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Wohin mit der Kaution?

Gefragt von: Gernot Ackermann-Schäfer  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Mieter dürfen die Kaution in bis zu drei Raten bezahlen und mitentscheiden, wie sie zahlen. Wenn der Vermieter einverstanden ist, kann der Mieter das Geld selbst in einem Mietkautionssparbuch anlegen und an den Vermieter verpfänden. Der Vermieter eröffnet ein verzinstes Treuhandkonto getrennt von seinem Vermögen.

Wo wird die Kaution hinterlegt?

Als Vermieter musst Du die Kaution anlegen. Dafür darfst Du allerdings nicht Dein eigenes Privatkonto nutzen (§ 551 Abs. 3 BGB). Eine mögliche Variante ist ein Mietkautionskonto.

Wo muss der Vermieter die Kaution hinterlegen?

Anlage der Kaution in einem Konto

Die übliche Form, die Mietkaution zu verwalten, ist das Anlegen des Geldes in einem Mietkautionskonto. Während der Laufzeit durch Zinsen gewonnene Zinserträge sind Eigentum des Mieters und müssen ihm nach Beendigung des Mietverhältnisses ausgezahlt werden.

Wem gehört die Mietkaution?

Die Mietkaution ist nach wie vor das Geld des Mieters. Dieses hat der Vermieter getrennt von seinem Vermögen insolvenzfest zu einem üblichen Zins anzulegen.

Was passiert mit der Kaution?

Grundsätzlich gilt, dass die Mietkaution auf den neuen Vermieter übergeht und somit auch die Verpflichtung, die geleistete Kaution an den Mieter zurückzuzahlen. Dies ist in § 566a Satz 1 BGB geregelt, der zum 1. September 2001 in Kraft trat.

Mietkaution - In welcher Frist muss der Vermieter die Kaution auszahlen?

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Für was kann die Mietkaution verwendet werden?

Die Mietkaution hat den Zweck, die Forderungen des Vermieters zu sichern – sie darf für nichts anderes verwendet werden. Je nach Umfang darf der Vermieter die Mietsicherheit teilweise oder gänzlich einbehalten, wenn er Forderungen aus dem Mietvertrag damit verrechnen kann.

Wie funktioniert das mit der Mietkaution?

Mieter zahlen eine Kaution von höchstens drei Nettokaltmieten als Sicherheit für eventuelle Schäden in der Wohnung oder ausstehende Mietzahlungen. Die Kaution muss getrennt vom Privatvermögen der Mieter beziehungsweise des Vermieters angelegt werden. Die Zinsen aus dem Kautionskonto stehen dem Mieter zu.

Was passiert wenn der Vermieter die Kaution nicht angelegt hat?

Die Nichtanlage ist eine Pflichtverletzung, die den Vermieter zum Schadensersatz verpflichtet, §§ 280 Abs. 1, 551 Abs. 3 BGB. Der Mieter hat Anspruch auf Ersatz des fiktiven Zinsschadens.

Was ist bei Mietkaution zu beachten?

Mieter müssen nach Angaben des Deutschen Mieterbundes (DMB) eine Mietsicherheit nicht automatisch leisten, sondern nur, wenn dies im Mietvertrag ausdrücklich vereinbart ist. Nach dem Gesetz darf die Mietkaution höchstens drei Monatsmieten betragen, ohne Betriebskosten- oder Heizkostenvorauszahlungen.

Ist ein Mietkautionskonto Pflicht?

Die Kaution für eine Wohnung muss gesetzlich nicht zwingend vereinbart werden. Eine Kaution als Sicherheit bei einem Mietverhältnis hinterlegen zu müssen, ist heute in der Regel Bestandteil des Vertragsabschlusses. Sowohl im Wohnraum- als auch im Gewerbemietrecht sind Mietkautionen Alltag.

Wer legt das Kautionskonto an?

Beim Anlegen dieses Betrags gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder der Vermieter legt den Betrag auf einem Sparbuch bzw. Konto an, das auf seinen Namen lautet oder er gibt sein Einverständnis dafür, dass die Mietkaution auf den Namen des Mieters angelegt und das Sparbuch oder Konto dem Vermieter verpfändet wird.

Wie muss der Vermieter mit der Kaution umgehen?

Der Vermieter muss die Kaution getrennt von seinem Vermögen anlegen (§ 551 Abs. 3 Satz 3 BGB). Tut er das nicht, so kann der Mieter im Falle einer Insolvenz des Vermieters nur einen normalen Insolvenzantrag stellen, da die Kautionszahlung dann auf eine Ebene mit anderen, einfachen Insolvenzforderungen gestellt wird.

Welche Bank für Kautionskonto?

Alle überregionalen Geldhäuser wie Deutsche Bank oder Commerzbank und die regionalen Volks- und Raiffeisenbanken und Sparkassen bieten Mietkautionskonten an. Wer dort (guter) Kunde ist, muss dafür in der Regel keine Gebühren zahlen. Die meisten Direktbanken wie ING oder Consorsbank bieten solche Konten nicht an.

