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Woher kommt Hypochondrie?

Gefragt von: Ralf Will-Kolb  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Die Ursachen der Hypochondrie sind vielschichtig. Erste Anzeichen gibt es häufig in der Pubertät. Auslöser können nach Ansicht einiger Mediziner der traumatische Verlust eines geliebten Menschen, ein übervorsichtiges Elternteil, schlechte Erfahrungen mit Ärzten oder eine schwere Krankheit in der Familie sein.

Was löst Hypochondrie aus?

Erlebnisse in der Kindheit: Mediziner führen hypochondrische Störungen oft auf die Kindheit zurück. Betroffene haben meist in jungen Jahren schlechte Erfahrungen mit Krankheiten gemacht. Sie waren etwa selbst als Kind schwer krank oder mussten miterleben, wie ein Familienmitglied gegen eine Erkrankung gekämpft hat.

Ist Hypochondrie heilbar?

Bei mehr als 70 Prozent lässt sich Hypochondrie heilen

Die gute Nachricht: Eine hypochondrische Störung ist unproblematisch behandelbar. Eine bestimmte Form der Psychotherapie, die kognitive Verhaltenstherapie, ist bei der hypochondrischen Störung die am besten untersuchte und wirksamste Behandlung.

Was kann ich gegen Hypochondrie machen?

Die Therapie der Hypochondrie besteht hauptsächlich aus Verhaltenstherapie (Psychotherapie). Mit Medikamenten behandelt der Arzt die hypochondrische Störung nur in schweren Fällen. Meistens fällt die Wahl (wie auch bei Angst-Störungen) auf die kognitive Verhaltenstherapie.

Woher kommt die Angst vor Krankheit?

Vermutlich kommen verschiedene Faktoren zusammen, etwa eine genetische Veranlagung, Stress, ein geringes Selbstwertgefühl oder traumatische Erfahrungen mit Krankheiten in der Kindheit. Wer die Angst vor Krankheiten loswerden möchte, sollte eine Psychotherapie machen.

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Wie beruhigt man einen Hypochonder?

Menschen mit einer Hypochondrie empfinden reale Symptome - und haben eine übergroße Angst, ernsthaft erkrankt zu sein. Das quält sie so, dass ihr Leben stark beeinträchtigt ist. Eine Psychotherapie kann helfen, die Ängste zu relativieren und mit dem eigenen Körper entspannter umzugehen.

Kann Hypochondrie krank machen?

An sich harmlose Beschwerden können dann zu einer beharrlichen Beschäftigung mit der Möglichkeit führen, an einer oder mehreren schweren Krankheiten zu leiden. Eine klinische Hypochondrie ist ein psychisches Problem, das zu einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität führen kann.

Warum denke ich immer das ich schwer krank bin?

Wenn die Angst vor Krankheiten Gedanken, Verhalten und das Leben bestimmt, kann es sich dabei um Hypochondrie handeln. Etwa jeder dritte Deutsche hatte im Jahr 2021 Angst vor einer schweren Erkrankung. Das besagt die Studie "Die Ängste der Deutschen", die die Versicherungsgesellschaft R+V seit 1992 jährlich durchführt.

Ist Hypochondrie eine schwere Krankheit?

Wie im Theaterstück "Der eingebildete Kranke" von Molière wird ein Hypochonder von seinem Umfeld oft nicht ernst genommen. Dabei sind Menschen mit klinischer Hypochondrie nicht wehleidig, sondern schwer psychisch erkrankt.

Warum bin ich ein Hypochonder?

Druck am Arbeitsplatz, knappe Freizeit, fehlender Ausgleich - Stress hat viele Ursachen.

Ist Hypochondrie eine Psychose?

Die Symptome der Hypochondrie treten nicht nur bei Neurosen, sondern auch Psychosen und Hirnkrankheiten auf. Wichtig ist, dass vor der Diagnosestellung der Hypochondrie organische Ursachen und Erkrankungen abgeklärt werden, denn natürlich kann ein von der Hypochondrie betroffener Mensch ernsthaft körperlich erkranken.

Ist Hypochondrie gefährlich?

Allerdings sind seine Beschwerden nicht lebensgefährlich, und jeder Gesunde würde sie als das abtun, was sie sind: normale körperliche Symptome, die jeder immer mal wieder an sich selbst beobachten kann. Sorge um die eigene Gesundheit kann zwar überlebenswichtig sein.

