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Woher kommt der Begriff Meineid?

Gefragt von: Frau Prof. Theresa Strauß B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 7. Juni 2023
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Etymologie. Der Begriff Meineid leitet sich aus dem Althochdeutschen ab, wobei „mein“ nicht als Possessivpronomen zu verstehen ist, sondern „falsch, betrügerisch“ bedeutet. Meineid stammt aus dem althd.

Woher stammt das Wort Meineid?

Es handelt sich bei diesem Substantiv entweder um eine Zusammenziehung aus dem germanischen Adjektiv *maina- (falsch, gemein) und einer Vorform von Eid oder um eine Zusammensetzung aus der Substantivierung des Adjektivs und einer Vorform von Eid.

Ist Meineid strafbar?

(1) Wer vor Gericht oder vor einer anderen zur Abnahme von Eiden zuständigen Stelle falsch schwört, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr bestraft. (2) In minder schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren.

Wann begeht man einen Meineid?

In einem Gerichtsverfahren hat der Richter zudem die Möglichkeit, Zeugen und Sachverständige zu vereidigen. Wird dieser Eid durchgeführt und der Betroffene schwört, die Wahrheit zu sagen, wird dann aber einer falschen Aussage überführt, so begeht er einen sogenannten Meineid. Es handelt sich dabei um ein Verbrechen.

Ist Meineid ein Vergehen?

Tatbestand. Wegen Meineid wird bestraft, wer vor Gericht oder vor einer anderen zur Abnahme von Eiden zuständigen Stelle falsch schwört. Ein Meineid ist damit ein Verbrechen.

Verhältnis von Falschaussage und Meineid

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Welche Folgen hat ein Meineid?

Der Meineid nach § 154 StGB wird mit einer Freiheitstrafe nicht unter einem Jahre bestraft. Eine Geldstrafe ist nicht möglich. In minder schweren Fällen, abhängig vom Einzelfall, wird mit einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren bestraft. Allerdings ist eine Aussetzung zur Bewährung möglich.

Kann man in Deutschland unter Eid aussagen?

Früher war es im deutschen Recht üblich, jede Zeugenaussage zu vereidigen. Nur zur Straffung des Verfahrens wurde im Einzelfall davon abgesehen, Zeugen einen Eid schwören zu lassen. Seit der StPO-Reform bleiben Zeugen hingegen im Regelfall unvereidigt.

Ist ein Meineid ein Verbrechen?

Ein Meineid wird mit Freiheitsstrafe (siehe Freiheitsstrafe) nicht unter einem Jahr geahndet und ist damit ein Verbrechen (siehe Verbrechen).

Was ist Meineid schwören?

Ein Meineid ist ein Aussagedelikt und bezeichnet im deutschen Strafrecht das falsche Schwören vor Gericht oder einer anderen zur Abnahme von Eiden zuständigen Stelle (§ 154 StGB). Geschütztes Rechtsgut ist die Rechtspflege.

Wer darf Eid abnehmen?

Der Eid kann vom Gericht oder einer anderen zur eidlichen Vernehmung von Zeugen und Sachverständigen zuständigen Stelle abgenommen werden. Die Staatsanwaltschaft (§ 161a Abs. 3 S. 1 StPO) und die Polizei (§163a Abs.

Wie schwört man einen Eid?

Der Richter richtet folgende Worte an den Zeugen: „Sie schwören bei Gott dem Allmächtigen und Allwissenden, dass Sie nach bestem Wissen die reine Wahrheit gesagt und nichts verschwiegen haben. “ Der Zeuge antwortet hierauf: „Ich schwöre es, so wahr mir Gott helfe. “

Was sagt man wenn man vereidigt wird?

Er lautet: "Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde.

Wie hoch ist die Geldstrafe bei falscher eidesstattlicher Versicherung?

Die falsche Versicherung an Eides Statt nach § 156 StGB wird mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit einer Geldstrafe bestraft. Bei einer fahrlässigen Tat nach § 161 StGB wird mit einer Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit einer Geldstrafe bestraft.

