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Woher kommt der Strom in Frankreich?

Gefragt von: Nikola Röder  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Im Jahr 2020 wurden in Frankreich rund 67 Prozent des erzeugten Stroms aus Kernenergie gewonnen. Etwa 13 Prozent des Stroms wurden hingegen aus dem erneuerbaren Energieträger Wasserkraft erzeugt. Frankreich exportiert mehr Strom nach Deutschland, als es von Deutschland importiert.

Warum importiert Frankreich Strom aus Deutschland?

Einer der wesentlichen Gründe: Frankreich. Das Nachbarland setzt bei der Stromversorgung auf Atomkraftwerke und hat derzeit massive Probleme mit den Meilern. Die Folge: Frankreich produziert nicht nur weniger Strom, es muss sogar Strom importieren - ungewöhnlich für ein Land, das traditionell viel Atomstrom exportiert.

Wie viel Atomstrom bezieht Deutschland aus Frankreich?

Im Jahr 2021 betrug der physikalische Stromfluss in das deutsche Netz aus Frankreich rund 9,8 Milliarden Kilowattstunden. Deutlich weniger Strom importierte Deutschland aus den Nachbarstaaten Polen, Luxemburg, Schweden und Belgien.

Wie heizen die Franzosen?

Denn so wie deutsche Haushalte überwiegend mit Gas heizen, wärmt sich die Mehrheit der französischen an elektrischen Radiatoren.

Was wird in Frankreich knapp?

Frankreich leidet unter akutem Senf-Mangel. Denn die Körner für die gelbe Würze kommen längst nicht mehr aus heimischer Produktion, sondern aus Kanada - und dort gab es Ernteausfälle. In Frankreich, dem Land der Saucen und der Vinaigrette, gibt es kaum noch Senf. Die Supermarktregale sind vielerorts leer.

Deutschland liefert Frankreich so viel Strom wie lange nicht ​| Nicolas Lieven | 25. August 2022 |

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Kann Deutschland sich selbst mit Strom versorgen?

Energiewende Deutschland kann sich unabhängig von Russland mit Strom versorgen. Die Stromversorgung in Deutschland ist auch ohne russische Importe von Kohle und Gas gesichert. Als Ersatz müssen kurzfristig Kohlekraftwerke stärker genutzt – und mittel- und langfristig Erneuerbare Energien massiv ausgebaut werden.

Welche Länder bekommen Strom aus Deutschland?

Wichtigste Exportländer Deutschlands sind Polen sowie Österreich und die Schweiz.

Was bezahlt Frankreich für deutschen Strom?

In Frankreich haben die Strompreise im Großhandel mit mehr als 1000 Euro pro Megawattstunde (MWh) einen Rekord erreicht. Vor einem Jahr lagen die Preise noch bei 85 Euro pro MWh. Die Steigerungen entsprechen einem Strompreis von mehr als einem Euro je Kilowattstunde (kWh).

Warum kauft Deutschland Strom aus dem Ausland?

Ein Grund für die wachsenden Stromimporte ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes der sinkende Anteil von Kohle- und Kernkraftwerken an der Stromerzeugung in Deutschland.

Wo bekommt Frankreich Brennstäbe her?

Uranerze werden von französischen Unternehmen im Ausland abgebaut, in zwei Anreicherungsanlagen am Standort Tricastin zu Kernbrennstoff veredelt und die abgebrannten Brennelemente in zwei Wiederaufarbeitungsanlagen in Beaumont-Hague aufbereitet.

Warum laufen die französischen Atomkraftwerke nicht?

Aktuell sind nach Angaben des französischen Stromkonzerns EDF, der alle Kernkraftwerke in Frankreich betreibt, 27 von 56 Reaktoren nicht in Betrieb. Weil der französische Atomstrom auf dem europäischen Markt fehlt, steigen die Strompreise auf dem ganzen Kontinent.

Warum muss Deutschland Strom importieren?

Grund für die wachsenden Stromimporte ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes unter anderem der sinkende Anteil von Kohle- und Kernkraftwerken an der deutschen Stromerzeugung. Am meisten Strom wurde aus Frankreich importiert. Hier wird nach wie vor auf Atomenergie gesetzt.

Wie viele Atomkraftwerke sind in Frankreich am Netz?

