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Wo leben die meisten Jesiden in Deutschland?

Gefragt von: Viola Kuhn-Marquardt  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Doch das Fachwerkstädtchen war schon immer ein Hort für Flüchtlinge. Deutschland ist für viele Geflüchtete ein Sehnsuchtsort. Für die Jesiden ist es im Besonderen das niedersächsische Städtchen Celle. Hier lebt die größte jesidische Gemeinde Deutschlands – und die zweitgrößte der Welt.

Wo leben die meisten Jesiden?

Die größte Zahl der Jesiden lebt im Nordirak.

Wo wohnen Jesiden?

Die Jesiden gehören zu einer kleinen, sich nicht ethnisch oder sprachlich, sondern religiös bestimmenden Gemeinschaft der Kurden, die als Bauern und Viehzüchter verstreut auf dem Gebiet der heutigen Länder Türkei, Syrien, Irak, Iran und in südlichen Teilen der ehemaligen Sowjetunion leben.

Wie leben jesiden in Deutschland?

Seit den 1990er Jahren gelten Jesiden in Deutschland wegen ihrer Religion als gruppenverfolgt und sind daher asylrechtlich anerkannt. Bis vor Ausbruch des syrischen Bürgerkrieges verfügten syrische Jesiden nur über eine Duldung, die keinen rechtlich legalen Aufenthaltsstatus darstellte.

Welche Nationalität haben Jesiden?

Yeziden sind Kurden. Sie leben hauptsächlich in den heutigen kurdischen Siedlungsgebieten: im Nordirak, in Syrien und im Südosten der Türkei. Ihr religiöses Heiligtum ist die Stadt Lalisch im nordirakischen Kurdistan.

Jesiden in Deutschland

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Was darf man als Yezide nicht?

Ein Jeside darf die gesetzliche Frau eines anderen nicht entführen; kein Jeside darf dem Entführer und der Entführten helfen oder Unterkunft geben. Die Entführte muss ihrem Manne zurückgegeben und der Entführer nach dem jesidischen Gesetz zur Rechenschaft gezogen werden.

Was ist besonders an Jesiden?

Seine Grabstätte im Tal von Lalish im Nordirak ist das geografische Zentrum der Religion und ein wichtiger Pilgerort. Wichtigstes religiöses Zeichen ist der blaue Pfau, Symbol des Engels Melek Taus, der von Yeziden verehrt wird.

Wie heiraten Yeziden?

“ Doch noch immer gilt: Jesiden dürfen nur innerhalb ihrer Gemeinschaft heiraten und sogar nur innerhalb der drei Kasten des Jesidentums: der Scheichs, der Pirs und der Murids.

Wie oft beten Jesiden?

Jesiden beten mindestens zwei Mal am Tag. Manche von uns beten sogar sieben Mal am Tag. Wir wenden uns dann der Sonne zu, entweder dem Sonnenaufgang oder dem Sonnenuntergang. Wie andere Religionen auch, feiern wir Feste.

Wie werden Yeziden beerdigt?

Sie sind mit dem Verstorbenen auch nach seinem Tod verbunden und übernehmen gegenseitig die Mitverantwortung für ihre Taten. Dann wird der Körper in ein langes weißes Tuch eingewickelt. Frauen singen Klagelieder. Der Verstorbene sollte so früh wie möglich zwischen Sonnenaufgang- und -untergang beerdigt werden.

Was dürfen Yeziden nicht essen?

Als Jeside wird man geboren

Ein anderes Tabu ist, keinen Kopfsalat zu essen. Ein jesidischer Heiliger wurde auf einem Salatfeld ermordet und sein Blut sei auf die Salatköpfe getropft. Jesiden essen deshalb keinen Salat. Zurzeit seien die Jesiden in Deutschland im Ausnahmezustand.

Haben Jesiden Ramadan?

Ramadan-Fest

Der Grund hierfür liegt der jesidischen Tradition zufolge darin, dass Scheich Kal Schamsan, ein Anhänger Scheich ʿAdīs, nach einer zweijährigen Gefangenschaft zwei Tage vor Ende der Fastenzeit nach Lalisch zurückkehrte.

Wie viele Jesiden gibt es in Bielefeld?

