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Wo wird Erdgas in Österreich zwischengelagert?

Gefragt von: Frau Sarah Jürgens  |  Letzte Aktualisierung: 11. August 2023
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Erdgasspeicher dienen dazu, die Versorgungssicherheit mit Erdgas zu unterstützen. Heute wird Erdgas in leeren Erdgaslagerstätten unter der Erde (Untertage-Speicher) oder in Kugel- oder Röhrenspeichern (Obertage-Speicher) zwischengelagert. Wiener Erdgasspeicher GmbH betreibt ausschließlich Obertage-Speicher.

Wo speichert Österreich Gas?

Demnach sind auch die österreichischen Erdgasspeicher der OMV Gas Storage (Schönkirchen, Tallesbrunn), RAG Energy Storage (7 Fields, Haag, Aigelsbrunn, Haidach5), Uniper (7 Fields), GSA LLC (Haidach) und astora (Haidach) abgebildet.

Wo wird Erdgas gelagert?

Es lässt sich unter Tage speichern – in porösen Bodenschichten oder Hohlräumen, bis zu 2.500 Meter tief unter der Erde. Ein solcher Speicher liegt zum Beispiel in einem Salzstock bei Wilhelmshaven.

Wo stehen die Gasspeicher?

Die Standorte befinden sich meist in der Nähe von Verbrauchszentren oder an wichtigen Koppel- und Grenzübergangspunkten des deutschen Fernleitungssystems.

Wem gehören Gasspeicher in Österreich?

Der Republik Österreich gehört nur der physische Speicher. Zwei Unternehmen vermarkten die Speicherkapazitäten: die Astora (etwa ein Drittel) und GSA. Beide sind mehrheitlich Töchter des russischen Staatskonzerns Gazprom.

Gasspeicher: Droht Streit mit Österreich?

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Wo befindet sich der größte österreichische Erdgasspeicher?

Vier Gasspeicher in Straßwalchen

Der größte Gasspeicher befindet sich im Straßwalchener Ortsteil Haidach. Die Lagerstätte dort hat eine Speichervolumen von rund 2,9 Milliarden Kubikmeter Gas. Der Gasspeicher Zagling liegt in der Nähe von Hochfeld und hat rund 450 Millionen Kubikmeter Speicherinhalt.

Wie viel Gas bezieht Österreich aus Russland?

Österreich verbraucht aktuell jährlich 89 Tera-Watt-Stunden (TWh) Erdgas. Rund zehn Prozent dieser Menge werden durch inländische Produktion abgedeckt. Der Rest (79 TWh) wird importiert. 80 Prozent der Importe stammen aus Russland.

Wie groß sind die Gasspeicher in Österreich?

Am 12. Januar 2023 lag der Füllstand der Erdgasspeicher in Österreich bei rund 88 Prozent der möglichen Gesamtspeicherkapazität. Dies entsprach einem Speicherstand von 84,1 TWh Erdgas. Der Füllstand der österreichischen Gasspeicher ist im Laufe eines Jahres Schwankungen unterworfen.

Wo ist der größte Gasspeicher?

Größte Erdgasspeicher in Deutschland nach Arbeitsgas-Kapazität 2021. Im niedersächsischen Rehden befindet sich der größte Erdgasspeicher Deutschlands. Insgesamt können dort rund vier Milliarden Kubikmeter Arbeitsgas eingelagert werden.

Wie lange wird es noch Erdgas geben?

Für Erdgas liegen die entsprechenden Werte bei 64 bzw. 149 Jahren. Für Kohle werden die Reserven auf rund 200 Jahre und die Ressourcen auf weit mehr als tausend Jahre geschätzt (siehe Grafik).

Wie wird Erdgas zwischengelagert?

In Deutschland gab es bis April 2022 eine von den Gasversorgern freiwillig angelegte Gasreserve, um tages- und jahreszeitliche Verbrauchsspitzen auszugleichen. Dabei wird importiertes Gas in meist unterirdischen Speichern zwischengelagert.

Wie wird Erdgas eingelagert?

Die Lagerung in einem Erdgasspeicher

Zur Errichtung eines Erdgasspeichers wird in der Regel ein Salzstock ausgewählt, der anschließend mit Hilfe von Wasser ausgehöhlt wird. So entstehen riesige unterirdische Kavernen, in die anschließend Erdgas eingelagert werden kann. Die Einlagerung geschieht meistens im Sommer.