Korrosion als neues Problem Frankreich hat nur 24 von 56 Reaktoren am Netz. In einem der Reaktoren des Meilers Penly sind Korrosionsschäden festgestellt worden. Frankreich deckt 70 Prozent seines Energiebedarfs mit Atomkraft. Doch nicht einmal die Hälfte der fast 60 Reaktoren liefert Strom.

Wird in Deutschland Strom mit Gas erzeugt?

Der Anteil von Erdgas an der Stromerzeugung lag im Jahr 2021 bei 12,6 %, nachdem er im Vorjahr bei 13,7 % gelegen hatte. Im Gesamtjahr 2021 war die Stromeinspeisung aus Erdgas 5,8 % geringer als im Vorjahr. Der Rückgang ist hauptsächlich auf das 2. Halbjahr 2021 und hier vor allem auf das 3.

Warum ist der Strom in Deutschland so teuer?

Grund für den Anstieg der Strompreise ist nicht zuletzt die Preissetzung an der Strombörse. Denn hier gilt momentan, dass sich Börsenpreis nach der teuersten Produktionsart richtet, also Stromgewinnung aus Gas (Prinzip der sog. Merit-Order).

Welches Land hat die höchsten Strompreise in Europa?

Strompreise in der EU

So werden in Dänemark mit 29,24 Cent europaweit die höchsten Strompreise fällig, gefolgt von Deutschland (28,73 Cent) und Belgien (28,6 Cent). Der Strom in den teuersten EU-Ländern kostet damit mehr als dreimal so viel wie im günstigsten Mitgliedsstaat Bulgarien.

Kann ich in Deutschland Strom aus Frankreich beziehen?

Bevor Sie Strom aus dem Ausland beziehen, müssen Sie sich an das für Sie zuständige Hauptzollamt wenden und schriftlich mit Formular 1410 eine Erlaubnis zum Bezug von Strom von außerhalb des Steuergebiets beantragen.

Was importiert Frankreich aus Deutschland?

Überblick: die wichtigsten Importe von Frankreich nach Deutschland
  • Triebwerke für die Flugzeugproduktion.
  • Erdöl und Ölderivate.
  • Kfz-Teile.
  • Eisen und Stahl.
  • Kunststoffprodukte.
  • Fahrzeuge.
  • Maschinen (vor allem für die Autoindustrie)

Kann man Atomstrom aus Frankreich beziehen?

Mit 56 AKWs gilt Frankreich als größter Erzeuger und Exporteur von Atomstrom in Europa. Doch viele der Anlagen sind in die Jahre gekommen und derzeit aufgrund von Wartungsarbeiten oder Kontrollen außer Betrieb.

Wer verbraucht mehr Strom Deutschland oder Frankreich?

Beide Länder kämpfen zwar mit Energieknappheit. Aber Frankreich braucht vor allem Strom, auch weil viele Haushalte damit heizen. In Deutschland hingegen wird vor allem Gas zum Heizen eingesetzt. Deutschland hat im Jahr 2021 insgesamt gut 90 Milliarden Kubikmeter Erdgas verbraucht, Frankreich hingegen nur 43.

Hat Deutschland genug Strom?

Deutschland kann ohne russische Energielieferungen beim Strom auskommen – und das, ohne die Ausstiege aus Kohle und Atomkraft nach hinten zu verschieben. Zu diesem Schluss kommt eine neue Analyse des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), die am 20. April 2022 veröffentlicht wurde.

Wie lange hat Deutschland noch Strom?

Der Weg ist noch lang

Noch sind wir davon aber weit entfernt: Im Jahr 2021 kamen 42 Prozent des in Deutschland erzeugten Stroms aus erneuerbaren Quellen. Bis 2030 soll der Anteil des EE-Stroms auf 80 Prozent steigen.

Woher bezieht Polen seinen Strom?

Die Verfeuerung von Kohle zur Strom- und Wärmeerzeugung hat in Polen den europaweit größten Anteil am Strommix. Rund 76 Prozent des erzeugten polnischen Nettostroms wurden 2021 durch das Verbrennen von Stein- und Braunkohle erzielt.

Kann Deutschland seinen Strombedarf selbst decken?

Deutschland könnte seinen Bedarf zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien decken, wenn das Ausbautempo bei Wind- und Solarenergie stark gesteigert wird, ergeben Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin.

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