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Woher bezieht Ägypten Weizen?

Gefragt von: Jochen Schuler  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Inzwischen importiert Ägypten seinen Weizen auch aus Australien, Argentinien, Frankreich und Kasachstan.

Woher bekommt Ägypten seinen Weizen?

Derzeit produziert das Land selber zehn Millionen Tonnen pro Jahr. Der Rest wird importiert. 80 Prozent des Weizenimports stammten vor dem Krieg aus der Ukraine und Russland. Doch aus der Ukraine kommt derzeit nichts, aus Russland weniger als sonst.

Warum importiert Ägypten Weizen?

Weizen ist in Ägypten ein strategisch wichtiger Rohstoff. Mehrer Millionen Tonnen werden jährlich importiert. Auch aus Russland und der Ukraine. Wegen des Ukraine-Krieges steigen nun die Preise für Brot – viele können sich das lebenswichtige Lebensmittel kaum mehr leisten.

Wie viel Weizen importiert Ägypten?

Der traditionelle Brotfladen gilt als Grundnahrungsmittel für die Bevölkerung. Für das Wirtschaftsjahr 2021/22 schätzt das amerikanische Landwirtschaftsministerium USDA die Weizenimporte Ägyptens auf 11,75 Mio. Tonnen.

Kann sich Ägypten selbst ernähren?

Ägypten kann sich längst nicht mehr selbst ernähren, die Bevölkerung explodiert. Zwischen 1960 und 2017 stieg die Zahl der Einwohner von 27 auf gut 97 Mio. Mit rund 10 Mio. t importiert das Land am Nil mehr als die Hälfte seines Jahresbedarfs an Weizen.

Ägypten droht mit dem Ukraine-Krieg eine Hungerkrise I auslandsjournal

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Warum baut Ägypten kein Getreide an?

Getreide mit Pilzen belastet

Und weil sie so viel Weizen kaufen, glauben die Ägypter, dass sie auch die Qualitätsstandards entscheidend mitbestimmen können. Teile des Getreides sind nämlich stets mit Mutterkornpilzen verunreinigt. Der wächst am liebsten in trockenen und warmen Klima - also in Ägypten.

Wo werden in Ägypten Kartoffeln angebaut?

Doch mitten in der Wüste Ägyptens erstrecken sich hunderte Quadratkilometer weite grüne Felder, auf denen unter anderem jene Kartoffeln angebaut werden, die 4000 Kilometer weit nach Österreich transportiert und hier als „Heurige“ verkauft werden. Möglich ist das durch aufwendige künstliche Bewässerung.

Wo kauft Deutschland Getreide?

Polen, Tschechien und Frankreich stellten im Jahr 2021 die drei führenden Herkunftsländer für Getreide in Deutschland dar. Allein aus Polen wurden rund 3,4 Millionen Tonnen Getreide importiert.

Welches Land importiert am meisten Weizen?

Für das Erntejahr 2021/22 prognostizierte die USDA für Ägypten ein Importvolumen von 12,5 Millionen Tonnen Weizen. Damit war das nordafrikanische Land der führende Importeur von Weizen weltweit.

Welches Land exportiert am meisten Weizen?

Russland gilt als führender Exporteur für Weizen. Für das Erntejahr 2022/2023 prognostizierte die USDA für Russland eine Exportmenge von rund 39.000 Tonnen Weizen. Die Europäische Union, Australien und Kanada folgen unter den größten Exporteuren des wertvollen Grundnahrungsmittels.

Welches Getreide in Ägypten?

Weizen ist in Ägypten ein strategisch wichtiger Rohstoff. Jährlich werden mehrere Millionen Tonnen importiert. Die Regierung versucht nun den Selbstversorgungsgrad zu erhöhen, stößt dabei aber auf enttäuschte Landwirte.

Wo wachsen Weizen?

Weizen benötigt ein warmes, relativ trockenes Klima, bringt daher in kühleren, feuchteren Bereichen nicht so gute Erträge. Er wird vor allem im Flachland und im Mittelgebirge bis zu einer Höhe von 900 Metern angebaut.

Was wird in Ägypten angebaut?

