeugen anwesend sein und der Arbeitnehmer sollte den Empfang quittieren.

Kann man einfach so gekündigt werden?

Jeder Arbeitsvertrag kann gekündigt werden. Dazu brauchst Du als Arbeitnehmer keinen Grund. Arbeitgeber hingegen schon, aber nur wenn sie mehr als zehn Mitarbeiter beschäftigen. Denn dann ist das Kündigungsschutzgesetz zu beachten.

Wie viel Geld bekommt man wenn man gekündigt wird?

Wie viel Geld bekomme ich? Die Höhe der Unterstützung ist vor allem vom Bruttolohn des vergangenen Jahres und der Lohnsteuerklasse abhängig. Von dem so errechneten Nettoentgelt werden monatlich entweder 60 Prozent (ohne Kinder) oder 67 Prozent (mit Kindern) ausgezahlt.

Kann man einer Kündigung widersprechen?

Der Widerspruch ist eine Alternative zur Klage vor dem Arbeitsgericht. Wer gegen die Kündigung vorgehen will, hat dafür eine Frist von drei Wochen nach Erhalt der Kündigung. Der Widerspruch gegen die Kündigung sollte schriftlich formuliert werden und die Möglichkeit zur außergerichtlichen Einigung bieten.

Was passiert wenn mein Arbeitgeber mich kündigt?

Im Fall der betriebsbedingten Kündigung kann der Arbeitgeber Ihnen bereits in der Kündigungserklärung eine Abfindung anbieten. Erheben Sie keine Klage gegen die Kündigung, steht Ihnen dann sogar gesetzlich eine Abfindung zu (§ 1a KSchG). Eine Abfindung kann auch im Tarifvertrag festgelegt sein.

Was muss ich als Arbeitnehmer unterschreiben?

Damit Ihr Arbeitsverhältnis auch eine rechtliche Gültigkeit besitzt, benötigt es einen Vertragsschluss. Auch, wenn eine Schriftform nicht zwangsläufig von Nöten ist, müssen Sie als Arbeitnehmer in der Regel einen Arbeitsvertrag unterschreiben, damit der Vertrag zustande kommt.

Kann ich Unterschrift verweigern?

Nach dem Gesetz muss die Verweigerung der Zustimmung zwar "schriftlich" erklärt werden und eine schriftliche Erklärung liegt normalerweise nur bei einer eigenhändigen Unterschrift des Erklärenden vor.

Bin ich verpflichtet etwas zu unterschreiben?

Der Gesetzgeber schreibt keine bestimmte Form für die Verpflichtungserklärung vor. Sie kann auch mündlich erfolgen. Es ist auch nicht erforderlich, dass Mitarbeiter dieser Erklärung „zustimmen“. Es handelt sich nicht um einen zweiseitigen Vertrag, den ein Mitarbeiter ablehnen kann.

Wie viele Abmahnungen braucht es für eine Kündigung?

Fazit. Dass der Arbeitgeber vor einer Kündigung stets drei Mal abmahnen muss, ist ein Irrglaube. Bei schweren Verstößen kann schon eine Abmahnung ausreichen, um dem Arbeitnehmer zu kündigen. Der Arbeitnehmer wird durch die Abmahnung zunächst nur vor einer drohenden Kündigung gewarnt.