Wer bekommt das Kautionssparbuch?

Ein Kautionssparbuch kann sowohl der Vermieter als auch der Mieter eröffnen. Richtet der Mieter das Kautionskonto ein, erhält er nach der Kautionshinterlegung von der Bank zwei sogenannte Verpfändungsurkunden – eine Ausfertigung für seine Unterlagen, ein Original für den Vermieter.

Wie wird die Mietkaution hinterlegt?

Egal ob Barkaution, Bürgschaft oder Privatkredit: Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten eine Mietkaution zu hinterlegen. Am gängigsten ist hierbei die Barkaution, bei der der Mieter die vereinbarte Mietkaution auf das Konto des Vermieters überweist oder ihm den Betrag bar gibt.

Kann ich die Miete mit der Kaution verrechnen?

Verrechnung Mieten gegen Kaution ist unzulässig

Ein Mieter ist in aller Regel nicht berechtigt, noch vor dem Ende des Mietverhältnisses die Mietzahlungen einzustellen, um auf diese Weise wirtschaftlich so zu stehen, als sei ihm seine Kaution zurückgezahlt worden.

Wie lange hat der Vermieter Zeit die Kaution anzulegen?

Der Vermieter hat vor der Rückzahlung das Recht, innerhalb einer angemessenen Frist zu prüfen, ob er einen Grund hat, die Mietkaution oder einen Teil davon einzubehalten. Diese Frist ist nicht gesetzlich festgeschrieben. Etwa drei bis sechs Monate können laut verschiedenen Gerichtsurteilen noch im Rahmen sein.

Ist der Vermieter verpflichtet die Kaution zu verzinsen?

Nach § 551 Abs. 3 BGB ist der Vermieter verpflichtet, eine Mietkaution "bei einem Kreditinstitut zu dem für Spareinlagen mit 3-monatiger Kündigungsfrist üblichen Zinssatz anzulegen". Abweichende Vereinbarungen sind unwirksam (§ 551 Abs. 4 BGB); dies gilt auch für den Ausschluss der Verzinsungspflicht.

Ist ein Mietkautionskonto kostenlos?

Was kostet ein Mietkautionskonto? Es gibt sowohl Banken die Gebühren verlangen, als auch kostenlose Anbieter. Reine Online-Anbieter sind meist günstiger als Filialbanken. Je nach Institut zahlt man für die Eröffnung zwischen 0 und 50 Euro.

Wer kann meine Kaution übernehmen?

Nach § 551 Absatz 2 Satz 1 BGB muss der Mieter das Geld für die Mietkaution nicht auf einen Schlag in voller Höhe zahlen, sondern hat das Recht die Kautionszahlung in drei monatlichen Teilzahlungen zu leisten. Wichtig ist hierbei, dass die Zahlungen monatlich jeweils in gleicher Höhe getätigt werden.

Wie bekommt man die Kaution zurück?

Wenn alle Forderungen beglichen sind, ist der Vermieter verpflichtet, die Mietkaution zurückzuzahlen. Für den Zeitpunkt der Rückzahlung gibt es leider keine einheitlichen Gesetze oder Regelungen. Sie hängt immer vom konkreten Fall ab. In der Praxis dauert die Rückzahlung meist zwischen drei und sechs Monate.

Kann Vermieter Mietkautionskonto auflösen?

Als Vermieter kann man das Kautionskonto ebenfalls auflösen, wenn dieses zuvor vom Vermieter für jeden Mieter angelegt wurde. Hierfür muss mit dem Mieter abgesprochen werden auf welche Kontoverbindung der Kautionsbetrag überwiesen werden soll.

Kann man mietrückstände von der Kaution abziehen?

Sofern das Mietverhältnis bereits beendet ist und weiterhin Mietrückstände bestehen, darf der Vermieter die offenen Mietzahlungen von der eventuell noch auszukehrenden Kautionssumme abziehen.

Wie viel darf man von der Kaution einbehalten?

Ein Einbehalt wegen noch abzurechnender Nebenkosten ist zulässig. Der Vermieter darf bei Mietende aber nicht die gesamte Kaution, sondern allenfalls für jeweils 3 bis 4 Monate Mietzeit einen Betrag in Höhe von einer monatlichen Vorauszahlung einbehalten (AG Hamburg, 47 C 1373/95, Urteil v. 27.2.1996).

Welche Mietkaution ist die beste?

Wenn die Kaution für die Miete weniger als 1.000 € beträgt, sind Anbieter Kautionsfuchs und Deutsche Kautionskasse die besten Mietkautionsversicherungen. Denn andere Anbieter verlangen eine deutlich höhere Mindestgebühr, d.h. bei niedrigen Mietsicherheiten kommt zur prozentualen Gebühr noch ein Aufschlag hinzu.