Was wird in Ägypten angebaut? Baumwolle wird vor allem im Norden angebaut, Zuckerrohr im Süden. Zuckerrohr wird in Fabriken entlang des Nils gleich weiterverarbeitet. Die Ägypter bauen auch Bananen, Mais, Reis, Weizen, Hirse, Kartoffeln, Gerste und Zwiebeln an, ebenso Zitrusfrüchte, Datteln, Feigen, Mangos und Melonen.

Welches Land importiert am meisten Getreide?

Länder mit den größten Weizenimporten

Das südostasiatische Indonesien war im Jahr 2021 das weltweit größte Einfuhrland von Weizen und kam dabei auf einen Importwert in Höhe insgesamt rund 3,0 Milliarden Euro.

Welche Länder bekommen Getreide aus der Ukraine?

Auch Indonesien bezog 15,1 Prozent aller Getreideeinfuhren aus der Ukraine. Dahinter folgten Bangladesch (8,4 Prozent), Pakistan (6,9 Prozent), Türkei (5,6 Prozent) und Marokko (5,3 Prozent).

Wohin exportiert Russland Weizen?

Wichtigstes Zielland für Weizen und Mengkorn aus Russland war im Jahr 2020 Ägypten. In diesem Jahr wurden rund 8,3 Millionen Tonnen in das nordafrikanische Land exportiert.

Wer ist Deutschlands größter Weizen Lieferant?

Auch für Weizen aus Russland ist Ägypten mit rund 8,3 Mio. t Importeur Nummer eins. Im Jahr 2020 importierte Deutschland 11.954 t Weizen aus der Ukraine und 263 t aus Russland.

Kann Deutschland sich mit Weizen selbst versorgen?

Insgesamt lag der Selbstversorgungsgrad bei Getreide im Jahr 2020/21 bei 101 Prozent. Unter den einzelnen Getreidesorten war der Selbstversorgungsgrad bei Weichweizen besonders hoch. So lag der Selbstversorgungsgrad hier bei 125 Prozent.

Wer importiert Weizen aus Ukraine?

Tschechien, Polen und Frankreich waren im Jahr 2021 die Hauptherkunftsländer von Weizen. 70,7 % der Importe von Weizen kamen aus diesen Ländern. Mais ist mit einem Anteil von 26,0 % an den Getreideimporten insgesamt zweitwichtigste Getreideart gefolgt von Gerste (13,4 %).

Warum muss Deutschland Weizen importieren?

Ein Fünftel der Ernte für die Ernährung – fast 60 Prozent sind Futter. Bei anderen auch für die Ernährung wichtigen Getreidearten wie Roggen, Hartweizen und Hafer, sind wir eben nicht ausreichend versorgt – hier müssen die Deutschen auch in normalen Jahren beträchtliche Mengen importieren.

Wo kommt unser Weizen her?

Für Weizen ist Deutschlands wichtigster Importpartner Tschechien, danach folgen in absteigender Reihenfolge Polen und Frankreich, Litauen und Kanada. Gerstenimporte gelangen hauptsächlich aus Tschechien, Dänemark und Frankreich nach Deutschland. Mais kam im Jahr 2016 überwiegend aus Polen.

Wie gut sind Kartoffeln aus Ägypten?

Öko-Test hat insgesamt drei verschiedene Kartoffel-Chargen aus zehn Geschäften überprüft. Alle aus Israel oder Ägypten, aber auch die meisten aus Spanien und Portugal stammenden getesteten Speisefrühkartoffeln bekamen die Note ‚befriedigend' oder ‚ausreichend'.

Warum kommen Kartoffeln aus Israel?

Israel und Ägypten liefern im großen Stil Kartoffeln für den deutschen Markt. Für den Anbau in der Wüste zapfen sie die dort knappste Ressource an: Wasser. Die deutschen Bauern haben die Kartoffelproduktion zurückgefahren - obwohl die Knolle hierzulande viel weniger Wasser braucht.

Wie ist Landwirtschaft in der Wüste möglich?

Zur landwirtschaftlichen Erschließung von Wüstengebieten ist die Suche nach Wasser und die Sicherstellung der nachhaltigen Versorgung der erste und entscheidende Schritt. Bei der Gründung der ersten SEKEM-Farm wurde zunächst von Hand ein Loch von 30 Metern Tiefe in den Sand gegraben.