Zum Inhalt springen

Woher bezieht Skandinavien Gas?

Gefragt von: Agathe Springer  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
sternezahl: 4.8/5 (13 sternebewertungen)

Im vergangenen Jahr importierten die EU-Länder im Schnitt etwa 140 Milliarden Kubikmeter. Das sind täglich mehr als 380 Millionen Kubikmeter Gas pro Tag. Dazu kamen rund 15 Milliarden Kubikmeter verflüssigtes Erdgas (LNG). Insgesamt machten die Lieferungen aus Russland damit 45 Prozent der Gaseinfuhren in die EU aus.

Wo bekommt Norwegen sein Gas her?

Knapp 70 Kilometer östlich von Bergen bildet das Troll-Feld den Grundpfeiler der norwegischen Offshore-Gasproduktion. Hier liegen Schätzungen zufolge rund 40 % der norwegischen Erdgasvorräte unter dem Meeresboden. Nirgendwo sonst wird in Norwegen mehr Erdgas gefördert.

Wo bekommt Schweden sein Gas her?

Knapp 40 Prozent des schwedischen Stroms kommen aus der Kernkraft. Und daran wird sich auch in absehbarer Zeit nicht viel ändern. Denn damit das Land bis 2045 CO₂-neutral wird, braucht es nach Ansicht vieler Schweden seine acht Kernreaktoren.

Hat Norwegen genug Gas für Europa?

Wir unterstützen unsere europäischen Freunde dabei, so schnell wie möglich unabhängig von russischem Öl und Gas handeln zu können. In den ersten vier Monaten des Jahres 2022, von Januar bis April, hat Norwegen fast 15 Milliarden Kubikmeter (BCM) Erdgas nach Deutschland exportiert, fast doppelt so viel wie 2021.

Hat Schweden Erdgas?

Dennoch handelt Schweden seinen Strom mit anderen Ländern. Neben dem reinen Verbrauch spielen aber auch die Produktion, Import und Export eine Rolle. Auch weitere Energieträger wie Erdgas oder Rohöl werden verwendet.

phoenix runde: Gaskrise - Kommt der kalte Winter?

34 verwandte Fragen gefunden

Wie heizen die Skandinavier?

Heute verfügen fast alle Städte in Schweden über Fernwärme, um Wohnhäuser und Einfamilienhäuser zu heizen und die Industrie mit heißem Wasser oder Dampf zu versorgen. Fernwärme macht 57% der gesamten Energie aus, die zum Heizen von Gebäuden und Warmwasser verwendet wird.

Hat Schweden eigenes Gas?

Doch die Schweden haben eigene Gründe, gegen die Pipeline zu sein: Erdgas spielt in der stark auf erneuerbare Quellen ausgerichteten Energiewirtschaft nahezu keine Rolle. "Wir wollen unsere Abhängigkeit vom Öl doch nicht durch Abhängigkeit von Gas ersetzen".

Wie viel Gas hat Norwegen noch?

Norwegen liefert derzeit so viel Gas und Öl wie noch nie nach Deutschland und Europa. Für Deutschland ist das Königreich – nach Russland – der zweitgrößte Gaslieferant. Inzwischen deckt Norwegen mehr als 30 Prozent des deutschen Erdgasbedarfs, die Einfuhren sind seit Beginn des Ukraine-Kriegs deutlich gestiegen.

Wie kommt Erdgas aus Norwegen nach Deutschland?

Aktuell liefert Norwegen über drei Pipelines pro Tag zwischen 1000 und 1500 Gigawattstunden Gas nach Deutschland. Aus den Niederlanden und Belgien kommen täglich 1750 Gigawattstunden Gas. Damit wird Deutschland aktuell stärker von seinen europäischen Energiepartnern versorgt als von Russland.

Hat Deutschland eigenes Gas?

Förderung von Erdgas in Deutschland

Die Vorkommen von Erdgas sind weltweit verteilt. Die größten Reserven befinden sich in Russland, Iran und Katar. Aber auch in Deutschland wird Erdgas aus Lagerstätten gefördert: im Jahr 2021 waren es rund 5,2 Milliarden Kubikmeter.

Wie deckt Schweden seinen Energiebedarf?

Im Jahr 2021 lag der Anteil der erneuerbaren Energien an der gesamten schwedischen Nettostromerzeugung bei rund 62 Prozent. Die erneuerbaren Energien setzen sich hierbei aus vor allem aus Speicherwasser und der Windenergie (Onshore) zusammen.

Woher bezieht Dänemark seinen Strom?

Die Windenergie ist bislang die wichtigste Quelle der Stromerzeugung in Dänemark. Schon heute wird im Land rund die Hälfte des Stroms mittels Windenergie erzeugt. Dänemark plant bis 2050 seinen gesamten Energiebedarf in allen Sektoren aus Erneuerbaren Energiequellen zu decken.

Woher kommt das russische Gas?

