Zum Inhalt springen

Wo werden Insolvenzen bekannt gegeben?

Gefragt von: Johann Schrader  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
sternezahl: 4.4/5 (13 sternebewertungen)

Die Insolvenzbekanntmachung ist die öffentliche Bekanntmachung der Insolvenz eines Unternehmens oder einer Privatperson im sogenannten Insolvenzregister. Insolvenzbekanntmachungen können auf der Website des Bundesamts für Justiz zwei Wochen lang uneingeschränkt eingesehen werden.

Wo werden Insolvenzen bekannt gemacht?

Die Bundesländer haben ein gemeinsames Portal zur Veröffentlichung von Bekanntmachungen der Insolvenzgerichte eingerichtet. Sie können hier Veröffentlichungen in Insolvenzverfahren recherchieren, die nach dem Beitritt des jeweiligen Bundeslandes zu dem gemeinsamen Portal erfolgt sind.

Werden alle Insolvenzen veröffentlicht?

In der Regel erfolgt für eine Privatinsolvenz keine Veröffentlichung in der Zeitung. Die Presse druckt meist nur dann Insolvenzbekanntmachungen, wenn Unternehmen die Regelinsolvenz beantragen.

Sind Insolvenzverfahren öffentlich?

Das Insolvenzverfahren ist tatsächlich ein öffentliches Verfahren, welches beim Amtsgericht (Insolvenzgericht) am Wohnort des Schuldners geführt wird.

Wie bekommt man raus ob jemand Privatinsolvenz angemeldet hat?

Wird meine Privatinsolvenz öffentlich bekanntgemacht? Ja. Wenn das Insolvenzgericht den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens zulässt, eröffnet es die Privatinsolvenz und gibt dies öffentlich bekannt.

Insolvenz einfach erklärt (explainity® Erklärvideo)

36 verwandte Fragen gefunden

Wer wird bei einer Privatinsolvenz informiert?

Nachdem der Antrag auf Privatinsolvenz gestellt wurde, wird Ihnen ein Insolvenzverwalter vom Gericht zugewiesen. Dieser ist in der Regel auch der Grund dafür, dass Ihr Arbeitgeber von der Insolvenz erfährt.

Wann meldet sich der Insolvenzverwalter?

Arbeitsplatzwechsel bzw. Veränderungen im Einkommen oder ein Umzug muss unmittelbar, spätestens jedoch innerhalb von 2 Wochen an den Insolvenzverwalter mitgeteilt werden. Erbschaften und Gewinne müssen dem Insolvenzverwalter gemeldet werden. Gewinne oder 50 % einer Erbschaft müssen an diesen ausgezahlt werden.

Warum werden Insolvenzen veröffentlicht?

Beschlüsse über die Festsetzung der Vergütung von Insolvenzverwalter u.a. Entscheidung über Aufhebung oder Einstellung des Insolvenzverfahrens. Anordnung und Aufhebung von Sicherungsmaßnahmen durch das Gericht. Ankündigung der Restschuldbefreiung bei Privatinsolvenz.

Kann der Insolvenzverwalter auf mein Konto schauen?

Der Schuldner darf nichts mehr mit dem Konto machen, weil der Insolvenzverwalter nach § 80 InsO die Verfügung über die Insolvenzmasse übernimmt. Zur Insolvenzmasse gehört auch ein Konto. Also sperrt die Bank. Das betrifft erst einmal auch ein P-Konto.

Wie bekomme ich einen Auszug aus dem Insolvenzregister?

Privatpersonen (natürliche Personen) können die Erteilung einer Auskunft aus dem Gewerbezentralregister persönlich unter Vorlage des Personalausweises oder Reisepasses bei der für ihren Wohnsitz zuständigen Behörde beantragen. Alternativ kann der Antrag über das Online-Portal des Bundesamts für Justiz erfolgen.

In welchen Fällen schreibt die InsO eine öffentliche Bekanntmachung vor?

1 Satz 3 InsO gilt die öffentliche Bekanntmachung als bewirkt, sobald nach dem Tag der Ver- öffentlichung zwei weitere Tage verstrichen sind. Der Veröffentlichungstag wird nicht mit eingerechnet. Die Berechnung erfolgt nach § 4 InsO i.V.m. § 222 Abs. 2 ZPO.

Wo wird die Restschuldbefreiung veröffentlicht?

Veröffentlichung der Entscheidungen

Die Beschlüsse über die Erteilung bzw. die Versagung der Restschuldbefreiung werden öffentlich bekannt gemacht. Die Veröffentlichungen erfolgen im Internet und sind über das Portal www.insolvenzbekanntmachungen.de einsehbar.

Ist ein P-Konto Pflicht bei Privatinsolvenz?

