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Woher kommt das Jakobskreuzkraut?

Gefragt von: Lothar Hermann  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Die Pflanze ist ursprünglich in Europa und Westasien beheimatet und kommt inzwischen auch in Amerika und Ozeanien vor. Alle ihre Teile sind giftig. Der Artname bezieht sich auf den Blühtermin um Jacobi (25. Juli) – eigentlich beginnt die Blühzeit jedoch schon Anfang Juni mit schütteren Blütenständen.

Was passiert wenn man mit Jakobskreuzkraut in Berührung kommt?

Das Jakobskreuzkraut enthält giftige Substanzen, sogenannte Pyrrolizidin-Alkaloide. Man vermutet, dass die regelmäßige Aufnahme von Pyrrolizidin-Alkaloiden auch beim Menschen schwere Leberschäden verursachen kann. Bei Hautkontakt können bei empfindlichen Personen Kontaktallergien ausgelöst werden.

Wo wächst Jakobskreuzkraut?

Das Jakobskreuzkraut mit botanischem Namen Senecio jacobaea tritt in Nordrhein-Westfalen inzwischen in allen Regionen verstärkt auf. Verbreitet ist es besonders auf Stilllegungsflächen, extensiv genutzten Weiden, insbesondere Pferdeweiden, Extensivgrünlandflächen, Wegrändern und Böschungen.

Wie bekomme ich Jakobskreuzkraut weg?

Die sicherste Methode ist darum, die Pflanze nebst Wurzelballen großzügig auszustechen. Da die Wurzeln sehr lang und tief sind, führt der Versuch, die Pflanze nebst Wurzeln herauszuziehen, meist zum Abreißen des Stängels. Die ausgestochenen Pflanzen können Sie entweder im Hausmüll entsorgen oder verbrennen.

Wer frisst Jakobskreuzkraut?

Das Besondere: Die Raupe des Blutbären frisst ausschließlich das Jakobskreuzkraut. In ihm sind Bitterstoffe enthalten, welche die Tiere vor Fressfeinden schützt. Der Raupe schmeckt das bittere Kraut, aber den Vögeln schmecken so die bitteren Raupen nicht.

Jakobskreuzkraut - reißt es raus!

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Ist Jakobskreuzkraut einheimisch?

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Jakobs-Greiskrautes sind die Ebenen bis mittleren Gebirgslagen der gemäßigten Klimazonen Europas und Westasiens. Es handelt sich in Mitteleuropa also nicht um einen Neophyten, sondern um eine einheimische Art.

Ist der Jakobskrautbär gefährlich?

Doch was macht das Kraut eigentlich so gefährlich? Jacobaea vulgaris bildet giftige Pyrrolizidin-Alkaloide und lagert diese, zum Schutz vor Fressfeinden, in allen Pflanzenteilen an. Stängel, Blüten und Blätter sind so für die allermeisten Tiere ungenießbar und bei längerem Konsum sogar tödlich giftig.

Welches Gift hilft gegen Jakobskreuzkraut?

Glysophat, der wirksame Stoff von Round-up, ist auch gegen Jakobskreuzkraut effektiv. Weil Jakobskreuzkraut stark entwickelte Wurzeln hat, dauert es bei ausgewachsenen Pflanzen eine gewisse Zeit, bis das Bekämpfungsmittel den Kern der Wurzeln erreicht und wirken kann.

Für wen ist Jakobskreuzkraut gefährlich?

Das Jakobskreuzkraut (Senecio jacobaea) enthält giftige Pyrrolizidinalkaloide (PA), die die Leber schädigen können. Besonders gefährlich ist die Pflanze für Nutztiere wie Pferde oder Rinder. Aber auch beim Menschen können bei einer Aufnahme des Jakobskreuzkrauts Vergiftungserscheinungen auftreten.

Was Spritzen gegen Jakobskreuzkraut?

Eine frühzeitige Herbizidbehandlung mit 6 l/ha Banvel M kann Jakobskreuzkarut reduzieren, schreibt Eugen Winkelheide von der Landwirtschaftskammer NRW im Wochenblatt Westfalen-Lippe. Alternativ kann eine Kombination aus U46 M-Fluid und U46 D-Fluid mit jeweils 2 l/ha angewendet werden.

Wie gefährlich ist Jakobskreuzkraut im Heu?

Achtung giftig! Schön wäre es, wenn Pferde die Giftpflanze aussortieren würden – aber das tun sie nicht zuverlässig. Das Jakobskreuzkraut (Senecio jacobaea) enthält Pyrrolizidin-Alkaloide, die beim Pferd schwere Leberintoxikationen hervorrufen können.

Ist Jakobskreuzkraut auch für Hühner giftig?

Oft eine chronische Vergiftung

Häufig bleibt das Jakobskreuzkraut auf einer Fläche unentdeckt, wodurch weidende Schafe, Ziegen, Rinder, Pferde oder auch Hühner über Wochen bis Monate eine chronische Vergiftung erleiden können.

