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Was kostet eine verbindliche Auskunft beim Finanzamt?

Gefragt von: Carsten Frey B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 27. August 2022
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Die Auskunftsgebühr ist vom Antragsteller vorab zu zahlen und richtet sich nach dem Gegenstandswert, den der Steuerpflichtige selbst zu ermitteln hat. Kann der Gegenstandswert nicht bestimmt werden, so wird eine Zeitgebühr von 50 Euro je angefangene halbe Stunde, mindestens aber 100 Euro in Rechnung gestellt.

Wie lange dauert eine verbindliche Auskunft?

Sechsmonatige Bearbeitungsfrist

Nach Änderung des § 89 Abs. 2 AO sollen die Finanzbehörden nun innerhalb von sechs Monaten über einen Antrag auf verbindliche Auskunft entscheiden. Falls ein Antrag nicht innerhalb dieser Zeit bearbeitet werden kann, so ist dies dem Antragsteller unter Angabe von Gründen mitzuteilen.

Kann man Fragen an das Finanzamt stellen?

Bei einer sogenannten unverbindlichen Auskunft können Sie sich kostenlos mit einer Frage an das zuständige Finanzamt wenden. Zu beachten ist allerdings, dass die Steuerbeamten bei einer unverbindlichen Auskunft nicht verpflichtet sind, auf die Anfrage zu antworten.

Ist das Finanzamt zur Auskunft verpflichtet?

Steuerpflichtige sind gegenüber dem Finanzamt zur Auskunft verpflichtet, wenn dies im Besteuerungsverfahren notwendig ist. Dies gilt auch für nicht rechtsfähige Vereinigungen, Vermögensmassen, Behörden und Betriebe gewerblicher Art der Körperschaften des öffentlichen Rechts.

Was ist eine verbindliche Auskunft?

Verbindliche Auskünfte können auf Antrag über die steuerliche Beurteilung von genau bestimmten, noch nicht verwirklichten Sachverhalten erteilt werden, wenn daran im Hinblick auf die erheblichen steuerlichen Auswirkungen ein besonderes Interesse besteht (§ 89 Abs. 2 Satz 1 AO).

Antrag auf verbindliche Auskunft beim Finanzamt stellen | Steuerberater Christoph Juhn

18 verwandte Fragen gefunden

Was ist ein Antrag auf verbindliche Auskunft?

Der Antrag auf Verbindliche Auskunft beim Finanzamt ist ein in der Abgabenordnung gesetzlich fixiertes Instrument im Steuerrecht. Es bietet dem Steuerpflichtigen unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit eine steuerrechtliche Einschätzung der Finanzbehörde zu einem Sachverhalt einzuholen.

Kann man sich beim Finanzamt beraten lassen?

Im Servicezentrum des Finanzamts gibt es keine Steuerberatung. Lohnsteuerhilfevereine oder Steuerberater helfen weiter. Rund 90 Prozent aller Anfragen im Servicezentrum können nach Angaben einiger Finanzverwaltungen direkt vor Ort geklärt werden.

Kann man einfach beim Finanzamt anrufen?

Unverbindliche Auskunft

Wer nicht mehr weiter weiß, kann also bei seinem zuständigen Finanzamt anrufen. Zwar sind Beamte nicht dazu verpflichtet, Auskunft zu erteilen, eine unverbindliche Information erhält man in den meisten Fällen trotzdem. Die unverbindliche Auskunft an sich ist kostenlos.

Kann man das Finanzamt bei Fragen anrufen?

Unter der Telefonnummer 040 115 erreichen Sie den Telefonischen Hamburg Service, der Sie an Ihre zuständige Dienststelle weiter vermittelt. Weitere Kontaktdaten erhalten Sie auch auf den Seiten Ihres jeweiligen Finanzamtes.

Was kostet eine einmalige Steuerberatung?

Nach § 21 Abs. 1 S. 2 Steuerberatervergütungsverordnung (StBVV) dürfen Steuerberater für ein solches Gespräch maximal 190 Euro netto veranschlagen. Sollten Sie nach dem Erstgespräch eine Zusammenarbeit beginnen, so können Sie die Kosten auf spätere Gebühren der Folgeaufträge anrechnen.

Wer bekommt Auskunft beim Finanzamt?

Besteht im Hinblick auf die steuerlichen Auswirkungen ein besonderes Interesse seitens des Steuerbürgers, so kann er einen Antrag auf Erteilung einer verbindlichen Auskunft stellen (§ 89 Abs. 2 AO). Finanzämter können für verbindliche Auskünfte an Steuerpflichtige Gebühren verlangen.

Wen frage ich bei Steuerfragen?

Wenn du bei Steuerfragen Hilfe benötigst, kannst du dich auch ans Finanzamt wenden. Dieses bietet verschiedene Formen von Auskünften an.

Wem darf das Finanzamt Auskunft erteilen?

