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Woher stammt das Wort Meineid?

Gefragt von: Nikolaj Lutz  |  Letzte Aktualisierung: 9. Juli 2023
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Es handelt sich bei diesem Substantiv entweder um eine Zusammenziehung aus dem germanischen Adjektiv *maina- (falsch, gemein) und einer Vorform von Eid oder um eine Zusammensetzung aus der Substantivierung des Adjektivs und einer Vorform von Eid.

Woher kommt der Begriff Meineid?

Etymologie. Der Begriff Meineid leitet sich aus dem Althochdeutschen ab, wobei „mein“ nicht als Possessivpronomen zu verstehen ist, sondern „falsch, betrügerisch“ bedeutet. Meineid stammt aus dem althd.

Wie lautet der Meineid?

(1) Wer vor Gericht oder vor einer anderen zur Abnahme von Eiden zuständigen Stelle falsch schwört, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr bestraft. (2) In minder schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren.

Ist ein Meineid ein Verbrechen?

Ein Meineid wird mit Freiheitsstrafe (siehe Freiheitsstrafe) nicht unter einem Jahr geahndet und ist damit ein Verbrechen (siehe Verbrechen).

Wann Meineid?

Wann liegt Meineid gemäß § 154 StGB vor? Wer die Wahrheit einer falschen Aussage vor einer zuständigen Stelle beschwört – also mit Eid bekräftigt –, begeht Meineid nach § 154 StGB. Voraussetzung für das Vorliegen dieses Delikts ist also, dass zuvor eine Falschaussage getätigt wurde.

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Welche Folgen hat ein Meineid?

Der Meineid nach § 154 StGB wird mit einer Freiheitstrafe nicht unter einem Jahre bestraft. Eine Geldstrafe ist nicht möglich. In minder schweren Fällen, abhängig vom Einzelfall, wird mit einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren bestraft. Allerdings ist eine Aussetzung zur Bewährung möglich.

Kann man in Deutschland unter Eid aussagen?

Früher war es im deutschen Recht üblich, jede Zeugenaussage zu vereidigen. Nur zur Straffung des Verfahrens wurde im Einzelfall davon abgesehen, Zeugen einen Eid schwören zu lassen. Seit der StPO-Reform bleiben Zeugen hingegen im Regelfall unvereidigt.

Was passiert wenn man einen Meineid bricht?

Welche Strafen drohen laut Strafrecht? Über das Strafmaß gibt das Strafgesetzbuch (StGB) Auskunft. Bei falscher uneidlicher Aussage drohen laut § 153 StGB Freiheitsstrafen von drei Monaten bis zu fünf Jahren. Für die Falschaussage unter Eid – den Meineid – ist laut § 154 StGB ein Jahr Freiheitsstrafe das Minimum.

Wer darf Eid abnehmen?

Der Eid kann vom Gericht oder einer anderen zur eidlichen Vernehmung von Zeugen und Sachverständigen zuständigen Stelle abgenommen werden. Die Staatsanwaltschaft (§ 161a Abs. 3 S. 1 StPO) und die Polizei (§163a Abs.

Wie schwört man einen Eid?

Der Richter richtet folgende Worte an den Zeugen: „Sie schwören bei Gott dem Allmächtigen und Allwissenden, dass Sie nach bestem Wissen die reine Wahrheit gesagt und nichts verschwiegen haben. “ Der Zeuge antwortet hierauf: „Ich schwöre es, so wahr mir Gott helfe. “

Ist Eidbruch strafbar?

Der geleistete Amtseid soll für alle Politiker verpflichtend und bei Nichterfüllung/Eidbruch juristische Konsequenzen haben.

Ist der versuchte Meineid strafbar?

Für einen Meineid sieht das Gesetz eine Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr vor. Somit ist der Meineid ein Verbrechen. Folglich ist der versuchte Meineid stets strafbar.

Was passiert wenn man unter Eid lügt USA?

Falschaussagen vor Gericht können mit Freiheitsstrafen von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft werden, bei einer Falschaussage unter Eid sogar mit Freiheitsstrafen von einem Jahr bis zu 15 Jahren.

Wie erklärt man Eid?

Ein Eid ist ein starkes Versprechen. Wer einen Eid leistet, der beteuert, dass er etwas tun wird oder nicht tun wird. Wenn sich jemand nicht an seinen Eid hält, kann er dafür unter Umständen bestraft werden.

Was sagt man wenn man vereidigt wird?

Er lautet: "Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde.

Was versteht man unter einem Eid?

Eid m. 'feierliche Beteuerung der Wahrheit einer Aussage'.

Ist ein Eid ein Schwur?

Schwur m. 'Eid, feierliches Versprechen, Beteuerung'.

Wie lautet der Eid der Polizei?

Beamtinnen und Beamte haben einen Diensteid zu leisten. Im Bundesdienst lautet die Eidesformel nach § 64 des Bundesbeamtengesetzes (BBG): „Ich schwöre, das Grundgesetz und alle in der Bundesrepublik Deutschland geltenden Gesetze zu wahren und meine Amtspflichten gewissenhaft zu erfüllen, so wahr mir Gott helfe.

Auf was schwört man vor Gericht?

„Ich schwöre bei Gott dem Allmächtigen und Allwissenden einen reinen Eid, daß ich über Alles, worüber ich von dem Gerichte befragt worden bin (werde befragt werden), die reine und volle Wahrheit und nichts als die Wahrheit ausgesagt habe (aussagen werde); so wahr mir Gott helfe!

Was bedeutet die Zahl 242?

Strafgesetzbuch (StGB) § 242 Diebstahl

(1) Wer eine fremde bewegliche Sache einem anderen in der Absicht wegnimmt, die Sache sich oder einem Dritten rechtswidrig zuzueignen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. (2) Der Versuch ist strafbar.

Ist Meineid ein Vergehen?

Tatbestand. Wegen Meineid wird bestraft, wer vor Gericht oder vor einer anderen zur Abnahme von Eiden zuständigen Stelle falsch schwört. Ein Meineid ist damit ein Verbrechen.

Welchen Eid müssen Anwälte leisten?

"Ich schwöre bei Gott dem Allmächtigen und Allwissenden, die verfassungsmäßige Ordnung zu wahren und die Pflichten eines Rechtsanwalts gewissenhaft zu erfüllen, so wahr mir Gott helfe." (2) Der Eid kann auch ohne religiöse Beteuerung geleistet werden.

Was ist der Unterschied zwischen Eid und Meineid?

Ein Meineid liegt vor, wenn man vor einer zuständigen Stelle die Wahrheit einer Falschaussage beschwört. Es müssen also zunächst die Voraussetzungen der Falschaussage vorliegen. Darüber hinaus muss der Eid abgeleistet werden. Ein Eid ist die förmliche Versicherung, dass die Aussage der Wahrheit entspricht.

Was ist der Unterschied zwischen einem Gelöbnis und einem Eid?

Ob die Soldatinnen und Soldaten geloben oder schwören, hängt vom jeweiligen Status ab. Für die Freiwillig Wehrdienstleistenden ist das Gelöbnis das Bekenntnis zum Dienst. Berufssoldatinnen und Berufssoldaten sowie Soldaten und Soldatinnen auf Zeit legen ihren Diensteid, also den Schwur, ab.

Was passiert wenn man falsch aussagt?

Eine Falschaussage wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft (§153 StGB). Die Ermahnung zur Wahrheit gilt nicht nur für Ihre Aussage als Zeuge vor Gericht. Der Gesetzestext spricht auch von „anderen zur eidlichen Vernehmung zuständigen Stellen“.