Der größte Teil des russischen Gases erreicht Deutschland inzwischen über die Pipeline Nord Stream 1, die am Meeresgrund der Ostsee verlegt ist. Der Gastransit durch die Druschba-Trasse wurde aufgrund des Ukraine-Krieges stark gedrosselt.

Welches Land hat am meisten Erdgas?

Die größten Förderländer waren 2017 die USA (734,5 Milliarden m³), Russland (635,6 Milliarden m³), Iran (223,9 Milliarden m³), Kanada (176,3 Milliarden m³) und Katar (175,7 Milliarden m³). Diese hatten zusammen einen Anteil von 53 Prozent an der Weltförderung.

Woher bekommt Polen Gas und Öl?

aus Russland und deren Transit durch Belarus und die Ukraine gemacht werden. Die Gasimporte aus Russland machten in Polen 2020 noch 48 % der Gasgesamtimporte aus. Im Jahr 2022 läuft der Vertrag zwischen Polen und dem russischen Gaslieferanten Gazprom aus.

Wer versorgt Deutschland mit Gas?

Auch im deutschen Energiemix spielt Erdgas mit einem Anteil von 21,6 Prozent eine wichtige Rolle. 90 Prozent kommen aus dem Ausland: 38,2 Prozent aus Russland, 34,8 Prozent aus Norwegen, 22,4 Prozent aus den Niederlanden und 4,6 Prozent aus sonstigen Quellen.

In welcher Staat ist der wichtigste Lieferant von Erdgas an die EU?

Der größte Lieferant ist Norwegen, das Gas kommt über eine Pipeline am Nordseegrund direkt im nordfranzösischen Dünkirchen an. Außerdem verfügt Frankreich bereits über drei Terminals, an denen sich per Tanker angeliefertes Flüssiggas (LNG) entladen und ins Leitungsnetz einspeisen lässt.

Wie lange noch Gas in Deutschland?

Weil Kreml-Diktator Wladimir Putin (69) die Gas-Lieferungen drosselt, drohen unsere Gas-Speicher im Spätherbst nicht voll zu sein. Die Folge wäre: ein Bibber-Winter für ganz Deutschland! Klar ist: Derzeit sind unsere Gas-Speicher zu 58,1 Prozent (Stand: 19. Juni 2022) gefüllt.

Welche Gaspipelines führen nach Deutschland?

Die Jamal-Pipeline ist eine von drei Hauptleitungen, die auch Deutschland mit Erdgas aus Russland versorgen. Die mehr als 4000 Kilometer lange Pipeline verläuft von den Jamal-Gasfeldern in Sibirien durch Russland, Belarus und Polen bis zum Oderbruch in Brandenburg.

Wie produziert Finnland Strom?

Die Strom- und Wärmeerzeugung mithilfe der Kernenergie stellt in Finnland mit rund 35,6 Prozent den größten Anteil am Strommix. Eine wichtige Rolle nimmt auch das Erzeugen von Strom über Laufwasserkraftwerke in Finnland ein.

Hat Schweden Öl?

Die Statistik zeigt die Raffineriekapazität für Erdöl in Schweden in den Jahren von 1965 bis 2021. Im Jahr 2021 beliefen sich die Raffineriekapazitäten in Schweden auf durchschnittlich rund 454.000 Barrel Öl pro Tag. Der BP Statistical Review of World Energy erschien erstmalig 1951.

Hat Skandinavien Öl?

Laut Informationen des deutschen Bundeswirtschaftsministeriums förderte das skandinavische Land im Jahr 2018 rund 84 Millionen Tonnen Erdöl. Das ist zwar weniger als vor knapp 20 Jahren (2001 waren es demnach 163 Millionen Tonnen), dennoch liegt Norwegen damit vor Ländern wie Großbritannien, Algerien oder Libyen.

Wie werden die Häuser in Schweden beheizt?

Alternative zu einem Kaminofen: In Schweden gibt es noch Zentralheizungen, die im Keller mit Holz geheizt werden. Damit nicht ständig gefeuert werden muss, dienen zusätzliche, thermisch isolierte Wassertanks zur Speicherung der Wärme.

Wie Heizen die Dänen?

Aktuell werden 63 Prozent der dänischen Haushalte mit Fernwärme versorgt, in Kopenhagen sogar bis zum 98 Prozent. Darüber hinaus werden 68 Prozent der Fernwärme mit Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt.

Wie hoch ist die CO2 Steuer in Schweden?

In Schweden gibt es bereits seit 1991 eine CO2-Steuer, die im wesentlich CO2-Emissionen aus dem Verkehrs- und Gebäudesektor betrifft. Die Höhe beträgt im Jahr 2021 1.200 Schwedenkronen (118 Euro) pro Tonne CO2. Die Steuer wird jährlich mit der Inflation angepasst.

Vorheriger Artikel
Wie lange darf man mittags schlafen?
Nächster Artikel
Wie verführt man einen Steinbock?