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Wo war der erste Plattenbau?

Gefragt von: Burkhard Rau  |  Letzte Aktualisierung: 28. August 2022
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Die ersten Häuser, bei denen vorgefertigte Großplatten in Stahlbetonbauweise verwendet wurden, entstanden ab 1910 im Gartenstadtprojekt Forest Hills Gardens in Queens, einem Stadtteil von New York.

Wo wurde Plattenbau erfunden?

Die Platte und ihre Geschichte

Wer denkt, der Plattenbau sei eine Erfindung der DDR, liegt falsch. Vielmehr war es die USA, die im Jahr 1902 mit der Konstruktion von Platten begann.

Wo stehen die meisten Plattenbauten?

Anfangs noch im Zuckerbäckerstil, den man von den Arbeiterpalästen in der Karl-Marx-Allee kennt, doch schon bald ging es mit dem Plattenbau in Berlin los! Bis heute prägen die funktionalen, gleichförmigen Hochhäuser die Stadt. Mehr als 100.000 Berliner und Berlinerinnen leben bis heute in Plattenbauten.

Wann begann der Plattenbau in der DDR?

Es bedeutete auch eine Abkehr vom Sozialistischen Klassizismus hin zu moderner Architektur. Erste Plattenbauten gab es 1953 in Berlin-Johannisthal und 1957 in Hoyerswerda. Mit dem Wohnungsbauprogramm von 1973, das den Wohnraummangel endlich beseitigen sollte, wurde der Plattenbau zum wichtigsten Neubautyp.

Wie lange hält ein DDR Plattenbau?

Es wird überall angegeben, dass Plattenbauten für eine Lebensdauer von 30 bis 50 Jahren konzipiert wurden. Damit ist aber nicht die Konstruktion, sondern die technische Ausstattung gemeint – also etwa Küchenzeilen, Steigleitungen, Aufzüge.

Der Weg zum Ersten Weltkrieg I musstewissen Geschichte

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Kann ein Plattenbau einstürzen?

Probleme gibt es aber mit den Plattenbauten allemal. Schon allein deshalb, weil ihre Lebenserwartung nicht besonders hoch ist. Die einstigen Neubauten werden schnell zu Altlasten. Wie man diese in den Griff bekommt, darüber diskutierten vergangene Woche in Prag Experten und Minister aus allen EU-Ländern.

Wie viel kostet ein Plattenbau?

Im Schnitt beträgt der Preis pro Quadratmeter in Deutschland 2370 Euro. Heißt: Viele der Projekte liegen deutlich darüber. Ein Forschungsprojekt im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen kam zu dem Ergebnis, dass durch serielles Bauen Kosten von unter 1600 Euro pro Quadratmeter realisierbar seien.

Wie bekam man in der DDR eine Wohnung?

Jede Gemeinde verfügte über ein Amt für Wohnungswesen, das allein für die Vergabe von Wohnungen zuständig war. Die Größe der Wohnung war nicht in das Ermessen der Mieter gestellt, auch dafür galten staatliche Vorgaben. Eine vierköpfige Familie hatte Anspruch auf rund 60 Quadratmeter Wohnfläche.

Wie lange musste man in der DDR auf eine Wohnung warten?

Für die Zuteilung einer Wohnung mussten DDR-Bürger Ende der 1980er-Jahre zudem Wartezeiten von 4 bis 6 Jahren in Kauf nehmen. Wer einmal eine Wohnung zugeteilt bekommen hatte, versuchte sie zu behalten, vor allem wenn sie komfortabel und groß war.

Wie hoch ist ein WBS 70?

Bis Anfang der 1990er-Jahre wurden insgesamt 644.900 Wohneinheiten dieses Typs errichtet. Das waren 42 Prozent des insgesamt in der DDR gebauten Plattenbauwohnungen. WBS 70 hatte ein Grundraster von 1,20 mal 1,20 Meter.

Sind die Plattenbauten stabil?

Die neueren Plattenbauten sind dagegen viel stabiler. Denen fehlt heute in allererster Linie eine energetische Sanierung. Sie sind oft nicht vernünftig gedämmt, es gibt noch Holzfenster und ungeregelte, ineffiziente Fernwärmeheizungen.

Was ist Q3A Bauten?

Q3A ist das Kürzel für die erste drei-, vier- und fünfgeschossige Großserie in Typenbauweise in der DDR der 1950er und 1960er Jahre.

