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Wo bringt Deutschland seinen Atommüll hin?

Gefragt von: Waltraut Heinemann MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 23. August 2022
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Der deutsche Atommüll wird zunächst in eine Wiederaufarbeitungsanlage gebracht. Auf dem Weg dorthin und zurück werden die Brennstäbe in besonders sicheren Behältern transportiert, den Castoren. In der Anlage wird aus dem Abfall kleine Mengen Plutonium und Uran zurückgewonnen, die weiterverwendet werden können.

Wo entsorgt Deutschland seinen Atommüll?

Insgesamt gibt es in Deutschland drei zentrale Lager – Gorleben (Niedersachsen), Ahaus (Nordrhein-Westfalen) und das Zwischenlager Nord in Rubenow (Mecklenburg-Vorpommern) – und zwölf dezentrale Lager, die auf dem Gelände von Kernkraftwerken errichtet wurden.

Wo liegen die deutschen Endlager für Atommüll?

Sie befinden sich vor allem in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und auch am Rande von Berlin und Brandenburg. Salzgestein hat hingegen den kleinsten Anteil mit nur 30.000 Quadratkilometern, aber auf 74 Teilgebieten, vor allem in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Wo landet unser Atommüll?

Bisher aber haben sich nur drei Staaten für einen Endlager-Standort entschieden: Finnland, Schweden, Frankreich. Allen anderen fehlt jeder Plan, wo sie mit den Resten ihrer nuklearen Epoche bleiben sollen. Dass der Atommüll zum Problem werden könnte, dämmerte den Verantwortlichen dabei schon früh.

Wo entsorgt die USA ihren Atommüll?

In einem Bunker auf den Marshall-Inseln lagern die USA Atommüll, der bald den Ozean verseuchen könnte. Niemand will zuständig sein. Die rund drei Kilometer lange und knapp 300 Meter breite Runit-Insel ist eine von etwa vierzig Inseln des Eniwetok-Atolls und gehört damit zu den Marshall-Inseln im pazifischen Ozean.

Neu gebauter Super-Reaktor verbrennt 28.000m³ Atommüll!

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Was machen Franzosen mit Atommüll?

Frankreich plant die Endlagerung von Atommüll im Ton

Im idyllischen Dorf Bure in Lothringen leben knapp 90 Einwohner. Und mittlerweile auch Polizisten und Atommüllgegner, die sich seit mehreren Jahren ständig in die Haare bekommen. Das Dorf hatte damals selbst zugestimmt, ein Endlager dort bauen zu lassen.

Wo lagert China seinen Atommüll?

Ein Standort in der Wüste Gobi scheint derzeit am wahrscheinlichsten. Das Gestein, in dem der Müll versenkt werden könnte, ist Granit.

Wo entsorgt Japan Atommüll?

17 000 Tonnen abgebrannter Brennelemente lagern derzeit in Kühlbecken von Reaktoren des ganzen Landes, und der Bau einer geplanten Wiederaufbereitungsanlage verzögert sich seit vielen Jahren.

Was macht Deutschland mit Atommüll?

Die Abfälle lagern zurzeit in oberirdischen Zwischenlagern in ganz Deutschland. Hinzu kommen noch weitere radioaktive Abfälle, die etwa beim Abriss der Atomkraftwerke entstehen oder die Hinterlassenschaften des Uranabbaus, auf oberirdischen Halden lagern.

Was passiert mit Atommüll in Deutschland?

Der deutsche Atommüll wird zunächst in eine Wiederaufarbeitungsanlage gebracht. Auf dem Weg dorthin und zurück werden die Brennstäbe in besonders sicheren Behältern transportiert, den Castoren. In der Anlage wird aus dem Abfall kleine Mengen Plutonium und Uran zurückgewonnen, die weiterverwendet werden können.

Was macht Russland mit Atommüll?

Atommüll wird in Russland im Freien gelagert

“ Früher oder später würden sie rosten. „Das kann dazu führen, dass Uranrückstände in die Umwelt gelangen“, sagt der Umweltschützer in der Hauptstadt Moskau. „Das ist für alle Lebewesen in einem Umkreis von bis zu 30 Kilometern eine tödliche Gefahr.

Wieso wird Atommüll nicht ins All geschossen?

Endlager Sonne oder Weltall

Da allerdings nicht nur eine Rakete mit all dem Atommüll beladen werden kann, sondern mehrere Raketen plus nötiger Treibstoff bis zur Sonne gebracht werden müssten, würden die Kosten in die Billionen steigen. Dazu kommt ein nicht unerhebliches Risiko bei einem Raketenstart.

Wie lange braucht Atommüll bis er unschädlich ist?

