Zum Inhalt springen

Wo gibt es reetdächer?

Gefragt von: Herr Dr. Wulf Wimmer  |  Letzte Aktualisierung: 23. August 2022
sternezahl: 4.8/5 (16 sternebewertungen)

Reetdachdecker-Innung Mecklenburg-Vorpommern
Reetdächer findet man in vielen Regionen Europas u. a. in Holland, England sowie Dänemark, aber auch Asiens und Afrikas. In Deutschland sind sie heute überwiegend im norddeutschen Raum mit Küstennähe zu finden, wie auf dem Darß und der Insel Rügen in Mecklenburg-Vorpommern.

Wo gibt es reetgedeckte Häuser?

Die reetgedeckten Häuser von Rabelsund sind sicher eines der Markenzeichen der Schlei und wahrscheinlich auch eines der meist fotografierten Objekte entlang der Schlei. Die beiden Reethäuser stehen in Rabelsund direkt an der Schlei, ein kleiner Bootssteg gehört auch noch dazu.

Wo wird Reet angebaut?

Verbreitet ist das Reet in Europa, Asien und auch Afrika. 50% aller Reetimporte stammen aus Rumänien, der Ukraine und Ungarn. Weitere 10% kommen aus der Türkei und China. Allerdings befürchtete man bei diesem Reet Pilzbefall und andere Schädlinge.

Warum gibt es reetdächer?

Reetdächer sind nicht nur besonders chic und wohnlich, sie isolieren auch besonders gut. Das heißt für Sie: weniger Wärmeverlust im Winter und weniger Aufheizen im Sommer. Reetdächer sind extrem sturmsicher, regensicher, schneedicht und frostbeständig.

Warum hat ein Reetdach keine Regenrinne?

Reetdächer haben als konstruktiven Bautenschutz einen großen Dachüberstand (Traufüberstand) von mindestens 50 cm, da keine Regenrinne das Wasser abführt, tropft es in ausreichendem Abstand zum Mauerwerk ab und versickert in einem Kiesbett oder wird durch eine Rinne abgeführt.

Reetdachdecker zeigt, wie man Dach mit Reet eindeckt

30 verwandte Fragen gefunden

Warum ist Reet Sondermüll?

Teure billige Dämmung

Seit Anfang Okober 2016 wird in Deutschland eine EU-Richtlinie umgesetzt, nach der Hexabromcyclododecan (HBCD) als Sondermüll gilt und daher nicht mehr in Müllverbrennungsanlagen angenommen wird.

Wie oft muss man ein Reetdach neu machen?

Die Lebensdauer eines Reetdaches beträgt in der Regel zwischen 25 und 40 Jahre und kann in Einzelfällen sogar deutlich höher liegen. Die Lebensdauer eines Reetdaches hängt wesentlich von planerischen und bautechnischen Details des Gebäudes, der sorgfältigen handwerklichen Ausführung und dem verwendeten Material ab.

Was ist teurer Reetdach oder Ziegel?

Wer in Besitz eines Hauses mit Reetdach ist, weiß auch, dass dieser deutlich teurer ist, aus dem einfachen Grund, da hier das Brandrisiko um einiges höher ist als beispielsweise bei einem Ziegeldach.

Können Reetdächer brennen?

Stichwort Reetdachhausbrände – für Feuerwehren eine besondere Aufgabe in der Brandbekämpfung. Reetdachbrände führen in den meisten Fällen zum Totalverlust des Gebäudes. Die Feuerwehr muss sich fast immer auf den Schutz anderer Gebäude beschränken.

Wie viel kostet ein Reetdach?

Wie teuer ist ein Reetdach? Im Vergleich zu einem Hartdach müssen Bauherren für ein Dach aus Reet rund 140 bis 150 Euro Mehrkosten pro Quadratmeter Dachfläche einkalkulieren. Allein die Materialkosten liegen derzeit bei 50 bis 60 Euro pro Quadratmeter.

Warum gibt es im Norden Reetdächer?

Erster Vorteil eines Reetdaches – Regen-und Schneesicherheit

Ein Dach muss vor allem dicht sein und die Bewohner des Hauses vor dem Eindringen von Wasser schützen. Wenn Sie sich ein Reetdach decken lassen, wird Ihnen der Profi garantieren können, dass es regensicher ist.

Warum ist ein Reetdach wasserdicht?

