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Wohin sind die Deutschen im 2 Weltkrieg geflüchtet?

Gefragt von: Gabriele Keßler-Wolf  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
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Die größte von Migration betroffene Gruppe waren etwa 14 Millionen Deutsche, die zwischen 1944 und 1950 der Flucht und Vertreibung zum Opfer fielen. Mehr als 17 Millionen Deutsche lebten vor Kriegsende auf dem heutigen Gebiet von Polen, den baltischen Staaten, Ungarn, Tschechien, der Slowakei, Jugoslawien und Rumänien.

Wohin flohen die Deutschen?

Millionen deutscher Zivilisten fliehen bei Schnee und eisiger Kälte aus Ostpreußen, Schlesien und Pommern. Alle Zugverbindungen sind durch die Front unterbrochen. Kraftfahrzeuge und Motorräder besitzt nur die Wehrmacht.

Wohin flohen die Menschen im 2 Weltkrieg?

1944/45 kamen 12 bis 14 Millionen Ost- und Sudetendeutsche nach Westdeutschland, in die Sowjetische Besatzungszone und in das befreite Österreich. In der Nachkriegszeit flohen viele noch einmal – aus der sowjetischen in die amerikanische Besatzungszone und die britische Besatzungszone.

Warum mussten viele Deutsche im 2 Weltkrieg aus Schlesien fliehen?

In einigen Gebieten hatte die Massenflucht aus Angst vor Vergeltung durch die Rote Armee bereits zuvor begonnen. Als Folge des von Deutschland begonnenen Zweiten Weltkriegs wurden Millionen von Menschen vertrieben, zwangsumgesiedelt oder mussten flüchten.

Warum floh die deutsche Bevölkerung aus den Ostgebieten?

Die "wilden Vertreibungen"

Nach der Eroberung der deutschen Ostgebiete und des besetzten Polens kam es an vielen Orten zu Ausschreitungen und Gewaltexzessen sowjetischer Soldaten und der polnischen Zivilbevölkerung an Deutschen. Es geschahen Plünderungen, Vergewaltigungen, Morde und Vertreibungen.

Deutsches Leid: Flucht & Vertreibung | Geschichte

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Wie viele Deutsche wurden nach dem 2 Weltkrieg vertrieben?

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden rund zwölf Millionen Deutsche aus ihrer Heimat vertrieben. Mit rund 3,25 Millionen Menschen, stammte die größte Gruppe aus der Region Schlesien, die aufgrund der Nachkriegsordnung an Polen fiel.

War Ostpreußen Deutsch?

Die preußische Provinz Ostpreußen war von 1871 bis 1945 der östlichste Landesteil des Deutschen Reichs. Hier herrschten adelige Gutsbesitzer wie die Fürsten zu Dohna, die Grafen Finckenstein oder die Grafen Dönhoff. Sie besaßen große Ländereien, bauten Getreide und Kartoffeln an und betrieben oft auch Pferdezucht.

Sind Schlesier Deutsche?

Als Schlesier (polnisch Ślązacy; schlesisch Schläsinger; schlonsakisch Ślůnzoki; tschechisch Slezané) wird eine Person deutscher, österreichischer, polnischer oder tschechischer Staatsangehörigkeit bezeichnet, die aus der Region Schlesien und dem ehemaligen Österreichisch-Schlesien stammt.

Wie wurden die Deutschen vertrieben?

Die Vertreibung der Deutschen aus den Gebieten jenseits von Oder und Neiße. An die zwölf Millionen Deutsche wurden zum Kriegsende aus Osteuropa evakuiert, flohen in Trecks, wurden deportiert oder ausgewiesen.

Warum kam Schlesien nicht mehr zu Deutschland?

Schlesien fiel unter russische Besatzung, wurde schließlich vom Deutschen Reich abgetrennt und Polen zugesprochen. Zwischen 1945 und 1947 wurde der größte Teil der verbliebenen deutschsprachigen Bevölkerung systematisch vertrieben.

Warum sind Menschen aus Schlesien geflohen?

Offiziell „evakuiert“ werden durften nur Frauen, Kinder und alte Menschen. Bei Minustemperaturen ließ der NSDAP-Gauleiter von Niederschlesien, Karl Hanke, etwa 60.000 Frauen und Kinder aus Breslau verjagen, weil die Stadt zur „Festung“ ausgebaut werden sollte.

Warum Flucht aus Ostpreußen?

Aus Angst vor Vergeltung für den Vernichtungskrieg der Wehrmacht begeben sich Hunderttausende Menschen in Ostpreußen, aber auch in Pommern und Schlesien auf die Flucht.

