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Bei welchem Gericht reiche ich Klage ein?

Gefragt von: Reinhard Schuster  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Hier kommt es auf den Wert des Streitgegenstands (Streitwert) an – also darauf, um wie viel Geld es in dem Verfahren gehen wird: Bis 5.000 Euro ist das Amtsgericht zuständig, in dessen Bezirk Sie wohnen. Bei mehr als 5.000 Euro müssen Sie die Klage beim Landgericht einreichen.

Bei welchem Gericht muss Klage eingereicht werden?

Bei zivilrechtlichen Streitigkeiten sind je nach Streitwert das Amtsgericht oder das Landgericht – ab einem Streitwert von 5.000 EUR – zuständig. Vor dem Landgericht herrscht Anwaltszwang. Um dort eine Klage einzureichen, muss ein Rechtsanwalt als Prozessvertreter bevollmächtigt werden.

Wo kann man Klage einreichen?

Regelmäßig kann man eine Klage bei dem Gericht erheben, das für den Wohnsitz des oder der Beklagten örtlich zuständig ist (dem sogenannten "allgemeinen Gerichtsstand"). Einzelne Rechtsstreitigkeiten müssen dagegen bei bestimmten Gerichten verhandelt werden, wenn hierfür ein ausschließlicher Gerichtsstand gilt.

Wie läuft eine Klage beim Amtsgericht ab?

Wie erhebe ich Klage und was geschieht dann? Um ein Gerichtsverfahren einzuleiten, muss der Kläger eine Klageschrift verfassen und bei Gericht einreichen. Das Gericht stellt daraufhin die Klageschrift dem Gegner zu und fordert ihn innerhalb einer bestimmten Frist zur Stellungnahme auf.

Was kostet es eine Klage einzureichen?

Der Grundbetrag richtet sich nach dem Streitwert, den das Verwaltungsgericht festgesetzt hat. Bis zu einem Streitwert von 500 € wird eine Grundgebühr von 38 € angesetzt, bei einem Streitwert von 501 bis 1.000 € eine Grundgebühr von 58 € und bei einem Streitwert von 1.001 bis 1.500 € eine Grundgebühr von 78 €.

Wie verklage ich jemanden?

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Kann ich selbst Klage einreichen?

Wer klagt, stellt damit einen Antrag auf Eröffnung eines Gerichtsverfahrens. Alle volljährigen Bürger und die gesetzlichen Vertreter von Minderjährigen können Klage einreichen. Welches Gericht zuständig ist, hängt vom Rechtsproblem und Streitwert ab. Ab einem Streitwert von mehr als 5.000 Euro herrscht Anwaltszwang.

Kann man ohne Anwalt vor Gericht gehen?

Grundsätzlich ist es zulässig, dass die Prozessbeteiligten auch ohne Anwalt vor Gericht agieren. Dies ist sowohl auf dem Gebiet des Strafrechts, aber auch im Zivilrecht und im Öffentlichen Recht möglich.

Was passiert nach Eingang der Klage?

Bei einem Streitwert über 5.000 Euro müssen Sie die Klage beim zuständigen Landgericht einreichen. Haben Sie die Klage erfolgreich eingereicht, wird die Gegenseite vom Gericht angeschrieben und darüber informiert. Die Gegenseite erhält dann die Möglichkeit auf die Klageschrift zu antworten.

Wie stellt man eine Klage?

Eine Klage beim Amtsgericht können Sie auf folgende Weise einreichen: Sie können einen Rechtsanwalt mit der Formulierung und Einreichung der Klageschrift beauftragen. Sie können die Klageschrift selbst formulieren und schriftlich beim Gericht einreichen (in mehrfacher Ausführung).

Welches Gericht ist zuständig?

Die örtliche Zuständigkeit des jeweiligen Zivilgerichts richtet sich grundsätzlich gemäß §§ 12, 13 Zivilprozessordnung (ZPO) nach dem Wohnort des*der Beklagten, bzw. nach dem Unternehmenssitz (§ 17 ZPO).

Wie lange dauert eine Klage beim Amtsgericht?

Bei einem nicht ausgelasteten Gericht kann die Zustellung der Klage beim Beklagten bereits zwischen drei und vier Wochen dauern, also vom Zeitpunkt der Einzahlung des Vorschusses bis zur Rückkunft der Zustellungsurkunde.

Was ist der Unterschied zwischen Amtsgericht und Landgericht?

