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Woher bekommt Frankreich sein Uran?

Gefragt von: Herr Prof. Dr. Claudio Albrecht  |  Letzte Aktualisierung: 27. August 2022
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Frankreich, das 79 Prozent des Stroms von AKWs bezieht, muss sein Uran schon heute zu 15 Prozent aus Kasachstan und Usbekistan holen – und zu fast einem Viertel aus Afrika, wo Umwelt und Millionen Menschen verseucht werden.

Woher bezieht Frankreich das Uran?

Aber auch Frankreich bezieht Uran aus Russland. Nach rund zehn Jahren Pause hatte der inzwischen von Areva in Orano umgetaufte französische Atomkonzern 2020 erneut einen Vertrag mit Rosatom über die Lieferung von abgebrannten Brennstäben nach Russland unterzeichnet.

Woher bekommt Europa Uran?

In Europa fördert derzeit nur noch die Ukraine Uran (801 Tonnen). In Deutschland wurden im Rahmen der Grubenwasserreinigung auf der zur Wismut GmbH gehörenden Grube Königstein zuletzt im Jahr 2014 noch 33 Tonnen Uran produziert.

Wo baut Frankreich Uran ab?

Der französische Großkonzern Areva baut im Niger im großen Stil Uran ab. Dabei schadet das Unternehmen den Menschen und der Natur gleichermaßen. Das Land profitiert kaum von seinem Ressourcenreichtum - sondern besitzt eines der am stärksten verseuchten Abbaugebiete der Erde.

Wer beliefert Deutschland mit Uran?

20 Prozent des in der EU genutzten natürlichen Urans wurden 2020 aus Russland importiert, heißt es in dem Papier, das sich unter anderem auf Zahlen der Euratom-Versorgungsagentur (ESA) stützt – der zentralen EU-Behörde, die für die Beschaffung dieses Rohstoffs verantwortlich ist.

In Frankreich nennt man das wie bitte?! | Karambolage | ARTE

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Woher bezieht die Schweiz Uran?

Die Schweizer KKW beziehen ihren Kernbrennstoff auf dem Weltmarkt; teilweise aus Russland und teilweise aus westlichen Ländern wie Kanada, Australien oder den USA. Dabei handelt es sich um Uran, das entweder direkt oder über sogenanntes Blending angereichert wird.

Hat Russland Uranvorkommen?

Uran aus Russland: In Russland selbst wurden 2020 „nur“ 2846 Tonnen Uran gefördert, rund sechs Prozent der weltweiten Uranproduktion.

Woher bezieht Frankreich seine Rohstoffe?

2016 produzierte Frankreich 815.000 Tonnen Öl und 400 Millionen Kubikmeter Gas. So wie seine Nachbarländer importieren die Franzosen den Großteil ihrer fossilen Brennstoffe: Öl vor allem aus Saudi-Arabien, Kasachstan und Nigeria und Gas aus Norwegen, Russland und den Niederlanden.

Hat Deutschland Uranvorkommen?

Insgesamt förderte die Wismut in Sachsen und Thüringen über 220.000 Tonnen Uran. Zwischen Kriegsende und 1990 zählte die DDR zu den größten Uranproduzenten der Welt. Von all dem ist heute kaum noch etwas zu sehen.

Woher beziehen die USA ihr Uran?

Die Vereinigten Staaten beziehen 17 % ihres angereicherten Urans direkt aus Russland.

Wer liefert Uran für Atomkraftwerke?

"Bei der Herstellung von angereichertem Uran, das für den Betrieb von Atomkraftwerken benötigt wird, ist die Abhängigkeit noch größer: Über ein Drittel des weltweiten Bedarfs kommt vom russischen Staatskonzern."

Wer produziert das meiste Uran?

Drei Länder spielen bei der Förderung von Uran die Hauptrollen: Kasachstan, Namibia und Australien. Die Produktion in diesen Ländern macht laut World Nuclear Association zusammen mehr als zwei Drittel der Weltproduktion aus. Kasachstan hat die meisten und ergiebigsten Minen für das radioaktive Material.

Wer liefert Uran für Brennstäbe?