Das in den Pflanzen enthaltene Silizium sorgt dafür, dass ein Reetdach wasserabweisend ist darüber hinaus auch noch schwer entflammbar. Reet ist widerstandsfähig und belastbar. Das Naturmaterial ist aufgrund der biologischen Konstruktion der Halme sehr belastbar und elastisch.

Wo gibt es die meisten reetdachhäuser?

Reetdachhäuser in Warnemünde und anderen Urlaubsorten

In Karlshof, Warnemünde, Pepelow oder Börgerende sind die Feriendomizile zu Hause. An anderen Reisezielen wie auf der Insel Poel, Timmendorfer Strand oder dem Wohlenberger Wiek werden Reisende ebenfalls fündig.

Was ist unter einem Reetdach?

Das typische und traditionelle norddeutsche Reetdach ist ein steiles, ganzeinheitlich, tief herabragendes und mit großem Dachüberstand aufgebautes Walmdach, wobei auch Satteldächer mit steilen Giebeln (Giebelflächenneigung ca.

Wo wird Reet geerntet?

Das Reet, das momentan am häufigsten verwendet wird, stammt aus der Ukraine, Russland und Westungarn. Auch aus China Polen und Südafrika wird Material bezogen.

Wie funktioniert ein Reetdach?

Reetdächer haben als konstruktiven Bautenschutz einen großen Dachüberstand (Traufüberstand) von mindestens 50 cm, da keine Regenrinne das Wasser abführt, tropft es in ausreichendem Abstand zum Mauerwerk ab und versickert in einem Kiesbett oder wird durch eine Rinne abgeführt.

Ist ein Reetdach teurer in der Versicherung?

Gebäude mit Reetdächern sind sowohl in der Anschaffung als auch bei den anschließenden Kosten (Versicherung, Wartung, Reparatur) teurer als ihre Alternativen, nicht zuletzt wegen der erhöhten Brandgefahr. Außerdem altern sie bei ungünstiger Lage trotz hohen Aufwands schnell.

Welches Reet ist das beste?

Bei der Beurteilung von Reet können Laboruntersuchungen jedoch nicht jahrzehntelange Erfahrung ersetzen. Der Experte spürt die Unterschiede schon, wenn er die Halme durch die Hände gleiten lässt. Das beste Reet glänzt durch seine wasserabweisende Schicht, ist gerade gewachsen, hart am Stoppel und trotzdem biegsam.

Wie wird ein Reetdach gedeckt?

Es gibt drei verschiedene Arten ein Weichdach zu decken. Man unterscheidet zwischen gebundenen, geschraubten und genähten Deckungen.

Wie pflegt man ein Reetdach?

Die Entmoosung sollte bei Trockenheit, ebenfalls mit einer feinen Harke oder einem Laubbesen, durchgeführt werden. Denn im trockenen Zustand lösen sich Moos und anderer Schmutz besser vom Reet. Außerdem sollte im Anschluss an die Reinigung das Reetdach wieder mit einem Klopfbrett festgeklopft werden.

Was ist die billigste Dacheindeckung?

Faserzement gilt als „Günstig-Variante“ von Schiefer und kostet im Schnitt zwischen 30 und 50 Euro pro Quadratmeter.

Welches Dach hält am längsten?

Das kommt unter anderem auf die Dacheindeckung an. Dachziegel aus Ton halten 60 bis 80 Jahre, glasierte Ziegel sogar noch bis zu 20 Jahre mehr. Dachpfannen aus Beton sind mit rund 40 Jahren kurzlebiger. Schieferdächer können ein stolzes Alter von 100 Jahren erreichen.

Ist Reet Stroh?

Reet ist eine Schilfpflanze, die mit dem Getreide wie z.B. Hafer, Roggen, Weizen und Gerste verwandt ist. Heute sind Reetdächer etwas Besonderes, da die Eindeckung zeit- und arbeitsintensiv ist. Als Stroh werden gedroschene und trockene Halme von Getreidepflanzen bezeichnet.

Was kostet ein Kunstreetdach?

Pro Quadratmeter fallen dafür Kosten zwischen 40 und 50 Euro an. Die Gesamtkosten für ein 120 qm großes Reetdach belaufen sich also auf 4.800 bis 6.000 Euro.

Was wiegt Reet?

In den meisten Fällen liegt das Gewicht bei lediglich rund 5 kg/m².