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Woher kommt der Begriff Prokrastination?

Gefragt von: Heidi Linke  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Die Prokrastination stammt vom lateinischen procrastinatio (Vertagung) ab und hat im Deutschen die gleiche Bedeutung. Von Prokrastination im soziologischen Sinne spricht man dann, wenn eine anstehende Tätigkeit – meist eine unangenehme aber notwendige Aufgabe – auf einen späteren Zeitpunkt verschoben wird.

Woher kommt das Wort Prokrastination?

Herkunft: Entlehnung aus Latein procrastinatio la „Vertagung“ (siehe auch procrastinare la „vertagen“ → prokrastinieren), ein Kompositum (Zusammensetzung) aus der Präposition pro la „für“ und dem Adjektiv crastinus la „morgig“ (dieses zu dem Adverb cras „morgen“).

Ist Prokrastination eine psychische Krankheit?

Prokrastination kann als Teil einer diagnostizierbaren psychischen Störung, wie einer Depression, einer Angststörung oder der Aufmerksamkeitdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS; siehe Links), auftreten.

Was ist der Unterschied zwischen Faulheit und Prokrastination?

Unter Faulheit würden wir vielleicht verstehen, dass jemand faul in der Sonne liegt und nichts tut. Jemand der unter Prokrastination leidet, befindet sich aber in einer aktiven Phase. Zwar wird nicht die Aufgabe erledigt, die gemacht werden muss.

Was bedeutet Prokrastination einfach erklärt?

Lass uns mit einer ganz einfachen Erklärung starten: Laut Duden bedeutet Prokrastination nichts anderes als „das Verschieben, Aufschieben von anstehenden Aufgaben, Tätigkeiten“. Man schafft es also nicht, die nächste Aufgabe anzugehen, sondern beschäftigt sich lieber mit anderen Dingen. So weit, so gut (oder schlecht).

Besser Wissen: Prokrastination - woher kommt die Aufschieberitis?

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Was passiert im Gehirn bei Prokrastination?

Probanden, die dazu tendierten, Dinge aufzuschieben, hatten eine größere Amygdala als solche, denen es leichter fiel, Aufgaben sofort anpacken, wie die Forscher im Fachmagazin »Psychological Science« berichten. Die Amygdala spielt eine wichtige Rolle bei der emotionalen Bewertung von Situationen.

Was ist das Gegenteil von Prokrastination?

Präkrastination ist das Gegenteil der bereits bekannten Aufschieberitis, der Prokrastination. Während Prokrastination besonders unter Studierenden ein weitverbreitetes Phänomen ist, tritt die Präkrastination vermehrt im Joballtag auf.

Wer Prokrastiniert am meisten?

Aber nur ein kleiner Teil von ihnen ist behandlungsbedürftig krank. Wir haben in unserer Studie herausgefunden, dass es zwei Bevölkerungsgruppen gibt, die besonders anfällig sind: Das sind unter 30-jährige Männer und Arbeitslose.

Kann man Prokrastination heilen?

Die gute Nachricht ist: Bei Prokrastination handelt es sich um erlerntes Verhalten. Das bedeutet, es lässt sich auch wieder verlernen. Mit folgenden Tipps entwickeln Sie eine neue Routine.

Wann ist Prokrastination eine Krankheit?

Die meisten Menschen kennen das von sich. Allerdings kann Prokrastination tatsächlich zur Krankheit werden, wenn die Prokrastination über längere Zeit zu Leiden, Leistungseinbußen oder anderen Beeinträchtigungen führt.

Wer behandelt Prokrastination?

Tritt die Prokrastination mit anderen Störungsbildern auf, wie zum Beispiel einer Depression, dann ist es jedoch immer ratsam, eine Psychotherapie zu machen.

Warum die Menschen prokrastinieren?

Menschen prokrastinieren aus den unterschiedlichsten Gründen. Manche Menschen zögern, weil sie Perfektionisten sind und das Gefühl haben, alles perfekt machen zu müssen. Andere zögern, weil sie Angst haben zu versagen oder weil sie nicht wissen, wie sie die Aufgabe angehen sollen.

Welche Arten von Prokrastination gibt es?

Arten der Prokrastination
  • Die versteckte Prokrastination.
  • Die Belohnungs-Prokrastination.
  • Die irrsinnige Prokrastination.
  • Die verleugnete Prokrastination.
  • Die gewollte Prokrastination.

Wie erkennt man Prokrastination?