Was passiert wenn Russland kein Gas?

Ein andauernder Lieferstopp würde die Preise wohl weiter steigen lassen und zu heftigen Abstürzen an den Finanzmärkten führen. Wirtschaftsexperten sehen Verluste von mehr als 200 Milliarden Euro auf deutsche Unternehmen zukommen. Die Wirtschaftsleistung könnte dadurch zwischen sechs und zwölf Prozent sinken.

Hat Österreich eigene Gasspeicher?

Insgesamt haben in den österreichischen Speichern rund 95 Terawattstunden Gas Platz. Das entspricht etwa dem jährlichen Gasverbrauch im Land. Wem das Gas in den Speichern gehört, war lange Zeit nicht wirklich bekannt.

Ist Gas in Österreich gesichert?

Die Gas-Versorgung im laufenden Winter ist in Österreich trotz der Energiekrise gesichert. Die Speicher sind aktuell zu knapp 87 Prozent gefüllt. Das entspricht 83 Terawattstunden (TWh) Gas.

Hat Österreich genug Gas?

Selbst wenn alle Lieferungen aus Russland gestoppt würden, reichen die Vorräte in den Gasspeichern und die übrigen Gaslieferungen aus. In Österreichs Gasspeichern lagern derzeit über 69 TWh. Damit sind die Gasspeicher in Österreich zu rund 71 % gefüllt.

Warum hat BASF Gasspeicher verkauft?

Der Konzern wollte jetzt Wingas vollständig unter seine Kontrolle bringen. Und damit wollten sie die deutschen Gasspeicher unter ihre volle Kontrolle bringen. Im Gegenzug sollte die BASF-Firma Wintershall an einem weiteren riesigen Gasfeld in Sibirien beteiligt werden.

Wem gehört der Erdgasspeicher in Rehden?

Wem gehört der Gasspeicher? Lange Zeit förderte der deutsche Chemieriese BASF in Rehden Gas. Nach und nach drängte jedoch Gazprom in das Geschäft, 2015 übernahm der russische Staatskonzern den Speicher vollständig. Betreiber ist die Firma Astora, ihrerseits Tochter von Gazprom Germania.

Wer hat die größten Gasspeicher der Welt?

Deutschland ist Weltspitze bei der Gasspeicherung

Deutschland liegt damit auf Rang 4 der weltweiten Speicherkapazitäten. Nur in den USA, der Ukraine und Russland gibt es noch größere Kapazitäten.

Wer hat die größten Gasspeicher Europas?

Der größte Röhrenspeicher Europas befindet sich bei Volketswil (ZH) in der Schweiz, in der man bislang noch keine für Untertage-Großspeicher geeigneten geologischen Strukturen gefunden hat.

Wie abhängig ist Österreich von russischem Gas?

Österreich hat Abhängigkeit von russischem Gas um drei Viertel gesenkt. Österreich hat seine Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen innerhalb von wenigen Monaten auf nur noch 21 Prozent im September senken können. Eine Berechnung der Behörde E-Control weist die Import-Anteile jetzt erstmals aus.

Wie lange reichen Österreichs Gasspeicher?

Dieses Speichervolumen alleine könnte Deutschland nach Regierungsangaben lediglich zwei bis drei durchschnittlich kalte Wintermonate mit Gas versorgen. Gut 56 Prozent dieses Volumens würden im Winter also gut ein bis eineinhalb Monate reichen bei unverändertem Verbrauch.

Woher bezieht Österreich sein Gas 2022?

Österreich bezieht einen großen Teil seiner Gasimporte aus Russland, geringe Mengen kommen aus anderen Lieferländern, wie etwa Norwegen. Ein Teil des Verbrauchs wird aus österreichischer Produktion gedeckt.

Was bekommt Österreich aus Russland?

Russland ist für Österreich ein klassischer Rohstofflieferant - 2021 machten Erdgas und Erdöl circa 87 % der Importe aus Russland aus.

Wer liefert Österreich Gas?

Das Gas erreicht Österreich vorrangig über Pipelines, die durch die Ukraine und die Slowakei führen.