Ist Hypochondrie eine Zwangsstörung?

Hypochonder zeigen vielfach auch Symptome einer Depression oder einer Zwangsstörung, so dass Gemeinsamkeiten der Ursachen der Hypochondrie mit jenen Störungen zu vermuten sind.

Wie oft gehen Hypochonder zum Arzt?

Nach den Ergebnissen einer Hausarztstudie in Düsseldorf sind 15 bis 30 Prozent der Patienten im Wartezimmer eines Hausarztes Hypochonder.

Haben Hypochonder wirklich Schmerzen?

Über Hypochonder wird oft gelacht, aber die sogenannte "Gesundheitsangst" ist eine medizinische Diagnose. Zwar werden die Patienten nach den Untersuchungen als physisch gesund bezeichnet; aber ihre Symptome sind real, sie haben wirklich Schmerzen.

Kann man sich einbilden psychisch krank zu sein?

Bei der artifiziellen Störung gibt der Patient ohne ersichtlichen Grund körperliche oder psychische Symptome vor oder führt sie herbei. Die Ursache ist unbekannt, allerdings können Stress und eine schwere Persönlichkeitsstörung dazu beitragen.

Wie kann ich erkennen dass ich ein Hypochonder bin?

Hypochonder sind Menschen, die an eingebildeten Krankheiten leiden. Ihre Schmerzen sind subjektiv real, schulmedizinisch liegt aber oft kein Befund vor.

Warum sollte man nicht nach Krankheiten googeln?

Wer Krankheitssymptome hat, sollte zum Arzt gehen – und möglichst nicht die Suchmaschine anschmeißen. Denn: Nach den Anzeichen einer möglichen Krankheit zu googeln, könnte die Angst davor erhöhen, tatsächlich ernsthaft erkrankt zu sein, so eine aktuelle Studie.

Ist Hypochondrie erblich?

Es gibt verschiedene Ursachen für Hypochondrie. Oft ist sie vererbt. Gefährdet sind auch Menschen, die tatsächlich ernsthafte Krankeiten oder eine Häufung von Todesfällen in der Familie oder im Freundeskreis haben.

Was ist ein Hypochondrischer Wahn?

hypochondrischer Wahn, Überzeugung, unheilbar krank oder dem Siechtum oder Tode verfallen zu sein. Dieser Wahn ist entweder auf spezielle Krankheiten (z.B. Krebs) gerichtet oder existiert eher diffus, z.B. "geisteskrank geworden zu sein".

Was hilft gegen Angst und Depression?

Ein gesundes Leben führen

Gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung, ausreichend Schlaf, Vermeiden von Alkohol und anderen Drogen können Betroffenen helfen, die Symptome von Depressionen und Angststörungen in den Griff zu bekommen.

Wie wird man krankheitsangst los?

Es gibt vieles, was Menschen mit Krankheitsangst hilft, ihr Leiden zu lindern. „Ich empfehle Entspannung und körperliche Aktivität“, sagt Psychotherapeut Beutel. Auch Gespräche können heilsam sein. „Es gibt Studien, die zeigen, dass Ängste allein durch das Aussprechen reduziert werden, indem man sie überhaupt benennt.

Was ist die 10 Satz Methode?

Die 10-Satz-Methode basiert darauf, dass man für sich die Frage beantwortet, wie das eigene Leben ist, wenn es richtig klasse ist. Dazu soll man zehn Sätze auf ein Papier schreiben, wie man sich das perfekte Leben vorstellt. Das hört sich nun zunächst einmal nicht sehr kreativ an.

Was ist die Bernhardt Methode?

Kurz zusammengefasst funktioniert das so: Man schreibe zehn Sätze nieder, die das eigene »perfekte Leben« schildern. Beispielsweise »Ich fahre ein tolles Auto, das mir jeden Tag gute Gefühle macht« oder »Ich koche für Freunde und genieße es, ein guter Gastgeber zu sein«.

Wie kann man keine Angst mehr haben?

“ Für die Behandlung von Angststörungen hat sich die Verhaltenstherapie, insbesondere die kognitive Verhaltenstherapie als besonders wirksam erwiesen. Bei ausgeprägten Erkrankungsbildern können auch angstlösende Medikamente wie Antidepressiva hilfreich sein.