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Woher kommt der Begriff Streuobstwiese?

Gefragt von: Karl-Josef Barth  |  Letzte Aktualisierung: 28. August 2022
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Die Herkunft der Bezeichnung Streuobstwiese stammt von dem Begriff „Obstbau in Streulage“ ab, der nach derzeitigen Erkenntnissen erstmals 1940 für den nicht-gewerblichen, hochstämmigen Obstbau in Schleswig-Holstein verwendet wurde.

Wie sind Streuobstwiesen entstanden?

Seine Anfänge reichen in die Urzeit zurück, als Wildformen von Apfel, Birne, Süßkirsche, Pflaume und Walnuss genutzt wurden. Die Römer, Lernende bei den Griechen und diese bei den Persern und Ägyptern, brachten den Obstbau vor 2000 Jahren mit Kulturformen nach Deutschland.

Was versteht man unter Streuobstwiese?

Definition einer Streuobstwiese

Eine Streuobstwiese ist eine Ansammlung von Obstbäumen unterschiedlichen Alters und Sorten. Die Bäume stehen hier so weit auseinander, dass jeder Baum genug Platz und Licht zum Wachsen hat.

Wann spricht man von einer Streuobstwiese?

Streuobstwiesen sind vom Menschen geschaffene Kulturlandschaften, eine Form des Obstanbaus, die auf Mehrfachnutzung angelegt ist. Die hochstämmigen Bäume, die "verstreut" in der Landschaft stehen, tragen unterschiedliches Obst wie Äpfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen oder Walnüsse.

Wem gehört das Obst auf einer Streuobstwiese?

Obst, das auf dem Boden liegt, gehört immer dem, dem der Grund gehört. Auch freistehende Obstbäume haben in der Regel einen Besitzer. Streuobstwiesen dürfen in vielen Fällen nicht eingezäunt werden, um Wildtiere nicht zu behindern.

Zukunft der Streuobstwiesen: Was für Eigentümer und Verbraucher wichtig ist | Frankenschau | BR

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Sind Streuobstwiesen öffentlich?

Bei Streuobstwiesen und Pflanzen an Straßenrändern wird es aber unübersichtlich. Aber auch hier gibt es in der Regel einen Besitzer, wo streng genommen eine Erlaubnis eingeholt werden muss, bevor man sich bedient.

Was darf ich auf einer Streuobstwiese machen?

Als Besucher einer öffentlichen Streuobstwiese dürfen Sie Obst pflücken – jedoch nur in haushaltsüblicher Menge und für den Eigenbedarf. Sie dürfen das Obst nicht weiterverkaufen oder für andere gewerbliche Zwecke nutzen. Kistenweises Entnehmen von Äpfeln und Co. ist dagegen verboten.

Welche Bäume gehören auf eine Streuobstwiese?

Klassischer Weise werden auf der Streuobstwiese die Obst-Arten Apfel, Birne, Kirsche, Pflaume und Süsskirsche als Hochstamm kombiniert. Der Begriff der Streuobstwiese kann aus verschiedenen Sachverhalten hergeleitet werden.

Was fällt unter Streuobst?

Streuobstbau ist eine Form des Obstbaus, bei dem mit umweltverträglichen Bewirtschaftungsmethoden Obst auf hochstämmigen Baumformen erzeugt wird. Die Bäume stehen im Gegensatz zu niederstämmigen Plantagenobstanlagen häufig „verstreut“ in der Landschaft.

Wie viele Bäume auf einer Streuobstwiese?

Die Höchstanzahl der Bäume liegt bei 100 pro Hektar (100 Baum-Regel). Die Anlage einer Streuobstwiese mit über 100 Bäumen pro Hektar auf Dauergrünland wird als Grünlandumbruch gewertet. Bei über 100 Bäumen pro Hektar gilt die Anlage als Dauerkultur.

Wie viele Tierarten Streuobstwiese?

Strukturvielfalt und Artenreichtum. Streuobstwiesen spielen für die biologische Vielfalt in Mitteleuropa eine herausragende und für die Zukunft wichtige Rolle. Mit über 5.000 Tier-, Pflanzen- und Pilzarten zählen sie zu den artenreichsten Lebensräumen in Mitteleuropa.

Wo gibt es Streuobstwiesen in Deutschland?

Die Streuobstwiesen zwischen Alb und Neckar bilden mit rund 26.000 ha eine der größten zusammenhängenden Streuobstlandschaften Europas.

