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Woher kommt das deutsche Uran?

Gefragt von: Peggy Nolte  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Der vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) gemeinsam mit der Nuclear Free Future Foundation, der Rosa-Luxemburg-Stiftung, der Umweltstiftung Greenpeace und . ausgestrahlt herausgegebene Atlas zeigt: Etwa 40 Prozent der europäischen Uranimporte stammen aus Russland und Kasachstan.

Woher kommt Uran für deutsche Kernkraftwerke?

Deutsche Atomkraftwerke werden offenbar seit Jahren mit Uran aus russischen Militärbeständen betrieben. Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass in den vergangenen zehn Jahren mehr als 1.000 Brennelemente eingesetzt worden seien, die solches Uran enthielten.

Woher bezieht Europa Uran?

In Europa fördert derzeit nur noch die Ukraine Uran (801 Tonnen). In Deutschland wurden im Rahmen der Grubenwasserreinigung auf der zur Wismut GmbH gehörenden Grube Königstein zuletzt im Jahr 2014 noch 33 Tonnen Uran produziert.

Hat Deutschland Uranvorkommen?

Die bedeutendste Uranlagerstätte im Westen Deutschlands, Menzenschwand bei St. Blasien im Südschwarzwald, wurde 1957 entdeckt. Es handelt sich um eine hydrothermale Lagerstätte an der Grenze zwischen Granit und Gneis. 1961 begann die niedersächsische Bergbaufirma Gewerkschaft Brunhilde (später GmbH) mit Schürfarbeiten.

Hat Russland Uranvorkommen?

Uran aus Russland: In Russland selbst wurden 2020 „nur“ 2846 Tonnen Uran gefördert, rund sechs Prozent der weltweiten Uranproduktion.

DOKU Wie wird Uran gewonnen deutsch (720p)

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Wer bezieht Uran aus Russland?

Europa bezieht Daten der EU-Kommission zufolge rund 20 Prozent seines Urans aus Russland und weitere 20 Prozent aus Kasachstan. Euratom zufolge können europaweit 18 Atomkraftwerke ausschließlich mit Uran aus russischer Produktion betrieben werden, etwa in Tschechien und Ungarn.

Wo kauft Frankreich Uran?

Aber auch Frankreich bezieht Uran aus Russland. Nach rund zehn Jahren Pause hatte der inzwischen von Areva in Orano umgetaufte französische Atomkonzern 2020 erneut einen Vertrag mit Rosatom über die Lieferung von abgebrannten Brennstäben nach Russland unterzeichnet.

Wer liefert Uran für Atomkraftwerke?

"Bei der Herstellung von angereichertem Uran, das für den Betrieb von Atomkraftwerken benötigt wird, ist die Abhängigkeit noch größer: Über ein Drittel des weltweiten Bedarfs kommt vom russischen Staatskonzern."

Woher kommen deutsche Brennstäbe?

In Deutschland ist heute nur noch eine Brennelementfabrik, die Brennelementfertigungsanlage Lingen, in Betrieb. Sie befindet sich in Lingen (Niedersachsen) und wird von der Firma Areva betrieben.

Woher bezieht die Schweiz ihr Uran?

Die Schweizer KKW beziehen ihren Kernbrennstoff auf dem Weltmarkt; teilweise aus Russland und teilweise aus westlichen Ländern wie Kanada, Australien oder den USA. Dabei handelt es sich um Uran, das entweder direkt oder über sogenanntes Blending angereichert wird.

Wer ist der größte Uran Lieferant?

In Kasachstan, seit 2009 der weltweit größte Uranproduzent, ist Orano an den Uranminen Tortkuduk und Myunkum beteiligt, in Kanada mit 37 Prozent an Cigar Lake sowie 30 Prozent an McArthur River. Die beiden kanadischen Uranminen sind die größten der Welt: 22 Prozent der weltweiten Uranförderung kamen 2017 von dort.

Wo liegt Europas größtes Atomkraftwerk?

Es ist mit 5,7 GW installierter Gesamtleistung das leistungsstärkste Kernkraftwerk Europas und liegt etwa 50 Kilometer von der Großstadt Saporischschja entfernt. Etwa 2 km östlich des Kernkraftwerkes steht das konventionelle Wärmekraftwerk Saporischschja.