Wenn Sie verschuldet sind und ein Insolvenzverfahren droht, sollten Sie unbedingt ein P-Konto einrichten. Denn nur so können Sie einen beträchtlichen Teil ihres Einkommens vor der Pfändung schützen und erreichen, dass Ihr Kontoführungsvertrag während der Privatinsolvenz/Regelinsolvenz bestehen bleibt.

Wie viel Geld darf man bei einer Privatinsolvenz haben?

Wie hoch ist der Freibetrag während eines Insolvenzverfahrens? Schuldner dürfen während ihrer Privatinsolvenz mindestens 1.339,99 Euro behalten (Stand: 1.7.2022).

Warum kommt der Insolvenzverwalter zu mir nach Hause?

Die Insolvenzverwalter kommen normalerweise auch nicht zum Schuldner nach Hause. Das Interesse ist also von Vornherein gering. Insofern müssen Schuldner sich in diesem Punkt keine allzu großen Gedanken machen. Im Streitfall muss das Insolvenzgericht auf Antrag des Insolvenzverwalters bzw.

Was ist eine Insolvenzbekanntmachung?

Als Insolvenzbekanntmachung im engeren Sinne wird dabei im Schrifttum oft der Beschluss über die Eröffnung des Insolvenzverfahrens verstanden. Für diese Bekanntmachungen ist nicht der Insolvenzverwalter, sondern das Insolvenzgericht zuständig.

Wie lange dauert eine Insolvenzbekanntmachung?

Wie lange dauert das Verbraucherinsolvenzverfahren? Die Verbraucherinsolvenz dauert im Regelfall 3 Jahre. Dies gilt für alle Verfahren, die seit dem 01.10.2020 beantragt wurden.

Wie lange dauert es bis zur Insolvenzeröffnung?

Das Privatinsolvenzverfahren dauert inklusive Wohlverhaltensperiode drei Jahre. Es wird normalerweise rund fünf Wochen nach Antragstellung eröffnet. Drei Jahre nach Stellung des Insolvenzantrags kommt es bei Verfahren ab dem 01.10.2020 regelmäßig zur Restschuldbefreiung.

Wird man vom Insolvenzverwalter angeschrieben?

Nach der Verfahrenseröffnung werden die Gläubiger erfasst und angeschrieben. Sie können ihre Forderungen zur Insolvenztabelle anmelden. Die noch vorhandenen Gegenstände werden verwertet. Falls sich das als unmöglich erweist, können sie auch aus der Insolvenzmasse freigegeben werden.

Wen informiert der Insolvenzverwalter?

Damit handelt der Insolvenzverwalter als amtliches Organ für und gegen die Insolvenzmasse. Ein Insolvenzverwalter hat gegenüber dem Gläubiger keine Auskunftspflicht. Vielmehr muss der Insolvenzverwalter in der Gläubigerversammlung die Teilnehmer über den Stand der Dinge im Insolvenzverfahren informieren.

Wie geht es weiter nach insolvenzeröffnung?

Wie geht es nun weiter? Nach dem Antrag auf Insolvenzeröffnung erfolgt eine Prüfung durch das Insolvenzgericht, ob ein Insolvenzgrund vorliegt und ob die Insolvenzmasse (Schuldnervermögen) die Verfahrenskosten deckt. Die Zeit zwischen Antrag und Eröffnung wird als Insolvenzeröffnungsverfahren bezeichnet.

Ist eine Privatinsolvenz ein Kündigungsgrund?

Das Insolvenzverfahren und eine Lohnpfändung berechtigt den Arbeitgeber grundsätzlich nicht zur Kündigung des Arbeitsverhältnisses.

Wie lange steht man nach einer Privatinsolvenz noch in der SCHUFA?

Schufa und die Privatinsolvenz:

Hierbei speichert die Schufa die rechtskräftige Erteilung der Restschuldbefreiung durch das zuständige Amtsgericht nach Ablauf der Wohlverhaltensperiode grundsätzlich drei Jahre lang.

Was sind die Nachteile einer Privatinsolvenz?

Ihre Nachteile

Sie können die Insolvenz nicht vor Ihrem Arbeitgeber geheim halten. Schließlich zahlt er das pfändbare Einkommen an den Insolvenzverwalter. Es gibt auch Schulden, von denen Sie nach der Restschuldbefreiung nicht befreit werden. Dazu gehören Verbindlichkeiten aus vorsätzlich unerlaubter Handlung.

Werden Gläubiger über neues Konto informiert?

Dass auf Ihren Namen ein P-Konto geführt wird, erfährt also nur eine andere Bank, bei der Sie ein P-Konto eröffnen wollen. Darüber hinaus erfahren Gläubiger, die ihr Konto pfänden, dass es sich um ein Pfändungsschutzkonto handelt.

Vorheriger Artikel
Wie viele Anzüge braucht ein Mann?
Nächster Artikel
Welche Pille für Frauen ab 35?