Nach § 93 Abs. 1 S. 1 AO sind aber auch andere Personen als die Beteiligten eines Steuerverwaltungsverfahrens verpflichtet, der Finanzbehörde die zur Feststellung eines für die Besteuerung erheblichen Sachverhalts erforderlichen Auskünfte zu erteilen.

Was ist eine Lohnsteueranrufungsauskunft?

Bindungswirkung einer Lohnsteueranrufungsauskunft

Eine dem Arbeitgeber erteilte Anrufungsauskunft (§ 42e EStG) stellt nicht nur eine Wissenserklärung (unverbindliche Rechtsauskunft) des Betriebsstätten-FA darüber dar, wie im einzelnen Fall die Vorschriften über die Lohnsteuer anzuwenden sind.

Ist eine verbindliche Auskunft ein Verwaltungsakt?

Maßgebend für die Bestimmung des Gegenstandswerts ist die steuerliche Auswirkung des vom Antragsteller dargelegten Sachverhalts. Die verbindliche Auskunft stellt einen Verwaltungsakt dar und entfaltet grundsätzlich eine einseitige Bindungswirkung der Finanzbehörde. Geregelt ist die verbindliche Auskunft in § 89 Abs.

Ist ein Auskunftsersuchen ein Verwaltungsakt?

Beim Auskunftsersuchen handelt es sich um einen Verwaltungsakt, eine bestimmte Form ist nicht vorgeschrieben; die Finanzverwaltung hält es aber i. d. R. für angebracht, die Auskunft schriftlich anzufordern.

Kann man beim Finanzamt persönlich vorsprechen?

Oft können die Parteien die Angelegenheit in einem persönlichen Gespräch schnell und einfach klären. Im Einspruchsverfahren haben Sie sogar gesetzlich das Recht auf eine "mündliche Erörterung", bevor das Finanzamt entscheidet. Ein solches Treffen soll es ermöglichen, sich gütlich zu einigen.

Wie kann ich das Finanzamt ärgern?

Umgang mit dem Finanzamt 10 Dinge, die Finanzbeamte nerven
  1. Unsortierte Belege lose mit der Erklärung einreichen. ...
  2. An die Steuerformulare getackerte Belege. ...
  3. Unnötig ausgefüllte Zeilen und durchgestrichene Formulare. ...
  4. Verdreckte und stinkende Steuererklärungen. ...
  5. Erklärungen ohne Bankverbindung und Unterschrift.

Kann man mit dem Finanzamt handeln?

Es ist allerdings möglich, bei Steuerschulden mit dem Finanzamt zu verhandeln. Dabei geht es weniger um den zu zahlenden Betrag, als vielmehr um die Art und Weise, wie die Steuerschuld beglichen werden soll.

Was passiert wenn man bei der Steuererklärung keine Belege hat?

Zwar fordert das Finanzamt immer weniger Belege bei der Abgabe der Steuererklärung – und das sollen bald noch weniger werden. Aber: Sie müssen diese Belege auf Anforderung des Finanzamtes vorweisen können. Und alles, was Sie dann nicht nachweisen können, wird gestrichen – und Ihre Steuerlast steigt an.

Wird jede Steuererklärung geprüft?

Viele Steuererklärungen werden vom Fiskus gar nicht so genau kontrolliert. Wer plausible Angaben macht und bei den Ausgaben nicht übertreibt, kommt ungeschoren davon. Wenn die Abgabe der Steuererklärung naht, wird getrickst, was das Zeug hält.

Wie oft fordert Finanzamt Belege?

Belege nur auf Nachfrage einreichen

Seit 2017 brauchst du grundsätzlich keine Belege und Quittungen an dein Finanzamt zu senden, wenn du deine Einkommensteuererklärung machst. Denn im Rahmen der Digitalisierung wurde aus der Belegvorlagepflicht eine Belegvorhaltepflicht.

Was tun wenn man sich keinen Steuerberater leisten kann?

An Deinen Sachbearbeiter beim Finanzamt! Eigentlich sollte es in jeder Stadt eine kostenlose Beratungsstelle geben, in manchen Städten gibt es auch kostenfreie Anwaltsberatungsstunden. Eine andere Möglichkeit sind Steuervereine wie z.B dem recht vielen Menschen bekanntem Lohnsteuerverein.

Haben Steuerberater feste Gebühren?

Eine volle Gebühr beträgt 348 Euro nach Tabelle B. Der Steuerberater darf sein Honorar innerhalb dieser Bandbreite in Rechnung stellen. Üblich ist die Mittelgebühr, also 435 Euro.

Was gilt als steuerliche Beratung?

Zu den wichtigsten Aufgaben der Steuerberatung gehört die Erstellung Ihrer Steuererklärung. Für Arbeitnehmer oder Rentner übernimmt der Steuerberater zum Beispiel die Erstellung der Einkommensteuererklärung. Dabei nutzt er die Möglichkeit, Werbekosten oder außergewöhnliche Belastungen geltend zu machen.