Die schwach- und mittelradioaktiven Abfälle sind nach 500 Jahren nicht gefährlicher als normaler Phosphatdünger für die Landwirtschaft. Nach rund 30 000 Jahren haben sie die gleiche strahlungsbedingte Giftigkeit (Radiotoxizität) wie natürliches Granitgestein.

Wo lagert der meiste Atommüll?

Vor allem in den 60er Jahren wurde in der Region Atommüll verklappt. Die Fässer liegen bis heute auf dem Meeresgrund. Bis heute geht rund 90 Prozent der radioaktiven Strahlung von Fässern im Nordatlantik aus, die meisten lagern nördlich von Russland oder vor der westeuropäischen Küste.

Hat Deutschland ein Endlager?

In Deutschland gibt es derzeit drei unterirdische Endlagerstandorte für Atommüll, der kaum Wärme produziert. In zwei davon, Morsleben und Asse, wurde der letzte Müll bereits vor Jahrzehnten eingelagert und danach nichts mehr.

Kann man Atommüll unschädlich machen?

Die erste Option wäre eine Transmutationsanlage, die den hoch radioaktiven Atommüll umwandelt, die Halbwertszeit der strahlenden Isotope deutlich reduziert und somit den nuklearen Abfall entschärft – ein sogenanntes beschleunigerbetriebenes System.

Wo bleibt Frankreich mit dem Atommüll?

Ein großer Teil des französischen Atommülls wird heute in der Wiederaufbereitungsanlage La Hague zwischengelagert. Gegner der Endlagerung behaupten, der Transport des Atommülls von La Hague nach Bure würde ein Jahrhundert lang wöchentlich zwei Züge (über 10.000 Züge) von La Hague nach Bure erfordern.

Wie lange wird Tschernobyl noch verstrahlt sein?

1986 wurde Prypjat geräumt. Das ehemalige sowjetische Atomkraftwerk Tschernobyl strahlt 35 Jahre nach dem Reaktorunfall noch immer. Experten nehmen immer wieder Messungen vor. Auch Fachleute vom Bundesamt für Strahlenschutz waren jüngst vor Ort.

Kann man Atommüll wiederverwenden?

Das Recycling von Atommüll kann die Nachhaltigkeit und Sicherheit der Atomstromerzeugung verbessern. Forscher entwickelten Techniken, um die Langzeit-Radioaktivität der Abfälle zu verringern, indem sie diese in Reaktoren der nächsten Generation wiederverwenden.

Was passiert mit Atommüll im Meer?

Atommülleinleitungen. Die direkte Einleitung von radioaktiven Abwässern in das Meer ist jedoch nach wie vor legal und wird auch noch praktiziert: Die Wiederaufarbeitungsanlage La Hague spült über ein viereinhalb Kilometer langes Rohr täglich 400 Kubikmeter radioaktives Abwasser in den Ärmelkanal.

Wird Fukushima noch gekühlt?

Den Japanern geht der Platz aus. Über 1,2 Milliarden Liter radioaktiv belastetes Wasser lagern laut jüngsten Angaben (Stand: 16.10.2020) im havarierten Atomkraftwerk Fukushima. Täglich kommt mehr dazu – denn die Reaktoren müssen weiter gekühlt werden. Das Wasser könnte deshalb bald in den Pazifik gekippt werden.

Kann man Atommüll aufbereiten?

Die Wiederaufarbeitung von Atommüll

Bei der Wiederaufarbeitung abgebrannter Brennelemente werden in einem chemischen Verfahren Plutonium und Uran aus abgebrannten Brennelementen abgetrennt. Dabei wendet man heute das so genannte Purex-Verfahren an.

Kann man Atommüll im Weltall entsorgen?

Alles ins All schießen

Dazu kommt, dass jeder Raketenstart ein Risiko darstellt. Sollte ein Start einer Rakete mit Atommüll an Bord missglücken, wären die die Folgen auf der Erde verheerend. Wirkliche Alternativen zu einer Endlagerung unter der Erde gibt es also nicht.

Wo lagert Finnland seinen Atommüll?

Das Endlager Olkiluoto [ˈɔlkiluɔtɔ] ist ein Endlager für radioaktive Abfälle auf der Insel Olkiluoto vor der Westküste Finnlands in der Gemeinde Eurajoki rund 25 Kilometer nördlich der Stadt Rauma.

Woher bekommt Frankreich seine Brennstäbe?

Aber auch Frankreich bezieht Uran aus Russland. Nach rund zehn Jahren Pause hatte der inzwischen von Areva in Orano umgetaufte französische Atomkonzern 2020 erneut einen Vertrag mit Rosatom über die Lieferung von abgebrannten Brennstäben nach Russland unterzeichnet.

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