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Wo darf man nicht Insulin Spritzen?

Gefragt von: Herr Prof. Josef Dietrich B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 22. August 2022
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Das Spritzen in den Oberarm ist nicht empfohlen. Die Aufnahmegeschwindigkeit am Oberarm liegt zwischen der am Bauch und dem Oberschenkel. Da das Unterhautfettgewebe am Oberarm sehr dünn sein kann, kann es vorkommen, dass die Nadel in den Muskel eindringt und die Injektion dadurch schmerzhaft ist.

Wo darf man sich mit Insulin Spritzen?

Die Insulinresorption erfolgt am Gesäß langsam und ist daher besonders geeignet für:
  • Verzögerungsinsulin (NPH-Insulin).
  • NPH-Mischinsuline (mit hohem Anteil NPH-Insulin), wenn die Wirkung des NPH-Insulins langsam eintreten soll, z. B. über Nacht.

Warum darf man kein kaltes Insulin Spritzen?

Vor der Verwendung sollten Sie das Insulin mindestens 30 Minuten aus dem Kühlschrank nehmen und auf Raumtemperatur erwärmen. Kaltes Insulin kann Schmerzen bei der Injektion verursachen. Insulin darf weder zu kalt (nicht unter 2 °C) noch zu warm (nicht mehr als 30 °C) werden.

Wie gefährlich ist das Spritzen von Insulin?

Insulin ist ein körpereigenes Hormon, dessen Gabe zu unerwünschten Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme führen kann. Außerdem kann sich der Körper an das Insulin gewöhnen, sodass eine immer höhere Dosis erforderlich wird. Mögliche Folgen sind Übergewicht, das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall kann steigen.

Warum nicht in Narben Spritzen?

Stechen Sie nicht in Narben oder Muttermale, auch nicht in sogenannte Lipohypertrophien. „Dabei handelt es sich um beulenartige Verdickungen, um Ansammlungen von Fettzellen, die man ertasten kann“, erklärt Fritsche. Knapp die Hälfte aller insulinspritzenden Menschen mit Diabetes weisen Lipohypertrophien auf.

Insulin richtig spritzen

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Warum langzeitinsulin in den Oberschenkel?

Wir empfehlen nach wie vor, Langzeitinsulin (NPH-Insulin) in den Oberschenkel subkutan (s.c.) zu injizieren, weil es dort in der Regel langsamer und gleichmässiger resorbiert wird.

Wie Spritze ich Insulin richtig in den Bauch?

Schema angewöhnen: Wechseln Sie die Einstichstellen am besten nach einem Schema. Beispielsweise am Bauch reihenweise von links nach rechts. Halten Sie dabei immer ein, zwei Querfinger Abstand zur letzten Einstichstelle und zwei Querfinger zum Nabel.

Sind 16 Einheiten Insulin viel?

Insgesamt werden pro Tag etwa 40 bis 50 Einheiten bei einem erwachsenen Menschen an Insulin produziert, das entspricht etwa 0,6 bis 1 Einheiten Insulin pro kg Körpergewicht.

Sind 8 Einheiten Insulin viel?

Bei einem BE-Faktor von 2,0 sind es 8 Einheiten Insulin für 4 BE. Vor dem Spritzen muss der Blutzucker gemessen werden. Ist der Wert im Zielbereich, wird genau die Menge gespritzt, die man zur Abdeckung der BE benötigt.

Welcher zuckerwert ist gefährlich?

Von Hyperglykämie spricht man bei einem Blutzuckerwert von über 250 mg/dl (13,8 mmol/l). Bedrohlich werden die Werte ab 400 mg/dl, Werte ab 600 bis 1.000 mg/dl können zu Bewusstseinstrübungen bis hin zum lebensgefährlichen diabetischen Koma führen.

Bei welcher Temperatur geht Insulin kaputt?

Insulin ist ein Hormon und besteht aus Eiweiß. Temperaturen über 40 Grad hält es nicht stand, es zerfällt und ist damit unbrauchbar. Bekommt das Insulin eine trübe Färbung oder flockt aus, ist es nicht mehr wirksam. Die Ausflockung des Insulins kann aber auch zur Verstopfung von Infusionssets bei Insulinpumpen führen.

Wo wirkt Insulin am schnellsten?

Während Insulin in den Bauch gespritzt rascher den Blutzucker senkt, tritt der Effekt bei einer Injektion in Oberschenkel oder Gesäß langsamer ein.

Wie sieht schlechtes Insulin aus?