Welches Land hat die meisten Atomkraftwerke auf der Welt?

18 von 36 OECD-Ländern erzeugen Strom mit Kernkraftwerken. Der Anteil der Kernenergie beträgt in diesen Ländern im Schnitt knapp 30 Prozent. Die USA erzeugten im Jahr 2020 mit 94 Anlagen (2 stehen in Bau) am meisten Atomstrom, vor Frankreich (56 Reaktoren), China (49 Reaktoren) und Russland (38 Reaktoren).

Wie viel Atomstrom bezieht Deutschland aus Frankreich?

Im Jahr 2021 betrug der physikalische Stromfluss in das deutsche Netz aus Frankreich rund 9,8 Milliarden Kilowattstunden. Deutlich weniger Strom importierte Deutschland aus den Nachbarstaaten Polen, Luxemburg, Schweden und Belgien.

Wer liefert uranbrennstäbe?

Gravierender ist, dass Russland laut dem Papier auch 26 Prozent des in der EU benötigten angereicherten Urans herstellt. Für die Betreiber sogenannter WWER-Reaktoren ist Russland demnach sogar der einzige Lieferant maßgefertigter sechseckiger Brennstäbe.

Wie lange halten Kernbrennstäbe?

Bis zu sieben Jahre bleibt ein Brennelement in einem Reaktor, dann muss es ersetzt werden. Die abgebrannten Brennelemente sind nach ihrem Einsatz im Reaktor aber sehr heiss und müssen in einem Zwischenlager über Jahre gekühlt werden. Dies geschieht in speziellen Wasserbecken bei den Kernkraftwerken.

Welches Uran ist in Brennstäben?

Vom Kernkraftwerk zum Recycling

Ein ausgedientes Brennelement besteht nur zu rund vier Prozent aus radioaktivem Abfall. Die übrigen 96 Prozent sind grundsätzlich weiterhin als Kernbrennstoff nutzbar (zumeist Uran-238, aber auch Uran-235 und Plutonium-239).

Welches Land hat kein AKW?

14 EU-Staaten erzeugen keine Kernenergie, darunter sind unter anderem Italien, Polen, Österreich und Dänemark.

Wer baut die besten Atomkraftwerke?

Im Juli 2022 plant China 32 Atomreaktoren, die innerhalb der nächsten acht bis zehn Jahre in Betrieb gehen sollen. Im weltweiten Vergleich plant das genannte Land somit die meisten Atomreaktoren, gefolgt von Russland und Indien. Im Jahr 2020 gingen zuletzt vier Atomreaktoren weltweit in den Bau.

Was ist das sicherste Atomkraftwerk?

GAG45: Zwentendorf – Das sicherste Kernkraftwerk der Welt.

Wie viele AKW hat Ukraine?

Zur aktuellen Situation in der Ukraine

Die Ukraine ist eines der am stärksten von Atomenergie abhängigen Länder der Welt, ihr Anteil an der Stromproduktion beträgt mehr als 50 Prozent. Derzeit befinden sich in der Ukraine vier Atomkraftwerke in Betrieb: Chmelnyzkyj (Khmelnitsky) Riwne (Rowno)

Wie weit strahlt ein Atomkraftwerk bei Explosion?

„Die Messungen haben ergeben, dass die radioaktive Strahlung in der Sperrzone im Umkreis von 30 Kilometern der Anlage weitgehend abgesunken ist. Es ist in etwa so, als ob man zum Röntgen geht“, sagte Crick in Wien.

Wann gibt es kein Uran mehr?

Laut Bundeswirtschaftsministerium reicht das Uran noch für mehr als 240 Jahre. Das Bundesumweltministerium hingegen sieht die Vorkommen bereits in 65 Jahren erschöpft.

Woher wird Uran importiert?

Die weltweit meisten Atomkraftwerke betreiben die USA mit 95 Stück, das Uran dafür wird zu 99 Prozent importiert, vor allem aus Russland, Kasachstan und Usbekistan. Dahinter folgen Frankreich (56) und China (47) gefolgt von Russland (38) und Japan (33).