Wie erkenne ich Jakobskreuzkraut im Heu?

Das Greiskraut im Heu

Das getrocknete Jakobskreuzkraut verändert die Farbe von Stängel und Blättern, sodass es kaum noch zu definieren ist. Manchmal behalten die Stängel ihre lila angelaufene Färbung, häufig ist der getrocknete Stängel jedoch auch blassgrün oder bräunlich.

Was tun wenn man Kreuzkraut gegessen hat?

Kreuzkraut ähnelt getrocknet auch anderen Heubestandteilen. Eine Unterscheidung fällt daher schwer. Haben Sie die Befürchtung, Kreuzkraut versehentlich gegessen zu haben, holen Sie sofort ärztlichen Rat ein.

Sind die Blätter von Jakobskreuzkraut giftig?

Jakobskreuzkraut - Verwechslung mit Johanniskraut möglich

Das Jakobskreuzkraut gehört zu den Korbblütlern und blüht zwischen Juli und September. Es wird 30 bis 100 Zentimeter hoch, alle Pflanzenteile sind giftig.

Ist Jakobskreuzkraut mehrjährig?

Das gelbblühende Jakobskreuzkraut (Senecio jacobaea) gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Die Pflanze ist zwei- oder mehrjährig (stirbt nach der Blüte ab) und kann eine Höhe von 30-100 cm erreichen.

Wie viel Jakobskreuzkraut ist tödlich?

Schweizer Wissenschaftler geben die tödliche Dosis mit 40 bis 80 Gramm Frischgewicht je Kilogramm Körpergewicht an. Das entspricht 14 bis 20 Kilo Frischgewicht bei einem Isländer, der 350 Kilo wiegt. Getrocknet im Heu reichen 2,4 Kilo.

Was frisst der Jakobskrautbär?

Die wichtigste Futterpflanze der Raupen ist das Jakobs-Greiskraut. Man kann die Raupen aber auch auf Wasser-Greiskraut, Sumpf-Greiskraut oder Raukenblättrigem Greiskraut finden. Im Oldenburger Land tritt der Jakobskrautbär verstreut dort auf, wo sich insbesondere das Jakobs-Greiskraut ausbreitet.

Was wird aus Jakobskrautbär?

Die Raupen nehmen die Gifte während des Fressens auf und lagern sie ein, wobei sie selbst für andere Tiere giftig werden, ohne selbst Schaden zu nehmen. Die Pyrrolizidinalkaloide dienen auch zur Ortung der Wirtspflanze, denn sie werden vom Jakobskrautbär gewittert, um das Kraut für die Eiablage aufzufinden.

Sind alle Raupen mit Haaren giftig?

Warum ist er gesundheitsgefährlich? Eier, junge Raupen und die fertig entwickelten Falter des Eichen-Prozessionsspinners sind ungefährlich. Gesundheitsgefährlich sind nur die Haare von älteren Raupen, ab dem dritten sogenannten Larvenstadium.

Ist Jakobskreuzkraut giftig für Bienen?

Das Jakobskreuzkraut (JKK) ist eine Pflanze, die giftige Pyrrolizidinalkaloide (PA) enthält. Für Pferde können sie tödlich sein. Wir Menschen können von PAs Leberschäden bekommen. Für Bienen ist das Jakobskreuzkraut ungiftig, das ergaben Untersuchungen des Instituts für Bienenkunde Celle.

Was passiert wenn Pferde Jakobskreuzkraut fressen?

Nimmt ein Pferd immer wieder kleine Mengen auf, sammelt sich das Gift im Körper an und es kann zu einer chronischen Vergiftung führen. Das geschieht häufig unmerklich, aber es besteht die Gefahr, dass die Leber des Pferdes stark geschädigt wird. Bei trächtigen Tieren kann es zu Fehlgeburten führen.

Wann fressen Pferde Jakobskreuzkraut?

Gerade junge Pferde fressen oft die Blattrosetten im ersten Jahr, also vor der Blüte, die keine Bitterstoffe enthalten, aber trotzdem giftig sind.

Was ist der Unterschied zwischen Jakobskreuzkraut und Johanniskraut?

Jacobskreuzkraut und Johanniskraut ähneln sich sind von weitem sehr: Beide Pflanzen sind sehr groß und haben gelbe Blüten. Doch während Jakobskreuzkraut stark giftig ist für Pferde und Menschen, ist Johanniskraut nur leicht giftig, hat aber darüber hinaus auch eine Wirkung als Heilpflanze.

Was sieht ähnlich aus wie Jakobskreuzkraut?

Eine ähnliche Pflanze, mit gleicher Giftigkeit aber späteren Blühbeginn, ist das Raukenblättrige Kreuzkraut, das auf vergleichbaren Standorten wie das Jakobskreuzkraut vorkommen kann. Eine Verwechslung mit Johanniskraut oder Wiesenpippau ist möglich, beide sind aber ungiftig.