Achtung, nicht mehr haltbar

Vor allem dann nicht, wenn Sie in klarem Insulin Schlieren, Klümpchen, Ablagerungen am Glas oder weiße Flocken entdecken. Auch Insulin, das zu warm oder zu kalt geworden ist, sollten Sie nicht mehr spritzen, unabhängig davon, wie die Flüssigkeit aussieht.

Warum Kurzwirksames Insulin in den Bauch?

Der tägliche Wechsel der Injektionsstellen aber ist wichtig, um Infektionen und Fettgewebsverdickungen zu vermeiden. Kurzwirksame Insuline sollten zur schnelleren Wirkung in den Bauch, lang wirksame Insuline können auch in den Oberschenkel injiziert werden.

Warum wirkt Insulin im Bauch schneller?

Studien haben gezeigt, dass Insulin je nach Injektionsort unterschiedlich schnell aus dem Unterhautfettgewebe aufgenommen (resorbiert) wird: Insulin wird besonders schnell aus dem Unterhautfettgewebe resorbiert, wenn es rechts oder links oder unterhalb des Nabels injiziert wird.

Warum blaue Flecken beim Insulinspritzen?

Erhöhte Aufmerksamkeit nach Treffer ins Blutgefäß

Dass Sie beim Insulinspritzen hin und wieder versehentlich eines treffen, lässt sich leider kaum verhindern. Daraus entsteht nicht nur ein blauer Fleck, auch die Gefahr einer Unterzuckerung steigt: Insulin, das direkt in ein Blutgefäß gespritzt wird, wirkt stärker.

Wie stark senkt eine Einheit Insulin den Blutzucker?

Als grober Anhaltspunkt gilt: Wenn Patienten viel Insulin brauchen, senkt eine Einheit eines kurz wirksamen Insulins den Blut- zucker um etwa 10 mg/dl. Bei den- jenigen, die wenig Insulin brauchen, könnte eine Einheit Insulin den Blut- zucker um 30 mg/dl abfallen lassen.

Wie hoch sollte der Zucker liegen vorm schlafen gehen?

Ziel sollte sein, dass der Blutzucker vor dem Schlafengehen nicht unter 120 mg/dl (6,7 mmol/l) liegt.

Was ist die 30er Regel bei Insulin?

Die Korrekturregel gibt an, mit wie viel Blutzuckerveränderung zu rechnen ist, wenn 1 Einheit Insulin injiziert wird. Beispielsweise besagt eine 30er-Korrekturregel, dass eine Einheit Insulin den Blutzucker um 30 mg/dl (1,7 mmol/l) senken wird.

Wann soll man am Abend Insulin Spritzen?

sinnvoll, abends gegen 22.30 Uhr ein NPH-Basalinsulin zu geben – oder ein Basal-Analoginsulin (z. B. Levemir) gegen 21 Uhr (oder tageszeitlich unabhängig auch Lantus/Abasaglar, Toujeo oder Tresiba), wenn Tabletten nicht mehr ausreichen.

Bei welchem Wert kein Insulin Spritzen?

Bei einer Überzuckerung liegt der Wert über 7,8 mmol/l (140 mg/dl). Der Grund ist meist, dass Insulin fehlt oder nicht ausreichend wirkt.

Was ist das beste langzeitinsulin?

Sie heißen auch Intermediärinsuline. NPH-Insulin (Neutral Protamin Hagedorn) ist Humaninsulin, das durch den Zusatz von Protamin verspätet seine Wirkung entfaltet. Es besitzt einen ausgeprägteren Wirkhöhepunkt als echtes Langzeitinsulin.

Was ist besser Metformin oder Insulin?

Nach einer Erstbehandlung mit Insulin erwies sich eine Folgebehandlung mit Metformin einer weiteren Behandlung mit Insulin in dieser kleinen Studie überlegen. Die Behandlung mit Metformin erzielte günstigere Effekte auf die Funktion der Insulin-produzierenden Zellen und den Langzeitblutzuckerwert (HbA1c-Wert).

Wie oft wird langzeitinsulin gespritzt?

Vielversprechende Studie: Nur einmal pro Woche: Langzeitinsulin bei Typ-2-Diabetes.

Wohin sollte nicht injiziert werden?

Außenseite und vordere Fläche der Oberschenkel, wobei eine Handbreite über dem Knie injektionsfrei bleiben soll, Außenseite der Oberarme, Region ober- und unterhalb des Schulterblattes (hier kann der Patient selbst allerdings keine Injektion durchführen).

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