Wie viele Obstsorten Europäische Streuobstwiese?

Streuobstwiesen haben eine große Bedeutung für die biologische Vielfalt. Über 5.000 Tier- und Pflanzenarten sowie über 3.000 Obstsorten sind auf mitteleuropäischen Streuobstwiesen zu finden. Sie bewahren ein großes Reservoir an Erbanlagen, die es in konventionellem Obst nicht mehr gibt.

Wie oft mäht man Streuobstwiesen?

Zur Erhaltung der Streuobstwiesen sollten Wiesen mindestens einmal im Jahr gemäht werden.

Sind Streuobstwiesen geschützt?

Streuobstbestände können auch als geschützte Landschaftsbestandteile nach § 29, als Naturschutzschutzgebiet nach § 23 oder Landschaftsschutzgebiet § 26 des Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt werden, wenn sie die dafür im Bundesnaturschutzgesetz genannten Voraussetzungen erfüllen.

Wie pflegt man eine Streuobstwiese?

Wiese zweimal jährlich mähen

Streuobstwiesen sollten etwa zwei- bis dreimal pro Jahr gemäht werden, wobei die Schnitttermine möglichst außerhalb der Brutzeiten von Vögeln gelegt werden sollten. Schließlich sind Streuobstwiesen gern genutzte Brutplätze für seltene Vögel.

Welche Tiere auf Streuobstwiese?

Streuobstwiesen weisen eine hohe Vielfalt von Gliederfüßern auf. Dazu gehören Insekten wie Bienen oder Käfer, Krebstiere wie die Assel, Tausendfüßer und Kieferklauenträger wie Spinnen und Weberknechte. Mehr als 1000 Arten von Gliederfüßern kommen in diesen Wiesen teilweise vor.

Kann man Streuobst essen?

Denn an vielen Orten gibt es Obstbäume, an deren Früchten man sich bedienen kann – zum Beispiel an Landstraßen, entlang von Feldwegen oder auf Streuobstwiesen! Was früher als Mundraub bezeichnet wurde und strafrechtlich verfolgt wurde, ist heute aus den Gesetzbüchern verschwunden und teilweise sogar erlaubt.

Wer darf auf einer Streuobstwiese ernten?

Zwar gehen die Meisten mit dem Aufsammeln von Streuobst gelassen um, die Rechtslage ist aber eindeutig, sagt Rechtsanwalt Volkmar Kölzsch. Nur mit der Zustimmung von Besitzer oder Mieter dürfen Äpfel, Birnen oder Nüsse gesammelt werden.

Ist Fallobst sammeln erlaubt?

Fallobst darf der einsammeln, auf dessen Boden es fällt. Die Ernte von Früchten am Weg ist verboten, wenn die Flächen gärtnerisch oder agrarisch angelegt sind. Wilde Beeren, Kräuter, Pilze etc. darf jeder im geringen Umfang zum privaten Verbrauch mitnehmen.

Wem gehört das Obst am Straßenrand?

Wem gehört das Obst am Straßenrand? Dass ein Baum oder Strauch herrenlos ist, ist nahezu ausgeschlossen. Denn grundsätzlich ist der Eigentümer des Grundstücks auch Eigentümer der Bäume und Sträucher, auf dem diese stehen. Ist der Grund und Boden verpachtet, so genießt der Pächter die Rechte.

Ist mundraub erlaubt?

Mundraub wird heutzutage auf der Grundlage des § 242 Strafgesetzbuch als Diebstahl gewertet. Ein Diebstahl kann mit einer Geldstrafe oder auch einer Freiheitsstrafe von maximal fünf Jahren bestraft werden.

Was kostet Fallobst?

Der Preis für konventionelles Mostobst liegt, je nach Region, zwischen 5,50 und 7 Euro/dt. Auch die Qualität unterscheidet sich je nach Erzeugungsgebiet.

Sind Streuobstwiesen nachhaltig?

Streuobstwiesen gehören zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Sie werden nachhaltig, extensiv sowie ohne Pflanzenschutzmittel und Dünger bewirtschaftet. Das begünstigt eine Vielzahl seltener Tier- und Pflanzenarten.

Ist Honig ein typisches Produkt der Streuobstwiese?

Neben all dem Obst ist auch Honig ein typisches Streuobstwiesenprodukt. Gerne platziert der Imker sein Bienenvolk, das vor allem auf die Apfelblüte fliegt, neben einer Streuobstwiese.

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