Für Verfahren in bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten (beispielsweise im Kauf- oder Erbrecht), ist bei einem Streitwert bis EUR 5.000 grundsätzlich das Amtsgericht, bei Streitwerten über EUR 5.000 das Landgericht zuständig. Mietrechtsstreitigkeiten über Wohnraum.

Was prüft das Gericht nach Eingang der Klage?

Das Gericht muss dann auf der Grundlage der Schriftsätze prüfen, ob es bereits ein Urteil verkünden kann oder ob Beweis erhoben werden muss. Es wird dazu einen Verkündungstermin bestimmen.

Kann eine Klage vom Gericht abgewiesen werden?

Klage abgewiesen

Die Klage kann sowohl wegen Unzulässigkeit als auch wegen Unbegründetheit abgewiesen werden. Wird eine Klage abgewiesen, hat der Kläger zunächst einmal verloren und muss die Kosten des Rechtsstreits tragen – also auch die Kosten des Beklagten.

Wo findet der Zivilprozess statt?

Ein Zivilverfahren beginnt entweder beim Amtsgericht oder beim Landgericht. Ob das Amtsgericht oder das Landgericht zu Beginn - also in der ersten Instanz - zuständig ist, richtet sich meistens nach dem Wert des Streitgegenstandes.

Wie lange dauert Klage Schadensersatz?

Bei den Zivilgerichten dauern Verfahren in der Eingangsinstanz (bundes)durchschnittlich zwar nur 4,8 Monate (Amtsgerichte) bzw. 8,7 Monate (Landgerichte).

Wann ist eine Klage begründet?

Die Klage ist begründet, wenn der VA rechtwidrig ist und den Kläger in seinen Rechten verletzt hat, § 113 Abs. 1 S. 1 VwGO.

Wann ist eine Klage zulässig?

Eine Klage ist zulässig, wenn sämtliche Prozessvoraussetzungen (= Sachurteilsvoraussetzungen) vorliegen. Das Gericht prüft die Prozessvoraussetzungen stets von Amts wegen (vgl. § 56 ZPO).

Wann muss ich vor Gericht?

Ein Zeuge ist verpflichtet, vor Gericht zu erscheinen. Sind Sie aus dringendem Grund verhindert (nur wirklich wichtige Gründe zählen, wie z.B. Prüfungen, Krankheit; nicht zählt: Familienfeier, berufliche Termine u. ä.), setzen Sie sich bitte sofort telefonisch mit dem Gericht in Verbindung.

Wer kann wo eine Klage einreichen und wie kann man das machen?

Örtliche Zuständigkeit. Nicht nur die sachliche Zuständigkeit bestimmt darüber, vor welchem Gericht Sie Klage einreichen können. Auch die örtliche Zuständigkeit spielt eine entscheidende Rolle. In der Regel ist immer das Gericht zuständig, in dessen Bezirk der Beklagte seinen Wohnsitz hat.

Wer muss nach einem Prozess was bezahlen?

Solange es sich um einen Zivilverfahren handelt, zum Beispiel um eine Kaufsache, so zahlt für gewöhnlich der Verlierer des Prozesses die Gerichtskosten. Sollten sich beide Parteien dagegen auf einen Vergleich einigen, so trägt jede der Parteien einen Anteil der Kosten.

Wie lange hat man Zeit um Gerichtskosten zu zahlen?

Gerichtskosten sind innerhalb von 14 Tagen nach Aufforderung zu zahlen.

Was passiert wenn man keinen Anwalt hat?

eine Partei zum Verhandlungstermin beim Landgericht ohne Anwalt erscheint, kann ggf. ein Versäumnisurteil gegen sie erlassen werden. Vor den Amtsgerichten herrscht grundsätzlich kein Anwaltszwang, jedoch gibt es auch hier Ausnahmen, beispielsweise vor den Familiengerichten.

Wie viel kostet ein Anwalt?

Benötigst Du als Privatperson den Rat eines Rechtsanwalts oder eine Auskunft, darf die Gebühr für ein erstes Beratungsgespräch nicht höher als 190 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer sein, es darf also insgesamt nicht mehr als 226,10 Euro kosten (§ 34 RVG).

Kann mein Anwalt vor Gericht für mich sprechen?

Eine Beantwortung der Fragen des Richters kann der Mandant auch verweigern oder seinen Anwalt für sich sprechen lassen. Es ist auch nicht verboten, wenn der Anwalt das Wort ergreift. Das kann zwar unhöflich sein, aber den Mandanten auch vor unbedachten Äußerungen schützen.

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