Prokrastination bezeichnet ein Verhalten, das dadurch gekennzeichnet ist, dass Aufgaben trotz vorhandener Gelegenheiten und Fähigkeiten entweder nicht oder erst nach sehr langer Zeit und dabei oft zu spät erledigt werden.

Wie kann ich Prokrastination überwinden?

Teile große Aufgaben stets in kleinere Blöcke ein. Nutze Deine produktiven Momente und Hochphasen zum Arbeiten aus. Arbeite mit der Pomodoro-Technik. Notiere Dir die negativen Konsequenzen Deiner Prokrastination und stelle demgegenüber, wie sich ein schnelles Erledigen der Aufgabe anfühlen wird.

Was kann man gegen Prokrastination tun?

Routine schaffen gegen die Prokrastination

Schaffe dir daher selbst Routine im Studiumsalltag. Stehe zum Beispiel immer zur selben Zeit auf, auch wenn du keine Pflichtveranstaltung hast. Iss immer zur selben Zeit. Durch derartige Anhaltspunkte im Alltag fällt es den meisten Studenten leichter produktiv zu sein.

Wann Prokrastinieren Menschen?

Warum prokrastinieren wir denn überhaupt? Dafür gibt es meistens zwei Gründe: Entweder haben wir keine Lust auf den Weg zum Ziel, oder wir trauen es uns gar nicht erst zu. Ersteres ist häufig der Fall, wenn das Ziel vielleicht gar nicht selbst gewählt ist.

Wieso soll Prokrastination eine Krankheit sein?

Prokrastination ist für sich gesehen kein eigenständiges Krankheitsbild, wohl aber eine Störung. Sie kann physische und psychische Erkrankungen auslösen, verschlimmern oder begünstigen. Zum Teil geht chronische Aufschieberei auch mit bereits bestehenden Depressionen etc. einher.

Warum ist es so schwer mit dem Prokrastinieren aufzuhören?

Außerdem fällt es dir schwer, mit dem Prokrastinieren aufzuhören. Aus Fehlern lernt man deshalb, weil Unbehagen darüber entsteht, dass man etwas Falsches getan hat. Jemand der prokrastiniert, wird alles in seiner Macht stehende tun, um ein solch unbehagliches Gefühl zu vermeiden.

Warum schiebe ich alles vor mir her?

Experten sprechen dann von Prokrastination, abgeleitet vom lateinischen Verb für „vertagen“. Dies ist ein erlerntes Verhalten, das mit Stress, Angst, Einsamkeit, Schlafstörungen oder Erschöpfung einhergehen kann. Schätzungen zufolge sind 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung gefährdet.

Warum will ich immer alles sofort erledigen?

Precrastination/Pre-Crastination), ist der Drang, alles sofort zu erledigen. Das Gegenteil von Präkrastination ist Prokrastination (engl. Procrastination), das Hinauszögern von Aufgaben. Im Gegensatz zur Erledigungswut ist die Aufschieberitis schon länger bekannt.

Kann man krankhaft faul sein?

In krankhafter Form kann Antriebslosigkeit und Apathie zu Verhalten führen, das als Faulheit bewertet wird, so z. B. bei: Chronischer Überforderung bzw.

Wie nennt man das Aufschieben oder vertagen von anstehenden Arbeiten?

Die Prokrastination stammt vom lateinischen procrastinatio (Vertagung) ab und hat im Deutschen die gleiche Bedeutung. Von Prokrastination im soziologischen Sinne spricht man dann, wenn eine anstehende Tätigkeit – meist eine unangenehme aber notwendige Aufgabe – auf einen späteren Zeitpunkt verschoben wird.

Bin ich Prokrastination?

Ich fühle mich unwohl, wenn ich mit wichtigen Tätigkeiten anfangen sollte. Auch wenn ich mir vornehme, mit einer wichtigen Arbeit anzufangen, gelingt es mir nicht. Wenn ich mit einer wichtigen Aufgabe anfangen will, fallen mir andere Tätigkeiten ein. Ich denke nicht gerne an das Erledigen meiner wichtigen Aufgaben.

Warum Aufschieben?

Aufschieben bedeutet: Sie vermeiden es, sich einer Aufgabe, die erledigt werden muss, konsequent, zeitnah und relativ stressfrei zu widmen. Sie schieben die Angelegenheit vor sich her und erledigen stattdessen andere, weniger wichtige Dinge.

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