Was ist Eid auf Deutsch?

Der Ausdruck "Eid Mubarak" (Arabisch: عيد مبارك) ist ein arabischer Gruß zu islamischen Feierlichkeiten. Dabei bedeutet "Eid" auf Deutsch "Fest" oder "Feier", während "Mubarak" mit "Segnung" übersetzt werden kann. Demnach wird mit "Eid Mubarak" also ein "Frohes Fest", beziehungsweise "Gesegnetes Fest" gewünscht.

Was versteht man unter einem Eid?

Eid m. 'feierliche Beteuerung der Wahrheit einer Aussage'.

Was für Eide gibt es?

Es gibt verschiedene Eide und auch verschiedene Wörter dafür: Fahneneid, Schwur, Gelöbnis, Angelobung, Versicherung an Eides statt und einige andere. Je nach Eid muss man dazu bestimmte Worte sagen, zum Beispiel: „Ich schwöre“, oder „Hiermit erkläre ich“.

Wo in der Bibel steht das man nicht schwören darf?

Die im Matthäusevangelium (Mt 5,33–37) angeführte Belehrung Jesu „Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst keinen Meineid schwören, und: Du sollst halten, was du dem Herrn geschworen hast.

Wie lautet der Eid der Polizei?

Beamtinnen und Beamte haben einen Diensteid zu leisten. Im Bundesdienst lautet die Eidesformel nach § 64 des Bundesbeamtengesetzes (BBG): „Ich schwöre, das Grundgesetz und alle in der Bundesrepublik Deutschland geltenden Gesetze zu wahren und meine Amtspflichten gewissenhaft zu erfüllen, so wahr mir Gott helfe.

Ist ein Eid ein Schwur?

Schwur m. 'Eid, feierliches Versprechen, Beteuerung'.

Was passiert wenn man einen Meineid bricht?

Welche Strafen drohen laut Strafrecht? Über das Strafmaß gibt das Strafgesetzbuch (StGB) Auskunft. Bei falscher uneidlicher Aussage drohen laut § 153 StGB Freiheitsstrafen von drei Monaten bis zu fünf Jahren. Für die Falschaussage unter Eid – den Meineid – ist laut § 154 StGB ein Jahr Freiheitsstrafe das Minimum.

Was passiert wenn man unter Eid lügt USA?

Falschaussagen vor Gericht können mit Freiheitsstrafen von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft werden, bei einer Falschaussage unter Eid sogar mit Freiheitsstrafen von einem Jahr bis zu 15 Jahren.

Kann man eine Falschaussage zurückziehen?

Denn eine Strafanzeige kann man nicht einfach zurücknehmen – im Unterschied zum Strafantrag, bei dem § 77d StGB eine Rücknahme ausdrücklich vorsieht.

Was ist der Unterschied zwischen Eid und Meineid?

Ein Meineid liegt vor, wenn man vor einer zuständigen Stelle die Wahrheit einer Falschaussage beschwört. Es müssen also zunächst die Voraussetzungen der Falschaussage vorliegen. Darüber hinaus muss der Eid abgeleistet werden. Ein Eid ist die förmliche Versicherung, dass die Aussage der Wahrheit entspricht.

Was ist der Unterschied zwischen einem Gelöbnis und einem Eid?

Ob die Soldatinnen und Soldaten geloben oder schwören, hängt vom jeweiligen Status ab. Für die Freiwillig Wehrdienstleistenden ist das Gelöbnis das Bekenntnis zum Dienst. Berufssoldatinnen und Berufssoldaten sowie Soldaten und Soldatinnen auf Zeit legen ihren Diensteid, also den Schwur, ab.

Auf was schwört man vor Gericht?

„Ich schwöre bei Gott dem Allmächtigen und Allwissenden einen reinen Eid, daß ich über Alles, worüber ich von dem Gerichte befragt worden bin (werde befragt werden), die reine und volle Wahrheit und nichts als die Wahrheit ausgesagt habe (aussagen werde); so wahr mir Gott helfe!