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Woher kommt der Rotavirus?

Gefragt von: Herr Prof. Raimund Wieland  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Infektionsweg. Rotaviren werden fäkal-oral besonders durch Schmierinfektion, aber auch durch kontaminiertes Wasser und Lebensmittel übertragen. Das Virus ist sehr leicht übertragbar; bereits 10 Viruspartikel reichen aus, um ein Kind zu infizieren. Bei akut Infizierten werden 109–1011 Viren pro g Stuhl ausgeschieden.

Woher bekommt man Rotaviren?

Die Verbreitung erfolgt meistens über eine Schmierinfektion. Betroffene scheiden die Erreger massenhaft mit dem Stuhl aus. Dabei können Rotaviren über kleinste Spuren von Stuhlresten an den Händen weitergegeben werden. Von der Hand gelangen die Erreger in den Mund und weiter in den Verdauungstrakt.

Wo kann sich Baby mit Rotaviren anstecken?

Rotaviren: Ansteckung

Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch Schmierinfektion. Die Viren werden dabei durch kleinste Stuhl-Reste an den Händen weitergegeben und können von der Hand in den Mund gelangen (Stuhl-Hand-Mund).

Ist der Rotavirus tödlich?

Am häufigsten betroffen sind Kinder unter 2 Jahren. Mehr als 2.000.000 Kinder müssen im Krankenhaus behandelt werden, bis zu 600.000 Rotavirus-Infektionen verlaufen tödlich. Besonders stark verbreitet ist die Infektion in Schwellen- und Entwicklungsländern von Afrika, Asien und Lateinamerika.

Was essen nach Rotavirus?

Günstig nach Durchfallbeschwerden sind Lebensmittel wie Weißbrot, Nudeln, Zwieback, Kartoffeln oder Bananen. Kleine und häufige Mahlzeiten vertragen Kinder besser als wenige große. Bei Stillkindern sollte einfach weiter gestillt werden, eventuell sollten Sie das Kind häufiger anlegen.

Vier Fakten über Rotaviren - das sollten Eltern wissen

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Kann man Rotavirus zweimal bekommen?

Etwa 90 Prozent aller Kinder haben die Rotavirus-Infektion im Alter von zwei Jahren bereits durchgemacht. Innerhalb der ersten Lebensjahre wird durch wiederholte Infektionen mit Rotaviren eine Rotavirus-spezifische Immunität erworben.

Was ist schlimmer Norovirus oder Rotavirus?

Eine Rotavirus-Erkrankung verläuft bei kleinen Kindern unter zwei Jahren meist deutlich schwerer als eine Norovirus-Gastroenteritis und die Symptome halten länger an. Um eine Norovirus- von einer Rotavirus-Infektion zu unterscheiden, wird eine Stuhluntersuchung mit dem Nachweis der Viren durchgeführt.

Wie lange dauert Rotavirus?

Krankheitsverlauf und mögliche schwere Krankheitsfolgen

Die Erkrankung beginnt 1 bis 3 Tage nach Ansteckung mit wässrigem Durchfall und Erbrechen und verläuft schwerer als andere Durchfallerkrankungen. Weitere häufige Symptome sind Fieber und Bauchschmerzen. In der Regel dauern die Symptome 2 bis 6 Tage an.

Soll ich mein Baby gegen Rotavirus impfen lassen?

Einer der möglichen Auslöser schwerer Durchfälle ist eine Infektion mit dem Rotavirus. Etwa die Hälfte aller betroffenen Kinder unter fünf Jahren muss wegen Flüssigkeitsmangel ins Krankenhaus. Deshalb empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts seit Ende Juli 2013 eine Impfung für Säuglinge.

Wie lange ist Rotavirus gefährlich?

„Babys sollten schon frühzeitig, im Alter von sechs bis zwölf Wochen, eine Schluckimpfung gegen Rotaviren erhalten. Dann sind sie etwa zwei bis drei Jahre geschützt, also genau während der Zeit, in der eine Infektion besonders schwer verlaufen kann“, erklärt Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der Barmer.

Wie gefährlich sind Rotaviren für Erwachsene?

Unspezifische Beschwerden der oberen Atemwege, z.B. Husten, Halsschmerzen. Vorübergehende Laktoseintoleranz. Austrocknung: Austrocknung ist eine gefürchtete Folge der Rotaviren-Gastroenteritis, die unbehandelt bis zum Tode führen kann und im Krankenhaus behandelt werden sollte.

Warum nicht gegen Rotaviren impfen?

Möglicherweise ist das Risiko für eine Einstülpung des Darmes nach einer Rotaviren-Impfung leicht erhöht. Dieses Risiko steigt mit zunehmendem Alter. Derzeit wird das Risiko für eine Darm-Einstülpung (Darminvagination) auf ein bis zwei Personen pro 100.000 Geimpfte geschätzt.

Wie häufig sind Rotaviren?