"Bei der Herstellung von angereichertem Uran, das für den Betrieb von Atomkraftwerken benötigt wird, ist die Abhängigkeit noch größer: Über ein Drittel des weltweiten Bedarfs kommt vom russischen Staatskonzern."

Wo liegt Europas größtes Atomkraftwerk?

Es ist mit 5,7 GW Gesamtleistung das leistungsstärkste Kernkraftwerk Europas und liegt etwa 50 Kilometer von der Großstadt Saporischschja entfernt. Etwa 2 km östlich des Kernkraftwerkes steht das konventionelle Wärmekraftwerk Saporischschja.

Hat Deutschland eigene Uranminen?

Deutschland. In Deutschland wurde das erste Uranerz 1839 in Johanngeorgenstadt abgebaut. ca. 104 Tonnen Uranerz abgebaut.

Wie viel kostet 1 kg Uran?

Bei Kilopreisen zwischen 40 und 80 Dollar pro Kilogramm wären weltweit noch gut 1,2 Millionen Tonnen Uran gesichert und rentabel abbaubar. Heute kostet das Kilo Uran 55 Euro.

Wann gibt es kein Uran mehr?

Laut Bundeswirtschaftsministerium reicht das Uran noch für mehr als 240 Jahre. Das Bundesumweltministerium hingegen sieht die Vorkommen bereits in 65 Jahren erschöpft.

Woher bezieht Frankreich Sonnenblumenöl?

Die Franzosen importieren den Großteil ihrer fossilen Brennstoffe hauptsächlich aus Saudi-Arabien, Kasachstan und Nigeria, das Gas kommt vor allem aus Norwegen, Russland oder den Niederlanden.

Welches Land hat die meisten Atomkraftwerke auf der Welt?

Weltweit nutzen 30 von 195 Staaten (inklusive Taiwan) Kernenergie. Knapp die Hälfte aller in Betrieb befindlichen Reaktoren stehen in drei Staaten: Vereinigte Staaten (94), Frankreich (56) und Japan (33).

Warum hat Frankreich Atomwaffen?

Warum schickt Frankreich seine U-Boote genau los? Der Grund ist ohne Zweifel der Krieg in der Ukraine. Schon am 1. März, also kurz nach Beginn der russischen Invasion und der Alarmbereitschaft des russischen Atomwaffenarsenals, hatte Frankreich bereits ein zweites U-Boot losgeschickt.

Woher bezieht Deutschland seine Brennstäbe?

Eine echte Abhängigkeit von Russland in dieser Frage, wie gelegentlich behauptet wird, besteht aber für deutsche Kernkraftwerksbetreiber nicht. Vielmehr beziehen diese ihre Brennelemente wohl hauptsächlich von der französischen Framatome und der amerikanisch-schwedischen Westinghouse-Gruppe.

Wo wird in der Ukraine Uran abgebaut?

In der östlichen Ukraine wurde zur Zeit der Sowjetunion Uran abgebaut, als dessen Folge die Umwelt schwer geschädigt ist und die Bevölkerung unter erhöhten Krebsraten leidet. Heute werden Uranabbau und -anreicherung in den Städten Kirowograd und Shelti Wodi betrieben.

Was passiert mit dem Atommüll in Frankreich?

Ein großer Teil des französischen Atommülls wird heute in der Wiederaufbereitungsanlage La Hague zwischengelagert. Gegner der Endlagerung behaupten, der Transport des Atommülls von La Hague nach Bure würde ein Jahrhundert lang wöchentlich zwei Züge (über 10.000 Züge) von La Hague nach Bure erfordern.

Welche Länder produzieren Brennstäbe?

MOX-Brennelemente werden/wurden in folgenden Ländern hergestellt:
  • Belgien (Dessel), wird aber schließen.
  • Frankreich (Melox auf der Nuklearanlage Marcoule)
  • Großbritannien (Sellafield), wird aber schließen.
  • Japan (Tōkai)

Welches Land exportiert Uran?

Kasachstan dominiert den weltweiten Handel von Uran, da fast die Hälfte des weltweiten Exports aus diesem zentral-asiatischem Land stammt. Auf den nächsten zwei Rängen folgen Kanada und die USA. Der weltweite Uranexport summierte sich 2018 auf 2,4 Milliarden Euro.