Wie viele Deutsche wurden aus Schlesien vertrieben?

Im Juni 1945 wurden alle Deutschen aus einem Gebietsstreifen von etwa 30 Kilometer Breite unmittelbar östlich der Lausitzer Neiße vertrieben. Aus Schlesien sind nach Kriegsende insgesamt 1069 Menschen vertrieben worden.

Wann wurden die Deutschen aus Breslau vertrieben?

Erst am 19. Januar 1945 gab der Gauleiter von Niederschlesien, Karl Hanke, den Befehl zur Evakuierung der Stadt. Drei Tage später begab sich die Familie Stern aus dem rund 30 Kilometer von Breslau entfernten Ritschedorf auf die Flucht.

War Polen Mal Deutsch?

Mit Deutsche Ostgebiete meint man Gebiete in Osteuropa, die früher zu Deutschland gehört haben. Im Jahr 1945 entschieden die Sieger des Zweiten Weltkrieges: Diese Gebiete sollten zunächst von Polen und der Sowjetunion verwaltet werden. Die beiden Länder behielten die Gebiete jedoch für immer.

Hat Deutschland den Zweiten Weltkrieg verloren?

Fast alle Länder Europas waren am Krieg beteiligt, ebenso Asien und die USA. Etwa 60 Millionen Menschen starben. Deutschland verlor den Krieg, danach wurde das Land geteilt in die Bundesrepublik Deutschland und die DDR.

Wie heißt Schlesien heute?

1825 bis 1945 zu den Provinzen Schlesien bzw. Niederschlesien gehörte, kam – westseits der Lausitzer Neiße – 1945 wieder zum Land Sachsen. Heute liegt er im Norden der sächsischen Landkreise Görlitz und Bautzen sowie im Süden des brandenburgischen Landkreises Oberspreewald-Lausitz.

Wie lange hat Polen zu Deutschland gehört?

Die lange währende Streitfrage der polnisch-deutschen Grenze wurde mit dem Grenzvertrag am 14. November 1990 endgültig völkerrechtlich besiegelt. Der Nachbarschafts-Vertrag ("Vertrag über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit") folgte am 17. Juni 1991.

Wo kommen die Schlesier her?

Die nach Schlesien gerufenen deutschen Siedler kamen hauptsächlich aus Franken und Mitteldeutschland. Zunächst noch durch die in Böhmen und in der Lausitz lebende slawische Bevölkerung vom deutschen Sprachraum abgeschnitten, entwickelte sich in Schlesien bald ein eigener Dialekt und eigenes deutsches Volkstum.

Wie viele Deutsche leben in Königsberg?

1959 lebten im gesamten Gebiet Kaliningrad weniger als 700 Deutsche. Noch heute sind etwa 50 % der Bevölkerung nicht in der Oblast geboren; vor allem nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion sind viele Russen aus den ehemaligen Teilrepubliken zugewandert.

War Pommern immer Deutsch?

Die Greifen bezeichneten sich hinfort manchmal als Herzöge von Slawien, manchmal aber weiterhin als Herzöge der Pommern. 1185 wurde Pommern allerdings von Dänemark besetzt und fiel erst nach der Schlacht bei Bornhöved (1227) an das römisch-deutsche Reich zurück.

Ist Preußen Polen?

Die Gebiete, die bis 1918 – also zum Zeitpunkt seiner größten Ausdehnung – den preußischen Staat bildeten, gehören heute zu Deutschland und sechs weiteren Staaten: Belgien, Dänemark, Polen, Russland, Litauen und Tschechien.

Warum wurden die Deutschen aus dem Sudetenland vertrieben?

Vor 70 Jahren, im Mai 1945, begann die Vertreibung, bei der knapp drei Millionen Sudetendeutsche ihre Heimat verloren, als Vergeltung für die Verbrechen der Nazis.

Was ist der Unterschied zwischen Flüchtlingen und Vertriebenen?

Falls Flüchtlingen oder Ausgewiesenen die Rückkehr in ihre Heimat verwehrt wird, unterscheidet sich ihre Lage nicht mehr von der Lage von Vertriebenen. Häufig wird der Begriff zusammen – in der Formulierung „Flucht und Vertreibung“ – verwendet.

Wie viele Ukrainer sind geflüchtet?

Stand 20. April waren laut UNHCR mehr als 5,08 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. Stand 9. Mai 2022 schätzte die UN 5,4 Millionen Flüchtlinge und 7,7 Millionen Binnenflüchtlinge.

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