Die Yeziden sind von der Volkszugehörigkeit Kurden, die hauptsächlich im Irak, Syrien sowie in der Türkei leben. Die rund 35.000 bis 40.000 Yeziden, die in Deutschland ansässig sind, haben sich vorwiegend in den Bundesländern Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen angesiedelt; etwa 3.000 davon leben im Raum Bielefeld.

Welche Religion haben die Jesiden?

  • Das Jesidentum ist eine eigenständige, monotheistische Religion, deren Wurzeln bis ca. ...
  • Zentrale Figur neben dem Schöpfergott “Ezid“ ist der "Engel-Pfau“ (kurdisch: Tausi Melek), der von den Jesiden besonders verehrt wird. ...
  • Das Jesidentum kennt die Vorstellung von einem Teufel als Widersacher Gottes nicht.

Wie viele Jesiden leben in NRW?

Von den 80.000 bis 100.000 Jesiden in Deutschland wohnen die meisten in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Northeim, Göttingen oder Bielefeld sind jesidische Hochburgen, allein in Bremen leben schätzungsweise 3.000.

Wie viele Engel gibt es im Yezidentum?

Diese Anweisung war eine Prüfung, da Gottes erstes Gebot an die sieben Engel gewesen war, sie sollten nur ihn anbeten. So symbolisiert Melek Taus im Jesidentum nicht das Böse und ist auch kein in Ungnade gefallener Engel.

Wie feiern Jesiden Ostern?

Ein weiteres Brauch am Tag vor dem Rotem Mittwoch, ist das Färben von Eiern, sowie es die Christen an Ostern tun. Im Yezidentum haben diese gefärbten Eier eine besondere Bedeutung.

Wer ist Baba SHEX?

Der Baba Scheich ist auch für die Betreuung und Unterweisung der Kocheks zuständig. Er muss mindestens zehn Versammlungen pro Jahr für sie abhalten, in denen er mit ihnen religiöse Themen bespricht und sie in ihren Pflichten unterweist.

Warum fasten die Yeziden?

Denn nach êzîdischem (jesidischem) Glauben hat Gott die Engel geschaffen, die wiederum die Erde in sieben Tagen von Samstag bis Sonntag erschufen und von Dienstag bis Donnerstag fasteten und am Freitag die Schöpfung der Welt feierten.

Wie viele Jesiden gibt es in der Türkei?

60.000 Jesiden in der Türkei. Nahezu alle Jesiden aus der Türkei sind aus ihren ehemaligen Dörfern und Städten geflüchtet, da sie von den Kurden und Türken unterdrückt und vertrieben wurden. Die meisten Jesiden, die ursprünglich aus der Türkei stammen leben derzeit in Deutschland, Armenien und Georgien.

Was haben Kurden für einen Glauben?

Amman sprach ausführlich über das Fehlen einer gemeinsamen Religion. Kurden sind meist sunnitische Muslime, linken Kurden in der Diaspora gilt der Islam als reaktionär und dem Kurdentum widersprechend, doch Islamisierungstendenzen machen sich auch hier bemerkbar.

Wie feiern Jesiden Weihnachten?

Jedes Jahr im Dezember feiern Jesiden "Cejna Ezi", ein Fest ähnlich unserem Weihnachten. In Königsdorf bei Köln begingen diesen Tag rund 150 Menschen mit traditionellen Tänzen und Speisen - obwohl einigen nicht nach Feiern zumute ist. Eine tanzende Menge zieht sich durch den Saal an der Sebastianuskirche in Königsdorf.

Was ist die kleinste Religion der Welt?

Judentum (etwa 15 Mio. Anhänger)

Was ist der rote Mittwoch?

Das jesidische Neujahrsfest (kurmandschi Sersal) ist das Neujahrsfest der Jesiden und wird auch Çarşema Sor („Roter Mittwoch“), Çarşema Serê Nîsanê („Erster Mittwoch im April“), Çarşema Sersalê oder Çarşema Serê Salê („Mittwoch des neuen Jahres“) genannt.

Welches Fleisch dürfen Yeziden nicht essen?

Als unzulässig gelten im Islam der Genuss von Schweinefleisch und Alkohol. Aber auch Kada- ver, Blut oder aasfressende Raubtiere dürfen nicht verzehrt werden.

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