Wie viel kostete eine Wohnung in der DDR?

Wohnen war billig in der DDR. Zwischen 80 Pfennigen und 1,25 Mark kostete der Quadratmeter Wohnfläche. Benachteiligt fühlten sich nicht selten Mieter von Altbauwohnungen.

Warum waren die Preise in der DDR so niedrig?

Die DDR-Wirtschaft war damit frei von aus der Konkurrenz erwachsenen Interessengegensätzen, dafür reich an Interessenkollisionen. So sollten die Preise niedrig genug sein, um die Versorgung zu gewährleisten, aber hoch genug, um den Betrieben zumindest theoretisch einen Gewinn zu ermöglichen.

Warum musste man in der DDR so lange auf ein Auto warten?

Die Verfügbarkeit von Pkw in der DDR war begrenzt. Die zur Verfügung stehenden Stückzahlen konnten die Nachfrage nicht decken, und die Auswahl an Fahrzeugmodellen war gering.

Wem gehörten die Häuser in der DDR?

Offizieller Eigentümer waren dabei alle DDR-Bürger. Es bildete zusammen mit dem genossenschaftlichen Eigentum und dem Eigentum gesellschaftlicher Organisationen das sozialistische Eigentum. Im Rechtsgebiet der DDR war neben dem sozialistischen Eigentum noch das persönliche Eigentum eingeführt.

Wie viele Wohnungen gab es in der DDR?

Bis 1980 wurden 700.000 bis 800.000 Wohnungen errichtet oder modernisiert und bis 1990 insgesamt 3 Millionen Plattenbauwohnungen errichtet. Später stellte sich jedoch heraus, dass die DDR-Regierung diese Zahlen stark schönte und tatsächlich erst 1,92 Millionen Wohnungen in Plattenbauweise errichtet worden waren.

Wie viele Wohnungen sind in einem Plattenbau?

Die Gebäude besitzen fünf bis elf Geschosse. Pro Geschoss gibt es meist zwei Wohnungen, es sind jedoch auch Abwandlungen dieses Haustyps mit drei Wohnungen pro Etage über und unter dem Treppenhaus-Zugang realisiert worden.

Wie viel Gewicht hält der Boden aus?

Decken und Tragwerke im Hochbau werden in Deutschland nach einer Norm berechnet. Diese schreibt für Wohngebäude eine Nutz- beziehungsweise Verkehrslast durch Möbel und Menschen von 150 bis 200 Kilogramm pro Quadratmeter vor - gleichmäßig über die Fläche verteilt.

Wie viel Gewicht pro qm?

Auf einen Quadratmeter Wohnfläche passen vier Menschen. Bei einem durchschnittlichen Gewicht von 75 Kilogramm sind das 300 Kilogramm – kein Anlass zur Besorgnis. In einem 20 Quadratmeter großen Raum – ohne Möbel – könnten sich theoretisch also 80 Personen aufhalten.

Wie alt kann ein Hochhaus werden?

Wie lange hält ein Hochhaus? „Die geplante Nutzungsdauer beträgt für normale Gebäude 50 Jahre und für monumentale oder wichtige Gebäude 100 Jahre“, erklärt Hamid Sadegh-Azar.

Was kostete Kohle in der DDR?

Was kostet ein Zentner Kohle? Je nach Jahreszeit zwischen zehn und 13 Euro.

Welche Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung gab es in der DDR?

Man ging in den Zoo, unternahm einen Einkaufsbummel, machte Ausflüge ins Grüne, ging abends tanzen oder in die Kneipe nebenan. Auch kulturelle Angebote wie Opernaufführungen, Kinofilme oder Theaterstücke konnten genutzt werden. Für die Jugendlichen gab es Jugendklubs.

Wie war die Wirtschaft in der DDR?

In der DDR entschied der Staat über Produktion, Produktionsmittel, Preise und Löhne. Es fehlte der Wettbewerb. Wirtschaftlichkeit, Nachfrageorientierung, Qualität und Innovationen blieben auf der Strecke. Die Wirtschaft war so international kaum wettbewerbsfähig.

Welche Plattenbauten gab es in der DDR?

Zu den verbreitetsten Plattenbau-Typen der DDR zählen unter anderem WBS 70, WHH GT 18, P2 und M10. Durch die standardisierte, fabrikmäßige Herstellung aus dem widerstandsfähigen Material Beton haben Plattenbauten bis heute eine gute Bausubstanz.

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