Die durch Rotaviren verursachten Brechdurchfälle können besonders bei Säuglingen in kurzer Zeit zu einem bedrohlichen Flüssigkeits- und Salzverlust führen, welcher im Krankenhaus behandelt werden muss. Jährlich war dies in Deutschland bei etwa 20.000 Kindern nötig.

Wie lange hält die Impfung gegen Rotaviren?

Die Impfung schützt mindestens zwei bis drei Jahre vor einer Infektion. Die Impfexperten der Stiftung Warentest halten sie für sinnvoll, vor allem für Risikokinder (Tabelle Die Schluckimpfung gegen schlimmen Durchfall). Auch die Ständige Impfkommission empfiehlt sie, daher tragen alle Krankenkassen die Kosten.

Was machen Rotaviren im Körper?

Das Rotavirus ruft eine Infektionskrankheit des Verdauungstrakts hervor. Es ist die weltweit häufigste Ursache für Durchfall-Erkrankungen bei Kindern. Erkrankte Kinder haben starken Durchfall, Erbrechen und Fieber. Insbesondere für kleine Kinder ist eine Infektion mit dem Rotavirus sehr gefährlich.

Wie lange überleben Magen-Darm Viren in der Wohnung?

Während manche Erreger bereits nach wenigen Minuten oder Stunden kaum noch ansteckend sind, bestehen andere mehrere Tage bis Monate. Auf trockenen, unbelebten Oberflächen überleben beispielsweise: Adenoviren 1 Woche bis 3 Monate. Noroviren bis zu 7 Tage.

Können Katzen Rotaviren übertragen?

Über die Prävalenz von Rotavirusinfektionen bei Hunden und Katzen ist sehr wenig bekannt, obwohl von den in der Literatur als wechselseitig zwischen Mensch und Tier übertragbaren Viren ein nicht zu unterschätzendes Risiko ausgehen kann.

Wann wird gegen Rotaviren geimpft?

Die Impfung sollte spätestens bis zum Alter von 12 Wochen begonnen worden sein und sollte vorzugsweise bis zum Alter von 16 Wochen (Rotarix®) bzw. von 20 bis 22 Wochen (RotaTeq®) abgeschlossen werden.

Kann man sich nach der Rotaviren Impfung anstecken?

Eltern von Babys, die gegen das Rotavirus geimpft wurden, sollten die ersten Tage – zum Beispiel beim Wickeln – besondere Hygienemaßnahmen beachten. Der Grund: Es kommt vor, dass Impfviren innerhalb der ersten Woche nach der Impfung über den Stuhl ausgeschieden werden. Eine Übertragung von Viren ist also möglich.

Warum kein Zucker bei Rotaviren?

Achten Sie darauf, dass Ihr Kind viel trinkt, aber möglichst ungesüßte Getränke. Cola oder unverdünnte Fruchtsäfte sind nicht geeignet, da unverdauter Zucker dem Darm Wasser entzieht und selbst Durchfall verursachen kann. Da sich das Virus sehr leicht überträgt, ist eine gründliche Hygiene extrem wichtig.

Wie oft erkranken Babys an Rotaviren?

Eine Immunität nach der ersten Infektion gibt es nicht. Ein Baby kann mehrere Male, auch kurz hintereinander, durch Rotaviren erkranken. Allerdings verlaufen die ersten beiden Infektionen am schwersten. Bis zum Alter von 5 Jahren hat fast jedes Kind einmal eine Rotavirus-Infektion durchgemacht.

Welches Desinfektionsmittel bei Rotaviren?

- „Viruzide“ Desinfektionsmittel (wirksam gegen alle behüllten und unbehüllten Viren): Dieses Wirkungsspektrum beinhaltet auch die Inaktivierung von Rotaviren. Halten Sie unbedingt die Konzentration und Einwirkzeit nach Herstellerangaben ein.

Wie lange Isolation bei Rotaviren?

Bei der Rotavirus-Impfung handelt es sich um eine Schluckimpfung mit einem oralen Lebendimpfstoff. Derzeit wird davon ausgegangen, dass nach einer Grundimmunisierung ein Schutz gegen Rotavirusinfektionen für eine Dauer von 2–3 Saisons besteht.

Wie lange sind Rotaviren nach Impfung ansteckend?

Was muss ich nach der Impfung beachten? Nach der Rotavirus-Impfung scheidet das Baby die Impfviren noch für ca. 7 Tage über den Stuhl aus. Da eine Übertragung von Impfviren möglich ist, solltest Du beim Wickeln in diesem Zeitraum auf eine besonders sorgfältige Hygiene achten.

Ist man nach Rotavirus immun?

Nach einer durchgemachten Rotavirus-Erkrankung verfügt unser Immunsystem deshalb nur über eine Teilimmunität gegen bestimmte Serotypen. Das bedeutet, dass Kinder nach einer durchgemachten Rotavirus-Infektion erneut erkranken können.

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